Plauen bekommt ein Nazizentrum

Büro

Mit der Eröffnung eines Büros durch die neonazistische Kaderpartei „der III. Weg“ in Haselbrunn ist das Naziproblem in Haselbrunn ein weiteres Mal offensichtlich geworden. Am 07.01.2017 wurde in dem Plauener Stadtteil, in dem der „III. Weg“ eine Vorherrschaft anstrebt, ein sogenanntes „Bürgerbüro“ des „Stützpunktes Vogtland“ eröffnet. Ein „Bürgerbüro“ mit Potential zum „nationalen Zentrum“, doch wen wundert‘s?

 

Seit Monaten finden in Plauen, genauer gesagt im Stadtteil Haselbrunn, propagandistische Veranstaltungen des „III. Wegs“ statt. Das Spektrum geht von internen Gemeinschaftsabenden bis hin zu öffentlichen Veranstaltungen mit bundesweiter Beteiligung (wie z.B. ein Vortrag des SS-Kriegsverbrechers Klaus Grotjahn).


Wir sehen in der Eröffnung des Nazizentrums eine weitere strategische Bestrebung lokaler Nazikader, ihre Stellung auszubauen. Nicht zum ersten Mal hat Plauen, was die Strategien von Nazis angeht, eine zweifelhafte „Vorreiterrolle“: Beispiele sind das bundesweit erste Stadtratsmitglied, das sich zum „III. Weg“ bekannte – ThomasLauter, lokaler Kleinunternehmer und vorher NPD-Stadtrat, die Begehung einer Geflüchtetenunterkunft durch Nazis oder der Aufmarsch am 1. Mai 2014 mit internationaler Beteiligung, bei dem der „III.Weg“ das „Freie Netz Süd“ als verantwortliche Struktur ersetzte. 

Doch was bedeutet das Büro für einen Stadtteil wie Haselbrunn? Der „III. Weg“ kündigt die Schaffung eines „nationalen Freiraumes“ an – so widersprüchlich die beiden Begriffe sind, so bedeutet das im Klartext die Existenz eines Raums, in dem propagandistische Bestrebungen, rassistische, antisemitische und völkische Hetze unwidersprochen propagiert werden können. Bewusst spielt der „III.Weg“ die soziale Karte, um Anschluss zu finden: von einem Jugendtreff, kostenloser Essensausgabe und einer Kleiderkammer(natürlich nur für „Deutsche“) ist die Rede. 

Mit "nationalen Freiräumen" haben Tony Gentsch und seine Kameraden keine so gute Erfahrung, wenn man an Oberprex denkt. Schon damals jammerten Gentsch und co. darüber, dass ihr vermeintlicher „Freiraum“ offen als neonazistischer Treffpunkt demaskiert und als solcher immer wieder öffentlich skandalisiert wurde. Bis auf einzelnen Beifall aus der Dorfgemeinschaft konnte in Oberprex keine Wirkung über organisierte Nazikreise hinaus entfaltet werden. 

Keinen Tag länger das Nazizentrum in Haselbrunn!


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