RainbowFlash 2013 in Chemnitz

Luftballons

Mindestens 50 Leute setzen ein Zeichen gegen Homophobie und Transphobie in der Innenstadt von 18 bis 19.10 Uhr. Fuer Chemnitz ist diese Teilnehmer*Innenzahl vermutlich schon sehr erstaunlich hoch. Der Höhepunkt war ganz klar wie in vielen weiteren Städten auf der Welt auch, das Aufsteigen vieler Luftballons.

 

Neben ein paar Reden vom LSVD sprachen auch die OB Kandidaten von Gruene <Volkmar Zschocke<, Linke <Miko Runkel> und Volkssolidaritaet <Hans-Juergen Rutsatz>. Hier ging es darum, deutlich zu machen, die Ehe zwischen Mann und Frau gesetzlich und steuerlich nicht ueber andere Ehegemeinschaften wie z.B. von Schwulen zu stellen.

Auszerdem wurde ein aktuelles Beispiel von einem Arzt wohl aus Chemnitz und mit einer fuehrenden Rolle ausgestattet, genannt, welcher immer noch den schwachsinnigen Versuch unternimmt, Nicht-Heteros >heilen< zu wollen, obwohl sie (und auch alle anderen Menschen genauso) gesund sind.

Musik ueberbrueckte die Pausen und manche lieszen sogar die Hueften schwingen.

 

Merkwuerdig nicht die amtierende und wiederkandidierende OB Barbara Ludwig von der SPD bei der Kundgebung anzutreffen, denn ihre Partei gehoert auch zu den Unterstuezern des Aufrufs.

Noch blamabler das Nicht-Erscheinen vom FDP-Kandidatin, welcher es vorzog, in nicht einmal 100 Metern Entfernung, an seinen Wahlkampfstand zu bleiben, obwohl auch diese Partei zum Kommen aufgerufen hatte.

Von der CDU war selbstverstaenlich nichts zu sehen, was am Nicht-Unterzeichnen des Aufrufs schon zu erahnen war.

Piratenpartei hatte den Aufruf unterzeichnet, stellt aber selbst niemanden zur OB-Wahl auf.

Negativ fielen von den Anwesenden nur drei Nazis in Thor Steinar-Bekleidung auf, welche das beleidigende Wort >Schwuchtel< von sich gaben, aber kurz darauf wieder gingen. Auffaellig das auf deren Kleidung aufgedruckte Wort <Chemnitzer>, mit welchen Herr Burghart von der CDU ebenfalls wirbt. NPD und PRO Chemnitz haben keine eigenen KandidatInnen zur Wahl aufgestellt.

Mehr rechte Aktivitaeten gab es zum Glueck nicht und auch eine Wanne der Polizei verzog sich nach wenigen Minuten schon vor 18.30 Uhr.

An die vielen Luftballons in unterschiedlichsten Farben bis auf Braun konnte mensch das Band mit einer Karte versehen und dort seine ganz individuelle Botschaft hinterlassen, was auch starke positive Resonanz nach sich zog. Viele Demonstrationsteilnehmer*Innen hatten Faehnchen in Regenbogenfarben dabei, was den geringen Applaus fuer die Reden erklaert, denn es war einfach keine Hand mehr frei. Ein paar Jubelrufe konnten aber als Ersatz dienen.

Dann hatten noch mindestens zwei Personen riesige Regenbogen-Fahnen mit dabei.

Um die Kundgebung selbst waren mehrere <Surfschilder> aufgestellt und es grenzte an ein Wunder, dass bei, teils sehr starken Wind nichts umkippte.

Weiteres Material konnte an einem Infotisch kostenlos mitgenommen werden und ebenfalls befand sich dort eine Spendenkasse.

In einem Flyer steht u.a., dass die saechsische >Landesregierung genau gar keine Diskriminierung der saechsischen Gesetzeslage behoben hat<

Trotzem konnte ein Vertreter* vom LSVD stolz verkuenden, dass selbst im Beamt*Innensektor schon Fortschritte gegen Homophobie erreicht wurde. Selten einen Menschen erlebt, der mit so viel Freude und Spasz auf einer Kundgebung geredet hat. Yeah!

Vermutlich auch deshalb diese positive Ausstrahlung, weil selbst in Chemnitz, einer Stadt mit diversen Naziklamottenlaeden, NPD und PRO Chemnitz im Stadtrat, einem Fussballverein mit einem stark ueberdurchschnittlichen Anteil an Nazis und jedes Jahr wird hier am 5. Maerz versucht, TaeterInnen zu Opfern zu machen, es moeglich ist, eine Kundgebung mit ganz vielen Leuten mitten in der Innenstadt abhalten zu koennen, die sich gegen rechtes Gedankengut richtet.

 

In Sachsen gab es am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie, aehnliche Aktionen ebenfalls unter dem Motto <Die leichteste Aktion am Tag gegen Homophobie> in Pirna >kleinster CSD in >Deutschland><<, Leipzig und Dresden und Plauen.

Bundesweit fanden Kundgebungen z.B. auch in Muenchen und Hamburg statt.

 

Diesen Tag auszuwaehlen, hat folgenden Hintergrund, weil erst vor exakt 23 Jahren die Weltgesundheitsorganisation Homosexualitaet aus ihrem Diagnoseschluessel gestrichen hat, aber immerhin.

 

Naechstens Jahr soll die teilnehmende Zahl von 100 in Chemnitz geknackt werden. Klingt doch mal positiv.

 

In der saechsischen Landeshauptstadt findet vom 31.5.-2.6. der Christopher Street Day statt.

Am 15. Juni ist CSD in Chemnitz.

12-20. Juli CSD in Leipzig.

 

Die Forderung wird wohl auch dort vom >Christopher Street Day e.V.< lauten

 

>Gleiche Pflichten = Gleiche Rechte!<

 

Weisz jetzt nicht, ob das Folgende transphob ist, aber was wuerden Transsexuelle machen, wenn es keine Schminke und Brust-OPs und Brustimplantate beispielsweise geben wuerde? Mit der ganzen Aufmachung so zu leben, ist es ja auch nicht gerade oekologisch.

Ok, sie waeren immer noch transvestiv, aber ohne sich so stark ausdruecken zu koennen.

 

Fight Homophobia, Nationalism, Patriotism, Fascism, Racism, Transphobia, Interphobia, Speciesism, Sexism, Heterophobia and Imperialism!

 

Nur Nazis und Leute mit teilweise weniger rechtem Gedankengut lassen sich outen!

 

Liebe verdient Respekt

 

Unabhaengiger Report

 

Dieser Bericht ist auf einer amerikanischen Tastatur getippt oder die deutsche Tastatur ist auf die amerikanische Version umgestellt worden.

 

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