Weitere Aufwertung für Gostenhof

Ausblick auf die Schanzäckerstraße. Bauarbeiter Hadzhiev Boyan hat noch viel zu tun, derzeit sind die Arbeiten im vollen Gange. Bis zum Herbst soll der Bau der beiden Gebäude abgeschlossen sein
Erstveröffentlicht: 
09.05.2011

Neue Mietwohnungen an der Schanzäckerstraße

Nürnberg  - Nach Jahren des Leerstands kommt neues Leben in die Schanzäckerstraße 23–25: Die "Fuchs Grundbesitzgesellschaft" lässt dort als Bauherr zwei Mehrfamilienhäuser mit 20 öffentlich geförderten Mietwohnungen errichten.

 

Gestern stellten die Fuchs-Brüder Andreas und Christoph, Gesellschafter der „Fuchs Grundbesitzgesellschaft“, sowie Architekt Gerd Ehemann und Hans-Joachim Schlößl vom Amt für Wohnen und Stadtentwicklung, das Projekt vor. Die Arbeiten sind im vollen Gange, Baubeginn war im Februar, spätestens bis Dezember soll der Bau abgeschlossen sein. Laut Andreas Fuchs könnten die Wohnungen unter Umständen aber schon ab 1. November bezugsfertig sein.

Schlößl sagte, dass die neuen Wohnungen weiter zur Entwicklung des Stadtteils beitragen: „Früher galt Gostenhof ja als Glasscherbenviertel und die Leute dachten, die Welt geht hinterm Plärrer unter.“ Doch im Zuge des Stadterneuerungsprogramms sei der Stadtteil zwischen 1988 und 2006 massiv aufgewertet worden. Das Projekt an der Schanzäckerstraße passe bestens in diesen Kontext – und Schlößl findet, dass die Entwicklung dieses Areals auch eine gute Ergänzung zum Stadtteil-Jubiläum darstellt: Immerhin gibt es Gostenhof nun seit 700 Jahren.

Das Projekt, das Christoph Fuchs zufolge drei Millionen Euro kostet, wird auf zweifache Weise durch das bayerische Wohnungsbauprogramm gefördert. Zum einen fließt ein Baudarlehen von einer Million Euro in den Bau des Komplexes, zum anderen werden mit weiteren 800000 Euro die Mieten subventioniert. „Ein Ehepaar mit einem Kind, das nicht mehr als 33000 Euro im Jahr Bruttoeinkommen hat, bekommt monatlich einen Zuschuss von 2,50 Euro pro Quadratmeter zum Mietpreis, muss also nur noch 4,70 Euro zahlen“, so Schlößls Modellrechnung. Der Zuschuss geht in Schritten nach unten – wenn die „Modellfamilie“ durch einen Gehaltssprung mal über 53000 Euro liegt, gibt es nichts mehr. Allerdings dürfen diese Familien dann in den Wohnungen bleiben, denn es sollen perspektivisch möglichst unterschiedliche Einkommensschichten die Häuser bevölkern. Anfangs werden jedoch nur Mieter aufgenommen, die in die Förderrichtlinien fallen, also nicht zu viel verdienen.

Spielplatz und Aufzug sind eingeplant

Die Gebäude haben keine Unterkellerung, wie Gerd Ehemann von „Engelhardt Architekten“ erläuterte. Die Kellerersatzräume sind ebenso wie die technische Infrastruktur im Erdgeschoss des Vorderhauses untergebracht, die 16 Wohnungen sind dann ab dem ersten Stock auf insgesamt vier Stockwerke verteilt. „Das hat den Vorteil, dass einem von der Straße aus keiner in den Suppenteller schaut“, sagte Ehemann. Die Wohnungen in den Geschossen eins bis drei haben Balkone, die im vierten Stock begrünte Dachterassen. Ein Aufzug ist vorgesehen, die Häuser sollen barrierefrei sein.

Von den vier Wohnungen im zweigeschossigen Hinterhaus gelangt man in grüne Gartenbereiche. „Außerdem haben wir einen großzügigen Spielplatz eingeplant“, erklärte Ehemann.

Es gibt auf dem Gelände künftig einen Wohnungsmix aus sechs Vierzimmer-, zehn Dreizimmer- und vier Zweizimmerwohnungen. Anfangs ist die Vergabe der Wohnungen wegen der Förderung an Belegungszahlen gebunden: Ein Single darf zum Beispiel nicht in eine der größten Wohnungen auf dem Komplex ziehen, die vier Zimmer und rund 98 Quadratmeter haben. Geheizt werden sollen die neuen Häuser über ein Blockheizkraftwerk, sagte Christoph Fuchs. Andreas Fuchs betonte, dass er Gostenhof als einen Stadtteil einschätzt, der für die Nürnberger immer attraktiver wird.