HH: Diskussions- und Arbeitstreffen zum Schanzenfest

Schanzenfest

Ende Februar hat eine Vollversammlung stattgefunden, auf der kritisch über die weitere Entwicklung des Schanzenfestes diskutiert wurde. Neben Stimmen, dieses ganz ausfallen zu lassen, um ein politisches Zeichen gegen patriarchale Männergewalt zu setzen, wurden auch Ideen diskutiert, dem Ganzen einen anderen Namen zu geben, das Fest zu verkleinern oder in anderen Straßenzügen stattfinden zu lassen oder an einem anderen Wochentag zu veranstalten. Wir wollen die Diskussion am 25. März um 19 Uhr im Centro Soziale fortsetzen.

 

Nach unserer Vorstellung ist dabei wichtig, konkretere Fragestellungen zu entwickeln. Es gibt einmal die Frage nach dem politischen Sinn des Festes, andererseits die Frage nach der Durchführbarkeit. Wir wollen diese beiden Fragen in der weiteren Diskussion gerne trennen. So geht die Diskussion um kommerzielle Flohmarktstände unserer Meinung nach vorbei an der Frage der Messerangriffe und der Wunsch nach einem homogeneren Publikum ist möglicherweise auch nicht die einzige gesellschaftliche Antwort, um einen politischeren Ausdruck zu erhalten.

 

Mehrfach wurde auf der letzten Vollversammlung über das Fest als Freiraum diskutiert. Wir wissen nicht, ob ein solcher Freiraum als selbstbezogene Simulation von Freiheit überhaupt anstrebenswert ist. Von einem anderen Teilnehmer wurde stattdessen der Begriff Irritationsraum in die Runde geworfen. Dies knüpft an bestehende Auseinandersetzungen um Interventionsräume an und ermöglicht möglicherweise neue Perspektiven auf das Fest und die Möglichkeiten, es politisch zu füllen. Dies finden wir spannend und daran würden wir gerne anknüpfen.

 

In Folge der Messerangriffe auf dem letzten Schanzenfest geht es für uns sehr konkret um die Frage wie und ob sich zukünftig gewaltsame Übergriffe unter Besucher_innen verhindern lassen. Funktionieren Selbstregulierungskräfte und haben wir die Stärke, solche patriarchale Männergewalt zu verhindern oder müssen wir an dieser Stelle vor den Verhältnissen kapitulieren? Diese Frage ist für uns der erste entscheidende Punkt, ob die Durchführung eines weiteren Festes in welcher Form auch immer vorstellbar ist.

 

Auf letztere Fragestellung zugespitzt wollen wir daher auf dem nächsten Treffen im Centro Sociale diskutieren und laden alle ein, denen das Schanzenfest am Herzen liegt, mögliche Perspektiven zu entwickeln.

 

Die Orga fürs Treffen