Die Angst der GBW-Mieter

Mathilde Schmidt (85) lebt seit 55 Jahren im Viertel
Erstveröffentlicht: 
19.10.2011

Was wird aus den Wohnungen der Bayerischen Landesbank?

NÜRNBERG Der drohende Zwangsverkauf der Wohnungsgesellschaft GBW (33.000 Wohnungen in Bayern, davon 3273 in Nürnberg), schlägt hohe Wellen. Wie berichtet, muss Hauptaktionär BayLB (92 Prozent) alle bankfernen Geschäftsgebiete abgeben, um in den Genuss von zehn Milliarden EU-Geldern zu kommen. Bange Frage: Wer erhält den Zuschlag für die Wohnungen?

 

Kommunalpolitiker aus Nürnberg (OB Ulrich Maly, MdL Helga Schmitt-Bussinger, SPD) sehen die bayerische Regierung als Haupteigner der BayLB (94 Prozent) in der Pflicht, die soziale Komponente zu gewährleisten.

Noch ist vieles unklar

Ministerpräsident Horst Seehofer, Innenminister Joachim Herrmann und Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) haben unisono bekundet, dass beim Verkauf der Mieterschutz in die Verträge aufgenommen werden soll. Doch ob sich dies mit den EU-Forderungen nach einem „diskriminierungsfreien Bieterverfahren“ vereinbaren lässt?

Wünschenswert wäre, dass die Wohnungen paketweise an regionale Gesellschaften wie die WBG oder das Evangelische Siedlungswerk verkauft würden. Denn deren Geschäftsmodell geht von einer langfristigen Bewirtschaftung statt schneller Gewinnmaximierung aus. Doch WBG-Sprecher Dieter Barth winkt vorerst ab: „Das ist noch kein Thema. Noch ist zu viel unklar.“

Der Chef des Nürnberger Mietervereins, Gunther Geiler, will einen „langfristigen Bestandshalter“ als neuen Eigentümer. Er fordert daher die Kommune auf, „es nicht bei bloßen Absichtserklärungen zu belassen“. Es sei ja bekannt, mit welchen Folgen Mieter rechnen müssten, wenn „Investoren“ den Zuschlag erhielten.

Was sagen Betroffene? Die AZ hat GBW-Mieter besucht, die jetzt um ihre zahlbare Wohnung bangen. Lesen Sie mehr in der Donnerstagsausgabe (20. Oktober) Ihrer AZ!