“Wir zahlen nicht für eure Krise“ Demo in Frankfurt

Fronttranspi

In Frankfurt fand am 28.3.2009 eine große Demo gegen die Folgen der Krise statt. Aufgerufen hatten verschiedenste Gruppen, angefangen bei „Die Linken“ (Ex-PDS) über diverse Gewerkschaften, attac, sozialistischen Gruppen bis hin zu einem sozialrevolutionären und antinationalen Block. Dieser stand unter dem Motto „Alles muss man selber machen! Für die soziale Revolution

 

Je nach Angabe nahmen zwischen 10 000 (Polizei,Ard) oder 25 000 (Demoveranstalter) Menschen an der Demo teil, davon ungefähr 2000 im antinationalen und sozialrevolutionären Block.

Es gab 2 Demozüge, der eine startete am Hauptbahnhof, der größere an der Uni in Bockenheim. Beide trafen sich am Römer in der Innenstadt.

Vorneweg lief der antinationale und sozialrevoutionäre Block, zu dem verschiedene Antifagruppen, die anarchosyndikalistische Gewerkschaft FAU, die syndikalistische Gewerkschaft IWW und die Partei Ökolinx aufgerufen hatten. Hier gab es recht wenige Transperente und die Parolen hatten auffallend wenig mit dem Thema der Demo zu tun, insgesamt war die Außenwirkung des Blocks wohl nicht so hoch. Es gab auch kaum Flyer, mit denen die eigenen Forderungen nach außen getragen wurden. Im Block selber wurde der Aufruf zur Demo, ein Flugblatt der Antifa [f], und ein gemeinsam von drei linkskommunistischen Gruppen geschriebenes Flugblatt verteilt.

 

Um die Demo herum verteilten die neocummunistInnen eine Kritik an der bewegungsfixierten Politk der Bündnisse "Ums Ganze.." und "Interventionistische Linke". Der Block lief durchgehend im Kessel. Die zwei Aufreger der Demo, bei der ein wenig Aktion aufkam, war die Zündung eines Bengalos und der Versuch die Rede Oskar Lafontaines zu stören, wobei es zu Rangelein mit Anhängern der „Linken“ kam. Zur Kritik an Lafontain siehe auch http://www.antifa-frankfurt.org/Nachrichten/krisendemo-block-pm.html.

Nach dem sozialrevolutionären Block kamen sehr viele Gewerkschaftler, es waren hauptsächlich Ver.di und IG Metal  Mitglieder. Auf den Transparenten wurde hauptsächlich dagegen protestiert, daß die Kosten der Krise von den ArbeiterInnen und Arbeitslosen getragen werden. Hier gab es auch viele selbstgebastelte Schilder auf denen deutliche gemacht wurde, daß „die Banker“ die Folgen der Krise selbst zu zahlen hätten, da diese an der Krise schuld seien.

Es waren einige Belegschaften von Betrieben da, darunter unter anderem auch Kollegen eines koreanischen Betriebes, die dort seit 700 Tagen gegen ihre Entlassung kämpfen. Im Gewerkschaftsblock liefen auch zahlreiche Leute von Attac mit. Sie stellten ihre altbekannten Forderungen nach einer stärkeren Regulierung der Finanzmärkte.

Weiter war die Partei „Die Linke“ recht zahlreich auf der Demo vertreten. Sie forderte eine sozialere Politik, einen „Schutzschirm für die Menschen“ und „Menschen vor Profite“. „Die Linke“ hatte mit Oskar Lafontaine eine ihrer prominentesten Persönlichkeiten mit dabei.

Des weiteren waren bei den Gewerkschaften zahlreiche kleine trotzkistischen (SAV, Revolution) oder stalinistischen (KPD-ML oder MLPD) Gruppen oder Parteien vertreten.

 

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...der Demonstration findet sich unter http://www.revolutionaere-aktion.de.am.

Sehr lesenswert!!!

....findet sich hier: http://krise.blogsport.de/2803-nachbereitung/

 

Die Nachbereitung aus Stuttgart überrascht inhaltlich mit keiner Neuigkeit.

Dass ein Block, zu dem die RAS nicht aufgerufen hat, eine eigene Nachbereitung

gewidmet bekommt (und zwar sehr zeitnah), dagegen schon.

 

Kaum verwunderlich, wenn mensch sich überlegt, dass der No-Nato Block,

der sich am HBF traf, deutlich hinter allen Erwartungen zurück blieb.

Gerade einmal 200-300 Personen nahmen hier teil.

 

Die Ereignisse vom 28.03. dürfen daher getrost als "Abstimmung mit den Füßen"

gewertet werden. Gegen ein Politikkonzept, dass die Leute für dümmer verkauft,

als sie es sind. Weg von der Idee die Massen zu führen und

mit reaktionären Deppen wie Lafontaine "im konkreten Fall an einem Strang(zu)

ziehen". Für eine inhaltlich klar linksradikale Ausrichtung, die die Leute

ernst nimmt und mit fundamentaler Gesellschaftskritik konfrontiert.