Herford: Drei Polizisten verletzt! Demo gegen AfD eskaliert

Erstveröffentlicht: 
01.03.2017

Bei Protesten gegen eine Landtagswahlveranstaltung der AfD in Herford sind drei Polizisten verletzt worden.

 

Etwa 20 Demonstranten aus der linksautonomen Szene hätten sich am Dienstagabend in einem Treppenhaus des Haus unter den Linden festgekettet und den Zugang zu der Veranstaltung blockiert, teilte die Polizei mit.

 

Nach vergeblichen Schlichtungsversuchen hätten die Beamten die unerlaubte Aktion, die von massiven Sprechchören gegen die Partei begleitet worden sei, aufgelöst.

 

Dabei mussten einige Demonstranten aus dem Treppenhaus getragen werden. Andere wehrten sich - ein Polizist habe eine Bisswunde davongetragen, zwei erlitten nach Angaben eines Sprechers Prellungen durch Schläge. Gegen die Demonstranten würden Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, Nötigung und Widerstand gegen Polizeibeamte eingeleitet.

 

Eine regulär angemeldete Gegendemonstration zu der AfD-Veranstaltung verlief zuvor friedlich. An ihr nahmen den Angaben zufolge mehr als 150 Menschen teil.


UPDATE, 14.25 Uhr: Mittlerweile hat sich Herfords Bürgermeister Tim Kähler zu den Vorfällen geäußert. Er verurteilt die Aktionen linksautonomer Akteure am gestrigen Abend im Bürgerzentrum Haus unter den Linden (HudL).

 

"Die Krawallmacher von gestern Abend sind Straftäter. Sie müssen mit Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, Nötigung und Widerstands gegen Polizeibeamte rechnen", erklärt der Bürgermeister.

 

"Das Maß eines friedlichen Protestes gegen politisch Andersdenkende ist hier weit überschritten worden", sagt er weiter. Die Hansestadt Herford hatte der AfD die Räumlichkeiten des Bürgerzentrums zur Verfügung gestellt und darauf verwiesen, dass es keine juristische Handhabe gibt, der AfD als einer demokratisch gewählten Partei diesen Zugang zu verwehren.

 

"Mit dem Anketten im Haus von linksautonomen Akteuren konnte niemand im Vorfeld rechnen. Solche massive Störungen hat es bei vergleichbaren Veranstaltungen nicht gegeben."

 

Die Hansestadt Herford wird die Beteiligten wegen Hausfriedensbruch anzeigen. Für zukünftige Veranstaltungen wird die Verwaltung aber die Verfahrensvergabe erneut prüfen.