Unbekannte besprühen U-Bahn-Waggon mit EU-kritischem Graffiti

"Seit 2014 starben über 10.000 Menschen bei dem Versuch das Mittelmeer zu überqueren"
Erstveröffentlicht: 
03.01.2017

Berlin - Unbekannte haben den Waggon einer Berliner U-Bahn komplett mit einem politischen Graffiti besprüht. Die Sprayer kritisieren darin die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union. Neben zahlreichen Kreuzen ist darauf der Satz zu lesen: „Seit 2014 starben über 10.000 Menschen bei dem Versuch das Mittelmeer zu überqueren.“  Auf vielen Kreuzen prangt die Abkürzung „EU“.

 

Das Foto wurde auf der Facebook-Seite „Hände weg vom Wedding“ veröffentlicht. Die Seite richtet sich nach den Aussagen der Macher gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung.


Entfernung kostet die BVG jährlich eine Million

Bisher hat sich keine Gruppierung zu dem Graffiti bekannt. Schon seit langem stößt die Flüchtlingspolitik der EU vor allem bei linken Gruppen auf Kritik. Seit der Schließung der Balkanroute im vergangenen Jahr machen sich wieder vermehrt Flüchtlinge von Afrika über das Mittelmeer auf nach Italien. Allein 2016 starben mehr als 4000 Menschen bei dem Versuch, per Boot Europa zu erreichen.

Laut BVG wurde das Graffiti bereits vor Weihnachten entdeckt und umgehend entfernt. Wie viel die Reinigung gekostet hat, konnte ein Sprecher des Unternehmens aber nicht sagen. Insgesamt gibt die BVG jährlich rund eine Million Euro für die Entfernung von Graffitis aus. 2008 waren es noch knapp fünf Millionen Euro. (BLZ)