Parties ohne Diskriminierungen, Grenzverletzungen, & Übergriffe: Wie kommen wir da hin?

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Offene Diskussionsveranstaltung // Montag, 06.02.17, 19 Uhr // NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2 a, Berlin-Kreuzberg

Mitte Dezember 2016 hat der linksradikale/autonome/anarchistische/selbstverwaltete Projektraum NewYorck im Bethanien nach einem (weiteren) gravierenden Fall von sexualisierter Gewalt auf einer Soli-Party beschlossen, bis auf weiteres die Räume der NewYorck nicht mehr für Soli-Parties zur Verfügung zu stellen.

 

Die NewYorck ist mit dem Problem, dass es auf Soli-Parties nicht selten zu sexualisierter Gewalt und anderen Übergriffen und Grenzverletzungen kommt, nicht alleine: Wohl die meisten Projekte und Räume in Berlin können über solche Fälle berichten.

 

Wir wollen das nicht hinnehmen, und denken und hoffen, dass es auch in Zukunft möglich sein wird, Soli-Parties und andere öffentliche Feste gemeinsam zu feiern und dabei gleichzeitig einen Raum zu schaffen, in dem sich viele Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit so angstfrei und entspannt wie möglich bewegen und einander begegnen können. Aber wie kommen wir da hin?

 

Als einen ersten Schritt haben wir uns entschlossen, zu einem offenen Diskussionsttreffen einzuladen. Wir wollen uns gemeinsam mit folgenden Fragen beschäftigen:

 

- Welche Erfahrungen gibt es mit diskriminierender und grenzüberschreitender Gewalt in nichtkommerziellen, alternativen Veranstaltungsräumen in Berlin? Gibt es vielleicht typische Situationen, und wie sehen diese aus?

 

- Warum ist der richtige Umgang damit für uns so schwierig? Welche Faktoren machen es anstrengend, hier ein angemessenes und wirksames Vorgehen zu finden?

 

- Welche Mittel und Vorgehensweisen haben wir schon probiert, welche fanden wir erfolgreich, und welche nicht? Und welche weiteren Mittel wäres es vielleicht wert, einmal ausprobiert zu werden?

 

Wir würden uns sehr freuen über die Teilnahme von möglichst vielen interessierten Menschen aus dem Umfeld der NewYorck im Bethanien, von Menschen aus anderen Projekten und Zusammenhängen, die vielleicht auch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, und allen anderen Menschen, die ein Interesse an angstfreien, entspannten Party- und Veranstaltungsorten haben und dies gemeinsam verwirklichen wollen.

 

Auf dieser ersten Veranstaltung soll es darum gehen, Erfahrungen gemeinsam auszutauschen – Vorkenntnisse jeder Art sind nicht erforderlich. Wir können uns vorstellen, dass es auch zu emotional anstrengenden und belastenden Momenten kommen kann; deswegen wird es einen Rückzugsraum mit Ansprechpersonen zur Unterstützung geben.

 

Weitere Veranstaltungen und Treffen werden (hoffentlich) folgen. Mit der Vorbereitungsgruppe der Veranstaltung kann unter partywithoutfear@riseup.net Kontakt aufgenommen werden. Hier könnt ihr auch gerne hinschreiben, wenn ihr nicht zur Veranstaltung kommen könnt, aber den Prozess zu besseren Awarenesstrukturen (nicht nur) in der NewYorck im Bethanien unterstützen oder uns andere Dinge mitteilen wollt.

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Zu den gestellten Fragen ergänzend: Und was haben Techno-/Goa- und Gothik-Szene der 90er richtig gemacht? In diese tauchte ich damals bevorzugt ab, weil mir die Partys der linken Szene zu repressiv, mackerhaft und verkrampft wurden. Kann mich weder an plumpe Anmachen noch an Übergriffe entsinnen. Und das trotz massivem Konsum in der einen und sehr geringem in der anderen. Und auch sonst recht diversem Publikum. Im Goa- und Gothikbereich waren nicht mal Ordner/Türsteher wahrnehmbar. Von Awarenes-Teams, verkündeten Regeln und abgetrennten Safe Spaces ganz zu schweigen.

der Abend an dem der "gravierende Vorfall" passierte haben sie noch schön Zettel mit antisexistischen Regeln verteilt. Als dann die Scheisse passiert war latten sie den  Typen nicht mal um, sondern die Bullen werden gerufen. Ist doch echt alles zum kotzen.

Umlatten ja, aber anschliessend dem Täter dennoch genügend Zeit lassen, über sein Handeln reflektieren zu können...und sei es im Knast.

Daher ist es in so einem Fall völlig ok, die Cops zu informieren.

Dafür hat(te, je nach Region) die Gothic und insbesondere Metalszene ein massives Problem mit Grauzone und offenen Faschos. Auch nicht sonderlich besser. Wobei Gewalt (insb. gegenüber Frauen) da noch auf die rustikale Art gelöst wird, auch bekannt als: der Schuldige kriegt n paar aufs Maul. Das geht in den ganzen Safespaces heute nicht mehr, weil wer zu Gewalt greift ist gleich n Macker und gehört ausgeschlossen *seufz*

Oder es werden gleich noch die Bullen gerufen, auch nicht sonderlich besser (gut okay bei sexuellen Straftaten seh ich es noch ein mit den Bullen, aber trotzdem...).

bzgl. Bullen: wenn schon sexualisierte straftat. und nein einsehen für mich selber tu ich es nicht, jedoch wenn es um leib und leben geht kann ich es keiner person absprechen... wobei ich abraten würde.

Ihr braucht ne schöne Community die aufeinander aufpasst, das gäbe es in kleineren Städten vermutlich leichter. Vielleicht solltet ihr mehr Kunst reinlassen, oder mit den Heilpraktikern mal zusammen eine Party schmeissen.

 

Soziale Gerechtigkeit fordert euch auf, bis auf die größten Idioten alle reinzulassen, also müsst ihr euch erstmal intern umstrukturieren. Seit ihr zu speziell mit euren Ansprüchen? Vielleicht feiert ihr mal ne Party mit allen Gruppen, was euren internen Zusammenhalt stärkt, dann groovt sich das vielleicht auch mit eurer Partyplanung ein, achtet auf andere Konsumformen und Sound der Machoverhalten nicht speziell unterstützt, statt, mal übertrieben, ne "Triggerwarnung" überall ranzukleben. Was anderes kann ich leider nicht sagen, macht die Hütte attraktiv für Menschen von denen ihr vermutet, dass sie weniger Probleme verursachen oder macht mehr mit den Menschen die euch zu agressiv reagieren, aber ich glaub, dass ihr da schon entschieden genug seit.

 

Das mit den HP's wäre schon nett, kombiniert doch mal n Massageabend mit ein paar DJ's, leckeres Essen und Transpimalecke, meinetwegen noch ein paar Stoffe an die Wände die dieses schreckliche anti-Kriegspink verdecken, Duftöle statt Kippen, wenig Alk, softere Musik, mit sowas schafft sich doch leicht eine Stimmung die nicht eskalierend wirkt.

 

Wärme!

Ich hab schon halbnackt auf Tresen mit anderen Leuten getanzt, aber dat war sicher nicht im Bethanien. Ihr seit doch schon etwas stolz auf euren etwas kontrollierten Style. Humor kommt aber nich aus'm Baumarkt, überlegt doch mal mehr, was euch zum lachen bringt, dann wird das auch mit

 

Realitätssinn

Ideologie 

Ästhetik

 

Was wäre denn die Alternative zu einer krassen Sexparty mit Darkroom, Schokoladespringbrunnen und XTC Bowle?

wie? soziale revolution. und selbst dann... es wird nie eine welt ohne übergriffe geben. seht das ein, stellt euch drauf ein und handelt entsprechend. kampfsport, rausch mit mass etc.