1000 Menschen demonstrierten in Münster für Atomausstieg

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Am Samstag (25. April) demonstrierten in Münster an die 1000 Leute für den sofortigen Atomausstieg. Das war die größte Anti-Atom--Demo in NRW seit den Castor-Transporten von Rossendorf nach Ahaus in 2005. Die Demo stand unter dem Motto "Tschernobyl mahnt: Keine Renaissance der Atomenergie - Atomanlagen sofort stilllegen" und war eine von bundesweit drei zentralen Demos. Heute (Sonntag) finden um 14 Uhr zwei weitere Kundgebungen vor den AKWs Krümmel und Neckarwestheim statt.

 

Auch im Münsterland ist das Wiedererstarken der Anti-Atom-Bewegung zu spüren. Was letzten November in Gorleben begann, im Februar in Berlin und zwischen Schacht Konrad und ASSE sowie im März auf der RWE-Aktionswoche weiterging, hat nun auch in Münster wesentlich mehr Menschen auf die Straßen gebracht als in den letzten Jahren.
Immer mehr Leute merken, dass der Atomausstieg kein automatischer Prozess ist, dass auf die Unterschrift der großen Energiekonzerne nichts zu geben ist und dass die Neubaupläne für AKWs in ganz Europa zu einer Renaissance der Atomkraft führen könnten - wenn wir jetzt nicht gemeinsam den Atomwahn stoppen.

So sprachen auf der Demo in Münster unter anderem AtomkraftgegnerInnen aus Bulgarien, Frankreich und Russland. Albena Simeonova forderte RWE auf, das Erdbeben-AKW Belene nicht zu bauen, Cécile Lecomte rief zu Widerstand gegen den EPR-Bau in Flamanville und Penly (geplant) auf, während Rashid Alimov den sofortigen Stopp des Uranmüllexports von Gronau, Almelo und Frankreich nach Russland forderte. Wo die Atomindustrie international agiert, muss sich auch der Widerstand international vernetzen. Mehrere RednerInnen forderten zudem die Auflösung der großen Atomkonzerne und einen Umstieg auf Erneuerbare Energien.

Der Tag begann mit einem netten Radkorso vom Hauptbahnhof, wo regelmäßig die Uranmülltransporte nach Russland durchrollen. Bei der Auftaktkundgebung kündigte die BI Ahaus entschiedenen Widerstand gegen neue Atommülltransporte ins Zwischenlager Ahaus an, die schon ab 2010 aus La Hague und dem Kernforschungszentrum Jülich rollen könnten. Der AKU Gronau forderte die sofortige Stilllegung der UAAs Gronau und Almelo.

Danach setzte sich der bunte Demozug in Bewegung, der im Laufe der Demo noch weiter wuchs. Am Ende ging es an der Bezirksregierung vorbei, wo seit 2006 auf Beschluss der Landesregierung NRW im Geheimen die Genehmigungsanträge für neuen Atommüll nach Ahaus bearbeitet werden - Öffentlichkeit unerwünscht. Auf der Abschlusskundgebung heizten dann Zaunkönig und Pit Budde ordentlich ein - die Stimmung war super und die Demo macht Hoffnung, dass die nächsten Monate noch einige größere Aktionen zu erwarten sind. Allen ist klar, die Demo heute war ein ermutigender Auftakt - beim nächsten Mal müssen wir noch mehr werden!

Heute (Sonntag) geht es weiter vor den AKWs Krümmel und Neckarwestheim. Wir selbst fahren nach Krümmel - und senden solidarische Grüße an den Neckar!

Und am 5. September geht es natürlich zur bundesweiten Demo nach Berlin - die Mobilisierung dafür muss schon jetzt beginnen, damit wir die 16 000 aus Gorleben noch toppen.

Apropos: In Gronau steht noch immer der nächste Uranmülltransport nach Russland abfahrbereit auf den Gleisen. Derzeit rechnen wir mit dem Abtransport nächste Woche. Haltet euch auf dem Laufenden unter www.urantransport.de !!

Atomanlagen sofort stilllegen - Atomkonzerne auflösen !!

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