Brandanschlag richtet wenig Schaden an

Erstveröffentlicht: 
26.10.2011

Glücklicherweise keinen großen Schaden haben zwei Molotow-Cocktails angerichtet, die am frühen Sonntagmorgen auf eine Moschee in der Asperger Straße geworfen wurden. Bisher gibt es keine Hinweise auf die Täter oder auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund.

 

Die zwei mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllten Glasflaschen, Molotow-Cocktails genannt, waren am Sonntagmorgen über das verschlossene Zugangstor des Moscheegeländes geworfen worden. Die Moschee an der Asperger Straße gehört zum Türkisch-Islamischen Kulturverein, das Gebäude wird teils bewohnt.


„Die Menschen waren nicht in Gefahr“, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Zudem die Geschosse nur wenig Schaden anrichteten: Die eine Glasflasche, die gegen eine Holzbaracke geschleudert worden war, ging von selbst aus und hinterließ nur Rußspuren. Der zweite Molotow-Cocktail war im Hof zerbrochen, aber erst gar nicht in Flammen aufgegangen. Entsprechend bestand für das Vereinsgebäude, in dem sich auch Gebetsräume für Männer und Frauen befinden, keine Brandgefahr.


Auf einen ersten Aufruf der Polizei nach Zeugen habe es keinerlei Hinweise gegeben, sagte Widenhorn gestern. Der Brandanschlag sei ein Einzelfall gewesen, in den vergangenen Jahren habe es mehrere kleine Sachbeschädigungen gegeben.


So sei bisher auch unklar, welche Motivation die unbekannten Täter hatten. Widenhorn erklärte allerdings, dass auch der türkische Verein, der die Moschee betreibt, bisher nicht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund ausgehe. So sei vielleicht auch von einem internen Streit zwischen Nationalitäten auszugehen. Widenhorn spricht aber ausdrücklich von keinen Erkenntnissen: „Das ist reine Spekulation.“


Allerdings wird der Moschee in der Asperger Straße eine große Nähe zu den „Grauen Wölfen“ nachgesagt. Diese gelten als Vorfeldorganisation der extrem nationalistischen Partei MHP, die wiederum von den anti-kurdischen Sentiments in der Türkei profitierte.


Gemeinsam ist ihnen die Anhängerschaft zum türkischen Faschistenführer Arpaslan Türkes, der 1997 starb und die MHP im Zuge der nationalistischen Welle bis ins türkische Parlament brachte.


Die Kriminalpolizei Ludwigsburg ermittelt weiter und bittet weiter um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer (0 71 41) 18-9.