"Repression ist..."

"Repression ist..." 1

...Verdrängung von Menschen aus dem öffentlichen Raum, ihren Wohnungen, Plätzen und Parks... 

*Eine kleine Aktion im Rahmen der Kampagne „Repression ist...“*

Es sind nicht nur die steigenden Mieten und Zwangsräumungen die uns Verdrängen, sondern ebenso die immer immensere Kontrolle des öffentlichen Raumes. Das Netz der sozialen Kontrolle und Normierung soll in Berlin und anderswo immer enger gezogen werden, dafür arbeitet dann auch schon mal ein*e Architekt*in bei den Bullen um bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes , ganz nach dem Governance-Ansatz, mit zu wirken.

 

Auch vor dem Rathaus Neukölln wird alles dafür getan, damit sich dort keine Menschen aufhalten, durch patrouillieren des Ordnungsamtes, im 10 Minuten Takt vorbei fahrenden Bullen-Streifen, eine auf den Platz gerichtete Kamera und dem abmontieren der letzten Parkbänke...

 

Um dem etwas entgegen zusetzen, haben wir uns heute Nachmittag, mit einem kleinen Infotisch, Tee und Kuchen, unangemeldet auf dem Platz getroffen.Flyer wurden verteilt, Menschen verweilten, tauschten sich aus und machten so den Platz für einige Zeit zu dem was Plätze sein sollten: öffentlicher von allen mitgestalteter Raum!

 

Beteiligt euch an der Kampagne „Repression ist...“ und kommt am 22.März nach Berlin!

 

16 Uhr Kundgebung Turmstraße

17 Uhr Demo

22 Uhr unangemeldete Demo (Ort wird noch bekannt gegeben)

 

Wir bleiben Alle!

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es ist spannend wie gerade öffentliche Plätze "gesäubert" und kontrolliert werden. die Kontrolle des Raumes lässt sich nicht bloß auf Kameras private Sicherheitsdienste und Hausregeln beschränken. es ist der Wandel von orten des sozialen miteinander, der (spontanen) Interaktion hin zu räumen des Konsums, des Zwanges der Verwertung durch Hausregeln, des kontrollierten und normierten Verhaltens von Subjekten mittels Kameraüberwachung und vordefinierter sozialer Kontrolle mittels „öffentlicher/ allgemein anerkannter“ regeln und Verbote.

wie der Artikel der Berliner Zeitung zeigt ist gerade die bauliche Gestaltung von Plätzen und Parks ein Thema in dem Repression und Kontrolle der Menschen eine immer größere rolle spielt. dies  lässt sich besonders gut an Parkbänken beobachten. so waren sie vor einigen Jahren noch Bänke auf denen Mensch sich "gut" hinlegen konnte und einfach mal ne runde nickern konnten. dann wurden sie steiler, runder, es gab also keine ebene Fläche mehr. der Werkstoff änderte sich, "warmes" Holz wurde durch Metall ersetzt, welches den ruhenden Menschen die soziale Kälte der kapitalistischen Verwertung spüren ließ. die Liege und Sitzflächen wurden verkleinert, oder mittels Armlehnen separiert, um so das sich Langmachen zu unterbinden, bis sie letztenendes wie auch am Rathaus Neukölln ganz verschwanden. Doch hier soll nicht nur das schlafen und Rumlungern verhindert werden, bereits das verweilen und die soziale Interaktion gilt es zu kontrollieren.

Der vormals öffentliche Raum wird hier systematisch zerschlagen, nicht nur für "soziale Randgruppen" zudem geht es um weit mehr als um die Privatisierung von öffentlichen Räumen. Es wird auch ein Ort zerschlagen der nicht privater Natur ist, ein Ort der frei zugänglich ist, ein Ort in dem wir uns "frei", unkontrolliert, spontan bewegen können. Hier lassen sich alle Gesellschaftsschichten repräsentieren und abbilden, sie können nicht ausgeschlossen werden. der öffentliche Raum ist auch immer ein Raum der sozialen Interaktion und des spontanen Austausches es ist ein öffentlicher AKTIONSRAUM deren Bedeutung gerade die Platzbesetungen und die dadurch möglich werdenden Revolten zeigen. Genau davor haben die Repressionsorgane angst.

Die Zerschlagung es Geselschaftlichen Zusammenhalts mittels des vom QM finanzierten Bquit- Teams, in dem sich soziale Kontrolle mit den zwang zur Lohnarbeit mischt, in dem interne Widersprüche der " Randgruppen" erschaffen werden, und so eine „teile und herrsche“ Mentalität geschärft wird ist Teil der Repression und Kontrolle des öffentlichen und sozialen Lebens. Diese Mechanismen zerstören genau diese subversive ebene die vormals den öffentlichen Raum kennzeichnete, ein zusammenkommen unterschiedlicher sozialer Schichten und das aufheben der Isolation der Individuen um so wider ständige Handlungen kollektiv zu praktizieren.

Kameras und die "Angstfreie Architektur" (wer hat hier die Definitionsmacht?) unterbinden eine mögliches spontanes und unkontrolliertes Verhalten, stärken die soziale Kontrolle und unterbinden präventiv Momente des Kontrollverlustes.



für ein spontanes und unkontrolliertes Miteinader – Für Emo-Jazz