Einsatz beim G20-Gipfel: Hamburgs Polizeipräsident räumt erstmals Fehler ein

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Erstveröffentlicht: 
19.07.2017

Der Hamburger Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hat erstmals Fehler beim G20-Einsatz eingeräumt. Er würde „niemals behaupten, dass die Polizei immer alles richtig macht“, sagt Meyer in der Wochenzeitung "Die Zeit" (Hamburg-Seiten). „Polizisten machen Fehler, wie alle Menschen.“


So hätte die Polizei das Protestcamp im Altonaer Volkspark stärker bewachen müssen. „Es waren ja Kräfte vor Ort“, sagt Meyer, „aber letztlich nicht genug.“ Man könne in solchen Einsätzen immer nur mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten. „Wenn wir das heute noch einmal entscheiden könnten, würde ich sagen: An diese schwarze Gruppe aus dem Camp müssen vier Hundertschaften ran.“

Die Polizei geht davon aus, dass am Freitagmorgen während des G20-Gipfels ein Schwarzer Block aus dem Protestcamp aufbrach, eine Hundertschaft der Polizei angriff und in Altona zahlreiche Autos angesteckt und Schaufensterscheiben eingeschlagen hat.


Meyer wehrt sich gegen Vorwürfe, die Polizei hätte das Schanzenviertel von Anfang an besser sichern müssen. Derartige Ausschreitungen und Plünderungen seien nicht vorhersehbar gewesen. „Wir hatten Hinweise, dass in wohlsituierten Stadtteilen etwas passieren könnte, in Pöseldorf, Harvestehude oder hoch bis Poppenbüttel“, so der Polizeipräsident. „Aber in der Schanze? Man demoliert doch nicht sein eigenes Wohnzimmer.“