Bekennerschreiben aus Griechenland (Üb. von mc., Knast Lenzburg, November 2011)

Libere tutti

Athen – Erklärung zur Übernahme der Verantwortung für die Beschädigung einer Schule im Gebiet Zografou, 13.9.11 

Einige Worte zur Beschädigung unserer Schule

Wir warten nicht darauf, dass die Gesellschaft revoltiert. Wir warten nicht darauf, dass die unterjochte  mittl e re Klasse sich erhebt weil sie ihre Löhne und Pfründe senken. Wir entscheiden uns hier und jetzt mit allen Mitteln gegen die moderne Barbarei zu handeln. Unser Ziel ist die Zerstörung dieser faulen Welt.

Darum haben wir entschieden, voller Wut den Raum anzugreifen, der uns täglich einsperrt weil er die Rolle hat, BürgerInnen für das Regime zu fabrizieren: unsere Schule.

In diesem Raum werden wir tagtäglich LehrerInnen – SpionInnen der Macht und unseren unterjochten KlassenkameradInnen gegenübergestellt, mit denen wir uns im konstanten Krieg betrachten. Vor einigen Tagen haben wir entschieden, diesen Krieg zu verschärfen und haben die Schule angegriffen und versucht sie zu demolieren und betrachten es als befreiende und revolutionäre Aktion. Wir haben der ganzen Schule viel Schaden zugefügt im Versuch die Fundamente dieser herrschenden Institution zu verschlagen.

Wir blinzeln dem Apell der Revolutionären Organisation Verschwörung der Zellen des Feuers zu und stellen uns selbst als Teil in der ANARCHISTISCHE INFORMALE FÖDERATION – FRAKTION DER ZERSTÖRENDEN STUDENTiNNEN

Wir grüssen alle bewaffneten Guerillas

VERBREITEN WIR DAS CHAOS IN DEN METROPOLEN

 

Athen – Bekennung für 6 Bankautomatenbrände/*actforfreedomnow/#cenere

Bekennung zu den Brandangriffen gegen Bankautomaten am 7/10

In den frühen Morgenstunden des 7/10 haben wir 6 Bankautomaten zerstört: – Kannigos square, Pireus Bank – Vironas area, Probank – Galatsi area, Alpha Bank – Kipseli area, Alpha Bank – Gizi area, Agrotiki Bank – Aiolou street, National Bank – Diese Aktion widmen wir dem anarchistischen Genossen Simos Seisidis, der im Spitalknast Koridallos und am 16/9 unter Prozess ist. Simos war ab 2006 gesucht – und seit 2009 war von Mihalis Hrisohidis auf ihn ein Kopfgeld von 600`000 Euro zusammen mit den Genossen Marios Seisidis und Grigoris Tsironis ausgesetzt worden – für den Raubüberfall auf die National Bank in der Solonos street, wofür er freigesprochen wurde.

Simos, nachdem er sich geweigert hatte bei einer zufälligen Kontrolle am 3/5/10 in der Zone Keramikos anzuhalten, wurde verfolgt und erhielt von hinten eine Kugel, abgefeuert vom Polizisten Panagiotis Bokos.

Bokos hat in Zusammenarbeit mit dem Rest der Arschlöcher, die an der Verhaftung teilgenommen haben, unseren Genossen zusammengeschlagen als er schon schwer verletzt am Boden lag.

Danach wurde Simos ins Schlachthaus Spital KAT eingewiesen und von den schwer bewaffneten SadistInnen der Polizei bewacht, die ihn provozierten und seine Familie immer bedrängten, wenn sie ihn besuchen kamen. Auch im Moment der Amputierung des Beines haben die PolizistInnen nicht gezögert, im OP-Saal zu bleiben.

In einer Stadt, wo die SöldnerInnen in Uniform, welche die Plutokratie und ihre Symbole beschützen und für sie patrouillieren, immer mehr werden und jegliche Reaktion gegen das Bestehende zu unterdrücken versuchen, werden einige immer gegen den modernen Totalitarismus widerstehen, den sie unserem Leben aufzwingen wollen…

Freiheit für den Anarchisten Simos Seisidis

Solidarität für den Anarchisten Aris Sirinidis, wegen seiner Nähe zum Angeklagten Seisidis prozessiert.

Solidarität den zwei gesuchten Genossen Marios Seisidis und Grigiris Tsironis

FREIHEIT FÜR ALLE GEFANGENEN KÄMPFERiNNEN

USA und Griechenland – VZF auf der US-Amerikanischen schwarzen Terrorimusliste, von informa-azione.info, aus den US-Medien

Seit Do. 13. Oktober 2011 wurde die Revolutionäre Organisation Verschwörung der Zellen des Feuers auf die schwarze Liste der von der US-Regierung als „terroristische Gruppen“ eingeschätzten Gruppen gesetzt [Huch(:]. Die Entscheidung wird mit dem „anerkannten Willen der VZF zur Verbreitung einer gewalttätigen Anarchistischen Ideologie durch Brand- und Sprengstoffangriffe“ begründet. Das Staatsdepartement hat der griechischen Regierung für ihre Anstrengungen gegen die Stadtguerilla gratuliert und angekündigt, dass es, als Folge der Aufnahme der VZF in schwarze Liste der USA, ihre repressive Aufmerksamkeit gegen eventuelle Gruppen oder Individuen konzentrieren wird, die eine Quelle zur wirtschaftlichen, solidarischen oder komplizenhaften Unterstützung der VZF auf US-Territorium darstellen könnten.

Yogyakarta (Indonesien): Lon Live Luciano Tortuga Cell-FAI/FRI bekennt sich zum Angriff auf die Bank BRI

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So wie die Sonne weiter scheint, geht die soziale Rebellion weiter.

Jetzt sagen wir, dass das, was wir tun, die Spitze aller unserer Sorgen und Wut gegen ein System ist, vom dem sie verursacht werden. Ein System, welches das soziale Leben mit dem Fernseher vernebelt, so dass sie unnötige Dinge kaufen und weiter wie Maschinen arbeiten. Ein System, das uns und den anderen die fehlende Kontrolle über unser Leben verursacht.

Ein System, von dem die Bourgeois, die Geschäftsleute, die StaatbürokratInnen als ihre idealen Verbündeten profitieren. Für uns alle ist nicht dies der Moment um ruhig zu bleiben, und teilnahmslos die Ereignisse vor dem Fernseher anzuschauen und sagen „alles läuft gut“.

Für jeden Akt der Repression in Westpapua.

Für jeden Akt der Repression in Kulon Progo.

Für jede historische Repression in Aceh.

Für jeden Akt der Repression in Wera, Bima.

Für jede Vertreibung und jeden Landraub in Takalar und Pandan Raya in Makassar.

Für jede Unterdrückung unserer kämpfenden GenossInnen.

Für Tukijo und den sozialen KämpferInnen im Knast nur weil sie für ihr Recht auf Leben gekämpft haben.

Für jede Waldkonzession, Wald, der vom Geld im Namen des Profits und der Biodiversität vernichtet wird.

Und für alle Knäste, die bis auf die Fundamente niedergebrannt werden müssen.

Solange es Staat und Kapitalismus gibt, wird es nie Worte des Friedens unter den EnteignerInnen und den Enteigneten geben.

Angriffe gegen Finanzzentren: Bankautomaten, Banken, Konzerngebäude sind wichtige Ziele, denn sie sind unter den Kollaborateuren, die auf dieser Erde Leid verursachen.

Das weil wir den Terrorismus, der die Leute angreift, nicht verteidigen. Terrorismus ist ein Krieg zwischen Ländern. Terrorismus ist, wenn Essen in deiner Küche weniger wird. Terrorismus ist einE BetrügerIn in Uniform, der überallhin Waffen bringt. Terrorismus ist Massaker der Enteigneten.

Also sagen wir: Basta!

Tortuga! Die KämpferInnen haben mit dem Kampf nicht aufgehört, obwohl du hinter Gitter bist wegen deinem Verlangen frei zu sein: Verschwörung der Zellen des Feuers (Griechenland), KämpferInnen in Chile: Tortuga! Halte durch! Gabriel Pombo da Silva, Thomas Meyer Falk (Deutschland) Polykarpos Georgiades, Revolutionärer Kampf! Ehre den KämperInnen in Manado, Makassar, und Bandung, ihr seid eine Ispiration inmitten dem Mangel an Macht über unsere Leben, die von der Gesellschaft immer unsicherer und verzweifelter gemacht werden.

Auf das die Feuer brennen in der Nacht“

Long Live Luciano Tortuga Cell – International Revolutionary Front – FAI

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"FAI"? da war doch ne komische konstruktion, die mit "briefbomben" und ähnliches auch genoss*innen(Fahrradkurier) schwer verletzen, weil sie nicht in ihr revolutionäres schema passen --- der "Angriff" auf "ihre" Schule passt irgendwie darin --- so ne solidarität möchte ich als gefangener nicht haben.

FAI (Federacion Anarchquista Iberica = Anarchistische Iberische Föderation) hieß eine revolutionär-anarchistische Organisation in Spanien. Sie wurde 1927 gegründet und hatte das Ziel, die anarchistischen Vorstellungen in der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT reinzuhalten, und wandte sich gegen bolschewistische oder sozialdemokratische Bestrebungen. Ihre Politik war sehr militant und ihre Mitglieder waren bei Aufständen und später bei der sozialen Revolution 1936 stark beteiligt.

 

Und an dieser FAI scheinen sich viele Anarchist_innen zu orientieren und geben ihren Organisationen Namen, die ebenfalls auf FAI abgekürzt sind.

der genosse war kein fahrradkurier, sondern teil eines kollektivs, das eine fahrradwerkstatt/-cafe in einem sozialen zentrum betreibt (sog. "cicloficina", die es überall in italien gibt) und er verlor zwei finger, als er als angestellter in der chilenischen botschaft zu rom die post öffnete. diese briefbombe war allerdings nicht identisch mit den "briefbömbchen", die die griechischen, nihilistischen  "feuerzellen" verschickten und mit 77, zusammengefasst auf 25 jahre dafür bestraft werden, weiters ist es unklar, inwieweit die griechischen versender taktisch mit den italienischen übereinstimmen, weil sie als inhaftierte eventuell nicht über alles bescheid wissen können. außerdem ist nicht ganz klar, wieviele fraktionen und generationen der feuerzellen es gibt...

die anarchistische stadtguerilla "revolutionärer kampf" hatte sich von dieser aktion distanziert.