# 1019
Aufgrund einer vom Landesverband der NPD angemeldeten Demonstration, die
 durch Kreuzberg führen sollte, gab es mehrere Protestveranstaltungen.
Bereits im Vorfeld kam es in Friedrichshain-Kreuzberg durch Unbekannte 
an verschiedenen Stellen zu Sachbeschädigungen durch das Errichten und 
Anzünden von Straßensperren aus Autoreifen, Altkleidercontainern und 
Baustellenabsperrungen.
Mittags versammelten sich die Demonstrationsteilnehmer zu dem Thema 
„Gegen Kreuzberger Verhältnisse – Kreuzberg braucht wieder Sicherheit, 
Recht und Ordnung“ auf der Jannowitzbrücke in Mitte. Bei der Anfahrt 
griffen Versammlungsteilnehmer des NPD-Aufzuges noch vor der Absperrung 
aus dem Lautsprecherwagen heraus Gegendemonstranten mit einem 
Feuerlöscher an.
Gegen 14 Uhr setzte sich der Aufzug von der Jannowitzbrücke aus in 
Bewegung. Aufgrund der zahlreichen Gegendemonstranten von bis zu 2700 
Personen entlang der Route, konnte der Demonstrationszug jedoch nicht 
weiter laufen. Letztlich kamen die etwa 120 Teilnehmer bis zur Brücken- 
Ecke Rungestraße und kehrten schließlich wieder zur Jannowitzbrücke 
zurück.
Die Polizei nahm aus dem Aufzug der NPD auf der Jannowitzbrücke vier 
Personen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung 
sowie Volksverhetzung fest.
Schon zu Beginn des Aufzuges attackierten Gegendemonstranten 
Einsatzbeamte und versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Auch im 
weiteren Verlauf versuchten Am Köllnischen Park und in der Rungestraße 
mehrere Gegendemonstranten die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und 
bewarfen die Einsatzbeamten mit Flaschen sowie Steinen und zündeten 
Nebeltöpfe und Pyrotechnik. Die Polizisten setzten hierbei vereinzelt 
das Pfefferspray und den Mehrzweckstock gegen Protestler ein.
Gegen 15.25 Uhr wurde die Versammlung des Landesverbandes der NPD durch 
den Veranstalter beendet. Er meldete anschließend eine weitere 
Demonstration mit dem Thema „Nein zum Heim in Adlershof“ bei der Polizei
 an. Etwa 70 Personen schlossen sich dieser störungsfrei verlaufenden 
Demonstration vom S-Bahnhof Adlershof bis zum S-Bahnhof Spindlersfeld 
an.
In Kreuzberg bildete sich ein Spontanaufzug der Versammlungsgegner mit 
bis zu 2000 Teilnehmern, der von der Köpenicker Straße bis zum 
Moritzplatz lief. Im Anschluss fand ein kurzfristig angemeldeter Aufzug 
mit dem Thema „Solidarität mit den Hungernden am Oranienplatz“ mit zirka
 300 Teilnehmern statt. Auch dieser Demonstrationszug verlief 
störungsfrei.
Unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter 
Gefangengenbefreiung, Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte und 
Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz wurden bei den Protesten weitere 
16 Tatverdächtige festgenommen. Insgesamt leitete die Polizei 42 
Strafermittlungsverfahren ein.
Im Verlauf des Einsatzes verletzten sich 17 Polizisten. Die Polizei war an diesem Tag stadtweit mit 1600 Beamten im Einsatz.

l58:„Sieg Heil“ rufe
17 personen wurden vor der lückstraße kontroliert.davor hörten anwohnerInnen die lautstarken parolen.
Fotos zu den äußerst erfolgreichen Gegenprotesten gegen die neon
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/260414kreuzberg_naz...