Bann gegen Burschen

Erstveröffentlicht: 
21.03.2013

Rechte Verbindungen in Marburg unerwünscht

Von Volker Schmidt

 

Das Marburger Stadtparlament will öffentliche Auftritte von Studentenverbindungen verhindern, die der Deutschen Burschenschaft angehören. Der Hauptausschuss beschloss am Dienstagabend einstimmig einen entsprechenden Antrag der Linken, am Freitag soll das Stadtparlament darüber entscheiden.

Wörtlich heißt es, dass "politische und öffentliche Aktivitäten studentischer Verbindungen und ihrer Angehörigen, die der Deutschen Burschenschaft angehören, in Marburg nicht erwünscht sind". Daher seien "alle politischen und (verwaltungs-)rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, diese zu verhindern". Es sei "unangebracht", wenn Politiker "oder sonstige Personen des öffentlichen Lebens bei Veranstaltungen der genannten Bünde oder mit Repräsentanten dieser Bünde zusammen auftreten". Der Magistrat solle sich diese Haltung zu eigen machen.

Die Deutsche Burschenschaft (DB) ist ein Zusammenschluss von Studentenverbindungen, der in jüngster Zeit zunehmend von rechtsextremen Gruppierungen dominiert wird. In Marburg gehören ihr nach eigenen Angaben die Burschenschaften Rheinfranken, Germania, Normannia-Leipzig und Teutonia-Germania an. Mehrere davon hatten oder haben NPD-Funktionäre in ihren Reihen. Vor allem Rheinfranken und Germania veranstalten regelmäßig Vorträge mit Referenten aus extrem rechten Kreisen.

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Laut burschenschaft.jimdo.com/austritte samt den diversen Listen bei wikipedia ist Teutonia-Germania neulich aus der DB ausgetreten.