Bullen nach Mord zu dreieinhalb Jahren Knast verurteilt

Aldro

Die vier Bullen, die am frühen Morgen des 25.09.05 den 18-jährigen Stafano Aldrovandi brutal bis zum Tode zusammenschlugen, wurden zu 3 Jahren und 6 Monaten Knast verurteilt.

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Solange die Verweise noch nicht übersetzt sind, einige Ergänzungen in Kürze. Die TäterInnen versteckten sich jahrelang hinter der Behauptung, Federico habe sich ihnen unter Drogeneinfluss gewalttätig zur Wehr gesetzt. Das wurde nun vom Gericht als eindeutig falsch erklärt. Die Eltern äußerten neben ihrer Erleichterung als erstes ihre Solidarität mit den Familien weiterer Polizeiopfer in Italien.

Am Abend des 21.6.2012 hat die 4.Abteilung des Kassationsgerichts definitiv die juridische Wahrheit über den Tod des 18-jährigen Federico Aldrovandi geschrieben. Es waren Paolo Forlani, Monica Segatto, Enzo Pontani e Luca Pollastri, Polizeibeamte der Polizeidirektion von Ferrara, die

den Jungen getötet haben, indem sie ihn erst fixierten und dann auf ihn eintraten bis zum Herzstillstand und zum Tod. Keinerlei Einfluss hatte die Einnahme geringer Mengen von Betäubungsmitteln durch den Jungen in der Nacht vom 24. auf den 25. September 2005, Stunden bevor er von der Polizei angehalten wurde.

 

Das Oberste Gericht hat die Berufungsklage der Angeklagten zurückgewiesen und die Strafen von drei Jahren und sechs Monaten bestätigt, die in den vorhergehenden Instanzen verhängt worden waren. Strafen, die die Beamten nicht verbüßen müssen, da sie von einem Straferlass geschützt sind.

 

Das Plädoyer des Generalstaatsanwalts war sehr hart; in folgenden Worten beschrieb er das Verhalten der Angeklagten: „Die Beamten haben sich benommen wie wildgewordene Raketen, in einer Art Delirium anstatt als verantwortliche Repräsentanten der Ordnungskräfte, und sie glaubten sich einem Monster von unermesslicher Kraft gegenüber – das nur einmal ins Leere getreten hatte, und sie haben es unbeweglich gemacht und auf es eingedroschen, bis es von Blutergüssen bedeckt war.“

 

„Man wollte die These durchsetzen, dass Federico Aldrovandi infolge von Drogenkonsum gestorben sei. Stattdessen“ - so unterstrich der Richter - „folgte der Mord genau aus dem Trauma des verschlossenen Brustkorbs. Aldrovandi wurde verprügelt und es wurde anomaler Druck auf seinen Brustkorb ausgeübt, die seinen Tod verursachten.“

 

Das ist eine Luft der Gerechtigkeit, vom der ich wünschte, dass man sie in allen Gerichten des Landes atmen könnte“, kommentierte der Vater, Lino. „Ich denke vor allem an diejenigen, die über die Fälle von Stefano Cucchi, Giuseppe Uva und Michele Ferulli entscheiden müssen, mit deren Angehörigen wir uns inzwischen durch denselben Schmerz und dieselbe Suche nach Gerechtigkeit verbunden fühlen.“

 

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