[Rhein-Neckar] War's das, NPD?

Weinheim gegen Nazis

Am 31. August 2013 führte der NPD-Kreisverband Rhein-Neckar seine großspurig angekündigte Kundgebungstour durch die Region durch. Lediglich sieben Nazis beteiligten sich an der Rundfahrt.


Bereits am Morgen lief der Wanderzirkus aus den üblichen Verdächtigen, Jan Jaeschke und seine letzten FreundInnen (die Nazis aus der Westpfalz), in Angelbachtal ein. Dort beteiligten sich einige Nazis aus dem Umfeld der "Freien Nationalisten Kraichgau" an der Kundgebung. Wie in der schwarz-braunen Kraichgauer Provinz zu erwarten, hielt sich der Widerstand gegen den Nazi-Auflauf in Grenzen.

In Rauenberg bot sich ein ähnliches Bild. Etwa 15 Nazis standen vollkommen (und von allen guten Geistern) verlassen auf dem Rathausplatz. Niemand hörte ihnen zu, aber auch niemand protestierte gegen sie - abgesehen von einem vereinzelten "Nazis raus!"-Ruf. Eine groteske Szenerie: Die RednerInnen laberten quasi für die Katz'.

Die Fahrt ging im einschlägig bekannten Primasenser Nazi-Mobil weiter nach Schwetzingen. Dort blieb der NPD der Schlossplatz verwehrt, so dass sie abgelegen in einer kleinen Ecke am Bahnhof ihre Kundgebung abhalten mussten. Rund 150 GegendemonstrantInnen sorgten lautstark dafür, dass von den Reden der Nazis nichts zu verstehen war. Jaeschke, Riefling, Walter und Co. störte das in ihrer Realitätsferne offenbar nicht und sie laberten wieder für sich selbst. Mittlerweile bestand das Häuflein um Jaeschke nur noch aus sieben Nazis.

Auch am nächsten Standort Ladenburg, an dem die NPD Stimmung gegen Linke und Antifas machen wollte, standen den Nazis 150 Menschen gegenüber. Unter Polizeischutz waren die NPDlerInnen in die Römerstadt eskortiert worden.
 
Den geplanten Kundgebungsstandort an der Weinheimer "Reiterin" konnte die NPD nicht ansteuern, dort hatten sich über 200 Menschen versammelt um gegen die antiziganistsiche und rassistische Hetze der Nazi-Partei zu protestieren. Die Polizei sperrte dann den Dürreplatz für die NPD ab und dort hielten die Sieben dann eine Kundgebung ab. Die auf rund 300 Protestierende angewachsene Menge derNazi-GegnerInnen sorgte auch in Weinheim dafür, dass von Parolen und Hetzreden nichts zu hören war.
Die Polizei brachte das erbärmliche Häuflein dann nach Hemsbach, wo die letzte Kundgebung stattfinden sollte. Dort hatten sich an einer Straßenkreuzung ebenfalls einige Nazi-Gegner eingefunden und auch hier wurden der NPD Parolen und Lärm entegegngesetzt.


Die bislang desaströsen Wahlkampfauftritte der NPD in der Öffentlichkeit (1, 2) unterstreichen einmal mehr den desolaten Zustand der Nazi-Partei. Interne Streitigkeiten, der Parteikurs der "serösen Radikalität" und persönliche Animositäten haben offensichtlich zu zahlreichen Bruchlinien innerhalb der Nazi-Szene geführt.
Dazu kommt ein vor Aktivismus sprühender regionaler Pseudo-Führer Jaeschke ohne das für wirksame Aktionen notwendige Personal. Auch er ist aufgrund seiner selbstdarstellerischen Art und eher witzigen Erscheinung in der rechten Szene der Region umstritten und belächelt.
Nichtsdestotrotz: Wenn die regionale NPD - so desolat ihr Zustand gerade auch sein mag - irgendwo erscheint, ihr bläst regelmäßig ein lauter Wind entgegen.

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ganz offensichtlich war der verfasser dieses textes nicht in angelbachtal. wir haben nämlich in angelbachtal dermaßen viel krach gemacht, dass von den peinlichen npd reden nichts zu hören war. wir haben 5 anzeigen wegen beleidigung kassiert und wurden von bachmann und co massiv bedroht. vielen dank, liebe aihd, dass ihr unseren einsatz kleinredet. wirklich sehr solidarisch.

... schön, dass Leute vor Ort waren und was gemacht haben. Vielleicht könnt ihr ja das nächste Mal Kontakt mit organisierten Gruppen aufnehmen, auf dass der Widerstand dann etwas deutlicher ausfällt. Und Anzeigen wegen Beleidigung sind nicht gerade ein Musterbeispiel für politisch erfolgreiche Aktionen.

In diesem Sinne: Antifaschistischen Widerstand organisieren!

woran macht ihr jetzt fest, dass sie nicht organisiert sind? Klar, ihr seid eben die Organisierten, weil ihr alle paar Tage was auf Indy postet.

... Wer ist denn "ihr"? Wenn du (oder ihr?) mich ansprichst, dann schreib bitte "du". Jetzt aber mal Gehobel beiseite!

Es ist doch klar, dass im Kraichgau zu wenig läuft. Ich denke, das weiß auch die AIHD.

Aber es macht sicher Sinn, wenn die Leute vor Ort mal Kontakt mit anderen Gruppen aufnehmen würden. Vor allem, wenn solche Nazi-Kundgebungen anstehen.

Und die Forderung nach Organisierung schließt eben auch Kontaktaufnahme, Verbindlichkeit und Ansprechbarkeit ein. Das muss jetzt echt nicht zum 1000-mal durchgekaut werden.

naja, die AIHD postet ja nicht nur zum spass alle paar tage hier etwas, sondern damit informationen an die öffentlichkeit gegeben werden!

Tatsächlich postet die AIHD ständig was auf linksunten.
Aber wenn du mal genauer liest, dann sind das meistens Aufforderungen zu irgendwelchen Demos/Protesten zu kommen, die andere organisieren, wozu es also meistens schon Artikel gibt oder Berichte über ebensolche Demos/Proteste, wo sie (wie der obige Kommentar nahe legt) offensichtlich selbst nicht einmal anwesend sind...

das sind doch mal qualitativ hochwertige informationen, die an die öffentlichkeit gegeben werden!

meiner meinung nach sind die häufigen postings eher selbstdarstellung, um den eigenen namen möglichst häufig irgendwo zu lesen und den anschein einer umtriebigkeit und aktivität zu erwecken, die de facto nicht mehr vorhanden sind...

wenn du wüsstest, was du für einen blödsinn schreibst...

sie zeigen aber sehr deutlich, dass wir in unserer beurteilung der nazis kein blatt vor den mund genommen haben. dass die anzeigen vermutlich erfolg haben werden liegt daran, dass eben nicht mehr leute  da waren und wir als eventuelle täter fast ausschließlich in betracht kommen.

es sei nur eins nochmal gesagt: wir leben hier. genau hier im kraichgau, teilweise in den gleichen orten wie mitglieder der fn kraichgau. sie kennen uns, unsere adressen, arbeitsplätze und vita. sie bedrohen uns auf dorffesten, beim biertrinken am baggersee und beim einkaufen im supermarkt. wir kennen sie auch.wir wissen ebenso alles über sie. das ist eine heftige situation, dass könnt ihr uns glauben.

wir gehen trotzdem nicht weg. weil es eben nicht so ist, wie es teilweise dargestellt wird, als ob alle im kraichgau braun-schwarz wären. wir kommen gerne von hier und leben gerne hier und werden uns von nazis nicht einschüchtern und in die anonymität der stadt verjagen lassen. unser widerstand ist anders, als der einer antifa in einer stadt, er ist aber nicht weniger wert und vor allem nicht weniger mutig.

logisch, hätten wir uns über unterstützung durch die aihd gefreut, war nicht da, also haben wir es nach bestem wissen und gewissen und nach unseren möglichkeiten gemacht.

liebe grüße

Beim nächsten Offenen Antifa Treffen am 04.09.2013 in Mannheim wird über den NPD-Wahlkampf in der Region gesprochen, kommt doch einfach auch vorbei und schildert die Situation in eurem Gebiet in der offenen Runde evtl. kann man sich kurzschließen und überlegen wie es weiteregehen kann!

Ich bin mir sicher, dass euch auf dem Offenen Antifa Treffen geholfen wird - eher als in der Kommentarspalte von Linksunten.

 

Hier auch nochmal der Link zum Offenen Antifa Treffen am Mittwoch:

http://ajlm.blogsport.de/2013/09/02/04-09-13-offenes-antifa-treffen/

Also, wenn es Unterstützung bedarf, ist es zunächst mal sinnvoll zu wissen, dass es vor Ort Leute gibt, die was machen wollen.

Die AIHD versteckt sich jedenfalls nicht und führt auch offene Treffen (jeden letzten Sonntag im Monat) oder Voküs (jeden 2. Sonntag im Monat) zur Kontaktaufnahme durch. Zudem sind wir per E-Mail (aihd[a]gmx.de) problemlos erreichbar.

Und wir sind sicherlich die letzten, die Strukturen auf dem Land nicht begrüßen würden.

Meldet euch einfach mal. Wir begrüßen jedenfalls ALLE Aktionen, die sich aktiv gegen Nazis stellen - scheißegal ob auf dem Land oder in der Stadt.

 

In Vorfreude auf eine Kontaktaufnahme

AIHD

#01 - Jan Jaeschke (Weinheim), Vorsitzender des NPD Kreisverband Rhein-Neckar

#02 - Manuel Klein (Pirmasens), Umfeld des NPD Landesverband Rheinland-Pfalz

#03 - ?

#04 - ?

#05 - Jasmin Walk (Zweibrücken), Nationaler Widerstand Zweibrücken

#06 - Markus Walter (Pirmasens), Stadtratsmitglied für die NPD in Pirmasens

#07 - Ricarda Riefling (Pirmasens), Vorsitzende des NPD Landesverband Rheinland-Pfalz

#02 Klein ist Kreisvorsitzender des NPD KV Westpfalz und Organisationsleiter im Landesvorstand RLP

#05 Jasmin Walk ist zwar die Tochter von Detlef Walk NW ZW und Verlobte von Klein #02, ist Beisitzerin im Landesvorstand RLP und "Frauenpolitische Sprecherin"

#06 Markus Walter ist Landesvorsitzender RLP, stellv. Kreisvorsitzender KV Westpfalz, im Stadtrat PS

#07 Ricarda Riefling, sogn. Spitzenkan. RLP, stellv. Landesvorsitzende RLP, im zweiten Wahlgang Besitzerin im Bundesvorstand

Habe eine Vermutung zu #3, gibt es mehr/bessere Bilder?

#03 - Pierre Kayser (Angelbachtal), Umfeld rechte Szene Kraichgau; arbeitet bei Dieffenbacher GmbH Maschinen- und Anlagenbau, spielt Fußball und trainiert dabei Jugendliche