[Do] Abschließende Erklärung von Alerta!

Alerta-Demo1-9-12

Eine ereignisreiche Woche nähert sich dem Ende. Trotz Antifa-Campverbot und einer eher repressiv geprägten Woche, war von antifaschistischer Seite viel los heute in Dortmund. Mehrere Demonstrationen, auch unangemeldete, Aktionen und viele Menschen die unterwegs waren, haben antifaschistischen Protest in Dortmund hör- und sichtbar gemacht.


Wir dokumentieren hier die abschließende Presseerklärung von Alerta!:

 

Insgesamt knapp 2.000 Antifaschist_innen demonstrierten am heutigen Samstag, den 01.09., trotz des Verbots des Naziaufmarschs überall in Dortmund gegen Rechts. Bereits am gestrigen Freitag machte eine lautstarke antifaschistische Demonstration in Bochum-Langendreer und Dortmund-Lütgendortmund auf Probleme mit Nazis in diesen Stadtteilen aufmerksam.

 

Das Alerta!-Bündnis hatte am Samstag für 11.30 Uhr zu einer Kundgebung mit anschließender Demonstration auf dem Platz von Amiens aufgerufen, an der insgesamt knapp 600 Menschen teilnahmen. Nach zähen Verhandlungen mit der Polizei, ob und wohin die Demonstration laufen darf, startete schließlich gegen 14.00 Uhr ein lauter Demozug über Wall, Ostentor und Heiliger Weg Richtung Saarlandstraßenviertel, wo die Demonstration mit einer Schlusskundgebung am Südbad endete.

 

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Gegen Nazis und die Extremismusdoktrin!“ Das Alerta!-Bündnis reagierte damit auf die ablehnende Haltung von Stadt und Polizei gegenüber antifaschistischem Protest in den letzten Wochen. Verschiedene Redebeiträge wendeten sich gegen das Verbot des Antifacamps durch die Stadt und gegen die um sich greifende Gleichsetzung von Nazis und Antifaschisten als verschiedene Spielarten des sogenannten ‘Extremismus’.

 

Das Alerta!-Bündnis war für das Wochenende darauf vorbereitet, den Naziaufmarsch mit allen Mitteln zu verhindern. Aufgrund des Verbots durch die Polizei war dies nicht mehr erforderlich. „Aus Sicht der Antifa ist das Verbot zwar einerseits erfreulich, andererseits können polizeiliche Maßnahmen gegen Nazis nicht alles sein. Vielmehr ist eine inhaltlich-politische Auseinandersetzung mit den Nazis sowie dem Rassismus aus der Mitte der Gesellschaft erforderlich“, sagte Sonja Brünzels, Pressesprecher_in des Alerta!-Bündnisses. Das Verbot der Nazis sieht das Alerta!-Bündnis trotzdem ein Stück weit auch als eigenen Erfolg an: „Das Verbot des NW Dortmund und des sogenannten ‘Nationalen Antikriegstags’ sind auch das Ergebnis von sieben Jahren kontinuierlicher antifaschistischer Arbeit in Dortmund: Stadt und Polizei mussten auf den seit Jahren ausgeübten Druck von antifaschistischer Seite reagieren“, so Sonja Brünzels weiter.

 

Neben der Kundgebung und Demo von Alerta! fanden heute weitere Veranstaltungen gegen Rechts in Dortmund statt. Bereits am Morgen hatten ca. 1.000 Antifaschist_innen in Hörde demonstriert, wo der Naziaufmarsch ursprünglich angekündigt war. Am Nachmittag gab es außerdem eine Demonstration des Antifacamps von der U-Bahn-Station Kampstraße zum Westentor.

 

http://alerta.noblogs.org/

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POL-DO: Versammlungslage in Dortmund

Dortmund (ots) - Lfd. Nr.: 0973

Wie bereits mit Pressemeldung lfd. Nr. 0972 berichtet, fand am heutigen Vormittag, 01.09.2012, 11:00 - 12:30 Uhr, eine Demonstration des Bündnisses "Dortmund stellt sich quer" in Dortmund Hörde mit rund 1000 Teilnehmern friedlich statt.

Nach Beendigung der Versammlung wurden die Demonstranten über Lautsprecher dazu aufgefordert, sich einer kurzfristig angemeldeten Kundgebung des Verantwortlichen des sogenannten Antifacamps an der Katharinentreppe in der Dortmunder Innenstadt anzuschließen.

Zeitgleich versammelten sich auf dem Platz von Amiens rund 400 Versammlungsteilnehmer des linksgerichteten Spektrums zu einer ebenfalls kurzfristig angemeldeten Kundgebung mit dem Thema "Gegen Nazis und Extremismusdoktrin". Von dort formierte sich nach langwierigen Kooperationsgesprächen ein Demonstrationszug der ab 14:00 Uhr in Richtung Ostentor, über Brüderweg und Wall zog und schon um 14:35 Uhr am Südbad durch die Versammlungsleiterin beendet wurde.

Eine Einigung auf eine gemeinsame Demonstrationsform der Veranstaltungen Kampstraße und Platz von Amiens kam nicht zustande. In beiden Versammlungen bildeten sich sogenannte schwarze Blöcke mit gewaltbereiten, vermummten Teilnehmern. Aus den Versammlungen heraus gibt es eine aggressive Stimmung gegen die Polizei und die eingesetzten Polizeibeamten. Versammlungsverantwortliche beider Demonstrationszüge, unter ihnen der Veranstalter des sogenannten Antifacamps, verhalten sich gegenüber der Polizei unkooperativ. "Dies hat mit Protest gegen Rechtsextremismus nichts mehr zu tun. Das brauchen wir hier in Dortmund nicht", so Einsatzleiter Dieter Keil heute Nachmittag in Dortmund.

Derzeit sind keine Aktionen von Rechtsextremisten zu beobachten.

Nachdem OB Sierau ausgebuht und als Heuchler beschimpft wurde machte er der Antifa ein unglaubliches Angebot:

"Wir können auch Mitgliedern aus dem Alerta-Bündnis helfen, aus der Szene auszusteigen"

 

Der Typ ist doch nicht ernstzunehmen... Aber wundert uns ja nicht mehr nach den Erfahrungen der letzten zwei Wochen.

 

Wer hat uns verraten...? rööööchtöch^^

wenn ich "aussteigen" möchte geh ich nicht mehr zu plena und beteilige mich nicht mehr an aktionen. wie will der mir da jetzt helfen? hält der mir die hand und flüstert mir aufbauend ins ohr, sollten die freunde und genossen tatsächlich mal anrufen und fragen wieso ich nicht mehr auftauche? der kerl spinnt doch, vielleicht sollte ihm mal jemand helfen und erklären dass man rechte struktur- und organisationsformen und verhaltensweisen nicht auf linke übertragen kann.

schade, dass nicht mehr antifaschisten vor ort waren. wir hätten da viel mehr reißen können. OB sierau hat so krasse scheiße gelabert und die meisten bürger haben ihm blind geglaubt obwohl sie ihn anfangs wegen uns gar nicht verstehen konnten^^

"Aus Sicht der Antifa ist das Verbot zwar einerseits erfreulich, andererseits können polizeiliche Maßnahmen gegen Nazis nicht alles sein."

 

Toll, diese (zumeist Fake) SprecherInnen, die im Namen DER ANTIFA sprechen wollen. 

 

Richtig wäre es: Es ist sowas von egal, ob ein Naziaufmarsch durch juristische Entscheidungen verboten wird oder nicht. Staatlicher Antifaschismus ist zutiefst heuchlerisch! Der Protestzug, zu dem wir uns heute in Dortmund versammelt haben, richtet sich deshalb auch gegen die Verantwortlichen der Stadt Dortmund, die Antifacamps verhindern, rassistische Gewalt verharmlosen und den Staat, der seine Hundertschaften gegen unseren Protest in Stellung bringt. Peinliches Rummgejammere des Einsatzleiters nehmen wir mit der gebotenen Heiterkeit zur Kenntnis und Kooperationen mit der Polizei lehnen wir ab.

jeglichen selbstständigen Widerstands und Eigenorganisation. Ob gegen Nazis oder gegen andere vom Staat verursachte Missstände.

Ob die "Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus" unter Anders-Hoepgen, Oliver Wilkes und Co, ob der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus, ob der von der Stadt Dortmund okkupierte Runde Tisch in Dorstfeld, der Jugendring, oder von der Stadt bezahlten Back Up Combo. Alle loben den Staat, werden sich mit dem Antifacamp nicht solidarisieren, und, mal mehr mal weniger, das Camp und die Antifagruppen angreifen.

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!

 

Alle sind gut beraten, die Doppelmoral und Korruptheit dieser Nutznießer des Staats in nächster Zeit ausgiebig zu dokumentieren, offenzulegen und zu verbreiten.

Es gilt die Basis des Sozialen Widerstands zu vergrößern.