Finanzierung der North Dakota Access Pipeline - Ziele der Kritik

Dakota Access Pipeline

Mit der geplanten Dakota Access Pipeline (DAPL) im Norden der USA sollen pro Tag durchschnittlich 470‘000 Barrel Erdöl quer durch vier Bundesstaaten gepumpt werden. Die fast 1900 Kilometer lange Leitung wird unterirdisch verlegt und führt unter mehreren Flüssen durch. Dies ist einer der Hauptgründe, weshalb die Pipeline in der Region des Standing Rock Indigenenreservats in North Dakota umstritten ist. Die Lokalbevölkerung des indigenen Volkes der Sioux befürchtet, dass ein Leck in der Pipeline nicht nur ihre Trinkwasserversorgung lahmlegen würde, sondern mittel- und langfristig schwere Umweltschäden zur Folge hätte. Ausserdem führt die geplante Route der Pipeline mitten durch einen Friedhof und weitere Gebiete, die bei den Indigenen als heilig gelten.

 

Im Laufe der letzten Monate kam es zu öffentlichkeitswirksamen Protesten gegen den Bau der Pipeline, ein breites Bündnis aus Indigenen, Aktivisten, aber auch US-Veteranen hielt bis Februar den Bau der Pipeline durch friedlichen Protest und zahlreiche Blockaden und Sabotageaktionen in Schach.

Dabei wurde eine vielzahl von Protestteilnehmer zum Opfer von Polizeigewalt und anderen Repressionen. Tatsächlich scheinen die Staatsorgane ihre Zusammenarbeit gegen Proteste dieser Art an dieser Gelegenheit zu üben (Siehe die Räumung des Camps und die Zusammenarbeit, staatlicher Polizeikräfte, Bundestaatlicher Einheiten und der Nationalgarde). Der Umgang mit Protesten ist ein Aspekt der fortschreitenden faschistischen Transformation, welche in den USA seit 9/11 zu beobachten ist. Dies lässt sich an den #Nodapl Protesten, oder den sogenannten "Ausschreitungen" in Furgeson nachvollziehen. Hinzu kommt die rassistische Repressionspraxis, welche strukturell im vorgehen der Polizei verankert zu sein scheint.

 

Am Bau dieser Pipeline liegen also mehrere Konfliktlinien, welche kritikwürdig sind. 1. Die rassistische, imperialistische Praktik von Landnahme und Unterdrückung einer Minderheit, durch die faktische Gefährdung ihrer Existenz. 2. Der faschistische Umgang mit den Protesten. Und 3. die reale Gefahr für die Lebensbedingungen von Millionen, welche auf das Trinkwasser aus dem Missouri angewiesen sind, sowie die realen Umweltfolgen die ein Leck (Welches nicht unwahrscheinlich ist) zur Folge hätte.

 

Da der Bau, sowie der direkte Protest in North Dakota und anderen US-Bundestaaten stattfindet, ist eine empfundene Distanz nachvollziehbar - trotzdem sind wir alle von solchen Projekten und ihrem Ausgang betroffen. Sowohl ökologisch, als auch strategisch. Jedes verhinderte Projekt, jeder Protest kultiviert Gegenmacht, welche sich so etabliert.

 

Auch in deutschsprachigen Ländern ist direkter Protest möglich, so gehören zu den Finanzierern der Pipeline die Citibank, Deutsche Bank, BayernLB, Credit Suisse und UBS. Besucht doch eine Filliale in eurer Nähe und informiert diese über euren Unmut über ihre Beteiligung an Projekten wie diesem.