Bereits in den Jahren 2003 bis 2007 demonstrierten lokale Kameradschafts-und heutige JN-Strukturen im Berliner Südosten für ein „nationales Jugendzentrum.“ Nachdem der jährliche Aufmarsch im Dezember 2008 nach Lichtenberg verlegt worden und dort an starken Gegenprotesten gescheitert war, wurde es ruhig um diese Neonazi-Kampagne.
Nun wird die Forderung nach „nationalen Freiräumen“ wieder hervorgekramt. Für Samstag mobilisiert der Berliner Landesverband der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“, in dem die maßgeblichen Akteure des unter Druck geratenen Neonazi-Netzwerks „NW Berlin“ mittlerweile eine neue politische Heimat gefunden haben, parallel zur Silvio-Meier Demonstration zu einer Aufmarsch in Berlin. Man greift dabei offenbar auf altbekannte Wege zurück und möchte wie bereits 2007 vom S-Bhf Schöneweide über Oberschöneweide und Johannisthal zur Rudower Spinne ziehen.
An der Rudow Stadtgrenze konnte Neonazis den Betriebshof einer Gartenbaufirma in stillschweigender Kooperation mit der Berliner Polizei, abgeschottet gegen Proteste, über ein Jahr lang als Treffpunkt nutzen. Erst im Sommer dieses Jahres führte staatlicher Druck und Konflikte mit anderen Nutzern zu einem unfriedlichen Auseinandergehen mit dem Vermieter. Auch berlinweit geraten die Rückzugsort der Berliner Neonazis zunehmend in Bedrängnis. Erst in dieser Woche wurde bekannt, dass der von einem Neonazi-Tarnverein angemietete Laden in der Lichtenberger Lückstraße zum Mai nächsten Jahres geräumt werden muss. Auch der Szene-Kaschemme „Zum Henker“ in Schöneweide wurde nach antifaschistischer Intervention inzwischen der Mietvertrag gekündigt.
Nun ruft die Berliner Neonazi-Szene den Abwehrkampf aus. In ihrer aktuellen Kampagne machen sie durch die Verbindung mit der rassistischen Hetze gegen Unterkünfte von Geflüchteten erneut deutlich, dass es ihnen um „Freiräume“ geht, in denen alldiejenigen kein Platz haben, die nicht ins Bild der neonazistischen Volksgemeinschaft passen.
Durch den Bezug auf eine körperliche Auseinandersetzung mit Unbekannten, bei der der langjährige „NW-Berlin“- Aktivist und JN-Landesvorsitzende Björn Wild nach Medienberichten am letzten Freitag den Kürzeren zog, hofft die Berliner Neonaziszene offenbar darauf ihre Reihen mit auswärtigen „Kameraden“ auffüllen zu können. Die Wahl des Termins parallel zur jährlichen Silvio-Meier Demo ist der Versuch die Mobilisierung nach Friedrichshain zu schwächen einerseits und größeren Gegenprotesten aus dem Weg zu gehen andererseits. Dieser Plan darf und wird nicht aufgehen.
Antifaschistische Gegenkundgebungen:
– 14 Uhr | Sterndamm Ecke Grossberliner Damm (S-Bahnhof Schöneweide)
– Gegenkundgebung in Rudow: 15.30 Uhr | Alt-Rudow/Köpenicker Straße
– Anlaufpunkt mit warmen Getränken und Gebäck in der Alten Dorfschule (Alt-Rudow 60)
Silvio-Meier Demo | 15 Uhr | U-Bhf Samariterstraße
Gedenken & Blockieren! Kein Raum für Rassist_innen!
Flugblatt zum selbst ausdrucken:
!!
Dann geht die silvio meier demo so spät als möglich los, oder was? Schön wenn ein größeren gegenkundgebung stattfinden, und danach ein groß demo...
Morgen: Silvio-Meier-Demo
nix!
15 Uhr Samariterstraße ... lasst doch die nazis in treptow rumeiern. morgen zählen unsere inhalte
übrigens: was wollt ihr ohne jede struktur da unten???
nein
.... die leute ausm südosten von berlin sollen nach schöneweide (aber aufpassen die nazis werden zumindest ostdeutschlandweit anreisen)
der rest bitte zur silvio-meier-demo.
keine panik is ja nicht das erstemal das die nazis versuchen durch eigene aktionen leute von der silvio-meier-demo abzulenken.
beides also erst schöneweide dann friedrichshain ist zeitlich nicht möglich.
wie war das nochmal mit der solidarität?
s. betreff!
Aua
Scheiße, seid ihr deutsch, das ist ja echt unglaublich.
Meine Fresse.
aktuelle infos
unter http://antifa-neukoelln.net
Meine Sicht
Die autonomen sollten sich meiner Meinung nach in Friedrichshain versammeln, sich wegen ein paar Nazis spalten zu lassen geht ja mal gar nicht! Parteien, Anwohner und Otto-Normal-Linke sollen und wollen nach Schöneweide ... die Polizei ist ja auch noch da. Sollte es dort unten Stress geben, wäre man in weniger als 20 Minuten mit der Bahn oder in weniger als 15 Minuten mit dem Auto dort.
Den Nazis keine größere Bühne geben, als sie verdienen! Warscheinlich kommen nichtmal 150 stück, da am selben Tag in anderen Ost-deutschen Bundesländern auch viel für die NAZIS geht.
Silvio
Meint ihr nicht auch das es ganz im Sinne von Silvio wäre,erstmal zu versuchen die nicht aufmarschieren zu lassen, die das selbe Gedankengut in sich tragen wie die. die ihn ermordet haben
Antwort
Wäre es nicht auch im Sinne von Silvio wenn man auf die Faschistischen Strukturen in der Regierung hinweist ? Der Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland / Europa, die NSU, Hausdurchsuchungen / Disskriminierungen von Antifaschisten, wachsender Hass auf Ausländer in Teilen der Bevölkerung ... usw.
Man hat in letzter Zeit fast jeden Naziauflauf geblockt oder zumindestens gestört ... auch mehrmals in Süd-Ost Berlin. Erst im Mai haben tausende Menschen ein starkes Zeichen gegen Rechts in Schöneweide gezeigt, und erst vor kurzem wurde der Aufmarsch von Rassisten in Hellersdorf verhindert.
Und auch morgen wird die Naziversammlung von Antifaschisten gestört werden! Mehrere Parteien und Bündnisse haben bereits dazu aufgerufen, hinzu werden Einzelpersonen und Anwohner anwesend sein.
Jetzt aber die SM Demo, welche seit 21 Jahren statt findet, abzusagen oder zu verschieben ist NICHT!
Morgen sind alle Antifaschisten, Linken und Anwohner dazu aufgerufen nach Friedrichshain zu kommen, und kraftvoll gegen den Rassismus zu demonstrieren. Dieser Termin stande schon lange vor dem Nazi-Aufruf statt.
Wenn man realistisch denkt, werden morgen um die 100-200 Nazis erscheinen, davon warscheinlich 50 gewaltbereite. Demgegenüber werden mehrere Hundert Antifaschisten stehen, die sich auf das blockieren solcher Veranstaltungen spezialisiert haben. Hinzu wird die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort sein. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, werden sich die Veranstalter per Telefon etc. informieren und sich unterstützen - die Orte liegen nicht weit auseinander.
Nazis blockieren kann und muss man fast jede Woche in Deutschland! Große und Wichtige Demos der Linken Szene finden nur alle paar Monate mal statt. Möge sich dennoch jeder selber entscheiden wohin es einem führt - welche Wahl man auch fällt, sie ist nicht falsch!
PS: Rechtschreib/Grammatikfehler dürft Ihr behalten :)