Dublin II Abschiebungen stoppen!

dublin II

Fr, 30.3. bundesweiter Dublin II Aktionstag

Kundgebungen an den Flughäfen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München
Düsseldorf Flughafen, Terminal B, Abflughalle

 

Mehr Informationen zu Dublin 2 und dem bundesweiten Aktionstag am 30.03. und Aufruf: http://www.dublin2.info

Bitte verbreitet den Aufruf über eure Mailverteiler, Internetseiten, Facebook, … !

 

„Dublin II bedeutet, sie spielen Fußball mit uns, schießen uns von einem Land ins nächste, sie spielen mit uns und verschwenden unsere Zeit.“
(Jugendlicher aus Afghanistan, vor der Abschiebung nach Ungarn durch halb Europa geflohen)

Wir alle kennen Abschiebungen – aber dass ein Drittel aller Abschiebungen innerhalb der EU stattfindet, könnte vielen eher neu sein. Fast dreitausend sogenannte „Dublin-Überstellungen“ waren es im vergangenen Jahr aus Deutschland. Grundlage dafür ist die sogenannte Dublin II-Verordnung. Anders als der Name glauben macht, werden die Betroffenen jedoch nicht nach Dublin, sondern zumeist nach Rom, Mailand, Budapest oder Malta verfrachtet.

 

Die Dublin II-Verordnung regelt, welches europäische Land für die Bearbeitung eines Asylantrages zuständig ist. Sie folgt dabei mit wenigen Ausnahmen dem Verursacherprinzip. Das Land, welches die Einreise des Asylsuchenden „verursacht“ hat, weil seine Botschaft ein Visum ausgestellt hat oder weil es an der Grenze nicht ordentlich aufgepasst hat, soll für die Prüfung des Asylantrags zuständig sein. Stellt der Flüchtling einen Asylantrag in einem anderen Land und wird dies etwa anhand eines Eintrags in der europäischen Fingerabdruck-Datenbank EuroDAC festgestellt, so erfolgt die Abschiebung in den „zuständigen“
Staat. Die europäischen Zentralstaaten (an ihrer Spitze Deutschland und Frankreich) haben sich damit ihrer Verantwortung für Flüchtlinge auf Kosten der Staaten, die an den europäischen Außengrenzen liegen, entledigt.

 

In Italien erwartet die Abgeschobenen dann ein Leben in Obdachlosigkeit und Armut, in Ungarn Haft unter besonders menschenunwürdigen Umständen oder in Malta völlige Perspektivlosigkeit. Viele fliehen daher erneut, um in anderen europäischen Staaten endlich Schutz zu finden – werden letztlich aber wie ein Spielball innerhalb Europas hin- und hergeschoben.

 

Das Dublin 2-System muss umgehend abgeschafft werden!
Deswegen protestieren wir am 30.03.2012 an den Flughäfen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Bereits 2011 wurden vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Abschiebungen nach Griechenland als menschenunwürdig verurteilt, nachdem das Asylsystem dort zusammengebrochen war und Flüchtlinge auf der Straße verelenden. Deutschland und viele andere Staaten sahen sich daraufhin gezwungen, Abschiebungen nach Griechenland auszusetzen. Die dortige Situation ist allerdings keine Ausnahme. Viele Flüchtlinge wehren sich gegen ihre Abschiebung innerhalb Europas und mit unseren Protesten wollen wir erreichen, dass das Dublin-2-System letztlich fallen muss!

 

Kommt am Freitag, den 30.03.2012, an die Flughäfen, um die Flüchtlinge zu unterstützen, und protestiert mit uns gegen Dublin-2-Abschiebungen und für bedingungslose Bewegungsfreiheit – nach Europa und in Europa!