Göppingen: Nun schon drei Demos im Oktober

Erstveröffentlicht: 
05.04.2013

Gleich drei Demonstrationen von Neonazis und Antifaschisten sind nun für den 12. Oktober in Göppingen angemeldet worden. Die Antifa war zuerst da und will auf dem Bahnhofsvorplatz demonstrieren.

 

"Ach du Schande", entfährt es Alex Maier. Gerade hat der Sprecher des Bündnisses Kreis Göppingen nazifrei erfahren, dass es neben der für den 12. Oktober in Göppingen geplanten Nazidemo noch zwei weitere Aufmärsche geben wird: Antifa und NPD haben ebenfalls Veranstaltungen angemeldet. Ohne länger nachzudenken, sagt Maier: "Dann wird wohl noch eine Demonstration dazukommen."

 

Erst am Mittwoch hatte die Göppinger Stadtverwaltung bekanntgegeben, dass "von einer Einzelperson aus dem politisch rechten Lager" für den 12. Oktober eine Demonstration angemeldet wurde, es handelt sich offenbar um die Autonomen Nationalisten Göppingen. Gestern nun meldete sich der Sprecher der Antifaschistischen Gruppe Göppingen, Johannes Schultes, zu Wort. Auch die Antifa habe für den 12. Oktober eine Demo sowie eine ganztägige Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz angemeldet - und das bereits vor zwei Wochen. Schultes meint dazu: "Antifaschisten beanspruchen den öffentlichen Raum an diesem Tag für sich, weil ihre Anmeldung zeitlich vor der aus dem ,rechten Lager einging. Wir gehen davon aus, dass unser Versammlungsrecht wegen den Nazis nicht eingeschränkt wird."

 

Bündnissprecher Alex Maier hofft indes, dass die Rechtsextremen gar nicht erst marschieren dürfen. "Wir gehen davon aus, dass die Stadt den Aufmarsch verbietet - und es wäre natürlich schön, wenn das Verbot dieses Mal klappt", sagt er und spielt damit auf die Nazidemonstration vom 6. Oktober vergangenen Jahres an, die zwar von der Stadt verboten, aber vom Gericht wieder erlaubt worden war. Das Bündnis wolle nun so schnell wie möglich das Gespräch mit der Stadt suchen und schauen, "ob wir zusammen etwas machen können, damit es nicht wieder so ein Chaos gibt wie im Oktober". Vor einem halben Jahr hatten Bündnis und Stadt jeweils eigene Gegenkundgebungen veranstaltet. Wichtig sei nun, dass alle Nazi-Gegner an einem Strang zögen: "Wenn alle den Nazis entgegentreten, kommen die vielleicht nicht jedes Jahr wieder."

 

Dass nun auch noch der Landesverband Baden-Württemberg der NPD eine Demonstration angemeldet hat, wundert Maier nicht: "Die Autonomen Nationalisten und die NPD sind schon immer ein bisschen auf Distanz zueinander." Somit habe diese zweite Demo wenigstens einen positiven Nebeneffekt: "Es zeigt, dass sie zerstritten sind."