25 Jahre Rostock Lichtenhagen – Das Pogrom aus antifaschistischer Perspektive

Im August 2017 jährt sich das Pogrom von Lichtenhagen zum 25. Mal. In Zeiten, in denen rassistische Mobilisierungen gegen Geflüchtete, deren Unterkünfte und alle die nicht als „deutsch“ wahrgenommen werden zur Tagesordnung gehören, ist es wichtiger denn je, sich reflektiert mit den Ereignissen von damals auseinanderzusetzen. Dazu gehören neben der Betrachtung der Geschichte auch ein kritischer Blick auf die Gegenwart und mögliche Zukunft.

Darum organisieren wir als Gruppe „No Turning Back“ eine Veranstaltungsreihe, die das Pogrom aus antifaschistischer Perspektive beleuchten soll.

 

Vortrag: „Kontext, Dimension und Folgen rassistischer Gewalt“ (16.08. – Café Median – 19 Uhr)


Die Ereignisse von Rostock Lichtenhagen gelten als die massivsten rassistischen Ausschreitungen oder gar das größte Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mehr als 100 Menschen entgingen nur knapp dem Tod in den Flammen. Der Eskalation vorausgegangen war ein anwachsender Rassismus in den Medien und der Politik. Ihr folgte nicht nur eine Welle rechter Gewalt, sondern auch die weitgehende Einschränkung des Grundrechts auf Asyl.

 

Bundespolitische Debatten um die vermeintlichen „Scheinasylanten“ und „Zigeuner“, institutionelles Versagen in der Flüchtlingspolitik und eskalierende rechte Gewalt kamen in Rostock in einer verheerenden Dynamik zusammen. Hinterfragt werden muss insbesondere die Beteiligung der vielen ungezählten Anwohner, die jeden Brandsatz mit Jubelrufen begrüßten. In ihrer konformistischen Revolte verstanden sie sich nicht als Außenseiter oder gar Extremisten. Sie wähnten sich in der Mitte der Gesellschaft, gar als Stimme des Volkes.

 

Weitere Termine im Rahmen der Veranstaltungsreihe:

14.08. – Filmvorführung: „The Truth lies in Rostock“ – Café Median (evt. auf dem Hinterhof) – 19 Uhr

18.08. – Podiumsdiskussion „25 Jahre Rostock Lichtenhagen – Das Pogrom aus antifaschistischer Perspektive“ mit Zeitzeugen*innen – Möckelsaal Peter-Weiss-Haus – 19 Uhr