Nachdem viele Genoss_innen am Samstag in Hamburg den Protest für den Erhalt der Roten Flora, die Geflüchteten aus Lampedusa und gegen die Räumung der Essohäuser auf die Straße getragen haben, wurde diesem Protest mit massiver, wenn auch verzweifelter, Gewalt durch die Bullen begegnet. Über 500 verletzte Menschen sprechen ihre eigene Sprache. In vielen Städten wurde in den letzten Tagen in Solidarität zu Hamburg demonstriert, wir rufen zur spontanen Demonstration am 24.12 um 12 Uhr am Oranienplatz auf.
Der Kampf um ein Recht auf Stadt ist kein isoliertes Hamburger Problem. Er erfässt bundesdeutsche Probleme in seiner Gesamtheit. Eine rassistische und mauerende Asylpolitik ohne Menschlichkeit und ohne den Willen, die Geflüchteten zu Wort kommen zu lassen, zeigt sich in der aktuellen Debatte um die Räumung des Oranienplatz, in der das Großmaul Frank Henkel, seines Zeichens Innensenator von Berlin sich ähnlich gewaltbereit wie die Hamburger Gesinnungsgenoss_innen zeigen: Räumung um jeden Preis, für jede noch so blöde Begründung. Henkel, das ist derjenige, der auch im Winter die Blumen zum Blühen bringen kann, wenn der Oranienplatz erst geräumt ist - das lässt sein Bezug auf das Grünanlagengesetz, mit dessen Hilfe er die rechtswidrigen Zustände herbeiredet, jedenfalls vermuten.
Mit SEK-Stürmungen der besetzen Hauptmann-Schule in Kreuzberg schafft sich Henkel eine Atmosphäre der Angst. Das nimmt man in Hellersdorf und Reinickendorf gerne an, der Mob aus willfährigen Bürger_innen steht Hand in Hand mit den Nazis bereit, sich in dieser Debatte als Empörungsmedium des Stichwortgeber Henkels zu geben und protestiert gegen Unterkünfte, die nichtmal den geringsten Standards genügen, um Geflüchteten das eh schon beschissene Leben in Deutschland weiter zu verleiden und ihnen eine Todesangst einzujagen.
Gleichzeitig machen private Heimbetreiber_innen wie PeWoBe und Gierso Profite mit der Unterschreitung dieser Standards, während auf der anderen Seite BMW entscheiden darf, ob in ihrer Nachbarschaft eine Unterkunft für Geflüchtete Bestand haben darf oder nicht. Und brandaktuell: in der alten Eisfabrik, in der viele Menschen im Schutt ihr Winterasyl gefunden haben, um nicht auf den Straßen zu erfrieren, wird gerichtlich sanktioniert die Räumung des Gebäudes in Gang gesetzt.
Wer nach Vorstellung der SPD ein Recht auf Stadt hat, hat sich in Hamburg gezeigt. Wer in Berlin ein Recht auf Stadt hat, zeigt die SPD zusammen mit der CDU und ihrer Oberbulldogge Henkel auch klar. BMW darf sich was aussuchen, Geflüchtete haben die Schnauze zu halten, linke Projekte sind standort- und entwicklungsschädigend. Darauf haben wir keinen Bock und wir holen uns die Stadt zurück, in Hamburg, in Berlin, überall!
Deswegen kommt morgen um 12 Uhr zum Oranienplatz und lauft mit uns gemeinsam erst zur Köpi, immer wieder Objekt von Spekulationen, dann zur Eisfabrik und letztendlich zum Alexanderplatz, um klarzumachen: wir nehmen uns das Recht auf Stadt. Keine Feierlaune, keine Festtage, keine friedliche Stimmung ohne unseren Protest!
Diese Demonstration soll nicht angemeldet werden. Sie soll selbstbestimmt, kraftvoll und nachhaltig eine Botschaft vermitteln: Unsere Stadt, unsere Regeln! Sollten die Bullen versuchen, die Demonstration zu stoppen: zerstreut euch. Seid kreativ. Taucht spontan und entschlossen überall in der Stadt auf. Innenverwaltung? Nicht sicher! Rotes Rathaus? Nicht sicher! Lausitzer Platz? Nicht sicher! Kollwitzkiez? Nicht sicher! Hermannstraße? Nicht sicher! Universitätsgelände? Nicht sicher! Abgeordnetenhaus? Nicht sicher! Knäste? Nicht sicher! - wer uns stoppen will, kann dienstfrei an Weihnachten vergessen.
Verteilt den Aufruf über alle Medien! Bringt eure Genoss_innen! Betroffen war Hamburg, gemeint sind wir alle, jeden Tag!
Kann nicht Euer Ernst sein!
Sponti-Start am O-Platz? Also da wo das Protest-Camp der Refugees, der Inbefriff eines selbstorganisierteren, selbstbestimmren Anitra-Praxis, steht, wo Geflüchtete, die ohnehin schon täglich Bullerei-Gewalt in allen möglichen Formen erfahren!?! Uff...hört sich bei zu erwartender staatl. Repression ziemlich unsolidarisch und verantwortunslos an!
Lieber am 31.12 *_*
Lesen hilf ungemein
Hättet ihr auch nur den Aufruf gelesen, wüsstet ihr warum die Demo DORT (die xte übrigens, die dort beginnt oder endet) losgeht. Die Rote Flora - Demo war auch nicht in Blankenese.
Das ewige Genöle - sei es Rote Flora oder obiges - nervt langsam gewaltig.
Der alte Mann aus Russland (nein, nicht Väterchen Frost) hatte schon recht mit den Bahnsteigkarten...
Ein Satz mit X
Problem ist:
das problem ist, dass es keiner mitbekommt, wenn es nur hier einen tag vorher unscheinbar links in der terminspalte und auf antifa-info.berlin steht. das reicht so kurzfristig nicht zur moblilisierung. aber ist jan icht schlimm. gerne bald mal wieder
Fast richtig
Es ist in der Mittelspalte, aber auch das reicht natürlich Weihnachten nicht aus. ;-)
solidarische frage
auch wir sind am abend des alarms zur besetzten schule gefahren.
auch wir wissen, dass die refugee-bewegung nicht gleich die refugee-bewegung ist.
weiterhin ist uns bewusst, dass der staat diese natürlich einschüchtert, und in (einigen) medien eine extrem einseitige berichterstattung staatfindet, die streckenweise schon als hetze zu bezeichnen ist.
allerdings plädieren wir auch für eine gewisse ehrlichkeit und einen kritischen umgang miteinander. deswegen wollen wir uns an dieser stelle ausrdrücklich unter der prämisse der solidarität und der ablehnung der exekutivorgane nach anderen perspektiven, als den unseren erkunden.
wieso wird der gesamte einsatz der polizei an diesem abend so dermaßen skandalisiert und nciht in etwa die unverhätlnismäßige gewalt, bei stürmung der schule?
imerhin wurde draußen ein mensch fast tot gestochen und der täter konnte anscheinend unbehelligt in die schule flüchten. dass die polizei so reagiert ist dann doch klar.#
warum wurde es immer noch nicht geschafft, in der schule strukturen aufzubauen, die dafür sorgen, dass der täter sich dort nicht verstecken können und damit auch alle anderen gefährden?
fehlt es an mangelnder solidarität von außerhalb? wenn ja, inwiefern wird hilfe benötigt?
und achja wieso kommt mensch auf die idee, nachdem ein mensch fast abgestochen wurde und das sek mit unverhohlener gewalt agiert hat nachts um vier sich selbst mittels trompeten vor der schule zu feiern?
will mensch die solidarität der nachbar_innen etwa gar nicht mehr?
und zum text oben noch kurz: es erscheint uns wenig sinnvoll vor einer sponti mögliche ausweichorte schon zu nennen, sämtliche obengenannten orte wären dank fder veröffentlichung eher no-go-areas gewesen, hätten die schweine die demo nicht stattfinden lassen.
Terminierung etwas realitätsfern
Ahoy
Auch ich finde, dass der Heiligabend um 12:00 sich nicht unbedingt als bester Termin für sowas eignet. Zum einen wie schon angesprochen, sind viele schon bei und mit Ihrer Familie unterwegs. Und Sorry, die Familie geht nunmal über JEDE Demo. Zweitens, ist der Aufruf wirklich nur zu entdecken gewesen, wenn man quasi danach sucht.
Ich persönlich finde Silvester einen durchaus passenden Termin aber nicht unbedingt schon um 12:00. Gleich ein Zeichen setzen für's neue Jahr.
Ciao
PS: Dem Erfinder dieser befuckten Chapta-Abfragen gehört die Zwangsmitgliedschaft in der Familie von der Leyen verordnet.
Demos - Meinungen
Spontis = Nur wenige Minuten/Stunden vorher über Indy. Twitter und Co. verbreiten, am besten aber gar nicht über das Internet, sondern nur über vertrauenswürdige Gruppen/Personen den Aufruf per SMS etc. verbreiten. Die Gruppen müssen sich auf Demos kennen lernen, checken ob es/sie keine Ziwis sind, und dann mal ne Mail Adresse etc. austauschen, um sich darüber schnell zu organisieren. So hat man am Ende vielleicht nur 50-100 Leute statt 300 dort, aber dafür ist die Polizei nicht aufgestellt und muss erst noch anrücken. Bis dahin schließen sich spontan auch noch Leute an, und die Sponti macht bei Twitter mobil, so dass am Ende noch viele dazu kommen.
Demos = Mobilisierungszeit 2 Wochen - 6 Monate ... damit man was großes hinbekommt.
Uhrzeiten = Nichts vor 14 Uhr, beste Zeit ist in der dunklen Jahreszeit 15-17 Uhr.