[B] Aktivist_innen stören Pressekonferenz von "Pro Deutschland"

Aktivist_innen-stoeren-Pressekonferenz

Am 18.08 hat die selbsternannte „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ ein „Wochenende der Superlative“ in Berlin durchführen wollen. Aber schon die Eröffnung wurde den Rechtspopulisten vermasselt. Die Partei hatte in ihrem Büro in Marzahn zur Pressekonferenz mit angeschlossener Ausstellung einiger Mohammed-Karikaturen geladen. Sieben Aktivist_innen gelang es an den Bullen und den Nazi Securities vorbei in das Büro von „Pro-Deutschland“ zu gelangen.

 

Während der Veranstaltung begannen die sieben Aktivist_innen „Nie wieder Deutschland“, „Nazis raus“ und ähnliches zu skandieren. Die völlig überforderten Rechten blieben eine gute Minute regungslos, bis schließlich der Bundesvorsitzende der Partei, Lars Seidensticker, selbst vom Rednerpult kam und die Aktivist_innen aus dem Büroraum drängte. Einem weiteren Nazi fiel in seiner Hilflosigkeit kaum mehr ein als das Fenster zu öffnen und den untenstehenden Bullen zuzurufen: „Hier sind Linke im Haus!“

 

Viele der Pressevertreter verließen nach der Aktion ebenfalls die Konferenz und ließen die überrumpelten Nazis mit einem vermasselten Start in ihr Wochenende zurück.

 

Das Büro der Rassist_innen in Marzahn freut sich auch außerhalb von Pressekonferenzen jederzeit über Besuch. (in der „Pyramide", Alte Rhinstraße 16, Berlin Marzahn. Dritter Stock links, erster Flur wieder links, am Ende des Ganges)

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Warum "nie wieder Deutschland"?

Die Parole stammt aus den 90ern und wurde von Kritikern des nationalistischen Rauschs der WIedervereinigung skandiert. Kann aber auch auf Deutschlands historische Schuld bezogen werden. Daher passt sie immer als Parole gegen Nationalismus oder Nazis.

 

Oder meintest Du was anderes mit Deiner Frage?

der spruch kommt warscheinlich von der antwort "deutschland? nie wieder!" die marlene dietrich einmal in einem interview gegeben hat. siehe auch wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Nie_wieder_Deutschland

 

vorbehalte gegenüber dem spruch kann ich aber nachvollziehen, wird er heute oft von den sogennanten antideutschen benutzt.

Im Zuge der "Wiedervereinigung" gab es viel Protest gegen den alten neuen Nationalismus. Es war, glaube ich, 1990 als es eine bundesweite Demonstration in Berlin gab, zu der eine Plakat aufrief mit dem Konterfei von Marlene Dietrich. Die Parole, die auf dem Plakat stand war ein Spruch von ihr, der "Nie wieder Deutschland" enthielt. Vor 20 Jahren war diese Parole mit der damaligen antinatinalen Bewegung und Marlene Dietrich verknüpft. Elsässer und Co. waren erst 5 Jahre en vogue und mit den Vorgängern der so genannten Antideutschen eigentlich eine eigene Szene, die vorgab alles neu und besser zu machen, bevor sie sich in weitere Sekten aufspaltete.

Der Isalm ist doch gar keine Rasse. Also sind Islamkritiker nicht rassistisch. Warum ist das schlimm, dass hier in Deutschland Anpassung gewünscht ist? (das ist in anderen Ländern selbstverständlich.) Außer die Islamkritiker als " Nazis " zu betiteln fallen euch keine Argumente ein?

Der Isalm ist doch gar keine Rasse. Also sind Islamkritiker nicht rassistisch.

Da es dir nicht selber auffällt: Das ist keine zulässige Folgerung.

Es geht um rassistische Zuschreibungen gegenüber zu einer Gruppe zusammengefassten Menschen. Rassismus funktioniert sehr wohl gut ohne Rassen. Hierbei wird wahlweise von Muslimen, Türk_innen und Araber_innen gesprochen. Gemeint sind damit immer "als Fremde" wahrgenommene Menschen, die "hier nicht her gehörten" und denen per se Negatives zugeschrieben wird: "kriminell", "homophob" o.ä.. Schau hier mal hinein:

https://de.wikipedia.org/wiki/Antimuslimischer_Rassismus

http://www.migration-boell.de/web/integration/47_2956.asp

 

siehe auch Kulturalismus, Neorassismus.

 

Anpassung? Woran - an die zu schaffende "Volksgemeinschaft"?

 

Und selbst wenn es in anderen Ländern so wäre, so ist dies nachahmenswert? Wenn jemand in den Abgrund hüpft, springst Du dann auch?

 

Erstens sind es "Volks"verhetzer, keine "Kritiker" und zweitens gibt es einige Verbindungen zur Naziszene.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pro-Bewegung#Protagonisten_.28Auswahl.29

"Der Isalm ist doch gar keine Rasse. Also sind Islamkritiker nicht rassistisch."

 

Natürlich ist der Islam keine "Rasse". Es gibt überhaupt keine Menschenrassen. Wer das Gegenteil behauptet verbreitet wissenschaftlich widerlegte Rassentheorien/Rassenlehren. Natürlich gibt es dennoch Rassismus, denn damit sind Diskriminierungen gemeint, die sich auf (vorgeblich) unveränderliche Merkmale einer Gruppe von Menschen bezieht, die zuvor homogenisiert wurden, um diese pauschal abwerten zu können.

In neuerer Rassismusforschung finden auch Phänomene wie Sexismus, Homophobie und Islamfeindlichkeit Berücksichtigung.

Die Missverständnisse, die mit dem Begriff "Rassismus" einhergehen (nach dem Motto: Islam ist keine Rasse, also kann "Islamkriik" nicht rassistisch sein...) folgen meiner Ansicht nach daher, dass offenbar die Beschäftigung mit rassistischen Diskriminierungsstrukturen unterentwickelt ist.