Nachtrag zur antinationalistischen Demonstration vom 07.07.16

Burn your flag

Nach unserem Aufruf zur antionalistischen Demonstration am 07.07.2016 anlässlich der Fußball EM der Männer 2016 im Allgemeinen und dem Halbfinalspiel Deutschland - Frankreich im Besonderen, fand besagte Demonstration dann auch statt.

Zunächst wollen wir uns bei allen Menschen bedanken, die mit uns dort waren. Leider hatten sich nur insgesamt rund 20 Teilnehmer*innen eingefunden, was deutlich unter den von uns geplanten 50 Teilnehmer*innen lag. Die Gründe dafür liegen unseres Erachtens in der kurzfristigen Mobilisierung einerseits und in der (durchaus legitimen und vollkommen nachvollziehbaren) von uns unterschätzten Skepsis anderer antifaschistischer Strukturen in Dortmund angesichts einer neuen Gruppe, über die vor ihrer ersten öffentlichen Aktion so wenig bekannt ist, andererseits. 

 

Die Teilnehmer*innen waren allerdings angenehm laut und haben unter den bereits anwesenden Patriot*innen für einige Aufmerksamkeit gesorgt. Insbesondere bei der Zwischenkundgebung auf dem Hansaplatz haben immer wieder interessierte Personen angehalten, um sich die Redebeiträge anzuhören. Die Entscheidung, Redebeiträge auf dem Hansa- und Friedensplatz abzuhalten und somit diese, und nicht den eigentlichen Gang zu benannten Plätzen, in den Fokus zu rücken, wurde aufgrund der geringen Teilnehmer*innenzahl im Plenum so besprochen und für zielführender erachtet. 

 

Die Tatsache, dass wir laut und öffentlichkeitswirksam die Beiträge abhalten konnten, die von den Demo-Teilnehmer*innen vor allem positiv aufgenommen wurden, werten wir dabei als einen Teilerfolg, zudem sind wir nun präsent und die Teilnehmer*innen konnten sich ein Bild davon machen, was das Anarchistische Kollektiv 442 ist und welche Menschen dahinter stecken.

 

Abschließend sei gesagt, dass wir berechtigte Kritik an der Organisation der Demo voll und ganz nachvollziehen können. Die politische Agitation im Rahmen einer festen Struktur ist für die meisten von uns eine neue Erfahrung und stellt für uns einen Lernprozess dar, den wir durchlaufen. Nicht nachvollziehen können wir allerdings, wenn berechtigte Kritik die Grenze hin zur unsolidarischen Beleidigung überschreitet und die Demonstration wie geschehen als Klassenausflug einer (Zitat) "Förderschule" bezeichnet wird. Auf eine solche Form der "Kritik", die ableistisch und klassistisch ist, können wir verzichten. 

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Am Sonntag ist mit üblen französischen und portugiesischen nationalistischen Exzessen zu rechnen, bis hin zur einen oder anderen großen patriotistischen Jubelorgie! Dagegen muß unbedingt mobilisiert werden!

ich wollte eigentlich zur demo kommen, hatte dann aber den verdacht das da eine gewisse portion szenische antideutschtümelei am start sein könnte, weil der aufruf sich nicht eindeutig distanziert hat. es hätte besser klargemacht werden müssen das es gegen deutschen nationalismus geht, aber ohne *anitdeutsch* im szenischen sinne, also identitär, pseudowertkiritisch, israelsolidarisch, bellizistisch usw.