[HL] Stellungnahme vom Ex-Polizisten Oskar

Oskar & Friends

Wir dokumentieren die Stellungnahme des Ex-Polizisten Oskar aus Lübeck.
"Herr Boden, da Sie sich sicher auch fragen, wo ich nach der Nachtschicht vom 9.1. auf den 10.1. geblieben bin, lasse ich ihnen hier meine Erklärung zur Beendigung meines Polizeidienstes zukommen. Sicherlich wäre es nett gewesen, hätte ich mich zeitlicher bei Ihnen gemeldet, jedoch ging ich davon aus, dass die Lübecker Medien in der Lage sein würden, meine Erklärung zu veröffentlichen, anstatt sich an Spekulationen (Man meint doch tatsächlich, ich sei gestohlen worden..) zu beteiligen.

 

Guten Tag,

mein Name ist Oskar und ich war bis vor kurzen Polizist. Genauer, Polizeimeister in Lübeck. Vielleicht kennt ihr mich, Bausenator Boden beauftragte mich im Schüsselbuden zu stehen, damit keine Autofahrer mehr auf den Kohlmarkt abbiegen. Wie ihr sicher schon gemerkt habt, stehe ich dort nicht mehr.


Ich bin jedoch nicht, wie in den Medien vermutet wird, entführt worden. Ich habe meinen Dienst bei der Polizei beendet, gekündigt, hingeschmissen. Es reicht. Ich war Polizist geworden, weil ich glaubte, als Polizist könne ich den Menschen helfen und sie beschützen. Nach fast 24 Jahren Dienstzeit, zuerst bei der BePo, dann bei der Polizeidirektion Lübeck, habe ich erkannt, dass ich als Polizist nicht Freund und Helfer der Menschen bin, sondern von denen, die mir Befehle erteilen, benutzt werde um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.


Es war meine Aufgabe, Projekte der Regierung und Wirtschaft gegen den Willen der Menschen durchzusetzen, wie es zum Beispiel meine (ehemaligen) Kollegen im Wendland, in Stuttgart oder, beinah täglich, sonst wo tun. Hier in Lübeck ziehen wir jedes Jahr aufs Neue tausende Polizisten zusammen, nur um einem Haufen Nazis die Möglichkeit zu geben, ihren menschenverachtenden Unsinn in die Stadt zu tragen.


Natürlich sehen wir, dass die Menschen das verhindern wollen, aber wenn der Befehl kommt, ist das egal. Auf Befehl prügeln meine (Ex-)Kollegen auch für die braunen Idioten den Weg frei. Wasserwerfer und Tränengas um den Willen der Menschen zu brechen, Knüppel gegen Demonstranten, Entscheidungen verteidigen die nicht meine sind.

 

Es war meine Funktion, das System funktionieren zu lassen. Wenn wir keine rechtliche Handhabe gegen Demonstranten hatten, wurde eben eine erfunden. Wir stellten Anzeigen wegen Körperverletzung, wenn wir nur angerempelt wurden. Decken und Vertuschen war hingegen angesagt, wenn einer von "uns", ein Kollege, das Gesetz brach, wenn Menschen brutal zusammengeschlagen wurden. Die Polizei begeht keine Straftaten, das ist das Bild was sich ergibt, wenn man sich all die Freisprüche für angeklagte Beamte ansieht.


Ich kann diese Lüge nicht mehr hören und ich kann nicht mehr ignorieren was meine (Ex-)Kollegen tun. Ich bin nicht mehr bereit mich als der brutale Arm der Machthabenden missbrauchen zu lassen, ich bin ein Mensch mit Hoffnungen und Sehnsüchten wie andere auch.


Ohne mich. Sollen die Staatsführer und Wirtschaftsbosse ihre Politik doch selber gegen die Wut, welche sie erschaffen, verteidigen. Ich werde mich zukünftig für meine eigenen Vorstellungen einsetzen, auch wenn mir dafür niemand Geld zahlt. Menschen wollen leben und nicht bloß als kleines Rad funktionieren. Und genau das will ich auch.

 

Habe ich in meiner alten Funktion Menschen gehindert ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, hoffe ich nun, dass mein Schritt als Beispiel dienen wird.

Ich werde mich demnächst noch einmal mit meinen neuen Freunden melden.

Aufrichtige Grüße

Ex-Polizeimeister Oskar"


http://www.ln-online.de/artikel/2903794/Oskar_weist_den_Weg%3A_Bodens_Bl...

http://www.ln-online.de/artikel/2913470/%84Oskar%93_auf_Abwegen%3A_Poliz...

http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=66403

http://de.indymedia.org/2011/01/298093.shtml