[MD] Offener Brief an das Café Central

cafe central

Anlässlich der geplanten Bahamas-Veranstaltung am 8. März in Magdeburg wurde das Café Central angeschrieben und zur Absage des Vortrages motiviert. Im Central finden immer wieder auch linke Konzerte und Veranstaltungen statt, so am 20.10.12 ein Konzert der Hip Hop Kombo Neonschwarz. Eine Veranstaltung der "Ideologiekritischen Gruppe Magdeburg", welche der Bahamas nahe steht, wurde im Januar 2013 aus inhaltlichen Gründen vom Central abgesagt. Es bleibt spannend, welchen Weg die Macher_innen des Café Central nehmen.

 

Hallo Team des Café Central,

 

wir haben zur Kenntnis genommen dass im Central am 8. März 2013 eine Veranstaltung mit Jan Gerber und Uli Krug statt findet. Als Organisatorin tritt die Gruppe „No Tears for Krauts“ Halle auf, welche personell und politisch der „Ideologiekritischen Gruppe Magdeburg“ nahe steht.

Wir erwarten von Gerber und Klaus die gezielte Diffarmierung von Einzelpersonen und Gruppen der Magdeburger linken Szene. Schon im Ankündigungstext ist von „Westentaschen-Stalins, -Mielkes und -Che-Guevaras“ und „autonomen Schlägertrupps“ die Rede. Weiter wird anhand der Losung „Anna und Arthur halten das Maul“, welche stets im Kontext von polizeilicher Repression gegen linke Gruppen und als Aufruf zur konsequenten Aussageverweigerung genutzt wird, eine Parallele zu mafiösen Strukturen konstruiert. Schon der kurze Ankündigungstext geht so dermaßen an der Realität vorbei, dass wir die Veranstaltung für nicht hinnehmbar erachten.

 

Zudem liegt den beiden Redakteuren der Bahamas nichts an einer konstruktiven Auseinandersetzung mit der Linken, ganz im Gegenteil: ihr Ziel ist der polemische Angriff auf die Linke mit dem Ziel der "Abschaffung des Gegenstandes der Kritik", um mit den Worten der ideologiekritischen Gruppe zu sprechen. So sieht Gerber „die Geschichte der Linken als eine Entfaltung seiner reaktionären Tendenzen“ und reduziert diese in einem Vortrag auf „Egalitarismus, Antiimperialismus und Etatismus“(1).

 

Nicht nur in Bezug zur radikalen Linken sieht sich die Bahamas-Fraktion in offener Gegnerschaft. Ebenso trifft die „Kritik“ den Feminismus und dessen Positionen zu sexualisierter Gewalt. So wird in dem Artikel „Infantile Inquisition“(2) der Bahamas auf pseudo-akademischem Niveau argumentiert, bei Vergewaltigungsvorwürfen handele es sich oftmals um missverstandene "Verführungen". Die eigentlichen Verfolger seien jene Frauen, die von ihrer Definitionsmacht bezüglich sexualisierter Gewalt Gebrauch machen. Eine Erwiderung auf der Internetseite des Conni Island(3) bringt die Position von Gerber und Co. auf den Punkt:

 

„… Die Argumentation läßt sich auf den Nenner bringen: die Frau, die sich das Definitionsrecht nimmt, hat Angst vor ihrer eigenen Lust, vor der „grenzüberschreitenden“ Tendenz der Sexualität und projiziert diese Ängste im Vergewaltigungsvorwurf auf den Mann; deshalb war das „Nein“ der Frau kein „Nein“ und der Mann hat die Frau auch nur „verführt“, als er sich über ihr „Nein“ hinwegsetzte und ihr „Lust gemacht“ hat. Damit setzen die Autoren die männliche Sicht als die ‘Realität’, die Wahrnehmung der Frau wird als subjektiv und pathologisch abgetan. Der Kunstgriff, der ihnen die Hypostasierung der männlichen Sicht ermöglicht, ist die Verkündung der vorgeblich erreichten „Gleichberechtigung“ und damit einhergehend die Weigerung, ihre „Objektivität“ als eine männliche zu reflektieren.“

 

Gerber's Standpunkt zu sexualisierter Gewalt, in seinen Worten „Verführungen“, ist nur ein Beispiel für etliche seiner untragbaren Positionen und Ressentiments. Seine Vorträge sind geprägt durch die Diskriminierung von Feminist_innen, Friedensaktivist_innen, Muslimen, Linken und anderen. 

 

Veranstaltungen mit der Bahamas sind für Locations mit einem politischen Mindestanspruch keine Option. Der Vortrag gehört ebenso abgesagt wie jener der „Ideologiekritischen Gruppe“ im Januar 2013, welcher bei euch statt finden sollte. Bitte setzt euch erst mit den Inhalten des geplanten Vortrages auseinander und entscheidet dann über die Austragung der Veranstaltung.

 

Falls ihr euch dazu entschließt, die Veranstaltung statt finden zu lassen, bitten wir euch um eine kurze Antwort auf diese Mail. 

 

Mit angemessenen Grüßen,

 

 

Einige linke Gäste 

 

 

1 Ankündigungstext 04.09.09 http://antifa.uni-halle.de/Texte/Texte1.htm 

2 Artikel im Original http://www.redaktion-bahamas.org/auswahl/web32-4.html 

3 Erwiderung auf der Internetseite des Conni Island http://www.conne-island.de/nf/76/23.html

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Tut uns doch den Gefallen und bleibt einfach weg aus dem Café. Die Hälfte von euch imagenierten Gästen hat doch eh Hausverbot bzw. ist nicht erwünscht.

Eine angebliche "Anne" verteidigt in einem dummen Kommentar die Vergewaltigerversteher, die Sexisten ("Linke Frauen sind alle hässlich"), Rechtsradikalen - Freunde (English - Defence - Ligue) und Kriegstreiber von Bahamas.  Haben diese Rechten hier bei den Mods ein Stimme?

 

Die haben sogar Stress mit ihrer homebase Conny Island in Leipzig, unter anderem wegen Sexismus. Nebenwiderspruch?

 

Als Frau stehe ich 100% hinter dem Papier oben.

 

"Anne", mach es wie Ayse und Arthur: Halts Maul!

Also ich sehe da keine Verteidigung.

Dir scheint ja wichtig zu sein, welchen Geschlechts Menschen sind. Ebenso, wie die Verursacher des Briefes hast du wohl noch nicht kapiert, dass Induviduen unabhänig von ihrem Geschlecht denken können. Welchen Begriff verwendet man für Personen mit deinen Ansichten nochmal (und zwar unabhängig davon, ob Mann oder Frau)?

wo solche ungeister ihr unwesen treiben werden wir kommen...wundert mich nur das ntfk noch keine postadresse beim vs oder den bullen hat...

das in halle gespaltet wird was das zeug hält und politische aktionen(was für politische aktionen???) in den hintergrund treten ist ja auch nix neues...

keine träne für die büttel vom staat und die dumpfbacken von ntfk...

@lerta!!!!!!

"Die Hälfte von euch imagenierten Gästen hat doch eh Hausverbot bzw. ist nicht erwünscht." Stimmt. Da biste mal ehrlich, liebe Anne. Iraner sind ja bei euch nicht sehr erwünscht. Noch schlimmer wären natürlich Palästinenser. Eure Maske ist runter, der Lack ist ab, Gastfreundschaft ein Fremdwort.

Steffen Jany freut sich über eure kostenlose Werbung für seine Spelunke hier auf Indymedia. Er wird garantiert nicht die Veranstaltung absagen, geschweige denn euch bei Stattfinden 'ne Email zurückschreiben. 

Wir glauben nicht, dass das Central sich distanzieren wird, sondern vielmehr wird das Team im vollen Bewußtsein der politischen Ausrichtung dieser Veranstaltung sich endlich ganz offen zu den eigenen Standpunkten bekennen. Es bleibt nur zu hoffen, dass jene, die sich bisher im Central wohl fühlten, sich auch langfristig daran erinnern, dass sie diese Räumlichkeiten bitte nur stumm betreten oder sich bewußt sind, dort nicht reden zu können, ohne dabei andere zu gefährden. `N Boykott wäre angebrachter. Was die Neigung der Betreiber des Centrals zum "Ausleuchten" und Anscheissen der Antifa-szene angeht, so sind auch im Vorfeld schon genug Handlungen nachweisbar, die nur nicht publiziert worden sind. Das wird demnächst nachgeholt.

Schade eigentlich das die Veranstaltung doch etwas zu weit weg ist.

 

Was im Ankündigungstext zu der Veranstaltung steht ist leider alles andere als "realitätsfern", sondern leider traurig, aber wahr. Jedenfalls mal abgesehen von der Verallgemeinerung.

 

Anna & Arthur halten’s Maul!“ – Diese Parole gab die auto­nome Linke in den acht­zi­ger Jah­ren für den Umgang mit der Poli­zei aus. Seit­dem haben die bei­den lin­ken Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gu­ren, die auf Bil­dern bezeich­nen­der­weise gern als Klein­kin­der mit Eimer und Schippe dar­ge­stellt wer­den, ganze Arbeit geleis­tet. Egal, wie ver­fein­det die diver­sen lin­ken Frak­tio­nen sind; egal, wel­che Saue­reien die ein­schlä­gi­gen Polit­crews auch began­gen haben: Lie­ber lässt man sich wei­ter­hin von den Westentaschen-Stalins, –Miel­kes und –Che-Guevaras, die die deut­sche Linke zu bie­ten hat, ter­ro­ri­sie­ren, als dass Bedro­hun­gen, Erpres­sun­gen und Kör­per­ver­let­zun­gen ange­zeigt wer­den. Nicht nur die auto­no­men Schlä­ger­trupps han­deln weni­ger nach den Impe­ra­ti­ven Mar­xens, Dur­ru­tis und Blan­quis als nach dem Vor­bild Al Capo­nes oder Egon Olsens, son­dern auch viele ihrer inner­lin­ken Geg­ner: Seit es die (ohne­hin stets pre­käre) gemein­same Sache nicht mehr gibt, hat sich die auf sie bezo­gene Soli­da­ri­tät in einen Ehren­ko­dex ver­wan­delt. Die Parole „Anna & Arthur halten’s Maul“ ist die linke Vari­ante der Omertà, des Schwei­ge­ge­lüb­des der Mafia. Das Pro­blem der lin­ken Gang­lands sind somit nicht allein die anti­im­pe­ria­lis­ti­schen Zen­tral­ko­mi­tees, son­dern auch die­je­ni­gen, die zwar ver­bal zu ihnen auf Dis­tanz gehen, sich sonst aber ver­hal­ten, als wären sie von einem lin­ken Stockholm-Syndrom befal­len, sprich: die­je­ni­gen, die sich ent­we­der mit ihren Pei­ni­gern iden­ti­fi­zie­ren oder zumin­dest gern bereit sind, ein Auge zuzu­drü­cken und die Ver­wand­lung der Lin­ken in ein Racket mitzumachen.

 

"Westentaschen-Stalins" wie die Macker von ZK Berlin dürfen gewalttätige gegen Linke anderer Strömungen vorgehen, während der Rest im besten Fall noch schweigt oder aber gar den Opfern noch die Verantwortung (oder zumindest eine Mitverantwortung) dafür selbst zuschiebt. Die Täter dürfen nachwievor in Linken Strukturen verkehren und geniessen sogar ihren Schutz. Und wenn sich dann die Opfer, die von den achso "solidarischen Linken" alleingelassen werden und sich anderswo Schutz suchen, dann gibts ein Riesengroßes Feindseliges Gebashe. Das hat nunmal in der Tat eher Gangland-Mentalität als solidarischer Umgang inklusiver Linker Mindeststandarts.

Rufen hier tatsächlich Leute trotz Rote Hilfe, Anna und Arthur - Kampagne OFFEN zur Denunziation, zur Zusammenarbeit mit VS und Bullen auf?

 

Hier wird ewig über ein paar Fotografen lamentiert, aber dieser offene Denunziantenscheiss toleriert.

 

Lasst diese Scheiss - Kneipe eine Scheiss - Kneipe sein - keine Zusammenarbeit, kein Bier.

 

Die Veranstalter haben nichts in linken Strukturen verloren.

 

Erst linker Staatsschutz und dann? Ne antideutsche NSU?

Zu ersteinaml ist es mir wichtig zu sagen, dass ich mich mit Sicherheit nicht zu den so genannten Antiimps zähle, nicht weil ich nicht gegen Imperialismus bin sondern weil damit in der Regel verkrustete SU Kommunisten gemeint sind. Ich will auch bestimmt nich alles aufheben was die Diskusion um Antisemitismus innerhalb der Linken geschaffen hat! Mir geht es auch nicht darum Israel zu vernichten oder mich mit irgendwelchen Islamisten zu verbünden, die genauso wenig mit meiner politischen Einstellung zu tun haben wie diese "Jungs" von "No Tears for Krauts"(NTFK).

 

Mit Sicherheit sind hier einige die diese Veranstaltung interessant finden werden, aber wer ist die Frage...

 

Diese Veranstalltung, in der es u.a. um die Legitimierung von Vergewaltigung geht ist natürlich nicht für Menschen die sich als emanzipatorisch bezeichnen würden. Sie ist für eine Elite, die immernoch denkt, dass sie in irgendeiner Art und Weise den Kapitalismus oder gar den Staat kritisiert.

Da schreiben doch tatsächlich Menschen Artikel für die Zusammenarbeit mit der Polizei und denken sie wären gegen den Staat. Auch gibt es Menschen, die sich auf einer Internetseite über den hochkomplexen Kaptialismus aufregen und gleichzeitig zusammen mit der CDU für Kriegseinsätze in Somalia oder Anderswo demonstrien. Die gleichen Menschen vergöttern Marx und lassen keine Praxis zu. (Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern. K.Marx)

Die Menschen um die es hier geht wollen weder Revolution noch Veränderung. Sie haben sich in diesem System eingerichtet. Und es geht ihnen damit auch nicht schlecht, schließlich leben sie zufällig auf dem bevorzugten Teil der Erde. Sie werden auch nicht auf Grund ihrer Hautfarbe oder Religion diskriminiert und männlich sind sie auch zum großen Teil. Ganz zu schweigen von ihrer wirtschaftlichen Situation. Das einzige was also noch fehlt ist die Legitimierung um sich endlich in die schöne, durch Studiengebühren vom Abschaum befreite Uni zurück zu ziehen und Familie zu Gründen! Gut nur, dass schon 1948 das Doppeldenk erfunden wurde womit es möglich ist sich gegen Nazis auszusprechen und Islamisten zu Hassen, womit es möglich ist gegen Nationalismus zu sein und Nationalfahnen zu schwenken, womit es möglich ist gegen den Staat zu sein und mit der Polizei zusammen zu arbeiten, womit es möglich ist gegen Homophobie zu sein und Vergewaltigung zu legitimieren, womit es möglich ist "Kommunist" zu sein und auf die Verhungernden und Versklavten dieser Welt zu scheißen!

Georg Orwell hatte leider recht mit seiner Fision von der Zukunft... Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Ignoranz ist Stärke

In dieser Veranstaltung geht es nicht um "Legitimierung von Vergewaltigungen", es geht noch nichtmal um Vergewaltigungen.

Und was sollen die restlichen hohlen Phrasen in deinem Kommentar? Die haben 1. Nicht das geringste mit dem Thema zu tun, um das es hier geht 2. Sind die einfach Widersprüchliches und substanzloses dahingeseiere 3. Manche deiner Sätze ergeben nichtmal auf einer Meta-Ebene irgendeinen Sinn.

Den Charakter des "Egon Olsen" aus der bekannten Kriminalkomödie "Die Olsenbande" mit Al Capone gleichzusetzen ist derart naiv, dass mich die Ausführungen aus dem Kreis der elitären Bahamas-Bruderschaft nur langweilen würden. Das Mittelmaß der Kritik hat das Central erreicht, sehr traurig ...

Liebe mods,

 

sind Sexismus, Vergewaltigergewäsch und Denunziation neuerdings Nebenwidersprüche?

 

Ich fühle mich von den zustimmenden Meinungen angegriffen?

 

Zum Thema Sexismus und Denunziation gibt es keine zwei Meinungen, ist wie beim Faschismus.

Ich finde es wichtig, Dogmen wie die Anna&Arthur-Sache zumindest mal kritisch zu beleuchten. Und ich fühle mich angegriffen davon dass du das gleich als Denunziation bezeichnest. Kritisches Denken verboten oder was?

Und ich fühle mich angegriffen davon dass du das gleich als Denunziation bezeichnest. Kritisches Denken verboten oder was?

Ja denn die Bahamas hat genau dazu aufgerufen! Sie hat dazu aufgerufen Bild- und Videomaterial sowie Erinnerungsberichte aus die Bullen weiterzugeben

und Anzeige zu erstatten - was durchaus den VS/BKA/LKA auf den Plan ruft! Wenn das keine Denunziation ist was dann?

Und natürlich darf man auch Anna & Arthur kritisch betrachten, aber das macht doch die radikale Linke für sich selbst, und lässt sich nichts von neokonservativen Kriegstreibern etwas diktieren.

(A)

ja, wenn man wegen sexismus in einem projekt hv hat dann kanns passieren dass man das auch in einem anderen Projekt bekommt

Ob und wann jemand zur Polizei geht, entscheidet schlußendlich sowieso jede_r selbst. Die Forderung, es nicht freiwillig zu tun, halte ich für legitim und wichtig. Hilft es doch auch, ein Bewußtsein dafür zu pflegen, sich nicht leichtfetig und vertrauensvoll an staatliche Institutionen zu wenden. Ein Verbot es zu tun kann ich darin nicht erkennen. Es ist vielmehr ein Gebot der gegenseitigen Achtung und Solidarität und das Vertrauen in die eigene Subkultur, auch schwerwiegende Probleme "intern" lösen zu können bei stets präsentem Misstrauen in die Motive eines spionierenden Staates.

Allerdings ist die in der Veranstaltungsankündigung enthaltene Idee, die Hilfe der Repressionsbehörden zu einem edlen und gewissenlos zu praktizierendem Akt der notwendigen Selbstverteidigung zu glorifizieren, eine ideologische Kampagne, die dabei ignoriert, dass nach tradiertem Verständnis in der Linken die Repressionsorgane eben keine befreundeten Helfer sind, nicht sein wollen und nicht sein können. Wie wünschenswert der Gang zur Polizei und die Zusammenarbeit mit staatlichen Organen ist, hängt dabei wohl davon ab, wie viel Vertrauen in staatliche Organe bei Betroffenen vorrätig ist und wie intensiv an die Autorität staatlicher Einrichtungen geglaubt wird.

Interessant wäre, zu erfahren, ob und wann die treudeutschen StaatsbürgerInnen ihre Staatshörigkeit auch praktizieren. Gibt es dazu Erkenntnisse? Rennen die echt bei jedem "Rotfront-Aufkleber" zu den Bullen? Gibt es da Wert- oder Schamgrenzen?

zu diesem Thema ist dieser Indyartikel.

...einfach mal googeln. Schlagwörter: Bahamas Sexismus Debatte o.ä....

 

Es gibt da genug aussagekräftiges Material. Keine linke (!) Gruppe und fast keine "Antifa" - Gruppe arbeitet mehr mit BAHAMAS zusammen. Das wurde mehr als klar gestellt.

 

Aber natürlich können wir das jetzt monatlich, jährlich oder in sonstigem Rhythmus neu diskutieren. Es gibt ja sonst auch nichts zu reden oder tun. Bestimmen wir sexistische, patriachale, flt - Ansätze halt immer wieder von vorne. So als hätte es nie Diskussionen dazu gegeben. Wir reden nicht von weiterführenden Diskussionen, sondern immer wiederkehrendem Urschleim, von kreisrunden Denkbewegungen. Was ist Vergewaltigung, Sexismus, heisst NEIN doch JA oder VIELLEICHT. Sind die Opfer doch irgendwie mitschuld (Bahamas).

 

Und weil es, wie gesagt, eh nichts anderes zu reden gibt, diskutieren wir dann auch immer aufs Neue, ob Faschismus, Rassismus, Antiziganismus, Antisemitismus, Antiislamismus "schlimm" (ein Verbrechen!) ist oder doch auch irgendwie entschuldbar. Vielleicht finden wir auch da ein paar entschuldigende Worte für die Täter_innen.

 

Vielleicht diskutieren wir auch jedes Konzert, ob sexistische und andere diskriminierende Texte doch irgendwie gehen. Ob GoGos oder Pooldance den "linken" Mann nicht doch nach vorne bringen...

 

Ist Sexismus/Patriachats - Debatte ein "Relikt der Achtziger" und garnicht mehr existent (Charly Churchills Papagei/AD)?

 

Liegt die Definitionshoheit bei den Opfern oder doch eher bei der BAHAMAS?

 

Ist Lookismus (Bahamas zu "hässlichen Frauen") doch eher entschuldbar?

 

Sexismus ein Nebenwiderspruch?

 

...

 

Wir werden das nicht mehr diskutieren. Alles ist gesagt!

 

Wer meint "das ist nicht das Thema" (Central, Hallenser Bahamas FC...) soll es halt als nie gesagt, diskutiert darstellen. Aber nicht in unserem Kontext, nicht in unserer Bewegung, nicht in unseren Kämpfen.

 

Es macht für uns keinen Unterschied, ob Jonny Macho seinen Text rappt oder Bahamas - Burchis ihn interlektuell untermalen.

 

Es spielt keine Rolle, ob sie an Tag X gerade mal über was anderes schwadronieren wollen. Nazis werden dadurch, dass sie zu Atomkraft oder S21 reden auch nicht unsere Genoss_innen. Sexisten bleiben Sexisten, Nazis Nazis.

 

Sexismus ist weder Kavaliersdelikt noch Nebenwiderspruch!

 

Sagt uns, wo ihr steht!

wo ist der artikel mit den "hässlichen frauen" ?

ich will ihn auch mal lesen

Ein Text aus antideutschen Zusammenhängen zu Uli Krug und Bahamas:

 

http://www.copyriot.com/sinistra/magazine/sin04/abschied.html

 

ansonsten:

 

- Diskurs mit Conne Island zu Justus W.

- Vergewaltiger - Debatte im "Trend - Info"/2000er

Erklärung Berliner Antirepressionsgruppen aus 2011 zur Causa Bahamas

Genoss_Innen!

Anfang August veröffentlichte die Redaktion der Zeitschrift "Bahamas" auf ihrer Homepage und auf Indymedia einen Text, in dem sie dazu aufriefen szenepolitische Konflikte unter Zuhilfenahme der staatlichen Repressionsorgane (aufgerufen wurde dazu Bildmaterial und Erinnerungsberichte an Polizeibehörden weiterzugeben und Anzeigen gegen linke Aktivist_Innen zu schalten) zu lösen. Vorangegangen war dem Text der Versuch einer Veranstaltung, bei welcher es zu körperlichen Auseinandersetzungen kam. 

Wir als Berliner Antirepressionsorganisationen sprechen uns ausdrücklich gegen eine Zusammenarbeit mit Bullen, LKA/BKA, Verfassungsschutz etc. aus. Abgesehen davon, dass sich eine Zusammenarbeit mit staatlichen Repressionsorganen für die radikale Linke von sich aus verbietet, in Zeiten, in welchen sich der Blick von Staat und Staatsschützern wieder verstärkt nach links richtet und der Verfassungsschutz vermehrt linke Aktivist_Innen anquatscht, darf dem Aufruf der Bahamas unter keinen Umständen gefolgt werden. Aus jahrelangen Erfahrungen in Antirepressionsstrukturen, wissen wir, dass Aussagen bei den Bullen auch immer eine Eigendynamik entwickeln und das Ausspähen linker Strukturen fördern. Schon im Aufruf der Bahamas entwickelt sich eine Eigendynamik der Redaktion sich zum Helfershelfer des Staatsschutzes zu machen, indem zu Aktionen gegen linke Strukturen aufgerufen wird, wie in diesem Falle gegen den szeneübergreifenden linken Stadtteilladen "Lunte".

Als Berliner Antirepressionsgruppen verwahren wir uns gegen diese Tendenz des Ablichtens, Anzeigens und Denunzierens von linken Aktivist_Innen. Für uns und jede/n emanzipatorischen Linke/n verbietet sich eine Kooperation mit den Repressionsorganen.

Nach wie vor gilt: Anna und Arthur haltens Maul!

http://political-prisoners.net/

http://www.abc-berlin.net/

http://ea-berlin.net/

http://www.berlin.rote-hilfe.de/rh/

Bei all der berechtigten Kritik an der Bahamas - dazu wurde schon mehr als genug gesagt - muss man den Verfasser_innen aber auch die Frage nach der Wahl ihrer Lokalitäten stellen.

 

Es ist wohl nicht das erste mal, dass das Central eine Veranstaltung mit den Neocons von Bahamas zu durchzuführen  gedenkt. Also kein Versehen oder Uninformiertheit, sondern bewussten Handeln. Das Ganze dann noch pünktlich zum "Internationalen Frauentag" und sag mir keine_r, dass sei da kein Thema. Alle Bahamas - Veranstaltungen sind Rundumschläge. Sexistische Entgleisungen der Herren der Bahamas sind dann doch eher zu erwarten, denn ausgeschlossen. Das Hasspapier eines Werthmüller zum Conne Island sollte euch und dem Central bekannt sein.

 

Vielleicht ein Anlass, auch zu überlegen, wo man zukünftig verkehrt. Kein vernünftiger Mensch in Berlin nimmt sein Bier noch in der Bahamas - Kneipe "Max und Moritz".  Sind es erst die Bahamiten als Türöffner, diskutiert man später dann auch gerne, wie in Berlin, mit Neurechten wie Elsässer.

 

Also Augen auf bei der Kneipenwahl.

 

Bier ist nicht immer Bier, Schnaps nicht immer Schnaps.

Moin, es gab ja schon einigen Wirbel um die Veranstaltung, die am kommenden Freitag unter dem Titel „Über Anna & Arthur im Gangland“ bei uns stattfinden wird. Das Ganze kann man kurz und knapp als Aufforderung zusammenfassen, die Veranstaltung abzusagen. Als Laden würden wir die Antifa-Szene ausleuchten und anscheissen und bei den Veranstaltern handele sich schließlich um Sexisten, Neurechte, Rechtskonservative, Hetzer, Rassisten … und was nicht noch alles in Stellung gebracht wird. Mal abgesehen davon, das wir diese „Einschätzung“ nicht teilen, finden wir es schon sehr erschütternd, mit welcher Vehemenz hier eine Diskussionsveranstaltung angegriffen. Wir verstehen ja Diskussionsveranstaltungen immer noch als ein Ort des Dialogs und des Austauschs von Argumenten. Das sagt ja schon das Wort. Dazu ist so etwas da. Niemand ist gezwungen sich den Vortrag anzuhören. Davor, danach und währenddessen wird sich die Welt weiter drehen – auch in Magdeburg.

 

Als Bar haben wir zahlreiche Veranstaltungen und wir legen dabei einen großen Wert auf eine starke Vielfalt. Ob Poetry Slams, Lesungen, Filmabende, Diskussionen, Theater, Konzerte von Pop bis Punk, Partys, etc. – wir bieten vielen unterschiedlichen Gruppen, Vereinen und Veranstaltern einen Raum und engagieren uns auch privat in vielen Initiativen. Bei unseren Diskussionen haben wir zusammen schon über allerhand Themen gestritten - von Verfolgung Homosexualler im Nachkriegsdeutschland bis hin zum Urheberrecht (und vielem mehr). Zum einen finden wir es sehr bezeichnend, dass wir nun auf eine einzelne Veranstaltung reduziert werden und zum anderen, dass man uns zutraut wir würden damit bereitwillig Sexismus und Rassismus eine Plattform bieten wollen. Wir setzen uns sehr wohl mit den einzelnen Veranstaltungen bei uns auseinander. Deshalb müssen wir aber weder zwingend zu den gleichen Einschätzungen kommen – wie etwa in diesem Fall, wir würden Hetzer und Rassisten zu Gast haben – noch ist es notwendig, dass wir alle Standpunkte der Referent/innen zu 100% teilen. 

 

Alles in allem drängt sich eher das Gefühl auf, dass viele Leute doch ganz glücklich sind, wenn sie uns oder EInzelpersonen „endlich“ mal einen Stempel aufdrücken und zum Boykott aufrufen können. Schon bei der Diskussion um Kultur in der Innenstadt durften wir uns aus der selben Ecke anhören, wir wären ganz böse Gentrifizierer. 

 

In diesem Sinne:

Wer keinen Bock auf uns hat, muss ja auch nicht vorbei kommen.

Ansonsten steht unsere kleine Wohnstube immer offen für neue Ideen und Veranstaltungen!

 

Danke

Euer Café Central

 

Quele: Facebook

Wort zum Sonntag

Moin, es gab ja schon einigen Wirbel um die Veranstaltung, die am kommenden Freitag unter dem Titel „Über Anna & Arthur im Gangland“ bei uns stattfinden wird. Das Ganze kann man kurz und knapp als Aufforderung zusammenfassen, die Veranstaltung abzusagen. Als Laden würden wir die Antifa-Szene ausleuchten und anscheissen und bei den Veranstaltern handele sich schließlich um Sexisten, Neurechte, Rechtskonservative, Hetzer, Rassisten … und was nicht noch alles in Stellung gebracht wird. Mal abgesehen davon, das wir diese „Einschätzung“ nicht teilen, finden wir es schon sehr erschütternd, mit welcher Vehemenz hier eine Diskussionsveranstaltung angegriffen. Wir verstehen ja Diskussionsveranstaltungen immer noch als ein Ort des Dialogs und des Austauschs von Argumenten. Das sagt ja schon das Wort. Dazu ist so etwas da. Niemand ist gezwungen sich den Vortrag anzuhören. Davor, danach und währenddessen wird sich die Welt weiter drehen – auch in Magdeburg.

Als Bar haben wir zahlreiche Veranstaltungen und wir legen dabei einen großen Wert auf eine starke Vielfalt. Ob Poetry Slams, Lesungen, Filmabende, Diskussionen, Theater, Konzerte von Pop bis Punk, Partys, etc. – wir bieten vielen unterschiedlichen Gruppen, Vereinen und Veranstaltern einen Raum und engagieren uns auch privat in vielen Initiativen. Bei unseren Diskussionen haben wir zusammen schon über allerhand Themen gestritten - von Verfolgung Homosexualler im Nachkriegsdeutschland bis hin zum Urheberrecht (und vielem mehr). Zum einen finden wir es sehr bezeichnend, dass wir nun auf eine einzelne Veranstaltung reduziert werden und zum anderen, dass man uns zutraut wir würden damit bereitwillig Sexismus und Rassismus eine Plattform bieten wollen. Wir setzen uns sehr wohl mit den einzelnen Veranstaltungen bei uns auseinander. Deshalb müssen wir aber weder zwingend zu den gleichen Einschätzungen kommen – wie etwa in diesem Fall, wir würden Hetzer und Rassisten zu Gast haben – noch ist es notwendig, dass wir alle Standpunkte der Referent/innen zu 100% teilen. 

Alles in allem drängt sich eher das Gefühl auf, dass viele Leute doch ganz glücklich sind, wenn sie uns oder EInzelpersonen „endlich“ mal einen Stempel aufdrücken und zum Boykott aufrufen können. Schon bei der Diskussion um Kultur in der Innenstadt durften wir uns aus der selben Ecke anhören, wir wären ganz böse Gentrifizierer. 

In diesem Sinne:
Wer keinen Bock auf uns hat, muss ja auch nicht vorbei kommen.
Ansonsten steht unsere kleine Wohnstube immer offen für neue Ideen und Veranstaltungen!

Danke
Euer Café Central

"Alles in allem drängt sich eher das Gefühl auf, dass viele Leute doch ganz glücklich sind, wenn sie uns oder EInzelpersonen „endlich“ mal einen Stempel aufdrücken und zum Boykott aufrufen können." Ihr nehmt euch ein bisschen zu wichtig, kann das sein?

?

das central sollte sich doch äußern, oder? und das ist ja offensichtlich ein facebookposting welches hier hin kopiert wurde

Ja. Inhaltlich äußern. Zum Thema. Und nicht so tun, als gäbe es diese Diskussion nur, weil irgendjemand irgendjemanden vom Central nicht leiden kann und dem Laden `nen Stempel aufdrücken will. Da nehmen sich die Betreiber eindeutig selbst etwas zu wichtig. Es geht nicht um sie, es geht um das, was sie tun. Die Kirche sollte schon ein bisschen im Dorf bleiben...und auch ihr Sonntagswort ist ja im Inhalt alles und nichts. Aber die Erde dreht sich weiter.