Weitere Proteste in Jordanien - heute Generalstreik

Proteste Jordanien

Die Proteste in Jordanien gegen die jüngsten Preiserhöhungen dauern an. Die Preise für Treibstoff waren um 30 Prozent, und für Gas zum Heizen und Kochen gar um 50 Prozent gestiegen, nachdem staatlichen Subventionen radikal gekürzt wurden. Für den heutigen Sonntag hat der offizielle Gewerkschaftsverband zu landesweiten Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Allerdings soll sich der Streik auf drei Stunden beschränken. Verschiedene Studentenvereinigungen haben angekündigt, aus Solidarität den Vorlesungsbetrieb an den Unis heute ebenfalls zu boykottieren.


Bei den Unruhen, die am Dienstag als Reaktion auf die Preiserhöhungen begannen, sind nach Angaben der Militärstaatsanwaltschaft fast 160 Menschen festgenommen worden. Bis auf 30 Menschen, die ohne Anklage freigelassen wurden, werde gegen alle anderen Anklage erhoben, 39 Demonstranten werden noch festgehalten. Bei den Auseinandersetzungen wurde ein Demonstrant von den Bullen erschossen, angeblich habe er sich an der versuchten Erstürmung eines Bullenreviers beteiligt.

Nachdem am Freitag in Amman über 10.000 Menschen an einer Kundgebung teilgenommen hatten, zu der von linken Gruppen, Vertretern der "Jugendbewegung", sowie den Moslembrüdern aufgerufen worden war, beeilten sich Vertreter der Moslembrüder sich am Samstag von den auf den Demos dominierenen Parolen zu distanzieren.  Seit dem Beginn der Proteste am Dienstag wurde immer wieder lautstark "Der Sturz des Systems" und "Nieder mit dem König" gefordert.

 

Während es am Freitag in Amman keine weitere militanten Auseinandersetzungen gegeben hatte und die Bullen eine Kundgebung von Regierungsanhänger abgeschirmt hatten, kam es in Mafraq zu Zusammenstössen mit Königstreuen.  Insgesamt waren am Freitag bis auf in Amman landesweit wesentlich weniger Menschen auf den Strassen, trotzdem kam es in Karak und Tafileh, den beiden Städten, in denen es in den letzten Tagen am heftigsten geknallt hatte, zu neuen riots. Dort waren am Samstag dann auch Panzer an strategischen Orten postiert.

 

Unser Bericht vom 14.11.

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