Jäger- und Angler_innen verwechseln Mord mit Sport!

RALF

Die Jagd neurotisiert die Tierwelt, schädigt ökologische Systeme und begünstigt Tierseuchen. Darüber hinaus stempeln Jäger_innen bestimmte Tierarten zu Sündenböcken für menschengemachte Probleme oder sprechen ihnen ihr Schmerzempfinden ab. Nicht zuletzt wird versucht von der eigenen Mitschuld am Artenrückgang abzulenken und die Ermordung nichtmenschlicher Tiere zu rechtfertigen. Die Abschaffung der Jagd, inklusive des Angelns ist deshalb längst überfällig.

 

Die letzte Sendung von Radio Animal Liberation Freiburg befasste sich mit dem Thema Jagd und Angeln. Sie soll ein Beitrag zur Debatte sein und gängigen Jäger_innenmythen entgegentreten.

Die nächste RALF-Sendung befasst sich mit dem Thema Repression gegen die Tierrechtsszene in Österreich und wird kommenden Montag, den 18.April um 16 Uhr gesendet. 102,3 Radio Dreyeckland oder www.rdl.de, nachzuhören auf www.radioalf.blogsport.de

 

Jäger- und Angler_innen verwechseln Mord mit Sport


Historisch betrachtet stellte die Jagd in den kalten Regionen der Erde eine Notwendigkeit zum Überleben dar. In wärmeren Regionen spielte sie hingegen eher eine untergeordnete Rolle. Über 80% der Nahrung wurde überwiegend von Frauen und Kindern bewerkstelligt durch das Sammeln von Wildfrüchten und Wurzeln. Die Jagd kann deshalb als eine eher brutale „Nebensache“ bezeichnet werden, die weniger der Ernährung, sondern wohl eher der Darstellung „männlicher“ Macht diente. Meist war die Jagd aber einfach unrentabel und wurde deshalb schon nicht häufig ausgeübt. Mit Beginn des Ackerbaus und der Viehzucht verschwand die Notwendigkeit der Nahrungsbeschaffung durch Sammeln und Jagen. Damit vollzog sich auch eine Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Große Wildtierbestände standen nunmehr im Kontext von Schädigungen an Feldkulturen und Herdentieren und zogen den Zorn der Landwirte auf sich. Somit war die zuvor noch vorhandene Wertschätzung in Feindseligkeit übergeschlagen. Das Machtpotential innerhalb der Natur hatte sich zu Gunsten des Menschen verschoben. Der Mensch konnte sich mittels Waffen Vorteile gegenüber anderen Raubtieren verschaffen, was die Ausrottung vieler Wildtiere mit sich brachte. Im Mittelalter entstanden dann Jagdformen, die nur noch dem Vergnügen und geselligen Zeitvertreib der Adligen dienten. Im Jahr 1934 wurde durch die Nationalsozialisten mit der Schaffung des Reichsjagdgesetzes das Jagdausübungsrecht neu geregelt. Sie schränkten die bis dato entstandenen jagdlichen Freiheiten der Gründstückseigentümer ein und machten die Jagd per Gesetz wieder bestimmten Personenkreisen gezielt zur Lustbefriedigung nutzbar. Das Reichsjagdgesetz wurde in wesentlichen Bestandteilen 1953 als Bundesjagdgesetz übernommen.


Durch das Bundesjagdgesetz begünstigt, wird heute inzwischen auf fast allen kommunalen und privaten Naturflächen die Jagd überwiegend von Privatpersonen ausgeübt, welche diese als Hobby betreiben. Diese Menschen müssen nicht töten, sondern sie wollen jagen und töten. Sie investieren viel Zeit und Geld, damit sie ihrem mörderischen Hobby ganz legal nachgehen können.


In der Nachkriegszeit wurde das Jagdrecht zunehmend in Richtung der sogenannten Hege erweitert. Diese gesetzlich abgesegnete Hege hält die Populationen künstlich hoch dient nur dazu noch mehr Tiere bejagen zu können.


Durch die Jagd in Deutschland kommen jedes Jahr etwa 5 Millionen Wildtiere durch jägerische Flinten und Fallen zu Tode. Mit etwa 300.000 Jäger_innen gehen damit etwa 0,3% der Gesamtbevölkerung diesem mörderischen Hobby nach. Deutschland ist europaweit das Land mit der größten Hochsitzdichte und entspricht mit seinen 96 jagdbaren Tierarten nicht einmal den internationalen Standards des Naturschutzes. Zahlreiche in Deutschland immer noch jagdbare Arten wie z.B. Feldhase, Baummarder, Waldschnepfe und Rebhuhn stehen landesweit auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Jagd ist zwar nicht der einzige Gefährdungsgrund für diese Tiere, allerdings trägt der Abschuss bedrohter Tierarten bestimmt nicht zu deren Erhalt bei. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Jagd und die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen durch den Menschen für 57% der ausgerotteten Vögel- und für 62% der ausgerotteten Säugetierarten verantwortlich.


Die Jagd ist Teil eines Weltbildes, das auf Hierarchien beruht, auf Herrschaft über Tiere, Menschen und die Natur. Die zu 95% männlichen und überwiegend wohlhabenden Jäger_innen machen Jagdreisen im Stil deutscher Kolonialherren und beziehen sich oft auf Jagdtraditionen aus der Nazi-Zeit. Die Jagd ist Ausdruck patriarchalen Herrschaftsdenkens über alles „Nichtmännliche“. Auch Frauen wird in einer patriarchalen Gesellschaftsordnung eine niedrigere Stellung gegenüber dem Mann zugewiesen. Der Vorstellungsprozess des „Weiblichen“ umfasst, was für das Selbstbild des Mannes unvereinbar ist, d.h. geistige und physische Schwäche, Passivität, Hilflosigkeit, Weichheit, Naturnähe, Sentimentalität, Mitleid, aber auch Zügellosigkeit und Triebhaftigkeit. Ebenso wie Tiere als das Andere konstruiert werden, wird die Frau als das andere des Mannes gedacht. Tiere wie auch Frauen bedürfen nach dieser Ansicht der sozialen Kontrolle des männlichen Vernunftgeistes. Im Jagdgebiet des Mannes treten Frauen und Tiere ganz konkret als Beute und Opfer auf. Parallelen zwischen Frauen und gejagten Tierkörpern zeigen sich beispielsweise in der Sprache der überwiegend männlichen Jäger. So bezeichnet das Wort Luder beispielsweise ein getötetes weibliches Tier. Als Schnalle wird ursprünglich das Geschlechtsteil eines weiblichen „Raubwildes“ bezeichnet, das herausgeschnitten wird um als Köder benutzt zu werden. Weiter finden sich -nicht nur- in der Jägersprache Begriffe gegenüber Frauen wie Mieze oder Häschen. Männer gehen auf die Jagd oder auf die Pirsch nach Frischfleisch, wobei in beiden Fällen Frauen gemeint sind. So wird die unterlegende Rolle der Tiere auch auf Frauen projiziert.


Mit Scheinargumenten versuchen Jäger_innen ihr Morden ökologisch zu rechtfertigen. Da es aber keine ökologischen Argumente für die Jagd gibt beschränken sich die eigentlichen Interessen meist auf das Jagdvergnügen bzw. die Lust am Töten, die Trophäenausbeute sowie die wirtschaftliche Nutzung eines künstlich hochgehaltenen Tierbestandes.


Zu den selbstgestellten Aufgaben der Jäger_innen gehört die Begrenzung einer zu hoch erachteten Populationsgröße von Tieren. Dabei werden ökologische Gesetzmäßigkeiten völlig ignoriert. Weder die von Jahr zu schwankenden äußeren Bedingungen wie z. B. die Tragfähigkeit des Lebensraumes noch Temperatur und Klimaschwankungen oder Nahrungsangebot werden berücksichtigt. Die Bestandszahlen von Tierpopulationen passen sich an die ständig wechselnden Lebensbedingungen an. Geburten- und Sterberate beeinflussen die Population ebenso wie Wanderungsbewegungen. So löst eine höhere Sterberate z.B. durch Abschüsse bei vielen Arten eine Steigerung der Geburtenrate aus. Werden mehr Tiere geboren kann dies die (Ab)-Wanderung von Teilen der Population steigern. Diese Faktoren beeinflussen sich wechselseitig und werden somit zu wichtigen Regulativen von Tierbeständen. Die Jagd wirkt auf diese biologischen Regulationsmechanismen wie ein massiver Störfaktor. Doch die Logik vieler Jäger_innen scheint dies völlig zu ignorieren. Vielmehr sieht sie so aus, dass ein zuviel an Tieren dadurch zustande komme, dass zu wenig Individuen sterben und dass Jäger_innen deshalb eingreifen müssten. Das ist der primitive Versuch einer ökologischen und dabei grundfalschen Rechtfertigung des Jagens. Viele Jäger_innen behaupten sie müssten als Ersatz für ausgestorbene Raubtiere dienen und deren Aufgabe der Regulation erfüllen. Doch der Tod durch sogenannte Fressfeinde spielt nach den Untersuchungsergebnissen zahlreicher Wissenschaftler_innen an Tieren der verschiedensten Klassen nur eine untergeordnete Rolle. Beutegreifer sind nicht für die zahlenmäßige Kontrolle ihrer Beutetiere verantwortlich. Beutegreifer erbeuten bevorzugt alte, kranke und schwache Tiere bzw. fressen Aas und tragen so zu einem gesunden Wildbestand bei. Jäger_innen die auf große Entfernung schießen, können nur in den seltensten Fällen beurteilen, ob ein Tier krank oder alt ist. Zudem bewegt die Trophäengier viele dazu mit Vorliebe die besonders kapitalen männlichen Tiere zu ermorden, was einem Beutegreifer kaum gelingen würde. Ein Zitat aus der Jäger_innenzeitung Wild und Hund 13/2001 unterstreicht diese These. Dort heißt es, „Jagd bedeutet auch nicht nur Schwaches und Krankes zu erlegen, sondern überzählige kerngesunde Tiere“. Mit dem Abschuss von bundesweit jährlich 700.000 Mardern, Füchsen und Wieseln dezimieren Jäger_innen sogar noch vorhandene Beutegreifer mit der sich widersprechenden Begründung, sie würden ihnen die Beute wegnehmen. Wolf, Luchs und Braunbär wurden in Europa größtenteils durch die Jagd ausgerottet, die Population von Adlern ist stark dezimiert.


Jagd hat deshalb weder etwas mit Tier- noch mit Naturschutz zu tun. Jagd bedeutet eine Störung des Gleichgewichts biologischer Ökosysteme. Jäger_innen hegen allenfalls Tierarten die für sie als Beute interessant sind. Eine Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Jagd, denn Tiere verfügen über eigene Mechanismen zur Regulation des Populationswachstums. Droht „Übervölkerung“ wird die Geburtenrate gesenkt. Durch Wildfütterungen im Winter wird die Population in ihrem Bestand auf einem künstlich hohen Niveau gehalten. Durch die Fütterung von Tieren in Notzeiten, wobei häufig dem Futter auch noch Medikamente gegen die verschiedensten Krankheiten zugemischt werden, fallen zum einen die jahreszeitüblichen, winterlichen Verluste weg und zum anderen vermehren sich übersättigte Tiere stärker als weniger gut ernährte, so dass im Herbst eine übergroße Population dieser Tiere quasi produziert wird. Des Weiteren werden höchstmögliche Geburtenraten durch die Verschiebung des Geschlechtergleichgewichts zugunsten der weiblichen Tierbestände gefördert. Weder das Ökosystem noch die Tiere brauchen menschliche Jäger_innen.


In einigen Schweizer Kantonen und in italienischen Nationalparks wurde die Jagd bereits vor Jahrzehnten verboten. Entgegen der Behauptungen von Jäger_innen kam es zu keiner Überpopulation einer bestimmten Tierart die dann zur Gefährdung einer anderen Tierart führte. In fast allen Ländern der Welt ist in Naturschutzgebieten die Jagd verboten, ohne dass dort das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen geraten wäre. Die Befürchtung der Landwirte, dass das Jagdverbot mehr Schäden brächte ist ebenfalls nicht eingetreten. Durch die Jagd wird der Lebensraum und Lebensrhythmus z.B. so verlagert, dass aus einigen Tagtierarten bereits Nachttierarten geworden sind. Jägerei beeinflusst das Verhalten von Wildtieren nachhaltig. Allgemein folgt aus intensiver Bejagung von Tieren stets eine Umschichtung der sozialen Verhältnisse oder zumindest eine weitreichende Änderung des individuellen Verhaltens von Tieren, wie das der Jungenaufzucht. In jagdfreien Gebieten spielen z.B. Fuchseltern gerne ausgedehnt auch tagsüber mit ihren Kindern. Bei Jagddruck ist die Beziehung der Füchsin zu den Welpen jedoch eher unterkühlt. Sie bleibt wachsam und achtet auf die Umgebung. Spielangebote von den Welpen werden abgewiesen. Es bleibt eher beim Nötigsten, wie füttern und putzen, denn die tödliche Gefahr mahnt zur Vorsicht. Ohne intensiven Jagddruck ziehen die Fuchseltern ihren Nachwuchs gemeinsam groß. Ähnliche Verhaltensänderungen sind z.B. auch bei Rotwild zu beobachten. So sind Hirsche eigentlich Wiesentiere, wurden durch die Jagd aber in die Wälder gedrängt, mit der Folge, dass sogenannte „Verbissschäden“ entstehen. Letzteres wird wiederum von Jäger_innen als Argument benutzt diese zu bejagen. Jäger_innen und jagende Förster_innen sind eben niemals Naturschützer_innen.


Jagd ist immer mit brutaler Tierquälerei verbunden. Entgegen der Behauptungen vieler Jäger_innen werden die meisten Tiere nicht direkt und durch einen „sauberen“, schnellen Schuss getötet, sondern nur angeschossen. Die Nachsuche dauert, sofern sie überhaupt erfolgt, Stunden oder Tage. Die Tiere schleppen sich oft lange Zeit mit schweren Verletzungen durch den Wald und sterben einen qualvollen Tod. Besonders Wildvögel werden zwar getroffen sterben aber nicht gleich, weil keine lebenswichtigen Organe getroffen worden sind und sterben dann erst später an ihren Verletzungen. Jede vierte Ente lebt mit einer Schussverletzung. Neben Arten der direkten Jagd wie z.B. Ansitz- oder Treibjagd wird in Deutschland auch mit Fallen gejagt. Gesetzlich sind zwar nur noch Fanggeräte zugelassen, die entweder „sofort töten“ oder aber unversehrt fangen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Bei angeblich „unversehrt fangenden“ Kastenfallen gerät das gefangene Tier in dem Moment, in dem die Falle sich mit lautem Krach schließt meist in Panik, bewegt sich heftig und verletzt sich infolgedessen oft schwer. So liegt das Tier blutend, von Schmerzen gepeinigt, nicht selten hungernd oder durstend für Stunden, oft Tage in einer winzigen Kiste und wartet auf den Tod durch Jäger_innenhand. Fallen die angeblich „sofort töten“, sind nicht besser. Hierbei wird das Tier, das den Köder annimmt, durch den Schlag eines Metallbügels auf Hals oder Brustkorb getötet – aber nur, wenn ein Tier der richtigen Größe den Köder aus der richtigen Position mit dem richtigen Körperteil berührt. Durch nichts kann verhindert werden, dass beispielsweise ein Marder in eine Fuchsfalle gerät oder andersherum. Das Resultat sind grausame Verletzungen an allen erdenklichen Körperteilen. Rund 20.000 Füchse wurden von Totschlagfallen zu Krüppeln gemacht. Das sind 20% der insgesamt in Fallen gefangen Tiere.


Die Jagd ist ein weltweites Phänomen und wird von deutschen Jäger_innen tatkräftig unterstützt. Im Jahr 2001 erfreuten sich über 2000 Deutsche allein in Namibia am Schießtourismus. Mindestens 10.000 Euro kostet der Abschuss eines Elefanten in Botswana, einen Leopard gibt es schon für rund 2000 Euro. Finanzkräftige deutsche Jäger_innen führen ihren Krieg gegen nichtmenschliche Tiere gerne auch in anderen Ländern. Dass Walfang und Robbenjagd hierzulande oft als blutige Spektakel abgelehnt werden legt die Schizophrenie der Jagddebatte offen. Dabei ist das Abschlachten von Robben im kanadischen Eis in seiner Brutalität kaum von den in Deutschland stattfindenden Treibjagden zu unterscheiden. Selbst die Argumente gleichen sich, so sind für die Robbenschlächter_innen die Robben ähnlich für die Ruinierung der dortigen Fischbestände verantwortlich wie für die deutschen Jäger_innen beispielsweise Rehe die Wälder ruinieren. Ob vermeintliche Waldschäden, Fresskonkurrenz oder wissenschaftliches Interesse, die Argumente von Jäger_innen weltweit sind ähnlich fadenscheinig und laufen immer darauf hinaus, Herrschaft und Gewalt über nichtmenschliche Tiere auszuüben. Japanische Walfänger_innen unterscheiden sich deshalb auch grundsätzlich nicht von deutschen Jäger_innen.


Dass auch das sogenannte Angeln eine brutale Art der Jagd ist wird stets verschleiert. Zumeist gilt Angeln als eine friedliche Tätigkeit, bei der Angler_innen geduldig am Ufer sitzen und darauf warten, dass ein Fisch am Angelhaken zubeißt. Doch einen Haken ins Wasser zu halten, der sich in den Mund eines Fisches bohren soll, um diesen dann aus seinem Lebensraum, dem Wasser, zu ziehen und umzubringen, ist nicht friedlich, sondern äußerst gewalttätig. Ob es sich um freilebende Fische in Flüssen oder Seen handelt, ob die Fische gezüchtet und ausgesetzt wurden, um sie angeln zu können oder ob die Fische in einem extra zum Angeln angelegten Fischteich gehalten werden – Fische empfinden immer Angst und Schmerzen und „Angeln“ ist immer Mord. Der Mund und die Lippen eines Fisches sind im übertragenden Sinne seine Hände. Damit fängt er seine Nahrung, baut Nester oder wühlt im Boden seines Gewässers. Vorraussetzung für diese Leistungen ist ein gut ausgeprägtes Tastgefühl. Durch die messerscharfen Widerhaken der Angelruten werden die Fische schwer verletzt. Aus Angst und vor Schmerzen zappeln sie am Haken. An Land ersticken sie oder werden erschlagen. Selbst wenn sie ins Wasser zurückgeworfen werden, überleben sie das Trauma des Fanges oft nicht. Dass die Angelrute nicht so lebensgefährlich ist wie ein Schrotgewehr und Fische eben nicht schreien, bewegt Menschen dazu sogar Jugendliche und Kinder in sogenannte Angelsportvereine zu mobilisieren. Wie auch bei anderen Arten der Jagd wir das Angeln als Sport oder Hobby bezeichnet. Das Töten von Fischen wird damit im Vergleich zu anderen bejagten Tieren wie Rehen oder Hasen extrem verharmlost. So würde sicher niemand Kinder- und Jugendliche offiziell in Vereine mobilisieren in denen Rehe, Hasen oder gar Hunde und Katzen gefangen und erschlagen würden. Bei Urlaubsfotos vom Meer oder in Zeitungsberichten von „Angelwettbewerben“ werden erschlagene Fische jedoch stolz als Trophäen präsentiert.


Die Jagd neurotisiert die Tierwelt, schädigt ökologische Systeme und begünstigt Tierseuchen. Darüber hinaus stempeln Jäger_innen bestimmte Tierarten zu Sündenböcken für menschengemachte Probleme oder sprechen ihnen ihr Schmerzempfinden ab. Nicht zuletzt wird versucht von der eigenen Mitschuld am Artenrückgang abzulenken und die Ermordung nichtmenschlicher Tiere zu rechtfertigen. Die Abschaffung der Jagd, inklusive des Angelns ist deshalb längst überfällig.

 

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Die nächste RALF-Sendung befasst sich mit dem Thema Repression gegen die Tierrechtsszene in Österreich und wird kommenden Montag, den 18.April um 16 Uhr gesendet. 102,3 Radio Dreyeckland oder  www.rdl.de, nachzuhören auf www.radioalf.blogsport.de

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"Über 80% der Nahrung wurde überwiegend von Frauen und Kindern bewerkstelligt durch das Sammeln von Wildfrüchten und Wurzeln."

 

---- Sehr hanebüschen, ich wäre sehr an archäologische/ ethnologischen Belegen interessiert! Die höchste Jägerdichte befindet sich übrigens auf Malta. Vielleicht werde ich demnächst auch einen Jagdschein machen. Dabei geht es mir übrigens nicht, wie hier im Artikel dargestellt, um die Lust am Morden, sondern darum, dass ich es als Carnivore bevorzuge, mein Fleisch auf "natürliche" Weise zu beziehen. Als Ex-Veganer (3,5 Jahre - 7 Jahre Vegetarier) sind mir die Argumentationsketten aus dem Satzbaukasten der dogmatischen, missionarischen Hardcore-Wohlstandsveganer bekannt, doch habe ich mich dazu entschlossen, erneut, und aus Überzeugung Fleisch zu verzehren. Dies impliziert für mich jedoch auch, dass böser, schlechter Fleischessmensch konsequenterweise dazu bereit sein sollte, ein Tier zu erjagen, und dieses auszuweiden. Kritikwürdig finde ich jedoch, dass die Jagd im Mittelalter dem Adel, und heute einer finanzstarken "Elite" vorbehalten ist. Betrachtet veganer und nicht veganer Mensch das Strafmaß für Wilderei (drakonische Geldstrafen; 3 im Extremfall 5 Jahre Knast), so sollte schnell klar werden, wem eine "legale" Jagd vorbehalten sein soll. Interessanterweise habe ich zufällig in in Innsbruck  eine Ausstellung über Wilderer (Rebell der Berge) besucht, in der einige der Widerer zu Wort kommen, und aus Überzeugung, und nicht aus "Mordlust" wildern. Auf mich persönilch hinterließen die Protagonisten eher einen sehr naturverbundenen Eindruck.......

Sehr Gutes Argument denn aus diesem Grund bin ich selbs Angler. Für mich steht nicht die Lust am Morden im Vordergrund, ich sehe es auch nicht als Sport an sonder dass ich mir meine Nahrung auf Natürliche Weise beziehe, und nicht den komerziell gezüchteten Fisch aus dem Supermarkt hole.

find ich auch die antispe sollte sich auf auf die konzentrieren wo wirklich unnötig Tiere quälen wie pharmerindustrie und pelzindustrie und nicht auf die wo nur ihre nahrung beschaffen wollen. ich denke kein angler_in / jäger_in tötet einfach so aus spass

Was soll denn natürlich an der heutigen Überlegenheit des Menschen gegenüber anderen Tieren sein.
Wenn so viel Wert auf Natur gelegt wird, ist es doch besser zu versuchen sie zu begreifen und nicht
zu plündern und zu morden. Gerade unser Entwicklungsstand erfordert es, aufzuhören Lebewesen zu benutzen und zu verwenden, als wären dies Steine. Kein Mensch braucht heute tierliche Teile in irgendeiner Form um leben zu können.
Wenn er trotzdem darauf besteht, weiter zu morden, dann kann "natürlich" nicht das Motiv sein eher eine Rechtfertigung.
Wenn dem so wäre, müsste dieser Mensch so konsequent sein und mit einem Faustkeil durch die Botanik rennen.
Wahrscheinlich hängt es mit einem Gefühl der Macht zusammen, selbst etwas zu töten, ein Lebewesen beherrschen zu können. Eine Art von Omnipotenzgefühl, was unter Menschen keine Erfüllung findet und sich den Weg zum Schwächsten  und Schutzlosesten sucht.
Wenn ein Mensch töten kann, ohne ein Gefühl des Mitleides oder Regung des Gewissens, dann kann ich dass nicht nachvollziehen.
(Vor einiger Zeit, traf ich einen jungen Mann. Er sagte zunächst kein Wort ich versuchte mich mit ihm zu unterhalten und
erfuhr, dass er eine Arbeit in einem Schlachthof gefunden hat. Er erzählte mir, wie problematisch es für ihn war, die erste Kuh zu töten. Er wurde praktisch von den anderen Arbeitern angeleitet, nicht nachzudenken, es einfach zu tun.
Weiter erzählte er, dass er niemand erzählt, wo er arbeitet und was er tut, weil dann sofort die Beziehungen abbrechen.)
Das ermorden von Tieren ist gesellschaftlich erwünscht, nur direkt, will mit den Tätern keiner zu tun haben.
Ich könnte das verstehen, wenn Veganer so reagierten, aber Fleischfresser meiden den, der die Drecksarbeit für sie macht.
Es wäre zu überlegen, ob Fleischfressende Menschen den jungen Mann auch meiden würden, wenn er eine "Rechtfertigung"
angeboten hätte.
Ich habe ihn nie wieder gesehen und nehme an, dass er zwischenzeitlich das Abschlachten als Routine verrichtet, ansonsten
blieb nur die Kündigung oder ein wahnsinnig werden.
Aber davon mal abgesehen, sind Jäger (Angler) nochmal ne andere Kategorie. Obwohl auch hier eine ganze Industrie mit
verdient. Vielleicht liegt es an  jahrelangen Lügen dieser Zunft, die sich als Beschützer der Natur darstellt und es geschafft hat Menschen zu täuschen, um ihre Taten zu rechtfertigen.
Aber die neue/alte Lüge von "natürlich" ist einfach nur lächerlich.

 Der Mensch hat zu keinem Zeitpunkt "im Einklang mit der Natur gelebt", dabei spielt es keine Rolle, ob Mitmenschen, Tiere oder die Pflanzenwelt betroffen war! Wenn ich mir meine alten "Vegetarian"-shoes aus Kunstleder anschaue, bin ich mir auch nicht so sicher, ob diese irgendwann mal verrotten. Ökologisch wirken diese auf mich nicht ......

Konsequent vegan leben ist kostspielig, und nahezu unmöglich. Woher soll ich wissen, ob die Baumwolle, aus der mein T-shirt gerfertigt ist, zuvor mit Pestiziden gegen "Schädlinge" behandelt wurde? Was ist mit dem Lederschildchen auf meiner Jeanshose? Was ist mit meinen  Arbeitsschuhen und Arbeitshandschuhen? Nichts für ungut, aber bevor ich vegan lebe, interessiere ich mich weiterhin  erstmal für die Lebensbedingungen meiner Mitmenschen, kaufe keinen Bio-, sondern Fairtradekaffee und vielleicht sogar mal Lederstiefel aus Mexiko, welche selbstverwaltet, von Zapatisten gefertigt wurden.

hallo anonym.

ich stimme in dem punkt, dass vegan leben kostspielig sei nicht überein.

ich lebe seit paar jahren vegan und bin kein bisschen ärmer oder reicher geworden. es stimmt schon, dass viele vegane produkte etwas teurer sind, das liegt aber daran, dass die vegane produktpalette noch nicht richtig in der massenindustrie angekommen ist. genauso wird eher tierausbeutungsindustrie staatlich subventioniert als unternehmen, die ökologische und vegane produkte herstellen.

aber: im prinzip kannst du vegan alles selber machen. wenn dir der tofu, die bratlinge, etc. etc. zu teuer sind, mach es selbst! d.i.y. ist sowieso besser und günstiger ist es dann auch.

und unmöglich ist es auch nicht. klar sind manche dinge so in einer produktionskette verstrickt, dass mensch diese fast nicht herausfiltern kann. oft ist es aber eine einfache entscheidung: lederschildchen auf jeanshose? kaufe/klaue ich halt ne jeans ohne lederschildchen. arbeitshandschuhe? gibt es schon längst auch vegan. arbeitsschuhe? gibt es auch vegan. alles aus synthetischem material und stoffen.

Die Ignoranz einiger selbstbetitelten Gutmenschen und ihre Überheblichkeit ist himmelschreiend. Da merkt jemand, der es jahrelang ausprobiert hat, wie heuchlerisch und unpraktikabel es ist und Du erzählst hier was von Synthetik als Allheilmittel. Dafür sterben direkt keine Tiere, aber es werden natürliche Ressourcen verbraucht (wie z.B. Erdöl, dass diese per sé nicht vegan ist, muss ich wohl niemandem erklären) und Kunststoffe produziert, deren negativer Einfluss auf die Umwelt himmelschreiend ist. Man braucht sich nur den gigantischen Müllstrudel - weitestgehend aus Plastik bestehend - im Pazifischen Ozean vor Augen zu führen. Ich finde daher die Haltung der Vorschreiber viel ehrlicher, aufrichtiger und einzig praktikabel eher auf das Leid von Mitmenschen zu achten und mit seinem Konsum soviel Leid - auch von Tieren - wie möglich zu vermeiden, aber sich nicht völlig zu geißeln im Wissen, dass man in letzter Konsequenz ohnehin nicht vegan lebt oder glaubt der Umwelt nicht zu schaden. Selbst für den Flächenverbrauch, den man selbst durch seine Existenz verschuldet, müssen Tiere weichen. Alles riesiger Schmuh, veräppelt die Leute nicht.

Du bezeichnest Dich also als Carnivor. Weißt Du, dass dieser Begriff auf eine ausschließliche fleischbasierende meint? So Du auch Pflanzen usw. verzehrst, ist die Bezeichnung Omnivor (=Allesfresser_in) zutreffend.

 

Dass die Menschen einst hauptsächlich als jagend und sammelnd lebten, war zu diesem Zeitpunkt eine kulturelle Entwicklung, die sich weiterentwickelte. Spätestens mit Ackerbau, Handel, Konservierungsmethoden und hierzu benötigten Technologien ist der Mensch, so würde ich behaupten, fähig, auch außerhalb des immergrünen Äquators lebend, sich gesund vegan zu ernähren. Wer von diesen Errungenschaften weiß und von diesen profitiert, lügt sich in die eigene Tasche, wenn sie/er dennoch von der Notwendigkeit einer tiermordenden Ernährung faselt.

 

dogmatischen, missionarischen Hardcore-Wohlstandsveganer

Was soll dieser billige Diskreditierungsversuch? Ist mensch, so sich dies_er von Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse, Samen, Nüsse usw. ernährt, also ein_e Wohlstandsveganer_in? Ob auch Linseneintopf, Pasta mit Tomatensoße oder Falafel Wohlstandsmenüs sind? Wenn Menschen andere auf ihre empathilose Ernährungsweise, welche das Quälen und Töten von empfindsamen Tieren vorraussetzt, hinweisen, sei dies also missionarisch? Nicht Kühe, Hühner usw. quälen und töten zu wollen, wäre gar religiös? Wenn, von der Richtigkeit des eigenen Standpunktes überzeugt, konsequent und logisch argumentiert wird, sei dies "dogmatisch"? Wärst Du dann ein_e dogmatisch_er Jäger_in?

 

Der bemühte Klassenkampf zwischen finanzstarker Elite und Wilderer soll doch vom eigentlichen Problem ablenken: Ob von Dir genannte Wilderer also ansonsten verhungern oder gesundheitliche Mängel erleiden würden, wenn sie das Morden von nichtmenschlichen Tieren ablehnen würden?

Nichts für ungut, der Fleischkonsum der Menschen sank erst, nachdem die Wiederbewaldung einsetzte (nach der letzten Eiszeit), und die großen Herdentiere (Rentiere/Pferde/Mammute) durch die veränderten Umweltbedingungen abwanderten. Im Mesolithikum dachte der jagende Mensch trotz üppiger Flora noch lange nicht daran, seinen Fleischkonsum einzustellen, er reagierte auf die veränderten Lebensbedingungen/Jagdbeute mit der Erfindung des Bogens. Im Neolithikum stieg die Bevölkerungsdichte schlagartig an (Bandkeramiker) und es ist keiner Kultur geschuldet, dass wiederum weniger Fleisch verzehrt wurde, sondern einzig allein den Umweltbedingungen.....Die Aussage, dass Frauen und Kinder 80% der Nahrung durch das Auflesen von Beeren und Früchten heranschaffen, greift lediglich veraltete Stereotypen auf... Frauen und Kinder sammeln und hüten das Feuer, der mordlustige Mann tötet ..... Ein Frauenbild welches die amerikanische Archäologin Linda Owen schon lange zu revidieren versucht!

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ohne den gesamten text gelesen zu haben: sinnvoller wäre es wenn ihr euch erstmal um genmanipuliertes saatgut kümmert bzw. die entsprechenden anbaufelder und produktionsstätten abbrennt. weder sollte monsanto im babybrei noch im magen einer feldmaus sein.

das ist ein text über die jagd und nicht über saatgutunternehmen. ich wäre mit objektiven äußerungen etwas vorsichtiger, was in meinen augen "sinnvoll" ist und was nicht. für mich ist es zb. genauso sinnvoll gegen genfood zu sein. aber mein hass auf monsanto ist genauso groß wie auf grüngewaschene würstchenbuden und fleischstände, dessen verkäufer_innen zu wissen vorgeben, die lebewesen hätten ein glücklicheres und gesunderes leben gehabt, bevor sie getötet wurden.

ich finde es außerdem etwas sonderlich, dass einem tierrechtsradio anweisungen gegeben werden, worüber es sich  doch eher kümmern soll. was beschäftigt ich euch mit tierausbeutung? wieso macht ich zudem auch noch radio? zündet doch lieber das oder jenes an...

viele wollen es anscheinend besser wissen. "kümmert euch nicht um die jagd, denn jagd und angeln ist für die nahrung da." klar. so ein schwachsinn.

die menschheit ist schon lange nicht mehr auf jagd und fischerei angewiesen, um zu überleben. die jagd ist hauptsächlich  nur noch eine hässliche tradition die in zahlreichen bürgerlichen vereinen weiter praktiziert wird. treib- und hetz- und andere jagden werden in deutschsprachigen ländern oft von schnautzbärtigen unsympathen betrieben, die nach ihrem töten kräftig anstoßen um ihr erfolgreiches morden abzufeiern. ich finde das widerlich. und sonderlich natürlich finde ich es erst recht nicht mit waffen auf lebewesen zu schießen. ich habe noch nie gehört, dass zb. soldaten einen besonderen sinn für die umwelt haben, genug übung darin auf lebewesen zu schießen haben sie jedoch.

was am angeln noch natürlich sein soll ist mir genauso wenig einleuchtend. in der natur sitzen ja gerne, aber dann mit einem haken lebewesen aus dem wasser ziehen um diese töten finde ich eher barbarisch. ob natürlichkeit das synonym für barbarei ist bleibt weiterhin offen...

die natur kann mensch auch genießen ohne dabei leben zu rauben. nackt durch den wald zu rennen finde ich  zb. weitaus natürlicher als mit angelstock und gewehr auf beutezug zu gehen.

?

schon mal von leuten gehört, die vom fischfang geld verdienen und damit leben? wo es sonst kaum industrie und nicht genug jobs in der dienstleistung gibt um sich finanzieren zu können?

klage den luxuriösen sport einiger reichen aus langeweile an, aber nicht das gewerbe...

Ich klage die aagd im allgemeinen an und nicht nur den luxussport von "den reichen". ich finde es ablstoßend wenn zum spaß geötet wird, aber ich bin auch gegen das töten im allgemeinen und das ist nunmal der inbegriff der jagd. ich bin gegen die jags als symptom eines herrschaftsverhältnisses welches es zu bekämpfen gilt. und das herrschaftsverhältnis ist weitaus verstrickender und lässt sich nicht mit bloßem finanzunterschied machen. nicht eine personengruppe ist schuld an unnötigem leid, das herrschaftsverhältnis ist es. und das wird in der Gesellschaft kritiklos reproduziert.

 

die zeit des kleingewerbes fischerei sind außerdem ebenfalls vorbei. die massenindustrie beherrscht die weltmeere die mittlerweile schon so gut wie leer gefischt wurden, um den markt in einigen wohlhabenden nationen zu befriedigen. für den/die kleine_n Fischer_in bleibt da so gut wie nichts übrig. Die kleinfischerei ist am aussterben, das krasseste beispiel wird wohl somalia sein, wo sehr viele, die von der fischerei lebten nun dem gewerbe der piraterie nachgehen.

 

außerdem gibt es auch für fisch und andere wasserlebewesen jetzt auch massentierhaltung. dank dem globalen kapitalismus, in dem leben zu profit wird und durch die blind gehaltene, konsumierende und akzeptierende gesellschaft gestärkt.

 

ja ich kritisiere das gewerbe, weil es teil dieses systems ist.

gejagt wird nicht aus "Spaß am Töten". Wer das behauptet ist dumm, naiv und ideologisch verblendet. Nachhaltige Jagd ist national wie international anerkannter Naturschutz (IUCN), Nutzen von natürlichen Ressourcen (Wildbret und Pelz) und ist argumentativ über alle veganen Produkte erhaben (diese müssen erst künstlich angebaut oder produziert werden, mit ALL den negativen Auswirkungen auf die Umwelt). Jagd ist natürlich und was ein Mensch "braucht" oder nicht, ist nicht Eure Entscheidung! Du brauchst auch keinen Rechner, kein Mensch braucht Euer "Radio", ihr macht es aber trotzdem und verbraucht schon wieder Ressourcen (Stom). Also tut nicht so, als hätte Ihr die einzige Wahrheit mit Löffeln gefressen.

"ohne den gesamten text gelesen zu haben:"

hättest du mal besser den gesamten text gelesen, dann hättest du vielleicht bemerkt, dass es um die jagd und nicht um gentechnik geht :-)

>

unmoderiert

hättest du argumente würdest du keine haarspalterei betreiben. denk beim nächsten löffel genmüsli an meine worte  :-)

...da schwingen sich sog. ex-veganer_innen auf die seite von jäger_innen und palawern etwas von der "natürlichkeit" von fleischnahrung. der begriff "natürlich" wird völlig unreflektiert missbraucht um die herrschaft über nichtmenschliche tiere zu legitimieren, als ob in herrschaft etwas natürliches läge. zudem wird suggeriert, dass veganismus irgendwie "unnatürlich" sei. die menscheitsgeschichte hat ja gezeigt, was passiert, wenn herrschaft mit irgend einer art "natürlichkeit" legitimiert wird. "natürlich" stehen männer über frauen, und "natürlich" gibt es nichts außer männer und frauen und "natürlich" sind indigene "unzivilisiert" und ist homosexualität "natürlich"?

zudem gibt es einen unterschied zwischen natürlich und naturverbunden. wobei naturverbundenheit, nach ansicht einiger kommentator_innen anscheinend mit jagen und morden verbunden ist. wenn ich auf einer wiese oder im wald spazieren gehe und einen hasen oder ein reh sehe, denke ich nicht im geringsten daran dieses gleich jagen oder umbringen zu wollen. WEIL ES DAZU ÜBERHAUPT KEINE NOTWENDIGKEIT GIBT !!!

wenn also, sog. naturverbundene beim anblick eines tieres nur daran denken können es zu ermorden, hat dies eindeutig mit lustbefriedigung zu tun, die wiederum nur durch die waffe und damit durch herrschaftsansprüche gegeben ist. oder vielleicht handelt es sich auch einfach um eine emotionale störung. klar ist, eine notwendigkeit bezüglich unserer ernährung gibt es NICHT ! eine glorifizierung von "wilderern" als "rebellen der berge" ist völlig absurd. diese sog "rebellen" morden aus den gleichen lustgründen wie ihre legalen kolleg_innen, sie haben dazu nur keine staatliche berechtigung.

angeln wird als "natürliche" art der nahrungsbeschaffung bezeichnet und die eigene existenz als angler_in legitimiert. angler_innen sind lustmörder_innen sonst nix, es gibt keine irgendwie geartete notwendigkeit fische zu essen.

  da es die notwendigkeit tiere zu essen nicht gibt, was sollte sonst der grund sein, weshalb menschen jagen oder angeln, außer der befriedigung von mordlust und machtgefühlen???

die verwirrung nimmt ihren lauf, so wird bio gegen fairtrade ausgespielt, die vegetarian shoes sollen auf einmal viel umweltschädlicher sein, als lederschuhe die tausendmal gefärbt und gegerbt wurden (schau dir mal eine gerberei an und die chemikalien die zur lederverarbeitung verwendet werden,...) und die zapatistas können nur leben wenn sie nichtmenschliche tiere ermorden und daraus schuhe herstellen, die die linke europas dann guten gewissens tragen kann. als ob die leute in mexiko nichts anderes herstellen könnten.

und schließlich kommt noch monsanto ins spiel, setzt euch doch mal lieber für menschen ein. bla bla bla, immer das gleiche. wusstes du, dass 90% der weltweiten sojaproduktion als futtermittel für nutztiere verbraucht werden und dass dieses soja fast ausschließlich gentechnisch verändert ist? wenn du also was gegen gentechnik tun willst ist veganismus schon mal ein guter anfang. zudem spricht alles für regional, saisonal, bio, fair, autonom, solidarisch usw.

was das alles aber mit dem mörderischen hobby jagd und angeln zu hat? wer weiß das schon.

empört euch nicht so "künstlich", wenn ihr kein problem mit herrschaftsstrukturen und lustmorden habt, dann steht wenigstens dazu und versucht nicht jagd durch irgend eine art "natürlichkeit" zu rechtfertigen, im text dürften genügend argumente angeführt sein, die eindutig gegen die jagd sprechen.

 

...und anscheinend wurde der text von vielen der hier postenden nicht gelesen, aber hauptsache drauf los kommentieren. so geht es z.b. nicht um die jäger_innendichte, sondern um die hochsitzdichte etc...

unmoderiert

Nachdem ich nun die bisherigen Kommentare auf einen Artikel gegen die Jagd alle durchgelesen habe und ein wenig nachwirken habe lassen, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass für viele der hier postenden Vertreter_innen des Fleischkonsums entweder Aspekte der Natürlichkeit, der Selbstverständlichkeit oder auch einfach "Thema verfehlt" im Vordergrund stehen. In einer hochkomplexen modernen Gesellschaft den Aspekt der Natürlichkeit als etwas durch die Rückbesinnung auf Jagd wieder herstellbares zu postulieren, scheint mir angesichts der Selbstverständlichkeit mit der in zivilisatorischen Ausnahmeprozessen Greueltaten an der Spezies Mensch verübt werden als indiskutabel. Es ist m. E.  viel naheliegender davon auszugehen, dass Grausamkeiten gegenüber Mitmenschen nur deshalb nicht so selbstverständlich sind, weil sie in einer Gesellschaft wie der unseren moralisch anzweifelbar sind und (was viel wichtiger ist)  unter Strafe stehen. Es ist in diesem Zusammenhang überhaupt nicht relevant ob Natürlichkeit/Selbstverständlichkeit dem Töten von Lebewesen eine Legitimation bescheren, viel wichtiger wäre es zu erfragen, weshalb nichtmenschlichen Tieren keine Leidensfähigkeit zugesprochen wird, obwohl unsere hochmoderne und von positivistischer Methodik geprägte Wissenschaft in der Zwischenzeit genau diese für den größten Teil nichtmenschlicher Tiere postuliert. Wie im Artikel zu lesen - und interessanterweise geht auf diesen Aspekt keiner der Fleischkonsumenten ein - verfügen auch Fische (und erst recht Säugetiere) über ein hochkomplexes Nervensystem und ein Schmerzzentrum, dessen Qualia (also die Empfindung einer Entität wie Schmerz) v.a. dann wenn es um existentielle Schmerzen (Agonie) geht, dem menschlichen Empfinden gleichzustellen sind. Es geht hier eben nicht um höhere Kognitionen, sondern um ganz substantielle Empfindungen, die aber eben deshalb bei jedem Menschen der über Theory of Mind bzw. Empathie verfügt dazu führen, (sollten), dass er ein Mitgefühl entwickelt. Empathie aber ist etwas, dass in der Sozialisation des Menschen, in seiner persönlichen Entwicklungsgeschichte erlernt werden muss. Um ein solches kognitives Empathieschema zu erlernen benötigt ein Mensch entsprechende Modelle, die aber in einer Gesellschaft, in der ethische Prinzipien erst für die menschliche Spezies zu relevanten juristischen Regeln respektive Gesetzen umgewandelt werden, leider nur sehr selten (jedoch in zunehmendem Maße) zu finden sind. Wenn es also schon darum gehen soll, dass wir Menschen aufgrund unserer kognitiven Fähigkeiten eine "Vormachtstellung" vor nichtmenschlichen Tieren innehaben sollen, so wäre diese v.a. dann zu postulieren, wenn daraus eine höhere Entwicklung unserer moralischen (besser: ethischen) Fähigkeiten resultieren würde. Stattdessen beruft sich manch eine/r der Kommentator_innen auf Tradition im Sinne einer "Natürlichkeit" die wiederum nichts anderes darstellt als die, aus geistiger Bequemlichkeit resultierende Nichthinterfragung von "das war schon immer so!" Nicht gerade eine klassische Einstellung linker Kreise (und soweit ich mich erinnern kann beruht der Begriff "links" auf der Tatsache, dass zu Zeiten der franz. Revolution jene auf der linken Seite des Parlaments standen, die der Meinung waren, dass die Revolution noch nicht zu Ende ist!). Im Sinne einer geistig/ethischen Weiterentwicklung wäre dann jedoch v.a. zu fordern, dass der Mensch als progressives Wesen eine Orientierung an allgemeingültigen ethischen Prinzipien anstrebt, die sich nicht an schon gegebenen Gesetzen orientieren, sondern als logische Schlüsse aus entwickelten Erkenntnissen ableiten. Hierzu braucht es aber eben ein wenig mehr als nur die Zugehörigkeit zur Spezies Mensch.

Und noch eine kleine Frage an jene Kommentator_innen die sich darüber mokieren, dass hier ein Thema wie die Jagd  vorgestellt anstatt Genfood-Kritik geübt wird: Beklagt ihr euch auch bei Amnesty International, dass die sowenig gegen AKW's machen, oder bei Greenpeace, dass es denen doch "nur" um die Umwelt geht und ganz allgemein bei allen anderen, dass die doch immer nur alles falsch machen?

Und ganz nebenbei: DIY!

Dennoch solidarisch,

und wie immer: anonym

unmoderiert

Auch wenn es euch nicht reinläuft, und ihr an einer Änderung interessiert seid, stellt für mich Antispezisismus einen kleineren gemeinsamen Nenner innerhalb der heterogenen "Linken" dar, als beispielsweise der Antifaschismus! Einen Omnivoren Mordlust vorzuwerfen geht gar nicht, mit dieser Taktik isoliert ihr euch lediglich. Einem veganem Jäger könnte Mensch in der Tat Mordlust vorwerfen...
Dennoch ominivor solidarisch!

Drei Fragen zur bisherigen Diskussion, zur Anregung:

1. Warum denken (gerade linke) Menschen immer noch im Natur-Kultur-Dualismus, ohne diesen auch nur ansatzweise zu reflektieren oder in Frage zu stellen?

2. Ist alles, was "natürlich" ist auch gut, richtig oder gerechtfertigt? Oder anders ausgedrückt: Sagt die Einordnung eines Sachverhalts in die Kategorie "Natur" bzw. "Kultur" irgendetwas über seine ethische Legitimation aus? Beispiele: Sind Blinddarm-Operationen, Brillen, Bücher "schlecht", weil sie eine "kulturelle Errungenschaft" sind? Sind Erdbeben, Bäume, Jagen, Angeln gut, weil sie "natürlich" sind?

3. Kann überhaupt irgendein Dualismus, irgendeine Dichotomie der uns umgebenden (wahrnehmbaren) Komplexität auch nur annähernd gerecht werden? Beispiele: Kultur - Natur, Seele - Körper, Gut - Böse, Mann - Frau, Vernunft - Trieb, Mensch - Tier ... 
Oder würde nicht gerade die Überwindung dieser Dualismen, ein Denken in Vielfältigkeit, dabei helfen, die damit verbundene Selbstaufwertung und gleichzeitige Abwertung des anderen und die so legitimierte Herrschaft endlich zu überwinden?

 

Das waren nun vier Fragen ...