"Warum Volk sein nicht genügt."

Der Staatsfetisch und der Haß auf Israel - Vortrag von Daniel Poensgen

    

Die falsche Vermenschlichung des Staates wird in Deutschland von all jenen betrieben, die sich anschicken, ’Politik zu machen’: „Wir sind der Staat! Warum Volk sein nicht genügt." (Daniela Dahn) – so klingt der Staatsfetisch der postnazistischen Rechtssubjekte. Damit Staat und Volk jedoch 1 werden können, muß die Souveränität zur Volkssouveränität verharmlost, und, was dann noch im Bewußtsein der Warenhüter an sie gemahnt, vernichtet werden: Bei der Sozialdemokratie von Antifa bis SPD aktuell der Verfassungsschutz, in aller Regel jedoch der blanke Souverän, den die sog. „legitime Israelkritik" im jüdischen Staat zu erkennen wähnt. Kritik des Antisemitismus muß Kritik einer „besonders gefährliche[n] Form des Fetischs" (Postone) sein. Jedoch personifizieren die Antisemiten nicht bloß die abstrakte Seite der Antinomie aus abstrakt und konkret eben doch im Juden, vielmehr wird der Warenfetisch der Bürger, wie die Kritik des Rechts von Eugen Paschukanis gezeigt hat, durch den Rechtsfetisch der Staatsbürger notwendig ergänzt. Die Antisemiten sehen in Israel nicht nur den „ideellen Gesamtjuden" sondern zugleich den „Juden unter den Staaten", ihr Haß ist potenzierter Staatsfetisch und regressive Staatskritik. Mit dem jüdischen Staat – und hier weiß sich der Volksgemeinschafts-Nazi mit dem Feuilleton der SZ und der so linken wie gutgemeinten Forderung nach der „Einstaatenlösung" einig - soll die Souveränität vernichtet und eine Welt des Friedens und der Rechtsstaatlichkeit geschaffen werden.

 

Es spricht Daniel Poensgen (Berlin), Autor von „Souveränität und Wahn. Über die Notwendigkeit einer staatstheoretischen Perspektive auf den aktuellen Antisemitismus" (Phase 2.43).

 

Um 20°° im Jos Fritz-Café, Wilhelmstr. 15 (Spechtpassage).

 

 

 

Initiative Sozialistisches Forum

Jour fixe

Herbst / Winter 2013 / 2014

 

 

Der Einleitungstext „I am what I am – my own special creation. Zur Pathologie einer grünen Charaktermaske" sowie das Kommentierte Programm unter: www.isf-freiburg.org

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Um 20°° im Jos Fritz-Café, Wilhelmstr. 15 (Spechtpassage).

 

Der Ort dürfte ja mittlerweile obsolet sein (https://linksunten.indymedia.org/de/node/101697). Fällt die Veranstaltung aus?

Die Veranstaltung mit Daniel Poensgen findet statt - am Mittwoch, 15.1., um 20 Uhr im "Litfass", Moltkestraße 17 (doert auch in Zukunft alle Veranstaltungen des "Jour fixe" der ISF, am 29.1. spricht dann Gerhar Scheit über Wagner und Marx.

Ich hätte die kleine, verrauchte Spelunke nicht als antideutsch eingestuft. So kann man sich irren...

vielleicht definiert sich einfach nicht alles in Freiburg entlang der Bruchlinie antideutsch/nicht antideutsch

Vielleicht wollen die Antideutschen auch einfach mal wieder nicht wahrhaben, dass sie etwas mit ihresgleichen gemein haben. Wer die zweiwöchentliche ZK-Sitzung der ADs beherbergt und sich dann wundert, dass er/sie mit ihrer Ideologie in Verbindung gebracht wird, ist ziemlich naiv. Nur gut, dass der Jour Fixe des ISF in Zukunft auf die Größe zusammenschrumpft, die einer überheblichen Nischen-Sekte angemessen ist.