Belfast: Loyalistische Angriffe auf Short Strand

Erstveröffentlicht: 
16.01.2013

Belfast/Dublin – Die sektiererischen Angriffe auf die Bewohner von Short Strand durch Loyalisten zeigen, dass die Lebenssituation für einen großen Teil der irisch-nationalistischen Bevölkerung in Belfast und den sechs besetzten Grafschaften im Norden Irlands unverändert geblieben ist, so Republican Sinn Féin in einer Stellungnahme. Republican Sinn Féin ist die älteste politische Organisation Irlands.


In der Erklärung heißt es weiter: „Die nationalistische Bevölkerung muss abermals die Hauptlast dafür tragen, dass ein loyalistischer Mob Chaos geschürt hat, um die politischen Ziele des unionistischen politischen Establishments zu fördern.

„Die derzeitigen loyalistischen Ausschreitungen – wenn auch vorgeblich aufgrund des Hissens des Union Jack über dem Belfaster Rathaus – werden angestachelt von einer unheiligen Allianz aus Demorcatic Unionist Party (DUP) und loyalistischen Todesschwadronen wie der UVF und der UDA. Das ist keine neuartige Entwicklung. Traditionell hat das unionistische Establishment die bewaffneten Loyalisten als Waffen in ihrem Arsenal behalten, um einerseits Druck auf die britische Regierung auszuüben und andererseits die nationalistische Bevölkerung zu terrorisieren. Im derzeitigen Fall werden sie zynisch benutzt, um die politischen Ambitionen der DUP zu fördern, die versucht den Parlamentssitz zurückzuerobern, den sie bei den letzten britischen Parlamentswahlen an die Alliance Party abgeben mussten.

„Die Ereignisse der letzten Wochen in Belfast und anderen Teilen der sechs Grafschaften unterstreichen die Anomalität des nordirischen Staatengebildes. Als Republican Sinn Féin warnten wir 1998, das Karfreitagsabkommen werde nichts anderes als tun, als die sektiererischen Spaltungen in den sechs Grafschaften vertiefen und institutionalisieren. In den letzten 15 Jahren hat es auch genau das getan und verurteilt die Bevölkerung der sechs Grafschaften daher zu einem endlosen Kreislauf sektiererischer Konflikte. Dieser sektiererische Kreislauf kann nur durchbrochen werden, wenn die Spaltung in zwei Staaten aufgehoben wird und ein neues Irland errichtet wird.

„Wir glauben, dass unser politisches Programm Éire Nua eine Basis für eine derartige Konfliktlösung sein kann. Éire Nua würde es allen Teilen der irischen Gesellschaft ermöglichen, in gemeinsamen Vertrauen und Respekt aufeinander zuzugehen. Nur so kann die Vision von Theobald Wolfe Tone wahr werden: eine Vereinigung von Katholiken, Protestanten und Nonkonformisten.“ so Republican Sinn Féin in einer Stellungnahme.