Vegane Soli-Küche + Film

Flyer Infoladen Ulm

Vom 6.5. bis 16.5.2011 findet eine von Tierbefreiungsaktivist_innen ins Leben gerufene "Feierwoche gegen Repression" statt.

Das bedeutet, eine Woche lang feiern gegen Herrschaft und Unterdrückung.

Alle im Rahmen der Feierwoche eingenommenen Spenden kommen dem Verein Tierbefreier e.V. zu Gute. Dieser Verein unterstützt von Repression betroffene Aktivist_innen mit finanziellen Mitteln und gegebenenfalls juristischem Beistand.

 

Neben Spendensammeln durch Soli-partys und veganen Soli-küchen wird das Thema Repression, also die Unterdrückung und Verfolgung von 'unliebsamen' Gruppen und Personen auf Grund politischer Beweggründe, durch Filmvorführungen und Informationsveranstaltungen in die Öffentlichkeit getragen.
..."Doch warum werden gerade jetzt Spenden benötigt?", werden sich einige denken. Dass die Kriminalisierung von Protest und infolge dessen staatliche Repression in der BRD nicht nur gegenüber politischen Aktivist_innen zum kapitalistischen Normalbetrieb gehört ist
wie viele wissen nichts neues. Innerhalb der Tierbefreiungsbewegung nahmsie allerdings in den letzten Monaten besonders erschreckende Ausmaße an, wie mensch sie hier innerhalb der Bewegung noch nicht kannte, die angesichts
deutscher Zustände jedoch voraussehbar waren.
Im Folgenden ein paar Vorkommnisse der letzten Monate, die den
Polizeistaat (der) BRD deutlich machen:

Am 2. März 2010, Tag des Prozessbeginns der 278a-Verfolgten (antirep2008.tk) Tierrechtler_innen in Österreich besetzten 8 Tierrechtler_innen das österreichische Konsulat in München. Alle Besetzer_innen bekamen eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Fünf der Besetzer_innen wurden  nun zu einer Geldstrafe zu je 900€ verurteilt, eine Aktivistin zu 450€.
Am 19.1.2011 fanden gegen 6.30 Uhr drei Durchsuchungen von Privatwohnungen
in München statt. Als Begründung gilt eine Sachbeschädigung im Oktober letzten Jahres vor dem ESCADA*-Firmenhauptsitz in Aschheim.
*ESCADA war Ziel einer Kampagne gegen Echtpelzverkauf, welche im Oktoberletzten Jahres nach drei Jahren erfolgreich beendet wurde.

23.3.2011: Eine Aktivist_in soll durch dunkle Bekleidung eineN PKW-Fahrer_in gefährdet haben, da dieseR auf der Straße einer beleuchteten Ortschaft leicht zu übersehen gewesen sein soll. Die/der PKW Fahrer_in bremste knapp vor der/dem Aktivist_in. Es wurde ein Verwarnungsgeld von 30,00 € angedroht, gegen das Einspruch erhoben wurde.
12.4.2011: Der Person, welche die Mahnwache gegen die geplante Mastanlage in Schmähingen angemeldet hatte, wird ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz §13,2.2 vorgeworfen.

Am 30.7.10 brennt eine Hühnermastalage in Sprötze kurz vor ihrer Inbetriebnahme ab. Der Schaden beläuft sich auf etwa 500.000€.
Räumung der Besetzung in Wietze am 10.08.10. Kripo Buchholz durchsucht Sachen und beschlagnahmt zwei Paar Schuhe.
20.8.10: Gegen Laura wird wegen Brandstiftung ermittelt. In dem Schreiben wird auch die zweite Person, der Schuhe beschlagnahmt
wurden als Beschuldigte erwähnt.
17.11.10: Hausdurchsuchung bei Karl-P: Führerschein, Tagebücher, Datenträger, Ausweisdokumente, Schuhe werden
beschlagnahmt da er am Abend vor der Brandstiftung in der Nähe des Tatorts von der Frau des Anlagenbesitzers gesehen worden sei.
24.12.10: Karl-C. bekommt eine Vorladung zur ED-Behandlung von der Polizeidirektion Lüneburg. Begründung: Er sei schon oft aufgefallen (Nur Tatvorwürfe / Ermittlungen, keine Verurteilungen!), deshalb wird er auch zukünftig auffallen und es stecke eine hohe kriminelle Energie in ihm.
28.3.11:Karl-C. wird nun zur ED-Behandlung am 4.4. in Braunschweig vorgeladen.
18.4.11:Die Ermittlungen bei Karl-H. und Karl-P. werden offiziell eingestellt! Die Einstellung erfolgt nach §170 Abs. 2, auf Grund derzeitigen Mangels an Beweisen. Das Verfahren könnte demnach jederzeit wieder aufgenommen
werden.

Und selbst wenn dadurch jetzt auch gegen den dritten Beschuldigten, Karl-C., eingestellt werden sollte, so heißt das selbstverständlich noch lange nicht, dass gar nicht weiter ermittelt wird.

Dass der Repressionsapparat gegen die Tierbefreiungsbewegung seit geraumer Zeit auf Hochtouren läuft, zeigt wie emanzipatorischen Bewegungen entgegnet wird: Im Vordergrund stehen wirtschaftliche, kapitalistische Interessen, während das Leben und die Unversehrtheit fühlender Individuen im Hintergrund stehen.

Für die Fleischindustrie werden in sogenannten "Mastanlagen" immer mehr Tiere auf engstem Raum qualvoll gehalten um Profit zu maximieren und um anschließend in großen Schlachtfabriken ermordet zu werden. So sollen in Niedersachsen über 400 umweltbelastende "Mastanlagen" für einen Mega-Schlachthof gebaut werden. Dessen 'Kapazität' soll nach fertigstellung eine halbe Millionen Hühner pro Woche betragen.
Zu kritisieren sind jedoch nicht nur Fleischkonsum und dessen fatale Auswirkungen auf Umwelt und Klima sondern es geht darum jede Form von Tierausbeutung den Kampf anzusagen. Hierzu zählen unter anderem die Verwendung von Tierhaut (Leder/Pelz), der Konsum von jeglichen tierischen Produkten (Milch/Eier/Honig), das Unterstützen von Produkten an denen Tierversuche durchgeführt wurden, Zoo, Zirkus, …

Also was ist schon Sachschaden gegenüber den dadurch verhinderten Leid und Tod unzähliger? Wie kann von Gewalt seitens militanter geschrieben werden, wo wir uns doch jeden Tag der strukturellen Gewalt des Systems ausgeliefert sehen und uns diese auch noch als die schöne Freiheit verkauft wird? Nicht nur die Käfige und Knäste sind voll mit Individuen die darauf warten müssen verprügelt, massakriert, gefoltert, abgeschoben, vergewaltigt oder ermordet zu werden! Und all das nur auf Grund von Vorlieben, Herkunft, Geschlecht oder eben Spezies.
Für uns hört der Kampf um Befreiung nicht beim Menschen auf, sondern beinhaltet alle fühlenden Individuen. Wir wissen dass wir an
der Wurzel des Übels ansetzen müssen um grundlegendes zu verändern. Somit ist eine allumfassende Kritik der vorherrschenden kapitalistischen Verhältnisse und deren Herrschaftsstrukturen zwingend notwendig um den Speziesismus, d.h. der Ausbeutung und Herrschaft aufgrund von Zugehörigkeit einer bestimmten Spezies ('Mensch'-'Tier'), Rassismus, Antisemitismus und das Patriarchat zu überwinden.


Raven gegen die Gesamtscheisse!
Bis der Funke der Revolte das Feuer der Revolution entzündet!

 

Veranstaltet wird dieser Abend von der TierRechtsAktionUlm und SJD-Die Falken


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