Neuer Szenekonflikt in Berlin

Seit einigen Wochen zerstört in Neukölln eine Gruppe die Plakate von linken Demos und Projekten. Im Internet setzt sie Gentrifizierungsgegner_innen mit Nazis gleich. Jetzt geht die sogenannte Hipster Antifa gegen eine Mietdemo am Samstag und das Weisestraßenfest vor.

 

Das die sogenannte "Hipster Antifa" in Neukölln Plakate linker Gruppen oder Demonstrationen abreisst, ist ein Phänomen, dass seit einigen Wochen auftaucht.
Nicht nur die Plakate zur Demo am 4.August wurden abgerissen auch die Plakate zum Weisestraßenfest werden gezielt überklebt.
Auf dem Blog  http://aze.blogsport.de/ ist ein Plakat abgebildet, mit dem "aze" mißliebige Plakate crosst.

 

Auf der Seite der Hipster Antifa  http://www.facebook.com/hipsterantifa wird eigentlich alles was gegen Gentrifizierung in Berlin geschieht als fremdenfeindlich verurteilt.

 

Dabei dürften ausser "Hipster" und "aze" eigentlich alle verstehen, dass niemand wegen seiner Herkunft oder Aussehen und auch nicht wegen seinem sozialen Status kritisiert und angefeindet wird, sondern wegen individueller Beteiligung an der Verdrängung anderer Bevölkerungsschichten.
Dabei ist "Tourist" nur ein Synonym, genauso wie "Deutsche". Weder wird jeder Tourist für Gentrifizierung verantwortlich gemacht noch ist jeder Deutsche ein Faschist.

 

In einem Kommentar auf Indymedia begründen sie das Zerstören von Plakaten:

"Immer Nazis?

Hipster Antifa Neukölln 01.08.2012 - 16:58
Mag sein dass es manchmal Nazis waren. Allerdings geht auch vielen denkfähigen Menschen eure Schwarz-Weiß-Malerei bezüglich der Gentrifizierungsproblematik derartig gegen den Strich, dass sie eure Plakate abreißen würden. Und das vollkommen zurecht, mit kritischer Reflexion hat der eine gute Kiezgemeinschaft gegen böse äußere Einflüsse konstruierende Slogan "Neukölln verteidigen" jedenfalls nichts zu tun. An Neukölln ist genausowenig verteidigenswert wie an allen anderen Vierteln. Warum sollte man derart menschenfeindliche Plakate nicht abreißen. Kiezszene verrecke!!"

 

Das besondere an dem Auftreten der Hipster Antifa ist ihre Bereitschaft die Arbeit anderer Gruppen und Strukturen zu zerstören.
In einem Interview mit der Berliner Zeitung  http://www.berliner-zeitung.de/berlin/hipster-antifa-neukoelln-fuer-mehr-soja-latte-und-bio-maerkte,10809148,16725674.html vergleichen die Hipster das Anzünden von Kinderwagen in Hausfluren mit dem Scheiben Einschlagen von Investoren.
Argumentationslinien die bislang nur vom Staatsschutz gezogen wurden.

 

Natürlich kann es auch sein, dass hinter dem Namen "Hipster Antifa" keine Linken stehen. Dann könnte sich daraus auch kein Szenekonflikt entwickeln.

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also, ich hab mir mal die Selbstdarstellung auf Facebook durchgelesen und dieses Interview. Die Kritikpunkte an vielen (linken) Argumentationen gegen Gentrifizierung ist ja wohl mehr als berechtigt. Ich finde das sehr gut, was diese Hipster Antifa dazu sagt. Und ehrlich gesagt ist das ja nun auch keine Neuerfindung der Kritik daran, sondern durchaus kritische Linke Denke. Ich denke eher, die Offensive Polemik, mit der die Gruppe vorgeht passt den "alteingesessenen" Autonomen (Spiesser) in ihrer Heimat (ihrem Kiez) nicht.

Wäre ja nicht das Schlechteste, wenn da mal etwas dynamik in eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der Thematik reinkäme. Und wenn man dafür Plakate überkleben muss, dann soll es halt so sein (oder anders gesagt, wenn das schon ausreicht, wäre es ja super).

 

Und ob ein Kommentar auf Indymedia nun wirklich von denen kommt, das sei mal dahingestellt...

"Auf der Seite der Hipster Antifa facebook.com/hipsterantifa wird eigentlich alles was gegen Gentrifizierung in Berlin geschieht als fremdenfeindlich verurteilt."

bitte was???

gegen gentrifizierung soll fremdenfeindlich sein?  was für helden denken sich denn son quatsch aus?

So so und weil so ein Blödsinn jemand anonym auf Indy behauptet glaubst du das? Die Hipster Antifa engagiert sich gegen die bei leider vielen vorhandene fremdenfeindliche Begründung ihrer Gentrifizierungs"kritik", die Hipster Antifa hat aber nie behauptet das Gentrifizierungskritik generell fremdenfeindlich ist und spricht sich ja selbst gegen die Verdrängung von sozial Schwachen aus.

Natürlich. Angenommen, ich der Meinung bin, dass ich und meine Leute hier wohnen und desshalb fremde Leute mit anderen Angewohnheiten da bleiben sollen wo sie sind, weil sie nicht zu uns hier passen - wer bin ich dann grade, ein linker, der seinen Kiez verteidigt, oder ein rechter, der sein Land verteidigt ?

Es ist nunmal mindestens strukturell rassistisch, wenn man für komplexe ökonomische Prozesse gewisse Gruppen, wie in diesem Fall Touris, Hipster, Schwaben, etc verantwortlich machen will. Und es ist nunmal eindeutig nichts als völkisch-rassistisches Denken wenn man seine eigene achso gute "Kiezgemeinschaft" gegen zuziehende (teils sogar mit Gewalt) verteidigt. Und es ist auf jedenfall nicht im geringsten irgendwie links anderen Leuten vorzuschreiben wo sie wohnen bzw wo sie nicht wohnen dürfen. Ganz davon abgesehen herrscht bei euch sowieso ne widerwärtige Doppelmoral, redet von eurem Kiez obwohl von euch auch mindestens die Hälfte Zugezogene sind.

"Individuelle Beteiligung an der Verdrängung"? Wie dämlich bist du Junge, die sind an der Verdrängung auch nicht mehr oder weniger beteiligt als ihr Idioten es selbst seit. Hättet ihr  lieber mal Verdrängungsprozesse analysiert und anschließend an der Wurzel des Problems angesetzt, dann wären die Antigentrifizieruungsproteste schon viel weiter und sowas wie die HipsterAntifa würde es dann vermutlich garnicht geben.

 

Für die Freiheit der Welt und gegen eure Reaktionäre Kackscheisse!

Solidarität mit Hipstern, Touris, Schwaben und alle anderen die von eurer reaktionäre Hetze Betroffen sind!

Oder darf man sonst als Linker nicht mehr nach Berlin weil man kein Berliner ist ?

Natürlich sind wir alle das Problem.

Alle, die, die auch nur ein mal mehr umziehen, als der Rest in Berlin, sind strukturelle Gentrifizierer. Natürlich ist Berlin cool, ich bin hier geboren und lebe gern hier, aber Berlin ist nicht die einziege Stadt auf der Welt. - Mit diesem Gedanken muss ich mich abfinden, weil ich in drei Jahren nicht mehr in meiner Wohnung leben kann. Tja, dann endet eben die Mietpreisbindung.

Ich könnte jetzt weiß wen alles dafür verantwortlich machen, Schwaben oder Touries. - Das ist aber wirklich nur Nazi-scheiße, ich will doch auch nach Bremen oder München ziehen können und dort, weil ich da gerne leben möchte, auch herzlich empfangen werden.

Was ich jetzt also sehe, dass es ein grundlegendes Problem zwischen Angebot und Nachfrage gibt und die einzig richtige Lösung ist die kapitalistische Ideologie aus diesem Problem zu entfernen, die Szenisierung Berlins wieder zurück zu drehen und den ganzen Matrix besuchern zu sagen; "Hey, so ein Entertainment, das gibts auch in anderen Städten."

Ich jedenfalls ziehe meine Konsequenzen und werde nicht kämpfen, nicht in der Stadt, ich ziehe aufs Land (Kleinstadt) und vlt. mache ich genau das Falsche, aber ich hoffe wieder nach Berlin zurück zu können, dafür würde ich auch die gleichen Wege gehen, die jetzt schon von Investoren gegangen werden und kaufen. - Vlt. Übers Syndikat, vlt. mit einer ausreichend großen Gruppe, aber andere Möglichkeiten sehe ich nicht.

 

Am Ende gilt aber trotzdem, wo ein Reicher lebt, da lebt kein Armer, das Verdrängen ist dem Reichtum inherent.

Und trotzdem darf ich auch nicht sagen, alle Reichen müssen draußen bleiben, darum geht es ja wohl auch keinem, die sozial unterschiedliche Stadt sollte das Ziel sein, nur da wo Austausch zwischen den Klassen entsteht kann auch Verständnis entstehen. - Aber eine klare Haltung des Senats erfordert auch eine klare Gegenhaltung und was in Hamburg schon teilweise abgeschlossen ist, das ist in Berlin noch in den Kinderschuhen. Deshalb sehe ich eine klare Rechtfertigung der Proteste gegen Gentrifizierung und kann es nicht verstehen, dass man die Plakate abreißt, das ist keine politische Kultur.

 

 

Kritik an mir selbst:

+ Habe gerade festgestellt, das ich mich sofort als Berliner rechtfertige, damit ich nicht in die "Ecke" der Zuwanderer gesteckt werde.

Für mehr Soja-Latte und Bio-Märkte
Von Katharina Wagner
Berlin –  

Die Gruppe Hipster Antifa Neukölln dokumentiert Angriffe auf Touristen und Zugezogene und plädiert für die Aufwertung von Kiezen. Sie wollen gegen gefährliche Tendenzen in den Bezirken und auf sinnvolle Weise gegen steigende Mieten vorgehen.

Sie nennen sich Hipster Antifa Neukölln, sind erst seit zwei Monaten aktiv und werden schon heftig angefeindet. Bei Facebook und Twitter dokumentieren sie verbale und körperliche Angriffe gegen Touristen, Hipster und Zugezogene. Sie wehren sich gegen diese Art der Gentrifizierungskritik, die aus einigen linken Gruppen kommt.

 

Ihr seid mit dem Slogan „Für die Aufwertung der Kieze – für mehr Bars, Soja-Latte, Wi-Fi und Bio-Märkte!“ angetreten. Seid ihr also alle Hipster und für Gentrifizierung? Findet ihr Mieterhöhungen und die Abwanderung von sozial Schwächeren o.k.?

Ja genau, und wir rennen alle mit Hornbrillen und Stoffbeuteln rum. Nein, tatsächlich ist unser Klamottenstil eher durchschnittlich. Dass wir uns Hipster Antifa Neukölln nennen, ist natürlich eine gezielte Provokation, ebenso wie der Slogan. Aber wir sind tatsächlich für die Aufwertung von Kiezen, nämlich dann, wenn bestimmte Projekte dazu beitragen, die Lebensqualität zu steigern, wie zum Beispiel ein linkes Café mit moderaten Preisen.

 

Wen wollt ihr mit der positiv besetzten Kiezaufwertung provozieren?

Wir wollen diejenigen provozieren, die Hipster, aber auch Touristen und Zugezogene dafür verantwortlich machen, dass die Mieten steigen, die ihnen die Schuld an der Gentrifizierung geben. In vielen linken Gruppierungen gilt die Auffassung, Hipster und Touris oder auch Studenten und Künstler seien das Problem. Sie seien schuld, dass sich andere ihre Wohnungen nicht mehr leisten können. Auch die Stimmung auf der Straße geht in diese Richtung. Linker Aktionismus, der sich früher stärker gegen Staat und Polizei richtete, wendet sich heute, zumindest hier in Berlin, auch gegen Zugezogene und Hipster. Das ist aber viel zu einfach gedacht.

 

Warum ist das zu einfach gedacht?

Auch Künstler und Studenten haben in der Regel nicht viel Geld, auch sie können sich keine horrenden Mieten leisten.

 

Aber machen nicht Studenten und Künstler einen Bezirk zu einem angesagten Bezirk? Dadurch werden Investoren angelockt und irgendwann können sich nur noch Leute mit Geld die Wohnungen leisten.

Gentrifizierung ist ein Prozess, der seit Jahren stattfindet, nicht erst, seit Studenten oder Hipster in bestimmte Gegenden ziehen. Die Kritik müsste viel breiter angelegt sein. Wir fragen uns, ob nicht der Begriff Gentrifizierung viel tiefer liegende Strukturen verdeckt, nämlich kapitalistische Verwertungszusammenhänge. An unserer Gesellschaft, in der derjenige, der das Geld hat, sich alles kaufen kann, sind doch nicht Hipster und Studenten schuld. Das heißt aber nicht, dass Mieterhöhungen einfach hingenommen werden müssen. Wir gestehen es jedem zu, sich dagegen zu wehren. Das würde jeder von uns auch tun.

 

Das heißt, ihr kritisiert auch Gentrifizierungsprozesse, aber ihr lehnt ab, wie die Debatte geführt wird?

Ja. Touristen Angst einzujagen, damit sie nicht mehr herkommen, Kinderwagen von Zugezogenen anzuzünden oder Investoren zu verschrecken, in dem man die Scheiben ihrer Büros einschmeißt, ist der falsche Weg. Gerade erst wurde ein neues Hotel in der Boxhagener Straße mit Farbe besprüht, Parolen wie „Touristen fisten“ oder „Hipster verpisst euch“ findet man überall in der Stadt. Solche Aktionen führen nicht zum Ziel. Dadurch werden doch nicht Mieten gesenkt!

 

Und was wäre ein sinnvoller Protest gegen steigende Mieten?

Das Kotti-Camp zum Beispiel, wo die Demonstranten seit Wochen ausharren und versuchen, mit öffentlichem Protest die Politik zu erreichen. Viele aktuelle Tendenzen der Gentrifizierungskritik sind von Ressentiments gegenüber Touris, Zugezogenen und Hipstern bestimmt. Mit den inneren Widersprüchen in diesen Ressentiments befasst sich kaum einer.

 

Welchen inneren Widersprüchen?

An einen Kinderladen in Neukölln hat jemand „Verschwinde, Du wertest den Kiez auf!“ gesprüht. Die Besitzerin hat darunter geschrieben: „Ich bin Migrantin und wohne seit 20 Jahren hier.“ Daran sieht man, dass die militanten Gentrifizierungskritiker an die Grenzen ihrer eigenen Logik stoßen. Ab wann ist man ein echter Berliner und darf ein Café oder einen Laden aufmachen? Wer darf das nicht? Wie erkennt man einen Touristen? Und wie unterscheidet man ihn von jemandem, der vor zehn Jahren aus den USA hierher gezogen ist? Solche Fragen hat bisher noch niemand zufriedenstellend beantwortet. Weil man sie nicht beantworten kann.

 

Glaubt Ihr, dass sich die Aggressionen in Zukunft verschärfen?

Das würden wir nicht ausschließen. Freunde von uns sind im Görlitzer Park mit Flaschen beworfen und als Touristen beschimpft worden, nur weil sie etwas schicker angezogen waren. Es gibt in jedem Fall eine virulente Gefahr, dass sich die Angriffe auf Hipster, Touris und Zugezogene radikalisieren. Der ein oder andere kommt vielleicht auf die Idee, ein neues Hotel einfach mal anzuzünden oder Menschen tätlich anzugreifen.

Das wollen wir verhindern. Deswegen haben wir uns gegründet: Wir kritisieren die gefährlichen Tendenzen, die wir beobachten, wollen zum Nachdenken anregen. Es ist wichtig, dass die Debatte, in was für einer Stadt wir leben wollen, geführt wird. Aber es ist auch wichtig, dass sie differenziert, ohne einfache Schuldzuweisungen geführt wird.

 

Ich war dieses Jahr in Paris.

Nun ja, da gibt es keine "Alternativen" in der Innenstadt. Es ist nicht da.

Natürlich haben wir das im kleinen in Berlin auch schon, wer wohnt schon in der Friedrichstraße - geht das überhaupt?

 

Aber ansonsten ja, jede_r die/x/der irgendwo hin will, hat auch das Recht dort hin zu gehen. So denke ich jedenfalls.

Ich weiß auch nicht, warum man Menschen als "scheiß Schwaben" beschimpft, aber in Prenzlauer Berg kann ich mir keine Miete leisten und ich mag auch die Mentalietät nicht, die sich auf den Straßen entwickelt hat. - Hier wird die Schuldzuweisung aber, wie es in dem Interview schon heißt, völlig verkürzt auf einen scheinbaren Personenkreis und eigentlich ist es nur Kapitalismus in Reinform, den alle doof finden.

Ich weiß noch nicht mal, ob die Prenzlberger_innen so toll finden so hohe Mieten zu zahlen, aber ich glaube nicht. - Mit der Ausgrenzung verbauen wir uns natürlich auch die Möglichkeit der Zusammenarbeit und am Ende haben wir nur Feindbilder geschaffen, die das Kapital dann auch noch als Rechtfertigung nutzen kann, mal so richtig aufzuräumen. - Was widerum schlecht daran sein soll Großinvestoren anzugreifen, die einfach so Häuser räumen, das ist mir nicht so richtig klar.

... Mir ist gerade noch eingefallen; ich habe 2010 mal in Mitte aufm Weihnachtsmarkt gearbeitet und da ein Gespräch einer jungen Familie, gut bekleidet, jungste Tochter mit Bench und ähnliches+, gehört, wo es darum ging, kein Scherz, wann man in Neukölln investieren sollte und in wie vielen Jahren man die Kosten mit der Miete wieder drin hätte. Das wurde auch sehr konkret und da haben mir dann richtig die Ohren geschlackert, wie Menschen so über Wohnraum reden können.

Das klang heftig nach Klassenkampf von Oben.

Als die Familie dann weg war kam noch eine Frau vorbei, die ihr Kind an einer Leine führte und ich war sehr froh, dass ich gleich schlus hatte und nach Hause durfte.

ganz ehrlich...

keine ahnung was da bei euch in berlin abgeht. als nicht-berliner versteh ich hier keine zusammenhänge. glaub da bin ich nich alleine.

 

was zur hölle is denn "hipster" ??

is halt ausm englischen rübergeschwappt und beschreibt apolitische hyperaktive selbstdarsteller, deren größte furcht darin besteht, kleidung zu tragen die es irgendwo anders noch mal gibt und nicht wie in die tonne gehauen aussieht.

mensch kann auch konflikte herbei reden und eine gruppe bedeutender machen als sie ist...sticker etc. gruppen die mensch nicht passen hat wohl jeder schon mal abgemacht, so what?

außerdem passt aze NICHT in die auflistung von eurem artikel. sie haben eine kritik am tourismuskonflikt in berlin und plakate dagegen aber sie rufen beispielsweise nicht dazu auf plakate zucrossen etc.

viel mehr rufen sie auch für die 4.august demo auf:

 

http://aze.blogsport.de/termine/

über die inhaltliche berechtigung der "hipster antifa" wurde hier bereits genug geschrieben, ein anderes thema ist der vorwurf.

wie gesichert ist es denn, dass es die HA ist, die die ganzen plakate abreißt?

 

okay sie scheinen solche "aktionen " zu rechtfertigen, na und?

kann ja auch ne menge andere leute geben, denen diese verkürzten slogans gehörig auf den keks gehen! ;)

 

und freilich kann mensch konflikte auch herbei reden. wer wirkliche konflikte in berlin lösen möchte, die_der sollte dafür sorgen dass die scheusliche gruppe "ZK" keine menschen mehr bedroht, rumhetzt und bis dies so weit ist aus allen zusammenhängen ausgeschlossen wird!!!

Hier scheint jemand unbedingt eine Spaltung herbeireden zu wollen und setzt dafür Gerüchte in die Welt.

Selbstredend überklebt die Gruppe *andere zustände ermöglichen nicht gezielt andere linke Plakate. Das kann bei Plakatieraktionen aber mal aus Versehen vorkommen.

Die Gruppe ist längerfristig bei stadtpolitischen Kämpfen aktiv. Sie hat die Mietendemo im letzten Jahr und die Proteste gegen die Jahrestagung der Immobilienwirtschaft mitorganisiert. Zu den stadtpolitischen Gruppen ist sie selbstredend solidarisch und will natürlich auch nicht Plakate crossen.


Die Gruppe übt Kritik, wenn bestimmte Personengruppen für steigende Mieten verantwortlich gemacht werden und nicht die Funktionsweise der kapitalistischen Ökonomie.

Es ist doch ein Fakt, dass in Berlin Menschen angegangen werden, die als "Touristen" identifiziert werden. In vielen Fällen ist diese Identifizierung nicht zutreffend. Gerade als linksradikale sollten wir stützig werden, wenn zu der Verteidigung eines bestehenden Kollektivs (wir wohnen hier schon länger) gegen Fremde und fremde Besucher*innen (die stören, machen alles kaputt) aufgerufen wird.

Diese Auseinandersetzung um die Problematik um Tourist*innen sollte aber solidarisch geführt werden und nicht zur Inszenierung irgendwelcher bescheurter Szenekämpfe.

Solch einen inhaltlich falschen und reißerischen "Indymedia-Artikel" in die Welt zu setzen, ist nicht hilfreich. Eine Spaltung bewusst herbeireden zu wollen, hilft nur denjenigen, welche wollen, dass sich die "linke Szene" nur mit albernen Szenekämpfen (Plakate abreißen, crossen, anonyme Beschuldigungen erheben) und nicht mit linksradikaler Politik beschäftigt.

Generell ist es zu empfehlen sich mit Texten und Stellungnahmen von Gruppen auseinanderzusetzen und nicht mit Hetze und Gerüchten: http://aze.blogsport.de/

und ganz sicher nicht einfach mal so angegangen worden. das problem ist, dass viele touris oder auch studis mit einer mentalität hierherkommen, die einfach nur fassungslos macht und regelrecht an besatzer erinnert. da wird mit widerlichster gleichgültigkeit durch die lebensräume der hier lebenden durchgelatscht, teilweise noch belehrt (!) und ein verhalten an den tag gelegt, was an zoobesucher erinnert (stichwort: exotenschau) und manchmal schlimmer ist, als ich es auf punkkonzerten (wo's ja durchaus legitim ist) erlebt habe.

für viele zugezogene/touris ist das hier echt nur eine vorübergehende spielwiese, wo sie denken, für zwei wochen, bzw. die dauer des studiums, die sau rauslassen zu können und sich einen dreck um die scheren, die gar keine alternative zu einem leben hier haben.

wenns da zu gewaltättigen konflikten kommt, muss man dass jetzt nicht unbedingt zur pauschalen tourifeindlichkeit erklären sondern einfach mal konkret situationsabhängig betrachten. und wer dann noch die frechheit besitzt, seine hartz-4 mitmieter zu verklagen oder sich über ein paar obdachlose im görli auszulässt, die nur deswegen auf der strasse sitzen, weil ihre wohnungen mittlerweile von ein paar yuppiefamilien für 2 monate im jahr als zweitsitz gebraucht werden, braucht sich wirklich nicht zu wundern.

also liebe touris, begreift einfach mal, dass wir kein museumsdorf zur allgemeinen bespaßung sind, sondern menschen, die keinen bock darauf haben, dass ihre welt ständig mit einer million arroganter hipster, yuppies und was weiss ich was zugeschissen ist.

"also liebe touris, begreift einfach mal, dass wir kein museumsdorf zur allgemeinen bespaßung sind, sondern menschen, die keinen bock darauf haben, dass ihre welt ständig mit einer million arroganter hipster, yuppies und was weiss ich was zugeschissen ist."

 

Du sprichst von wir und der Welt, die euch gehört. Da kommen dann die "Besatzer", die dich stören. Die Frage ist, wie du weißt, wer nach Berlin gehört und wer nicht. Die Identitäten, die du aufmachst, sind völlig willkürlich. Du wirst die Leute sicherlich anhand äußerlicher Kriterien in diese Kategorien einsortieren.

 

Wieso verstehst du nicht, dass das hochproblematisch ist ?

 

Es gibt eben nicht das feststehende Kollektiv "Berlin", was gegen "außen" verteidigt werden muss.

Genauso gibt es ja auch kein feststehendes Kollektiv "Deutschland".

 

Wer für offene Grenzen ist, muss auch damit leben können, dass in die "eigenen" Kieze "fremde" Leute kommen und dort sogar auch wohnen und arbeiten.

 

Wenn du steigende Mieten und den Wohnungsmarkt thematisieren willst, dann geht das auch ganz ohne Ressentiments.

sondern mehr als deutlich die (gewalttätigen) konflikte auf konkret in der jeweiligen situation begründete ursachen zurückgeführt. und im weiteren sinne  geht es nicht um die, die stören, sondern um die, die zerstören. aber danke für die belehrung. hör ich immer wieder gern. und begreif es oder nicht, es ist fakt, dass es die gibt, die keine wahl haben als hier zu sein und aus verschiedensten gründen nicht wegkönnen. es ist auch fakt, dass wir uns das nicht selbst angetan haben. und ganz ehrlich, dass "offene grenzen" eine begründung sein sollen, dass menschen zwangsumgesiedelt werden dürfen ist echt armselig. in meiner alten strasse lebt kein einziger mehr, der dort mal gewohnt hat. nicht einer! glaubst du, wir wollten da freiwillig weg? willst du mal das verseuchte 48m³ rattenloch am stadtrand sehen, in dem meine eltern jetzt wohnen?! jedem von den netten menschen, die heute dort leben, wo wir zuhause waren oder dort ihre ferien verbringen muss doch klar  gewesen sein, dass wenn die neuen mit mehr geld kommen, jemand dafür gehen muss. es gibt doch nicht eine handvoll menschen in berlin, die diese verantwortung überhaupt mal reflektieren würden.

Ich hab nie gesagt, dass die "Veränderung der Stadt" irgendwie toll wäre oder zu begrüßen, wie es in der bürgerlichen Presse zu lesen ist.

Es gibt Verdrängung, die ist scheiße und dagegen muss Widerstand geleistet werden. Und natürlich sind im Kapitalismus Menschen mit höheren Einkommen priveligiert, können wohnen, wo sie wollen und verdrängen Menschen mit geringen Einkommen. Da ist eine Forderung nach Toleranz gegenüber Menschen mit mehr Geld natürlich bescheuert. Deswegen sollten Linksradikale sich immer auf die Seite der Menschen stellen, die nicht priveligiert sind und deren Interessen verteidigen.

Aber was haben die Tourist*innen damit zu tun ? Was ist denn überhaupt die Definition von Tourist ?

Es gibt reiche und arme, linke und rechte Tourist*innen. Das einzige, was sie verbindet ist, dass sie eine Stadt besuchen, in der sie nicht wohnen. Das ist doch nicht schon an sich zu verurteilen.

Das bestimmte Tourist*innen scheiße sind, kann schon sein. Aber es gibt auch ziemlich viele Nicht-Tourist*innen, die scheiße sind. Es ist einfach eine bescheuerte Kategorie, in die Menschen einsortiert werden. Warum brauchst du diese Kategorie beim Kampf gegen steigende Mieten ?

deinen wunsch, jegliche diskriminierende kategorisierung zu vermeiden in allen ehren, aber du kannst dir doch denken, wer hier gemeint ist. es war ja dein(?) erster post, der sinngemäß behauptet, dass menschen aufgrund einer zugeschriebenen touri-identität attackiert wurden. ich bin eben der meinung, dass sich die mehrheit der touris in ihrer ganz spezifischen zusammensetzung hier in den alten szenebezirken wie die sau aufführt und einige, absolut wenige, entsprechend auch mal stress kriegen.

übrigens nicht wirklich häufiger als jeder andere hier, aber was glaubt ihr eigentlich, was passieren kann wenn man altklug räsonierend mit seinen superhippen und schicken klamotten, die mehr kosten als ich im monat zum leben habe, im sozialen armenhaus berlins rumrennt. an einem ort wo für die letzten alteingesessenen kleidung aus dem ein-euro laden und flaschen aus mülltonnen kramen bittere normalität ist, ist sowas eben drin. das kannst du auch gerne unkorrekt und scheisse finden, aber wenn es hilft, dass nur ein pseudolinker wohlstandsbürger weniger sich niederlässt, dann ist es mir das tausend mal wert.

 

(vermutlich) dieselben die hier die neue spaltung herbeireden, greifen an anderer stelle linke demos mit pfeffer an (befreiungstagsdemo neukölln), erklären danach alles was nicht hardcore-antiimp ist zu gleich schlimm mit nazis... tja. was soll man nocht sagen? vielleicht drauf hinweisen, dass die aze plakate natürlich provozieren - muss ja, so als intervention in diskurse innerhalb der (mehr oder weniger) radikalen (mehr oder weniger) linken... wer die ironie nicht checkt, wenn so absichtsvoll verkürzt auf verkürztes denken/argumente hingewiesen wird, ist halt selber schuld! 

"Z.K." (Zusammen Kämpfen), noch von der Provos der HAN (Hipster Antifa Neukölln). Er ist mehr oder weniger als Tratsch zu erkennen.

 

Also zwei Fragen dazu:

 

Wer hat Interesse an diesem Tratsch? In Berlin ist das Gespräch darüber bei ca. Null. Die Gruppe HAN kennt ausserhalb Neuköllns (und wohl auch dort) niemand. Sie hat ausserhalb ein paar von "Jungle World" gehypten Interviews keine Relevanz. Also ne Werbeaktion oder was?

 

Es gibt in Berlin gerade eine Menge kleinerer und grösserer Aktivitäten zum Thema Miete, Gentification, Verdrängung, Stadtumbau und ja auch Massentourismus. "Kotti & Co", "Stille Strasse 10", Karla Pappel" und Aktivitäten quer durch die Stadt Neukölln, Wedding, Kreuzberg, Pankow, Mitte etc. 

 

Über eine HAN redet in diesem Zusammenhang niemand, da ihre Positionen dazu auch recht krude sind (siehe Gentrification und Massentourismus!). Warum wird also hier gerade diese Marginalität gehypt?

 

Und nicht Artikel über das, was wirklich läuft?

 

Dass die "Mods" in den letzten Wochen zunehmend Tratsch wie auf "Indymedia.de" akzeptieren, ist absolut entäuschend.

 

Der Artikel hat null Informationsgehalt. Halt eine Spielwiese für SpinnerInnen mehr.

 

Der grössere Rest unterstützt "Kotti & Co" (Samstag, 16 Uhr Lärmdemo am Kotti), "Stille Strasse 10", "Karla Pappel", die Mietendemo in Neukölln....

 

Und wer sich zum Thema vernünftig informieren will, liest in diesem Falle, anstelle "Linksunten" lieber "Junge Welt" oder ausnahmsweise "TAZ".

 

Siehe Artikel:

 

http://www.jungewelt.de/2012/08-01/046.php

 

Das ist, was diskutiert wird und nicht eine "HAN".

 

(Ich gehe jede Wette, dass solch ein inhaltsloser Tratschartikel zur Szene in Freiburg oder Tübingen längst gelöscht wäre. Schon die Überschrift zeigt, worum es geht, "Bild" - Niveau)

 

Unterstützt die Initiativen, geht baden oder spazieren, aber nicht so ein Sommerloch - Scheiss!

Wir zensieren nicht "einfach so" irgendwelche Artikel, nur weil wir den Inhalt genauso bescheuert finden wie du. Wenn du mir sagen kannst, gegen welche Moderationskriterien der Artikel verstößt, dann werden wir ihn zensieren.

Glücklicherweise ist es eine Sektenmeinung, die Aktionen gegen Gentrifikation und Massentourismus (bei mehr als 10 Mio. Touris ist es das nunmal) als xenophob begreift.

 

Offiziel wurden alleine in der Innenstadt zehntausende Wohnungen zugunsten von "Ferienwohnungen" plattgemacht (die Zahl von 15 000 glaubt nur der Senat).

 

Wer von euch SchwätzerInnen lebt denn in einem Haus mit FeWo? Hauptsächlich genutzt von Abi - Klassen. Sie haben das Recht zu feiern. Wir haben aber das Recht hier zu leben! Wir reden aber von Wohnhäusern mit 24 Stunden - Dauerlärm, Scheisse - Pisse - Kotze - Glasscherben im Hof. 365 Tage im Jahr. Natürlich können wir SpinnerInnen doch wegziehen. Kinder, Arbeiten und mal Schlafen wird eh überbewertet.

 

Jede Ecke ein neues Hostel, ein Hotel und ne Hipster - Bar. Fünfer fürn kleines Bier und Sisha - Rauchen. Das Leben ist ja auch schon schwer genug.

 

Also zieht an der Ballermann, wenn es euch gefällt. Uns geht der Tourismus - Terrorismus jenseits von Xenophobie auf den Kranz. Wir werden uns nicht aus der Innenstadt vertreiben lassen.

 

Da könnt ihr labbern soviel ihr wollt! (lest mal offizielle Erklärungen des Senates. Scheinbar arbeitet ein Teil der Linksunten - UserInnen für ebendiesen...)

Wahres Wort!!!

das was dich am Massentourismus so ankotzt ("Dauerlärm, Pisse, Kotze, Scherben...") klingt aber eher nach ViertelABwertungsaktionen von Punks und Autonomen

Das dachte ich mir auch.

Ganze Strassenzüge mit "Das Viertel bleibt dreckig"-Aufkleber zupflastern, bei eigenen abendlichen Grillpartys inkl. dröhnender Techno- oder Schrammelpunkmucke auch den eigenen Müll oft liegenlassen, aber sich darüber beschweren das Touristen laut seien und Dreck machen. Alles so wenig realitätsverlust wie ihn viele Berliner und nach Berlin gezogene Linksradikale haben, findet man noch nichtmal in der Bahamas. Das will was heissen.

HAN ist eine kleine unbedeutende Provogruppe von Berlin - HasserInnen vom Dorf, die nach dem Studium wieder nach Bonn, Darmstadt, Gubben, Weisswasser... zurückgehen.

 

Also bewertet sie nicht so über.

ich frage mich manchmal, wie das autonome umzugsregister berlin funktioniert. ab wann bin ich tourist_in? und was sind da die unterkategorien (bspw. szenezugehörige_r tourist_in, abiturient_in)? wie lange muss ich in berlin leben, um nicht mehr "zugezogene_r" zu sein? gibt es einen berlintest oder reicht es, wenn ich mich einheirate? muss ich dann auch bei meiner partner_in wohnen oder gestattet die autonome berliner integrationsversammlung auch zweitwohnsitze? gibt es dann sowas wie residenz- oder kiezpflicht? 

 

*ich würde mich freuen, wenn etwaige antworten an mich in berliner dialekt verfasst werden könnten. so native informant mäßig!

Um ein echter Berliner zu werden scheint man einen strukturell rassistischen Hass auf Touris, Hipster,Schwaben und Yuppies (oder Yuppi oder Juppi wie es an manchen Wänden heißt) haben zu müssen. Die eigene Para-Volksgemeinschaft muss Bedingungslos gegen diese Eindringlinge (Und Hipster und Yuppies darfst du auch dann nie als Berliner akzeptieren, wenn sie bereits in der 10. Generation in Berlin leben) verteidigt werden. Desweiteren musst du im Obergangster-Ghetto-Look oder Bahnhofspunk-Outfit oder Schwarzen Kapus herumlaufen. Wann du dagegen nach Berlin gezogen bist ist egal, solange du all diese Auflagen erfüllst.

wenn du einiges von den inhaltlichen aussagen auch auf dieser zeit gelesen hast, brauchst du diese etwas unglücklich wirkende ironie wahrscheinlich nicht mehr: Ein anderer Begriff für das was auch hier in Berlin und anderswo schon länger läuft (eigentlich schon seit 1989 - nur sind heute viele Kritiker*innen die Vertreiber*innen von gestern, ist "Verherrschaftlichung" - "unverdrossen gewinnt das individuelle Recht der Privilegierten über das Recht des Kollektivs, mit geografischer und sozialer Polarisierung als unausweichlicher Folge."(aus einem Kommentar über ein Viertel in Kopenhagen) --- wenn die "Hipster antifa" wirklich auch in diesem Sinne arbeiten will -zumindest liest es sich manchmal zu -- brauchen wir hier diese "kinderkacke" (entschuldigt liebe kinder) wie den artikel oben nicht ...

Muss man als BerlinerIn den Ballermann samt seiner Orgien machistischer vergewaltigender und prügelnder Jungmänner gutfinden?

 

Warum sollten wir uns solches wünschen?

 

In Berlin ist und war jeder willkommen, der/die Berlin nicht als Austragungsort zerstörungswütiger Alkoholexzesse und Ort des nächtelang durchgröllenden Dummtourismus sieht.

 

Die die uns als Spielfeld für ihre Suff - Pinkel - Kotz - Sexisten - Spielchen sehen, sei gesagt, München - Oktoberfest - wirbt mit sowas. Zieht dort hin und bleibt dort.

 

(Schaut euch mal die jetzt stattfindende "Biermeile" in Friedrichshain an. Rechtsradikal und Pseudolinks gemeinsam gröllend mit dem obligatorischen Urin - Rostock - Gedächtnisfleck in der Hose. Müssen wir das geil finden und sind wir spiessig, wenn wir es nicht tun?)

Ballermanntourismus, Umstrukturierung, Entmietung und Gentrifikation zum Teil IHRER Normalität zu erklären, ist der Zeitpunkt für einen radikalen Bruch mehr als reif.

 

Hier trennt sich dann Spreu vom Weizen, oder der Linke vom BallerMANN und zukünftigen Sextouristen! (darf man als Frau so etwas radikal Kritisches hier noch schreiben?)

die frage Was Gentrififierung ist, Woher sie kommt, Warum sie existiert, Vor allem Wie wir sie effektiv bekämpfen können, hat sich in der Tat in Berlin seit einiger Zeit festgefahren - es gibt keine Diskussion.

Es ist richtig, dass es sinnlos, maßlos übertrieben und äußerst unemanzipativ ist, irgendwem aufs Maul zu hauen, nur weil Er / Sie einen Jutebeutel und Hornbrille trägt. Es ist auch richtig, dass diese Menschen nach Neukölln ziehen (meist selbst als Reaktion auf Verdrängung) und in der Regel unfreiwillig nach klassisch marktwirtschaftlicher Manier, durch Nachfrage auf Wohnraum, selbige im Preis steigern. 

Ich persönlich hoffe, dass das Schwarz/Weiß Denken aller am Protest beteiligten Gruppen und Menschen durch eine neue konstruktive Diskussion mal endlich abgelegt werden kann, und die Hipster (genauso wie die Hipster Antifa die ich gerne mal in Schöneweide oder damals am Mehringdamm gesehen hätte), Bios, Autonomen, Punks, Migranten, Alleinerziehende, Romas, Zintis, Kinderläden, Spätis, und .... alle hier lebenden, Betroffenen sich einigen, dass diese Entwicklung der Verdrängung bekämpft werden muss. Nicht einzelne Gruppen, Hipster, Bios.....s.o.

Dass ist lächerlich und albern und die Profiteure freuts so WAS VON FETT! Alerta. Kiez für alle außer NAzis

oder gibts ne Gruppe die das stört, dass Nazis hier nicht geduldet werden...? keine?...na also! tschüs 

Kein Kotti & Co, Keine Stille Strasse, keine Lärmdemo, kein Rummelplatz, kein Fang den Investor, kein Karla Pappel, keine VA der Mieterinis....

 

Das ist das Problem: Ihr sitzt zuhause vorm PC und sagt: "gibt es nicht"...

 

Ein Blick jeden Infoladen, in den Stressfaktor, in die Mieterzeitung, in die Presse (siehe oben), sagt, ihr spinnt oder lügt. Aber Hauptsache steht in Indymedia.

 

Selten so einen schwachsinnigen Artikel samt Kommentaren gelesen.

 

Der Rest sieht sich z.B. Samstag 16 Uhr auf der Demo am Kotti.

nichts als billige Public Relation für eine dümmliche Veranstaltung von besagten Leuten, heute Abend via Plakat in verschiedenen Stadtteilen geklebt. Da "antisemitisch/antiamerikanisch" als Schlagwort und Herrschaftsinstrument in Berlin so was von ausgelutscht ist, "alles ist islamistisch" in Berlin den berechtigten Sarrazin - Bahamas - Touch mitsichbringt, nun die lokale Variante nach gleichem Schema.

 

In der Rolle der Opfer: Touristen (die es in Berlin im Gegensatz zu Ballermann - Massentourismus, schon seit mehr als 700 Jahren gibt), "Schwaben" (welches nur ein verballhornter Berliner Sammelbegriff für Leute ist, die selbstgewählt dörfische Strukturen plus "Parallelgesellschaften" deutscher Volksnatur bilden. Könnte auch Jägerzaunleute, Schützenfestgesellschaft oder Obst- und Gartenbauverein heissen) und die sich ständig unterdrückt fühlenden selbsterklärten Hipster.

 

In der Rolle der TäterInnen: Antigentrifizierungs- und MieterInneninis, lokale Gruppen, autonome Strukturen und gewachsene Kiezstrukturen, MigrantInnen, welche natürlich alle "innerdeutsch" xenophob, regionalrassistisch (wunderbar!) wirken und der reine "Volksmob" sind.

 

Kein Wort zur Verdrängung mittels Hartz IV, wildausufernden Ferienwohnungen in Innenstädten und Mietshäusern, dem Graumarkt der "Tages - WGs" mit Monatsmieten von bis zu 900 Euro/ 12 qm, zur Verdrängung lokaler Läden und Kneipen durch Preiskampf mit Yuppiekneipen und natürlich kein Wort zu den Verdrängungsplänen der AltmieterInnen z.B. in der Wilhelmstrasse zugunsten eines neuen Innenstadtviertels für solvente MieterInnen, Hotels und Schickimicki - Läden. Kein Wort zur Verdrängung von roundabout 150 000 MieterInnen in nen Neubauvierteln in Kreuzberg und Umgebung (hauptsächlich MigrantInnen).

 

Also nichts als billige Demagogie im Namen des Senates (100 000 Wohnungen privatisiert und dem "Sozialen Wohnungsbau" entzogen) und der ITB/ Internationalen Tourismus - Börse ("10 Millionen sind erst der Anfang, nach oben ist da noch viel Luft").

 

Der Hass auf all das, was Berlin ausmacht (und das war jenseits der Regierungen immer MultiKulti und weltoffen!) ist kaum zu übersehen.

 

Man mag Berlin als Stadt, aber die BewohnerInnen (egal ob dort geboren oder gerade einziehend) nerven und sollen, wenn sie sich dem momentanen Hype der "Weltstadt" nicht beugen , halt weg.

 

Eine "Soziale Frage" wird nicht gestellt. Hartz IV lerInnen an den Stadtrand. Sog. soziale Berufe (Kranken- und Altenpflege, KindergärtnerInnen, Hebammen) werden eh überschätzt und irgendwie ist der Mangel durch Wohnungsnot doch scheissegal. MigrantInnen raus aus der Innenstadt und dem "Sozialen Wohnungsbau" und wie die SPD in der Stillen Strasse anklingen lässt: "SeniorInnenclubs sind ein Auslaufmodel". Ab ins Heim damit.

 

Hauptsache nach Tilidin und Ketamin im hipen Nachtclub Latte Machiatto und Biohummer im Edel - BioMarkt.

 

Selten menschenverachtenderes gehört.

 

Eure Plakate haben wir via der orangenen BSR - Postkästen zurückgeschickt.

schon für jede/jeden, die mal im Südblock war, ist der Vorwurf Xenophobie ein "Gedicht":

 

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/mieten-in-berlin-protestcamp-am-ko...

 

Wir sehen uns Samstag Kotti und Weisestrasse.

dieser ganze Artikel war nur ein PR-Gag für die Demo am Samstag

 

Wir sehen uns auf den Straßen... trotz Sommerloch und Internet!

ich gehöre nich zur "hipster antifa" aber ich will trotzdem mal ein paar sachen klarstellen:

es ist total sinnlos, der "hipster antifa" vorzuwerfen, sie sei für gentrifizierung und verdrängung. die kritik, die die HA geäußert hat geht lediglich gegen verkürzte, bzw. falsche schuldzuweisungen. an alle leute, die sich hier wutentbrannt über steigende mieten, ferienwohnungen und verdrängung aufregen: genau darüber rege ich mich auch auf. aber es ist wichtig, die wirklichen ursachen dafür zu kritisieren und nicht einfach die wut auf bestimmte gruppen von menschen zu richten. nicht tourist_innen, nicht menschen, die gerne chai-latte trinken und auf alte möbelstücke stehen sind schuld an steigenden mieten, sondern das system, das dahintersteht.

die HA will also lediglich darauf hinweisen, reflektierte und sinnvolle kritik zu üben und keinesfalls die politik des senats rechtfertigen oder ähnlichen quatsch.

in diesem zuge emfinde ich diese diskussion hier überhaupt nicht als tratsch, sondern im gegenteil ziemlich wichtig, weil ich glaube, dass ziemlich viele linke leute sich bisher viel zu wenig gedanken darüber machen, ob ihre kritik zielgerichtet oder verkürzt ist. ich denke nicht, dass die leute, die sich den titel "neukölln verteidigen" ausgedacht haben hierbei an heimatschutz oder xenophobie gedacht haben, aber die kritik der HA daran is auf jeden fall berechtigt.

ich glaube es tut uns allen ganz gut, ein paar unserer denkmuster zu reflektieren und ich bin froh, dass die kritik der HA hier diese diskussion in gang gebracht hat...

hab die letzten zwei kommentare gar nich gesehen, aber ich lasse meinen beitrag mal trotzdem stehen :) bis morgen

Sündenbock Touristen? Linke Gruppen in Berlin im Zwiespalt

Weiter auf Telepolis:

 

http://www.heise.de/tp/blogs/6/152529

Sündenbock und Bündnispartner

Touristen Die Debatte über Feindseligkeit gegen Touristen in Berlin geht in eine neue Runde: Nun wirbt eine linke Initiative für Toleranz

 

http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/suendenbock-und-buendnispartner