Stellungsnahme zum Konzertabbruch am 11.11.2011 in der KTS in Freiburg

Zunächst einmal wollen wir uns bei den zahlreichen Leuten entschuldigen, welche wegen uns und/oder The Maladroits in die KTS nach Freiburg gekommen sind. Wir werden das Konzert in einer anderen Location in Freiburg zeitnah nachholen.

Was ist geschehen?


Wir sollten am Freitag den 11.11.2011 vor einem Bühnenbanner spielen, auf welchem neben zwei Anarchiezeichen das Motto „Demokratie? Nein danke!“ zu lesen war. Eine Person aus dem Publikum hing, mit unserer Zustimmung, ein Fahne der Sowjetunion über eben dieses Motto, jedoch so, dass die beiden Anarchiezeichen nach wie vor zu sehen waren. Dieses Vorhaben löste erste Auseinandersetzungen mit einem Teil der Veranstalter aus. Nachdem mehrmals versucht wurde uns die Fahne zu entreißen, hingen wir die inzwischen abgerissene Fahne, in der Hoffnung das Konzert endlich beginnen zu können, über einen Gitarrenverstärker. Doch noch während des ersten Liedes gab es weitere Versuche, die Fahne von der Bühne zu entwenden. Außerdem sollte mittels einer schwarzen Fahne massiv unser Konzert gestört werden. Unmissverständliche Ansagen und das mehrmalige Angebot, die schwarze Fahne neben die Sowjetfahne zu hängen, um zu verdeutlichen, dass wir sämtliche linke Strömungen an unseren Konzerten willkommen heißen, konnten die Situation jedoch nicht entschärfen. Nach nur wenigen Minuten unseres Konzertes drangen abermals einige Personen auf die Bühne und wollten einer weiteren Person aus dem Publikum, welche die Sowjetfahne auf der Bühne in die Höhe hielt, die Fahne äußerst aggressiv entreißen. Daraufhin unterbrachen wir unser Konzert und intervenierten gegen die störenden Personen. Eine friedliche Fortsetzung des Konzertes wäre nur möglich gewesen, den kontinuierlich störenden Personen, an deren Spitze über den gesamten Zeitraum Teile der Veranstalter standen, nachzugeben und die Fahne wegzupacken. Da wir uns allerdings nicht zensieren lassen, beendeten wir das Konzert an dieser Stelle.


Durch diese tumultartigen Auseinandersetzungen vor und auf der Bühne erklärten The Maladroits ebenfalls, dass sie unter diesen Umständen nicht auftreten werden.


Zahlende Besucher, die gekommen waren um The Maladroits und/oder uns zu sehen, forderten aufgrund der Vorkommnisse ihr gezahltes Eintrittsgeld zurück, was ihnen allerdings verwehrt wurde. Auch wenn also auf ein Konzert mit Bands, die sich von repressiven Gehabe nicht vorschreiben lassen, wie sie ihr Konzert zu gestalten haben, verzichtet wurde, war dass damit verdiente Geld wohl sehr willkommen.


Zudem beschloss das Plenum der KTS am 14.11.2011 ein zeitlich unbegrenztes Auftrittsverbot für die Bands Enraged Minority und The Maladroits sowie ein ebenfalls zeitlich unbegrenztes Hausverbot für zwei beteiligte Personen aus dem Publikum, welche auf unserer Seite Partei ergriffen haben.

 

Im Nachhinein wollen wir uns offiziell von diesem Konzert distanzieren. Es war ein Fehler eine Bühne, die unter dem Motto „Demokratie? Nein danke!“ stand, zu betreten. Schließlich sind gesellschaftliche Systeme, welche eine Demokratie ablehnen, von Grund auf reaktionär bzw. faschistoid. Dagegen beruhen alle fortschrittlichen Gesellschaftssysteme auf einer demokratischen Grundlage. Freilich unterscheiden sich hierbei anarchistische von kommunistischen (oder andersherum) Ansätze in deren Umsetzung.


Es verwundert uns daher nicht, dass Personen, die sich „Demokratie? Nein danke!“ auf ihre Fahne schreiben, einen offenen und aggressiven Antikommunismus an den Tag legen. Erschütternd ist hierbei nur, dass dies in einem selbsternannten linken Freiraum passiert! Dass schließlich auch noch das Plenum der KTS, den beteiligten Bands und Personen ein Auftritts- bzw. Hausverbot verhängt, anstatt die Organisatoren zur Verantwortung zu ziehen, ist skandalös.


Wundern tut es uns allerdings nicht. Denn mit welch erschreckender Unwissenheit und geschichtsrevisionistischen Argumenten die Organisatoren des Konzertes ihr Vorgehen versuchten zu begründen, spricht Bände: Die Sowjetunion wurde kurzerhand in einen Nationalstaat umgewandelt und indem mehrmals die Frage gestellt wurde, was wir denn davon halten würden, statt der Fahne der Sowjetunion, die des Dritten Reiches aufzuhängen, mit eben diesem gleich gesetzt. Dass diese Argumentationsweise in bester rechtskonservativer Manier à la Jesse & Co. ausgerechnet von selbsternannten Anarchisten geäußert wurde, ist beschämend.

 

Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass in einem sich selbst als undogmatisch bezeichnenden linken Freiraum, repressiv gegen kommunistische Strömungen und Symbolik vorgegangen wird. Es findet offensichtlich ein Selektieren von Kommunisten von den übrigen Gästen und vor allem von den sich selbst als Anarchisten begreifenden Veranstaltern statt. Auch wenn dabei immer wieder betont wurde, dass es sich hierbei um ein Vorgehen gegen eine Nationalfahne handle und somit Kommunisten, die diese Symbolik nicht offen zur Schau tragen, der Zutritt zum „autonomen“ Zentrum nicht untersagt wird, so ist es auch selbstredend, dass ein solcher Ort für Personen, die sich ideologisch mit dieser Weltanschauung und somit auch deren Symbolik verbunden fühlen, unattraktiv wird.


Enraged Minority sowie unser Umfeld ist weder homogen rot, noch homogen schwarz-rot. Jedoch begegnen wir einander mit Respekt und sind uns darüber bewusst, dass mit beiden Ideologien sowohl positive als auch negative Beispiele bzw. Inhalte verbunden sind. Wir finden es äußerst bedauerlich, dass seitens der KTS eine derartige Haltung eingenommen wird, da auf einer solchen Basis ein konstruktiver Austausch sowie eine kritische Auseinandersetzung der beiden Ideologien und deren Anhängern mit- und untereinander, entgegengewirkt wird und stattdessen innerlinke Konflikte geschürt werden.

 

Erfreulich war jedoch die Reaktion weiter Teile des Publikums, die unsere Botschaft sehr wohl verstanden haben und nach den ersten Störungen immer wiederkehrend den Refrainteil des Songs „Die Letzte Schlacht Gewinnen Wir“ (Zitat: „die rote Front und die schwarze Front, sind wir“) von Ton Steine Scherben gesungen haben und nach unserem Konzertabbruch den Konzertsaal verlassen haben. Auch The Maladroits haben, indem sie ebenfalls auf ihren Auftritt verzichteten, wieder einmal bewiesen, was für eine großartige Band sie sind. Erfreulich war auch, dass ein paar wenige Leute des Hauses, nach dem Konzert zu uns kamen und sich mit uns solidarisierten. Ihnen wünschen wir viel Kraft und hoffen, dass sie nicht ebenfalls mit einem Hausverbot bestraft werden und dass es ihnen gelingt ihre Ansichten in der KTS einer größeren Masse begreiflich zu machen.

 

Nach 75 Konzerten egal ob in städtischen Jugendzentren von CDU-regierten Städten, ob in Centro Sociale der Kommunistischen Partei Italiens (in welchem ein Mitglied von Enraged Minority mit anarchosyndikalistischer Symbolik aufgetreten ist) oder in anarchistischen Squats in den Pariser Banlieus; einen solchen Vorfall ist in unserer gut vierjährigen Bandgeschichte einmalig und zeigt mit welch engstirnigen Menschen wir es an besagtem Abend zu tun hatten.

 

Siamo tutti antifascisti!
Enraged Minority im November 2011

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

und dazu is nohc zu sagen das die 2 personen aus dem Publikum schon einen Veranstaltungsverbot in der kts haben  und das sie öfters in die kts kommen um zu provozieren!an diesem abend wurde auch ne wand mit unnötigen provokationen beschmückt die nciht sein müssen. aber für so ein darstisches hasuverbot bin ich auch nicht weil ich nur die versionder leute mitbekommen haben die an dem abend es veranstaltet haben! könnt ihr nicht wie normale linke es zuammen ausdiskutieren oder müsst ihr euch immer gleich an die kehle gehen und eine neue spaltung der linke szene einführen ! lächerlich von beiden seiten!!!!

Vielleicht mal darüber nachgedacht, dass es in der KTS ein Nationalflaggenverbot gibt? Dies gilt natürlich auch für nichtmehr existierende Staaten. ;-)

 

Aber schön, dass ihr zumindest hier ehrlich seid, und zugebt, dass es sich um eine Sowjetfahne handelte.

.

Dieses ist übrigens nicht nur einseitig, sondern gilt auch für existierende Staaten wie Israel oder die Vereinigten Staaten.

Erst denken dann komentare zusammen hacken!

 

Die UDSSR war ein Verbund einzelner sozialistischer Staaten (zb. Urkanische Sovjet Republik,die Weißrusische Sovjet Republik oder die Armenische Sovjet Republik) 

Aus diesem Verbund konnte man jeder Zeit austreten. Der Nationalstaaten vorwurf läuft also völlig ins leere.

Oder kennt jemand einen Nationalstaat mit run 15 völlig verschiedenen Amtssprachen ?

aber offensichtlich weniger scheiße als der andere staat? informier dich übrigens mal was die ziele des prager frühlings waren. auch ein staat. und was für einer. ha! und der wär jetzt nicht scheiße gewesen? warum nicht? und warum wurde der prager frühling vom westen so abgefeiert? alleine daran kann man sehen, dass man nicht unbedingt für die "ach so tollen revolutionäre" dort partei ergreifen sollte.

der erste teil des Kommentars bezog sich auf die Geschichte und der zweite kritisiert (naja ich gebs zu seeehr platt) den Staat an sich also auch die cssr.

die tschechesslowakei war nie ein teil der UDSSR

sie war teil des warschauer paktes was etwas völlig anderes ist

 

ich bin echt viel gewöhnt hier von linksunten

ob es die anarchsitischen helden und opfermyten aus dem spanischen bürgerkrieg sind, ganz kronstadt zum anarchistischen rat umgeloggen wird

oder die grauenhaften faschismus analysen die hier breit getretten werden

auch das die leute nicht wissen das ein staatenverbund kein nationalstaat ist find ich schon echt beschämend

aber das hier war selbst für linksunten  ein ganz schöner griff ins klo

 

das klingt jetzt mega arrogant

aber bist du dir sicher das du dir bei deinem echt sehr niedrigen geschichtlichen bildungs niveau überhaupt ein urteil erlauben kannst ?

es wäre glaub ich besser erst noch mal ein paar bücher in die hand zu nehmen bevor man sich dogmatisch darauf festlegt  was alles scheiße ist

Wem nicht klar ist, dass eine Sovjetunionflagge eine riesen Provokation gegenüber Leuten ist, die im Konsens darüber entschieden haben keine Nationalfahnen zu dulden, ist eigentlich hoffentlich jedem halbwegs vernünftigen Menschen klar.

Also seid ihr entweder sau dumm, oder einfach rücksichtslose Arschlöcher!

Dazu kommt noch, dass in der KTS alle Entscheidungen im Konsens getroffen werden und jeder ein Recht auf Veto hat.

Ausserdem kann ein Konsens ständig neu ausgehandelt werden, aber nicht wenn es euch Nasen gerade auf einer PArty passt, sondern auf dem Montagsplenum. Ja und warum kommt dieses Umfeld nicht mehr zum Montagsplenum? Weil die ALFR Hausverbot bekommen hat, nachdem sie einen homophoben, sexistischen Rapper auftreten lassen hat und ihn danach noch verdeidigt hat... also bleibt es diesen MAchos/Machorinas nur noch auf einer Ebene zu pöbeln und zu provozieren, die in einem Freiraum kein Platz hat!

Zum Kotzen

Den Leuten indirekt vorzuwerfen faschistoid zu sein und als "Antikommunisten" zu bezeichnen nur weil sie keine UdSSR-Fans sind? Selbst Schuld das ihr Hausverbot habt, bei soviel Dummheit! Und jetzt wird mir sicher das selbe vorgeworfen weil die Argumente fehlen und obwohl ich selbst Kommunist bin. Ach ja, ich vergaß, wer Kommunist ist und wer nicht entscheidet immer noch das ZK.

Schön zu sehen wie Schwarz-Weiß doch eure Welt ist, ich mein wenn da ne USA-Flagge jemand gehisst hätte will ich garnicht erst Wissen was ihr dann getan hättet. Und ne Schwarze Fahne als Beleidigung auffassen? Um auf eurem (nichtvorhandenem) Niveau zu bleiben: "Scheiß Antianarchismus!"

Die SU war nicht kommunistisch, wäre es vermutlich nie geworden, aber was sie war ist imperialistisch, kapitalistisch und militaristisch und von den widerlichen Führerkulten will ich hier lieber garnicht erst anfangen. Und das ihr die SU auf eine Stufe mit der Demokratie stellt ist wohl der Witz des Tages.

Für den Kommunismus!

Inhaltlich wertvoller Kommentar.

Schön, dass das mal geklärt wurde.

"...Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass in einem sich selbst als undogmatisch bezeichnenden linken Freiraum, repressiv gegen kommunistische Strömungen und Symbolik vorgegangen wird. Es findet offensichtlich ein Selektieren von Kommunisten von den übrigen Gästen und vor allem von den sich selbst als Anarchisten begreifenden Veranstaltern statt. Auch wenn dabei immer wieder betont wurde, dass es sich hierbei um ein Vorgehen gegen eine Nationalfahne handle und somit Kommunisten, die diese Symbolik nicht offen zur Schau tragen, der Zutritt zum „autonomen“ Zentrum nicht untersagt wird, so ist es auch selbstredend, dass ein solcher Ort für Personen, die sich ideologisch mit dieser Weltanschauung und somit auch deren Symbolik verbunden fühlen, unattraktiv wird...."

 

Die Sowjetunion war ein repressiver, militaristischer, zeitweise antisemitischer Staat, der gegen die dort lebenden RätekommunistInnen, SozialistInnen, AnarchistInnen usw. mit Mord und Totschlag vorging. Wer diesen Moloch heute noch mit Kommunismus gleichsetzt, hat sich weder mit der Geschichte des Kommunismus, der Geschichte der realexistierenden sozialistischen Staaten, noch mit Demokratie auseinandergesetzt.

Plattester linker Vulgär-Dogmatismus führt zu dem Abfeiern und Verwenden einer solchen Fahne. So ein Symbol ist nicht zu dulden.

Leute haben zu Recht ein Problem mit Sowjetfahnen und ihr bezeichnet diese  als Antikommunisten? Ihr seid das letzte! Ich schäme mich dafür das ich zu eurem Konzert wollte und freue mich nun das ich keine Zeit hatte. Die Glorifizierung der Sowjetunion ist ein Faustschlag ins Gesicht aller Genossen (anarchistische wie kommunistische) die ihr Leben verloren haben oder im Gefängnis verbringen mussten, weil sie wirklichen Kommunismus wollten! Und wie es schon in nem anderen Kommentar hier heißt: Imperialismus, Staatskapitalismus, Militarismus, Führerkult und Antisemitismus - Dafür steht die Sowjetunion! Und wer denkt die Sowjetunion stehe für Kommunismus sollte dringend sich mal aus historisch-kritischer Sicht mit der Geschichte und der Politik der Sowjetunion auseinandersetzen!

>Hammer und Sichel sind Symbole, welche für die Arbeit in der Industrie (Hammer) und der Landwirtschaft (Sichel) stehen. In der Regel wird mit ihnen eine politische Aussage beabsichtigt.

Außer diesen beiden Symbolen fanden sich häufig hierfür auch das Zahnrad, die Ähre und der Äskulapstab sowie der Merkur für die Symbolisierung von Wissenschaft und Handel bis in das beginnende 20. Jahrhundert. Ähre, Zahnrad, Hammer und Sichel sind in der politischen Symbolik bis heute zu finden, während Merkur und der Äskulapstab diesbezüglich an Bedeutung verloren.

Hammer und Sichel gilt als Symbol des Kommunismus. Je nach Kontext ist die Verwendung dieses Symbols in mehreren Staaten wie Ungarn, Lettland, Litauen und Polen verboten.>

 

(fuer Geschichtsmuffel von Wiki)

 

Ausser in den o.g. LIBERTAEREN Staaten, auch bei euch verboten.

 

Reife Leistung KTS!

 

Was kommt als naechstes? Keine Buendnisse mit VVN/BdA?

Kannst du nicht lesen? Das war eine UdSSR-Fahne, steht doch im Text.

A

Sowjetfahne ist scheiße, aber der Spruch "Demokratie? Nein danke!" ist doch auch nicht ganz glücklich gewählt. Repräsentative/parlamentarische Demokratie muss natürlich abgelehnt werden, aber generell?. Könnte vielleicht ein/e KTSlerIn erkären, wie man den Spruch denn genau zu verstehen hat?

alleine schon der spruch: "demokratie? nein danke!" hat den laden in meinen augen schon krass disqualifiziert. demokratie ist mehr als diese farce, in der wir leben und muss nicht zwangsläufig für eine palarmentarische demokratie stehen. soweit ich weiß bezeichnen wir uns doch alle mehr oder weniger als basisDEMOKRATISCH oder ist das ein tiefgreifendes missverständnis meinerseits? wieso nicht gleich "meinungsfreiheit? nein danke!"mit der aktion hat dich das KTS alles andere als mit ruhm bekleckert, es sei mal völlig einerlei, wofür die SU-fahne bei manchen leuten steht, sie mit der hakenkreuz fahne zu vergleichen und ein solch aggressives verhalten an den tag zu legen ist das allerletzte.

 

eine stellungnahme zu diesen ereignissen und wie dieser spruch "demokratie? nein danke!" zu verstehen ist, halte ich ebenfalls für dringend nötig!

also bitte: wie soll ich einem text glauben, in dem gleichzeitig ein nazivergleich kritsiert wird (erstmal nur eine behauptung) und dann die politischen gegner als faschistoid bezeichnet werden? das klingt alles nach ein paar beleidigten sowjetunion fanboys, ich kann das nicht ernst nehmen.

Ist jetzt, wo weltweit soviel aufbricht, echt die Zeit interfraktionelle Kaempfe, die in eine inter- oder postrevolutionaere Zeit gehoeren, auszufechten?

 

Ist jetzt die Zeit, AnarchistInnen und KommunistInnen aus dem ANTIAUTORITAEREN Spektrum gegeneinander in Front zu stellen?

 

Wenn ja, habt ihr den Konflikt in Griechenland nicht verstanden. Dort ging es um Kritik an KKE/ PAME ueber interfraktionelle Befindlichkeiten hinaus!

 

Die Sowjetfahne, ob gemocht oder nicht, ist fuer viele von uns Alten >the spirit of freedom< ueber den Faschismus, ueber Auschwitz, ueber akzeptierende und schweigende Eltern und Grosseltern, ueber dem verhassten Reichstag und Volksgerichtshof, ueber institutionellen Genozid und singulaerem Ausrottungsplan an JuedInnen und Sinti/Roma!

 

Sie ist Gedenken an sowjetische und internationalistische PartisanInnen und SoldatInnen, die neben KaempferInnen aus so ziemlich jedem Land der Welt, die deutsche Mordmaschine samt ihrer Exekutionskommandos und Verbrennungsoefen yum Teufel gejagt haben.

 

Wenn auch pathetisch, Ruhm und Ehre den amerikanischen, britischen, franzoesischen, australischen, afrikanischen SoldatInnen, Freiwilligen und PartisanInnen. Dank an euch!

 

Dafuer steht in DIESEM Kontext AUCH die Sowjetfahne!

 

Habt ein wenig Respekt!

Aber deine Meinung als "Alter Mensch" war auch schon in den 50ziger/60ziger Jahren staatskapitalistisch-oppurtunistisch.

Etwas mehr Respekt gegenüber den Opfern des Stalinismus!

deshalb auch Teil der antiautoritaeren Linken seit Beginn. Schierer staatskapitalistischer Opportunismus war immer Grund antiautoritaerer Bewegungen schon vor 68. Danke fuer deine geschichtshistorische Belehrung.

 

Natuerlich war 68 staatskapitalistisch, opportunistisch gepraegt, sowie die Haeuser- und Soziale Bewegungskaempfe der 70, 80 und 90er, Autonomia Opereia, Wildcat, Fabrikkaempfe, die neuen Sozialen Bewegungen und all der andere Politkram bis heute.

 

Wenn hier nicht gerade Silvio Meier Demo, RiseUp, u.v.m. waere wuerden wir uns sicher in das staatskapitalistisch - Opportunistische - Altenstift der VVN/BdA in Westdeutschland zurueckziehen.

 

So leider keine Zeit.

 

Deine historischen Belehrungen werden wir aber ganz sicher beruecksichtigen.

 

(bischen weniger Feindbild waere angebracht)

Auf der Webseite von Enraged Minority (http://enragedminority.blogsport.de) habe ich einen sehr schönen Kommentar gefunden, der die Thematik auf den Punkt bringt. Auf den Vorschlag, dass die bösen Bands mal wieder im Freiburger Schuppen "Walfisch" spielen und als Antwort auf einen engstirnigen Kommentar, der "Nationalfahnen" doof findet, schreibt einE KommentatorIn:

 

"@hackfresse: na ob es die lösung ist in nem laden zu spielen der die türen und bühne auch für grauzonenbands öffnet, ich weiß ja nicht…….ich fordere mehr solche bands in der kts, die vielleicht nicht alle merkwürdigen regeln einhalten aber dafür wissen worauf es wirklich ankommt außerhalb der katzigen katakomben.

und @ratz: glaube ihr habt vor lauter engstirnigkeit den blick fürs wesentliche verloren. aber ihr habt scho recht , würde es mehr hausverbote in solch schuppen wie die kts geben, und mehr szenebullen, hätte die Linke es endlich schneller geschafft sich selber zu zerstören und platz wäre für einen neuanfang einer freidenkenden und v.A. handelnden antifaschistischen bewegung. sacht bescheid wenn ihr alle erbsen in den untiefen der oberen plenumsetagen aufgesammelt und sämtliche korinthen gekackt habt, vielleicht bekommen dann auch menschen, die mehr bewegen als kleinkarierte wortklauberei, (wieder) lust was in der Kats zu machen.

und schon niedlich wie leicht und vorraussehbar sich einige leuts durch solche kleinigkeiten wie hämmerle und sichele provozieren lassen. wieso fehlt so vielen menschen humor?"

Nunja ich bin wohl das was viele als Russlandeutscher begreifen würde und meine Elter sind abgehaun wegen der scheiße. Also erzähl du mir nix von wegen humor mit Fahnen. Hab nunmal keine Lust vor ner Flagge zu tanzen vor der Menschen die ich sehr mag mit GRUND geflüchtet sind.

Warum haben die Maladroits auch einen Auftritt-Verbot?

Weil sie die gleiche Haltung zum Staatsfahneverbot an den Tag gelegt haben wie Enraged Minority. Weil sie mit ihrem Boykottaufruf versucht haben, eine Veranstaltung in der KTS zu sabotieren. Weil sie wie Enraged Minority und die beiden Personen, die wegen ihrer Handgreiflichkeiten Hausverbot bekommen haben, trotz Ansage nicht auf dem Montagsplenum erschienen sind.

oh nein haben die bösen einfach nicht gehorcht obwohl ihnen doch von der KTS mit einer Ansage befohlen wurde ins Montagsplenum zu kommen. Auf den Scheiterhaufen mit ihnen!!!

Ist eigentlich völlig üblich, dass Leute zur Nachbesprechung kommen nach einem Konzi, die VeranstalterInnen waren ja da. Wenn die Band nicht gekommen ist, dann spricht das schon sehr dafür, dass sie die selbstverwalteten Strukturen der KTS nicht respektieren.

es gab kein konzi. und was sie sich bei dem plenum abholen hätten können, kam per post.

Weil sie das Konzi abgebrochen haben, wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass sie danach zum Plenum gehen. Und auf den Gedanken, dass ihr Auftrittsverbot irgendwas mit ihrer fehlenden Diskussionsbereitschaft zu tun haben könnte, bist du noch nicht gekommen?

"Enraged Minority ist eine Punkrock-Band und keine Politgruppe. Unser Medium ist unsere Musik. Zusätzlich nutzen wir eine Blog-Seite als Internetmedium um Ankündigungen, Hinweise oder aber auch wie zuletzt Stellungsnahmen zu veröffentlichen. Niemals haben wir es beabsichtigt Indymedia-Linksunten für unsere Zwecke zu missbrauchen und distanzieren uns daher ausdrücklich von Veröffentlichungen unserer Stellungsnahme außerhalb unserer Blog-Seite. An die Person, welche dies hier getan hat, sei gesagt: Es ist keine feine Art, fremde Artikel ohne Hinweis auf die ursprüngliche Quelle zu veröffentlichen.
Da die Anschuldigungen, die gegen uns hier in dieser größtenteils peinlichen Kommentarschlacht geäußert wurden, mehr als lächerlich sind, würdigen wir sie mit keinem weiteren Kommentar.

Enraged Minority"

euer Kommentar würde ja eh nur in  der Solidarität  mit dieser Fahne stehen. Schade das keiner der nun leider ausgeschlossenen ist auf das Hausplenum gekommen ist. Schade das vor Konzertbeginn nicht darauf aufmerksam gemacht wurde das der Demokratiespruch nicht in eurem interesse ist. Für mich bedeutet Demokratie die herrschaft der Merheit. Doch wenn vor und nach der "provokation" mit der Udssr fahne eine Verbale auseinandersetzung stattgefunden hätte, dann hätte ich vieleicht was von euch und anderen lernen können. Und gute Musik gehört. 

Das glaubt euch doch niemand.

Antwort auf die Stellungnahme der Band „Enraged Minority“ zu den Geschehnissen am 11.11. in der KTS Freiburg.

 

Am 11.11. brach die Band „Enraged Minority“ ihr Konzert in der KTS Freiburg ab, nachdem mehrmals Teile des Veranstalter_Innen-Kreis eine Fahne der Sowjetunion, welche öffentlich auf der Bühne und später im Publikum gehisst wurde, entfernten. Daraufhin veröffentlichte die Band eine Stellungnahme in der sie größtenteils moralische Argumente und Ansprüche gegen die Veranstalter_Innen des Konzerts deutlich macht. Als besonderen Fehler sieht es die Band an, dass sie vor einem Transparent mit der Aufschrift „Demokratie? Nein Danke!“ überhaupt anfangs spielen wollte. In einer ihrer inhaltlichen Argumente behaupten sie

 

„sind gesellschaftliche Systeme, welche eine Demokratie ablehnen, von Grund auf reaktionär bzw. faschistoid.“

 

Ein oft gehörtes Argument, meistens aus den Kehlen von Politologen, Grundgesetzlern und anderen Gut-Demokratischen Persönlichkeiten, NIE aber von Kommunisten. Die Demokratie ist nämlich die Herrschaftsform die zum modernen Kapitalismus passt, weswegen sie hier auch praktiziert wird. Das einzig gute an ihr ist wohl, dass sie nicht Diktatur sei. Das ist auch immer was ihr zu Gute gehalten wird. Die staatliche Gewalt gewährt ihren Bürgern mehr Freiheiten in Form von Rechten und hat es für die Durchsetzung ihres nationalen Kalküls nicht (mehr) nötig jedes Individuum seines Volkes bei kleinster Abweichung brutalst zu bestrafen. Das ist dann aber auch schon alles.

 

Betrachtet man einmal die Zwecke und Inhalte der demokratischen wie der faschistischen Herrschaft findet man doch in, für die Nation und das Kapital, essentiellen Punkten etliche Gemeinsamkeiten. Diese Interessen für das nationale Wachstum und die Durchsetzungskraft in der internationalen Staatenkonkurrenz sind es doch überhaupt erst die alle Menschen auf einem geografischen Gebiet zu einem Volk werden lassen, dass dann für Dienst am Kapital, Wehrdienst fürs Vaterland oder als arbeitslose, durch gefütterte Reservearmee bereit steht.

Aus den ganzen Sachzwängen, welche den Menschen in Kapitalismus begegnen, bildet sich dann erst das falsche Bewusstsein, dass Geld das Mittel und der Maßstab für persönliche Chancen wären und jedes nationale Wachstum dem Einzelnen mehr Wohlstand bringt, sprich dass die Menschen sich mit den Zwecken ihrer Nation, ihrer Staatsgewalt und dem Kapital identifizieren und ihre Vernutzung als stolze Pflicht (als die eines Volkszugehörigen) wahrnehmen.

 

Ist dieser gedankliche Rückwärtspurzelbaum erstmal geklappt und Menschen laufen als Agent des Systems herum, dann ist eben nichts effektiver, weil hochmoralisch korrekt, als die Menschen auch über sich selber, bzw. über die Widersprüche herrschen zu lassen, die sich daraus ergeben dass sie alle als kleine Privatinteressen in der kapitalistischen Konkurrenz aufeinander stoßen. Das ist gemeint wenn das Volk herrscht (egal ob parlamentarisch und direkt). (Marx und Engels haben die Kleinbürgerlichkeit der Demokratie zurecht harsch kritisiert in Ihren Schriften gegen das Gothaer Programm glaub ich).

 

Zurecht weist die Band daraufhin, dass sich wohl einige Leute der KTS in ähnlich doofer Weise dem Thema Sowjetunion/3. Reich wie Geschichtsrevisionist Jesse angenommen haben und Vergleiche ziehen die nur darauf beruhen, dass sie nicht Demokratie, sondern Diktatur waren. Die Inhalte und Besonderheiten der beiden Systeme, die Zwecke der Staaten werden dabei vollkommen ausgeblendet und beide werden auf „Gewaltherrschaft“ runter gebrochen, die anscheinend nichts anderes will als gewaltsam herrschen. Eine absolut bürgerliche und anti-kritische Betrachtung. Herrscht doch in jedem Staat die Gewalt. Deutet doch die Anwesenheit einer Staatsgewalt daraufhin, dass die Interessen der Menschen in ziemlichen Widerspruch zueinander gesetzt sind und die planmäßige Versorgung der Menschen nicht gesellschaftliches Ziel ist.

 

 

Seltsamerweise moniert die Band auch noch, dass Kommunisten zwar noch in die KTS könnten aber nicht mehr „ihre“ Fahne zeigen könnten. Und genau da, liebe Enraged Minority, liegt der Hund begraben. Die Fahne der Sowjetunion ist beim besten Willen kein kommunistisches Symbol (ebenso wenig wie die Symbolik der „Diktatur des Proletariats“).

Der sozialistische Staat, hatte überhaupt nicht das Ziel alle Menschen mit ihren Bedürfnissen zu befriedigen. Nach den Bolschewiki wäre es dafür noch viel zu früh im Kalender des Menschengeschlechts gewesen. Wegen ihrer eigentümlichen Ansicht des historischen Materialismus ,welcher den Kommunismus nicht als Mittel zur unmittelbaren Durchsetzung der menschlichen Interessen sondern zum Produkt geschichtsteleologischer Wahrsagerei macht, musste erstmal ein sozialistischer Staat her, in dem die Menschen zwar auch nicht unmittelbar Gebrauchswerte herstellten, aber wen kümmerts?

 

Stattdessen wurde das von Marx analysierte Wertgesetz des Kapitalismus (inklusive der Äquivalentform Geld) nun zum natürlichsten Mittel der Verteilung von Gütern (dabei hatte Marx gerade beschrieben wie schädlich die Einrichtung des Tauschwerts ist).

Da Geld ohne Kapitalisten nicht gut zirkuliert und ohne Geldvermehrung eine Produktivitätssteigerung nicht möglich war musste ein gigantischer Apparat für richtige Bilanzen, Absatzmärkte, staatlich festgelegte Preise und Prämien eingerichtet werden, der in seiner Absurdität jeden Kommunisten die Haare zu Berge stehen lassen müsste. (Alles weitere über Parteizentralismus und politische Verfolgung lass ich jetzt mal außen vor, da es schon oft genug angesprochen wurde)

Folglich konnte dieser Staat nur eine Mangelwirtschaft hervorbringen, was auch kein Wunder ist wenn man versucht die kapitalistischen Wertgesetzte ohne Kapitalisten anzuwenden.

Mit Kommunismus hatte dieses Elend absolut nichts zu tun!

Und Fahnen von solchen polit-ökonomischen Systemen haben in Freiräumen nichts verloren!