Willkommen auf dem Blog der Schattenparker !

Wir wohnen mit unseren Wagen auf einem Grundstück am Freiburger Flugplatz, das wir von der Stadt gemietet haben.
Wir sind über 40 Leute: Erwachsene, Kinder, StudentInnen, Selbständige, Arbeitende, Alleinerziehende, FrührentnerInnen und LebenskünstlerInnen. Wir haben uns das Leben im Wagen ausgesucht. Unser Platz ist ein Wohn - und Kulturprojekt. Wir und unsere Vorgänger in der Freiburger Wagenszene haben lange dafür gekämpft, dass ein solches Projekt möglich ist.

 

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Das Leben im Wagen in Freiburg und anderswo

Hallo, wir sind die Schattenparker ! Wir wohnen mit unseren Wagen auf einem Grundstück am Freiburger Flugplatz, das wir von der Stadt gemietet haben. Wir sind über 40 Leute : Erwachsene, Kinder, StudentInnen, Selbständige, Arbeitende, Alleinerziehende, FrührentnerInnen und LebenskünstlerInnen. Wir haben uns das Leben im Wagen ausgesucht.

Unser Platz ist ein Wohn - und Kulturprojekt. Wir und unsere Vorgänger in der Freiburger Wagenszene haben lange dafür gekämpft, dass ein solches Projekt möglich ist.

 

Eine Wagenburg eröffnet viele Möglichkeiten, selbst etwas zu entwickeln, die andere Wohnformen nicht in diesem Maße bieten. An erster Stelle steht hier die Möglichkeit mit vielen Leuten zusammen zu leben, gemeinsam etwas aufzubauen und trotzdem der eigenen Freiheit Platz zu geben.

Eine Wagenburg ist eine flexible Wohngemeinschaft, in der jeder seinen eigenen selbst gestalteten Wohnraum besitzt. Da es in vielen Wagenburgen weder Wasser noch Stromanschluss gibt, haben wir auf Alternativen zurückgegriffen.

Die meisten Schattenparker-Wagen sind mit Solaranlagen ausgestattet, die ausreichen, um für Licht, Musik oder den Computerbetrieb zu sorgen. Regenwasser wird als Brauchwasser genutzt, und Trinkwasser beziehen wir über einen Hydranten. Da diese Ressourcen beschränkt und mit Arbeit verbunden sind, haben wir einen bewussten und sparsamen Umgang damit entwickelt.


Zudem erfordert das Leben in Wagen viel Kreativität und Fantasie, sowie Eigeninitiative. Vor allem im Sommer aber auch im Winter spielt sich der Großteil des Lebens draußen ab. Es ist eine Lebenswelt, in der Entfremdung durch die Konsum- Konkurrenz-Gesellschaft etwas entgegen gesetzt wird. Gemeinschaftliche Belange und Inhalte werden in einem regelmäßigen Plenum besprochen und anfallende Arbeiten aufgeteilt.

Unsere Motivation im Wagen zu Leben ist so unterschiedlich wie wir auch : überhöhte Mieten, der Wunsch nach Selbstbestimmung, das Leben in einer großen Gemeinschaft, Mobilität und Unabhängigkeit. Jedenfalls ist es für uns eine bewusste Entscheidung, im Wagen zu Leben.


Unser Wagenplatz soll aber nicht nur ein Platz zum Wohnen sein. Es soll dort auch kulturelle Angebote geben wie Theater, Kino, Volksküche und andere Veranstaltungen, auch für Kinder. Es ist auch Platz für verschiedene Werkstätten (Holz, Metall, Siebdruck, Elektronik), um uns dort handwerklich und kreativ auszuleben sowie autodidaktisch zu lernen.

Wir wünschen uns den Dialog mit privaten Grundbesitzern, Investoren, Baufirmen und verantwortlichen Politikern, um den Bestand unseres Projektes auch über das Ende unseres Mietvertrages im Jahr 2011 hinaus zu sichern. Die Menschen in dieser Stadt, und nicht zuletzt wir, brauchen einen vielfältigen Lebensraum, den wir selber gestalten wollen, und nicht nur mit Glasfassaden verbaute Wohnräume und Konsumtempel. Eine Legalisierung des Wagenlebens, und die Integration selbständiger Kulturprojekte können das gesellschaftliche Leben und die Stadt Freiburg um viele Aspekte bereichern.

die schattenparker, 2008