Die Rückkehr der Autozündler

2016: Mehr Autobrände in Berlin in allen Bezirken
Erstveröffentlicht: 
03.01.2017

Berlin – Das neue Jahr begann, wie das alte aufhörte: Mit brennenden Autos. Auch der Blick zurück und eine exklusive BILD-Grafik fürs Jahr 2016 belegen es eindeutig.

 

DIE AUTOZÜNDLER SIND ZURÜCK!

353 Autos wurden direkt attackiert, mit Kollateralschäden brannten 530 Fahrzeuge aus.

 

Zum Vergleich: 2015 wurden nur 182 Fahrzeuge direkt angegriffen (270 brannten insgesamt) – Tiefststand seit zehn Jahren. 2014 gab’s 249 Zünd-Attacken (408 mit Nachbarschäden). Nur 2011 legten Feuerteufel mit 403 Direkt-Attacken noch öfter Grillanzünder an Reifen.

 

Was 2011 und 2016 eint? Wahlen! Polizeisprecher Winfrid Wenzel (48): „Es scheint bei dem Anstieg auch ein etwas krudes Verständnis von politischem Handeln eine Rolle gespielt zu haben – wir hatten ja ein Wahljahr. Zudem hat sich die Debatte um die Rigaer Straße stadtweit ausgewirkt.“

 

Bei 36 Brandstiftungen gab es Selbstbezichtigungen mit dem Stichwort „Rigaer Straße“ – nach der Räumung einer illegalen Kneipe.

 

Benedikt Lux (35, Grüne): „Vermeintlich linke Straftäter, die keinen Zulauf mehr haben, versuchen in kleinen Gruppen ihr Mütchen zu kühlen und Angst zu verbreiten. Es ist wichtig, dass die Polizei zu jeder Zeit konsequent gegen diese hinterhältigen Taten vorgeht.“

 

Hell waren Kreuzberger Nächte: 76 Fahrzeuge wurden direkt in Brand gesetzt. Bezirks-Rekord! „Mir tun vor allem die kleinen Leute leid, die oft keine Möglichkeit haben, sich ein neues Auto zu kaufen“, so der Friedrichshainer SPD-Abgeordnete Sven Heinemann (38). „Dagegen helfen wohl nur mehr Aufmerksamkeit der Anwohner und mehr Polizisten – sichtbar und in Zivil.

 

114 Brandstiftungen waren 2016 politisch motiviert (2015: 45, 2014: 53). Von den Polit-Tätern wurden nur drei Tatverdächtige ermittelt, von den anderen bislang 34.

 

Von: HILDBURG BRUNS