50.000 Erdogan-Anhänger zu Demonstration in Düsseldorf erwartet [Sonntag 7.07.2013]

Erstveröffentlicht: 
05.07.2013

Die Polizei schickt am Sonntag 650 Beamte zu einem Großeinsatz nach Düsseldorf: Bei einer der größten Demonstrationen der vergangenen Jahre rechnet sie mit 50.000 Anhängern des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan - und mit 1000 Gegendemonstranten. Die Polizei will beide Lager trennen und rechnet mit einem Verkehrschaos.

 

Die Polizei bereitet sich auf eine der größten Demonstrationen der vergangenen Jahre vor. Bis zu 50.000 Erdogan-Anhänger wollen am Sonntag vor dem türkischen Generalkonsulat in Düsseldorf. für den türkischen Regierungschef und seine Partei AKP werben. Dafür werden die Teilnehmer mit 400 Bussen aus ganz Deutschland und auch aus den Niederlanden und Österreich morgen anreisen.

 

Die Polizei muss sich für den Fall der Fälle wappnen und setzt knapp 650 Beamte ein. Gleichzeitig mobilisieren Erdogan-Gegner für eine Gegenkundgebung. Dazu aufgerufen hatte die Partei „Die Linke“ , die Initiative „Taksim Solidarität Düsseldorf“ und das Düsseldorfer „Türkei-Zentrum“. Hier werden tausend Teilnehmer erwartet.

 

Zwar hatte die Polizei auch am Freitag keine Hinweise darauf, dass es zu Gewalttätigkeiten kommen könnte. Trotzdem sollen mehrere Hundertschaften einen Sicherheitspuffer zwischen den beiden Blöcken bilden. Für Erleichterung im Präsidium sorgte am Mittag die Mitteilung der Linken, doch nicht Richtung Generalkonsulat zu ziehen, sondern am Burgplatz zu bleiben. Damit sind Demonstranten und Gegendemonstranten weit genug voneinander entfernt.

 

Notfalls macht die Polizei Rheinufertunnel und Rheinbrücken dicht


Insgesamt ist also von einem friedlichen Verlauf auszugehen, doch angesichts der großen Zahl der Demonstranten wird sich am Sonntag ein Verkehrschaos kaum verhindern lassen. Schon um elf Uhr muss die Polizei, die „erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen“ befürchtet, die Rotterdamer Straße und die Cecilienallee den ganzen Tag für den Autoverkehr sperren.


Möglicherweise wird auch der Rheinufertunnel teilweise dicht gemacht - ebenso eine der Rheinbrücken, falls kein Platz mehr für die vielen parkenden Busse bleibt. Die Erdogan-Anhänger wollen sich im großen Rheinpark versammeln. Aber auch dort ist wird es bei 50.000 Teilnehmern eng. Aufgerufen zur Veranstaltung dort hatte die „Union Europäisch-Türkischer-Demokraten“ von 14 bis 17 Uhr.

 

Die Gegendemo der Erdogan-Kritiker beginnt ab 13 Uhr am Burgplatz. Ihr Motto: „Solidarität mit der Bürgerbewegung in der Türkei“. Dort spricht auch der Bundesvorsitzende der Linken, Bernd Riexinger. „Wir unterstützen die Forderungen der Protestbewegung in der Türkei“, hieß es.