Röttgen, NRW, Gorleben, Asse II – in der CDU grummelt es

Ein bisschen NRW, ein bisschen Gorleben, keine Ahnung von der Asse II – der amtierende Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) eckt bei seinen Parteifreunden in Niedersachsen an. Unterstützung findet die CDU unerwartet in der  Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), die seit 35 Jahren für den Atomausstieg und das Ende des Gorleben-Projekts streitet.

 

So reiste Röttgen kürzlich ohne Detail-Kenntnisse zum Besuch der Asse an. "Der Bundesumweltminister kannte nicht mal den Betreiber der havarierten Atommülldeponie", kritisiert die BI. Auch beim Endlagersuchgesetz läuft’s unrund. "Berlin versemmelt alles", zitiert die Nord-West-Zeitung Parteifreunde in Hannover mit Blick auf die neue Endlagersuche. "Offensichtlich hat Röttgen auch von der Causa Gorleben kaum Ahnung und kennt die fachlichen Einwände gegen den Salzstock nicht, sondern sieht sich eher als großer Moderator", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

 

Noch ein Fettnäpfchen traf Röttgen demnach zielsicher. Das von ihm favorisierte neue Bundesinstitut für die Endlagersuche soll nicht nach Niedersachsen, sondern nach Bonn kommen – Röttgens Heimat. Ein durchschaubares Wahlkampfgeschenk an den eigenen Wahlkreis in Bonn-Nord, berichtet die Zeitung.


"Es ist überfällig, dass die niedersächsische Landesregierung aus der Deckung herauskommt. Die Arbeiten in Gorleben müssen eingestellt und eine umfassende Atommülldebatte eingeleitet werden, damit man überhaupt weiß, um welche Abfallarten und – mengen es künftig bei der Endlagerung geht", fordert die BI. Die Gorleben-Gegner warnen davor, im Eiltempo einen Neustart der Endlagersuche zu beschließen, bei dem zudem an Gorleben festgehalten wird.


Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06