Polizei ermittelt zum Brandhaus

Erstveröffentlicht: 
28.02.2017

Das Fachwerkhaus ist die letzte Meldeadresse von Pegida-Chef Lutz Bachmann in Dresden. Noch allerdings sehen die Ermittler keinen Zusammenhang zur Tat.

 

Dresden. Am Tag nach dem verheerenden Brand scheint alles in Ordnung. Kaum jemand ist im Dorfkern Altbriesnitz unterwegs. Im hübschen Fachwerkhäuschen mit orangefarbener Fassade und schwarzen Balken ist Ruhe eingekehrt. Nur wer von der Meißner Landstraße einen Blick durch die Fenster erhascht, kann das Unglück der frühen Sonntagnacht erahnen.

 

Pechschwarz ist der Innenraum. Einzelne Fensterscheiben sind verrußt. Leichter Brandgeruch liegt in der Luft. Unbekannte hatten ein Fenster im Obergeschoss eingeworfen und an mehreren Stellen im Haus mit der Nummer 10 Feuer gelegt. „Nun ist alles kaputt“, sagt ein Türke, der im Nachbarhaus lebt. Er nennt seinen Nachnamen: Güngör. Seinem Bruder gehört das Grundstück, auf dem auch ein zweigeschossiges Wohnhaus steht. Der sei allerdings im Urlaub. Ein weiterer Bruder habe im Nachbarhaus geschlafen, als die Täter das Feuer legten. Er wurde von der Polizei geweckt.

 

Die Ermittler haben am Montag nochmals das Haus untersucht. Noch machen sie keine konkreten Aussagen zur Brandursache. Die Untersuchungen seien nicht so einfach, sagt Polizeisprecher Thomas Geithner. Eine konkrete Spur gibt es nicht. Auch dass Pegida-Gründer Lutz Bachmann in Altbriesnitz 10 seine letzte Dresdner Meldeadresse hatte, sei bisher kein Grund für Vermutungen. Das sieht auch der Bruder des Hausbesitzers so. Probleme mit dem bekannten Mieter habe es nie gegeben, sagt er. Einen Zusammenhang zur Brandstiftung will er nicht sehen. „Vielleicht waren es Betrunkene“, sagt er.

 

Beweise dafür hat er nicht. Zwar gibt es eine Kamera, die auf den Garten des Grundstücks gerichtet ist. Der Bereich an der Fassade zur Straße hin wird davon aber nicht aufgenommen. Diesen Weg nahmen die Täter. Auch wenn sie dafür über eine Hundehütte steigen mussten. Auf dem Grundstück werden zwei Schäferhunde gehalten. Die Tat verhindern konnten sie nicht.

 

Im Haus soll es zwei Wohnungen gegeben haben, sagt Güngör. Neben dem Besitzer wohnt hier noch ein weiterer Türke, dem eine Firma für Autoaufbereitung und Autoteile gehört. Bis November war zudem eine Dienstleistungsfirma unter der Adresse gemeldet. Sie hat jetzt in Ohorn ihren Sitz.