[Gö] Militär-Veranstaltung an Uni Göttingen durch Anti-Militarist_innen verhindert

Am Abend des 15.01.2013 hat eine Gruppe von engagierten Anti-Militarist_innen eine Veranstaltung des örtlichen Ablegers des Bundesverbandes Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) durch eine Blockade der Türen verhindert. Der BSH ist hervorgegangen aus der Bundesarbeitsgemeinschaft studierender Reservisten und agiert als eine Vorfeldorganisation der Bundeswehr an den Hochschulen. Die Aktivist_innen protestierten mit ihrer Aktion gegen das Vordringen der Bundeswehr in den universitären Raum.

 

Kurz vor 20 Uhr besetzten die Aktivist_innen die Türen des zu diesem Zeitpunkt noch leeren Veranstaltungsraumes im Verfügungsgebäude auf dem Campus der Uni Göttingen. Nachdem die Veranstalter_innen mehrmals vergeblich versucht hatten, die Blockade zu durchbrechen, entschlossen sie sich schließlich den Vortrag abzusagen und verließen das Gebäude. Auf wessen Sympathie die Veranstaltung traf, zeigte vor allem ein verhinderter Teilnehmer, der die Anti-Militarist_innen als „Parasiten“ beschimpfte und wiederholt rassistisch beleidigte.

Der BSH verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel „in allen Fragen der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik an Hochschulen und im politischen Raum Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und den sicherheitspolitischen Diskurs im akademischen Umfeld zu fördern.“ Dabei betont er besonders die „Notwendigkeit von Streitkräften“. Der BSH ist über den Reservistenverband, bei dem sich auch der Sitz des Vereins befindet, unmittelbar an die Bundeswehr angebunden. Über diesen erhält der BSH auch finanzielle Zuwendungen. Eine Aktivistin erklärt dazu: „Die Tätigkeit des BSH zielt darauf ab, durch eine vermeintlich objektive Behandlung militärischer Themen das Image der Bundeswehr an den Hochschulen und in der Öffentlichkeit zu verbessern. Gleichzeitig versucht das  Militär auf diesem Wege akademischen Nachwuchs zu rekrutieren.“ Die Aktivist_innen zeigten sich erfreut, dass es gelang die Veranstaltung zu verhindern. Gleichzeitig versicherten sie, auch in Zukunft bei militaristischen Veranstaltungen in Göttingen beherzt einzuschreiten. „Heute ist es erneut gelungen, das Werben für Kriegstreiberei und Mord an der Uni Göttingen zu unterbinden. Auch zukünftig werden wir der Bundeswehr den öffentlichen Raum nehmen, auch wenn sie versucht diesen unter dem Deckmantel pseudoziviler Organisationen zu erobern.“