DE/AT/CH --- Infos zum Aktionstag in Paris --- Europaweite Demonstration --- Proteste gegen das Loi Travail

14. Juni Paris

Nur noch knapp eine Woche bis zum landesweiten Aktionstag in Paris gegen das Loi Travail. Die Mobilisation in Frankreich geht jetzt in die wichtigste und heiße Phase über. Die Gewerkschaften werden in diesen Tagen landesweit Anfahrten organisieren, AGs für den 14. Juni gründen und Aktionen vorbereiten. Alles wird dafür getan, am 14. Juni hunderttausende Menschen auf die Straßen von Paris zu bewegen. Nicht wenige sprechen in diesen Tagen über die Auswirkungen, welche der Aktionstag mit sich bringen kann. Einige sehen sogar einen neuen "Sturm auf die Bastille" - den Beginn einer Revolution.

 

Dem Aufruf schließen sich auch immer mehr Menschen aus anderen Ländern an, wodurch inoffiziell sogar von einem europaweiten Aktionstag gesprochen werden kann. Vor allem Autonome aus dem antifaschistischen und antikapitalistischen Spektrum machen mobil. Es gibt direkte Aufrufe, sich am 14. Juni an den Protesten in Paris zu beteiligen aus Spanien, Belgien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien. Auch aus UK und Skandinavien werden vereinzelt Gruppen und Personen anreisen.

 

Allerdings mobilisieren auch einige Kader der Autonomen Nationalisten (Nazis!) nach Frankreich. In den letzten Wochen haben Anhänger (Antikapitalistisches Kollektiv) u.a. Plakate in Solidarität mit den Protesten in Frankreich geklebt. Als Nazis erkennbar werden sie sich wohl aber nicht in Paris bewegen. Die Gefahr wäre viel zur groß im Krankenhaus zu landen.

 

Die größte Gefahr wird in Paris von den Bereitschaftsbullen (CRS) + Zivibullen ausgehen. Aber auch den Ordnerdienst einiger Gewerkschaften sollte man im Auge behalten. Wütende Betreiber von Geschäften, nachdem dort was zu Bruch ging, sind auch nicht zu unterschätzen. In Rennes haben Angestellte zwei mutmaßliche Randalierer zusammengeschlagen, nachdem Möbel vor dem Geschäft zerlegt wurden.

Personen ohne Bezugsgruppe und Französischkenntnisse müssen auch auf militante Genoss_innen aufpassen, wenn man im militanten Block mitläuft. Einzelpersonen welche sich verdächtig verhalten, nicht bei Aktionen mitmachen und den Genoss_innen unbekannt sind, werden gerne mal von einer Bezugsgruppe eingekesselt und angesprochen, wer sie denn sind. Wenn dann kein französisch verstanden wird, kann das schnell mal zu Missverständnissen führen. In solchen Situationen sollte man dann am besten in seiner Sprache sprechen. Die Franzosen verstehen zwar nichts, erkennen dann aber schnell, dass es sich um einen Tourist oder Aktivist aus dem Ausland handelt, und alles ist wieder gut.

 

Einige Reisehinweise für Aktivist_innen aus dem deutschsprachigen Raum folgen jetzt. Wer den Text schon kennt, scrollt einfach runter und überspringt.

 


 

Reisehinweise

 

Einige Hinweise zum demonstrieren in Frankreich, besonders in Paris.

 

Die Situation in Frankreich unterscheidet sich hinsichtlich des Vorgehens polizeilicher Repression teilweise deutlich von den Erfahrungen, die in Deutschland gemacht werden, wesshalb es angesagt erscheint einige kurze Hinweise zu geben, damit Reisende möglichst unbeschadet zur Demo und vor allem wieder zurück gelangen. Üblicherweise haben sich die CRS (Compagnie Republicaine de securite), erkennbar an blaugrauen Helmen mit gelben Streifen) bei Demos eher passiv verhalten, meist eine schützende Mauer vor irgendwas gebildet und sind bestenfalls mal um die fünfzig Meter nachgesetzt. Angriffe erfolgten (und erfolgen immer noch) in erster Linie durch den massenhaften Einsatz von Tränengas. Offensivere Aktionen werden von uniformierten am ehesten durch "Gardes Mobiles" (Blaue Helme) oder CSI (blaugraue Helme mit blauen Streifen) durchgeführt. Wesentlich gefährlicher sind hingegen die "BAC" (Brigades anti Criminalite), da es sich hierbei um in Zivil agierende Gruppen von zehn bis zwanzig Bullen handelt, die recht gut austrainiert und meist in der Bekämpfung von Menschenmengen sehr erfahren sind. Ausgerüstet sind sie mit Teleskopschlagstöcken und einem Gummigeschoss-Gewehr pro zehnergruppe. Sie preschen oft sehr plötzlich - wie aus dem Nichts - hervor (z.B. aus einer Seitenstrasse oder hinter einer Reihe CRS) und schleifen ihre Opfer mit, nicht ohne vorher noch reichlich Schläge an Umstehende auszuteilen.

 

Seit Beginn der Bewegung hat die Repression erheblich zugenommen und es wird - auch erklärtermassen - mit den Erfahrungen deutscher "Crowd-Control" experimentiert: Vorkontrollen, Spalier, Kesseln sowie offensivere Taktiken bei der Abschlusskundgebung. Erheblich zugenommen haben die willkürlichen Festnahmen von Demonstranten (die bei drei nicht aufm Baum waren) wie auch die Verwendung der Polizeiausrüstung in eindeutig unvorschriftsmässiger Weise, um gezielt schwere Verletzungen zuzufügen! Ziel ist es einzuschüchtern, weshalb bewusst eher unorganisiert-isolierte Leute zu Opfern gemacht werden (das nennt man wohl Terror).

 

Vergesst nicht, dass in Frankreich seit mittlerweile sieben Monaten Ausnahmezustand herrscht, was zu polizeistaatlichen Verhältnissen geführt hat. Die Polizeiwaffen sind neben Tränengas aus Abschussgeräten (sehen aus wie ein Gewehr mit einem sehr breiten Lauf, Projektil zerfällt bei Aufprall in 32 kleine gasausströmende Scheiben), die eigentlich nur max. im 45 Gradwinkel abgefeuert werden dürfen, aber nunmehr fast regelmäßig auch flach in die menge abgeschossen werden, Tränengasgranaten und Blendschockgranaten sowie Gummigeschoss-Gewehre (LBD 40, sieht aus wie ein Gewehr mit kurzem Lauf , der enger ist als beim Tränengasgewehr. Das Ding hat ausserdem eine Zieloptik). Auch die Gummigeschosse dürfen eigentlich nicht auf Kopfhöhe abgefeuert werden, die bei Treffern dokumentierten Verletzungen sprechen aber eine andere Sprache. Zu den eingesetzten Granaten ist zu bemerken, dass diese auf keinen Fall weggetreten oder gar aufgehoben werden sollten, bevor sie hochgegangen sind, da sonst schwerste Verletzungen drohen. Die Blendschockgranate (Grenade de desencerclement) ist dabei etwas sehr spezielles, da sie nicht nur durch krach, sondern auch durch abplatzende Gummistücke einschüchtern und verletzen soll, also wie bei einer Handgranate im Krieg nur eben mit fragmentiertem Gummi statt Stahl.

 

Wie sich also schützen? Anzuraten ist das (zwar verbotene, aber massenhaft praktizierte) tragen einer Gasmaske und einer Taucher- oder Skibrille, um nicht nur vor Gas geschützt zu sein, sondern auch seine Augen vor Gummigeschossen zu bewahren. Der Rest der Kleidung sonst wie bei Demos hier auch, festeres Schuhwerk falls bequem genug um damit nötigenfalls auch zu rennen. Wichtig ist hier aber der bereits gemachte Hinweis auf Vorkontrollen, insbesondere an Metrostationen in Auftaktnähe. Allerdings gibt es in Paris auch Busverbindungen oder ihr geht einfach mal ein Stück die Route der Demo lang und wartet ab.

 

Die Scheiben der Tränengasgeschosse am besten wie beim Fussball handhaben und zurück- oder wegbefördern (Windrichtung beachten). Gegen die Schlägertrupps der BAC helfen am besten entschlossen und solidarisch zusammen agierende Gruppen, die bereits ausstrahlen, dass sie nach dem Prinzip "alle oder keiner" agieren. Dann nämlich halten diese Herrschaften lieber Abstand. Denkt an einen Sammelruf für Eure Bezugsgruppe damit ihr Euch wiederfindet falls Bewegung aufkommt (keine Vornamen, nix zu ulkiges usw). Und den Namen öfters mal wechseln, schadet auch nicht.

 

Vorab ein paar Demovideos auf Youtube zu gucken, um ein Feeling für die Situation vor Ort zu bekommen, dürfte nicht schaden. Zu empfehlen ist insbesondere der Kanal "Taranis News", der außer aus Paris auch viel aus Nantes und Rennes berichtet.

 

Abschliessend noch zwei, drei grundsätzliche Bemerkungen: Meine Absicht ist nicht, hier den Multiplikator des aktuellen Polizeiterrors in Frankreich zu machen, sondern nur zur Vorsicht zu raten (nichts wird so heiss gegessen...). Zur Zeit ist es - wie gesagt so - das offenbar bewusst Leute die gerade nicht zum militanten Kern gehören, besonders gerne von den Bullen einkassiert werden (mit allem was dazu gehört). Zur Kenntnis nehmen sollten Reisende ausserdem, dass bereits wiederholt in den Medien die substanzlose Behauptung aufgestellt wurde, es seien v.a. deutsche Militante für die Krawalle verantwortlich. Den Beweis für die große Verschwörung deutscher Krawall-Touristen zu erbringen könnte daher für die Herrschenden in Frankreich eine reizvolle mediale Inszenierung darstellen. Also Aufpassen! Lieber ein wenig zurückhalten, als nacher Haft zu kassieren, und einen riesigen Schauprozess zu bekommen, welcher der Bewegung vielleicht sogar schadet.

 

Trotzdem ist die Unterstützung der Kämpfe gegen das Arbeitsgesetz in Frankreich aus zwei Gründen auch für Deutsche politisch zwingend notwendig: Zum einen ist Frankreich die letzte größere Wirtschaftsnation in der Eurozone wo die restgültige Flexibilisierung der Arbeitsmärkte noch nicht abgeschlossen ist. Vielleicht ist es ja sogar der Auftakt für eine erneute Kampfansage an Hartz 4, wenn ich da auch erstmal an Spanien oder Italien denke. Zum Anderen ist nach dem Verrat der Sozialistischen Partei für 2017 noch stärker zu befürchten, dass die Faschisten des Front National die Präsidentschaftswahlen gewinnen, weil die Linken noch weniger wählen gehen werden als ohnehin schon. Die Kämpfe jetzt bilden den Grundstock an kollektiver Erfahrung für die dann notwendige Organisierung des Widerstandes.

 

Ansonsten habe ich lediglich die Bitte das ggbf Ergänzungen vorgenommen werden, und der kurze Text hier ggbf. auf Interessierten Seiten verbreitet werden möge.

 

Paris debout, souleve toi!

 


 

Kommen wir zur Mobi für die Demonstration oder den Aktionstag am 14. Juni in Paris.

Hier findet Ihr den ersten uns bekannten Aufruf zu den Protesten.

Hier findet Ihr einen Aufruf einer weiteren Autonomen Gruppe.

Ansonsten findet die Mobi im Internet vor allem auf Facebook und über Twitter statt.

Abseits vom Internet gibt es auch einige Aufrufe. So hat z.B. die Rote Flora in Hamburg-Schanze ein Transpi rausgehangen.

Auf Veranstaltungen regionaler Initiativen und Gruppen wird natürlich auch über den 14. Juni gesprochen.

 


 

Damit jeder weiß auf was er sich einlässt, hier Videos von den Aktionstagen und Demos in Paris. Mit dem landesweiten am 14. Juni kann man das aber wohl nicht vergleichen, da die bisherigen Aktionstage immer regional stattfanden, und nie in eine Stadt mobilisiert wurde.

 

Video 1: Antifa-Demo am 4.6.16 in Paris.

Zusammenschnitte Riot: Video 2.

 

Ansonsten hier noch das Mobi-Video von Jerome.

 


 

Am 10. Juni beginnt die EM in Frankreich. Zehntausende Bullen, Soldaten und Securitys werden die Spiele und Städte absichern.

Gibt bereits Aufrufe die EM zu sabotieren. Mobi-Video: EM sabotieren.

 


 

Um 13 Uhr geht es auf dem Place d'Italie los!

 

Anfahrtszeit von wenigen Stunden bis 11h, wenn man z.B. in Wien wohnt.

Abreise wird also für die meisten der 13.06. sein. Leute in Grenznähe brauchen erst morgens am 14. anreisen.

Kalkuliert die Zeit zum Ort der Demo ein. In der Stadt wird gestreikt, z.B. bei der Metro.

 

Weitere Infos folgen.

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Gibt es eigentlich vom französischen ins deutsche übersetzte Aufrufe für den 14.6.?

Wobei, man mit Translate ja auch schon gut durchlesen kann.

... ein Text über eines der Übersetzungsprogramme gezogen wird oder aber vernünftig übersetzt wurde. Darüber hinaus gibt es doch bestimmt nicht "nur" den irgendwo hier verlinkten Aufruf der Gewerkschaften - oder?

den leuten in frankreich auch, da die raffenerien bestreikt werden. wenn nun viele leute aus der brd mit dem auto anreisen und in frankreich tanken, wird so der druck erhöht! und am besten schon am freitag hin da dort eine demo in san deins (oder wie das heißt;) gegen die em eröffnung ist und am samstag vernetzung auf dem place der republice also von freitag bis mittwoch langes wochenende in paris :)

Zu den angesprochenen Ordnerdiensten der Gewerkschaften (Service d'Ordre, kurz "S.O") ist in der Tat der Hinweis angebracht, dass die Ordner der kommunistischen Gewerkschaft CGT und ihrer Abspaltung FO Mitte Mai bei zwei Demos versucht haben gegen Militante vorzugehen, was beide Male dazu geführt hat, dass diese sich letztlich schutzsuchend hinter den Ketten der CRS verkriechen mussten. In schlechtester Tradition der 1970er Jahre (wo es bereits Auseinandersetzungen zwischen den S.O dieser Gewerkschaften und Revolutionären gab) ging es dabei um Macht, konkret darum wer die Spitze der Demo anführen darf. Bei der letzten grossen Demo am 26. Mai ist das aber nicht mehr versucht worden. Der Grund dürfte der sein, dass einerseits der sich regelmäßig an die Spitze setzende "Schwarze Block" tatsächlich exponentiell Zulauf bekommt und die KollegInnen der Gewerkschaftsbasis z.T. gegen diese Auftritte entschieden Stellung bezogen haben. Überdies werden auch an der Basis der Gewerkschaften die Parolen und die Praxis der Militanten immer populärer, ohne dass dies als Widerspruch zur eigenen organisatorischen Affiliation aufgefasst würde. Das eigentliche Selbstverständnis der S.O ist ohnehin eigentlich mehr darauf gerichtet die Demo im Fluss zu halten und gegen Übergriffe zu schützen. So hat der S.O. der CGT-Docker in Bordeaux z.B. neulich etwa von den BAC-Zivis entführte Demonstranten mittels sanftem Druck wieder befreit. Die S.O. der Gewerkschaften SUD und der anarchosyndikalistischen CNT sehen sich selbst auch ganz klar ausschließlich im Dienst der DemonstrantInnen - insbesondere die CNT-Paris ist dabei sehr erfahren und wirkungsvoll. Auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass der S.O von CGT und FO (oder Teile davon von Auswärts) erneut versuchen könnten die Demopolizei zu spielen, halte ich das bei der zu erwartenden Stärke der Demo am 14.6 für eher unwarscheinlich.

 

Wichtig bleibt aber fest zu halten, dass Auseinandersetzungen zwischen Franktionen der Demo einzig und allein der Gegenseite nützen und daher soweit es irgend geht zu vermeiden sind!

 

Zur Aufstellung der Demo und Eurer möglichen Selbstverortung: Der "MILI" (Mouvement Inter-Luttes independant), also die Koordination der Militanten Gruppen hat für den 14.6. erneut dazu aufgerufen die Spitze der Demo zu übernehmen und wird voraussichtlich dort auch zu finden sein (Mit sympathisierenden ca. 10.-20.000 Leute). Wem es dort evtl. zu stressig ist, dem seien die Blöcke der basisnahen Gewerkschaft SUD-Solidaire oder der anarchosyndikalistischen CNT empfohlen. Traditionell gehen die Gewerkschaftsblöcke nach der Reihenfolge ihrer MitgliederInnenstärke, also erst CGT, dann FO, dann SUD bzw. FSU (Lehrer- und ErzieherInnengewerkschaft) und schließlich die CNT. Dann erst die Parteien und Organisationen. Solltet ihr eine größere Gruppe sein, kann es nicht schaden sich vorher kurz am jeweilligen Lauti mitzuteilen, dann werden die S.O dieser Gewerkschaften mit auf Euch acht geben.

 

Eine Möglichkeit für Germanophone sich zu finden könnte übrigens das Mitführen von Fahnen Eurer jeweilligen Gewerkschaften (VERDI, IG-Metall, IG-Bau usw.) sein. Ein weiterer, für Eure Zeitplanung relevanter Hinweis, sind die Streiks bei der französischen Bahn (SNCF) und dem ÖPNV in Paris (RATP), die vermutlich auch recht gut befolgt werden. Eine Anreise im Vorfeld ist also warscheinlich die entspanntere Lösung.

 

Bitte ggbf. ergänzen bzw. auf interessierende Seiten verlinken.

 

Paris debout, souleve toi (heisst übrigens: "Paris steh auf, erhebe Dich!")

Mouvement Inter Luttes Indépendant ist nicht "die" Koordination der Militanten Gruppen, sondern vor 3 Jahren als Selbstorganisierung von Schüler*innen entstanden. Bis vor kurzem ausschließlich in Paris aktiv, gibt es mittlerweile auch z.B. in Lyon eine "Ortsgruppe". Mittlerweile sind auch nicht nur Schüler*innen in der Gruppe aktiv, sondern auch Student*innen und andere Menschen. Auf vice gibt es einen englischsprachigen Artikel, der nach einem Interview mit einigen Leuten von MILI entstanden ist: https://news.vice.com/article/the-world-or-nothing-mili-the-new-face-of-...

 

Hier die website von MILI, leider posten sie aber vor allem auf ihrer facebook Seite: https://miliparis.wordpress.com/

Vor dem Tag sollte man diesen Artikel nochmal lesen, und sich ordentlich ausrüsten. Gerade in Frankreich ist das wichtiger als in Österreich.

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/32420

Also teilweise bedienen wir hier (generell bei der Parisdiskzssion) mal glatt alle gängigen Vorurteile, die so über militante Radikale im Umlauf sind. Mir ist das hier jedenfalls einfach zu wenig

1) Aufrufe: Ausser einem link auf die Website des Gewerkschaftsbündnisses mit Communique auf die Demo bezogen gibt es bisher keinen Aufruf, geschweige denn in deutsch oder gar aus internationalistischer Perspektive verfasst. Vielleicht  gibt es ja einen Aufruf aus der radikalen Szene in Paris oder auch einen von "nuit debout internationale"?? 

2) Inhalte: Um was geht es uns konkret bei einer Teilnahme an der Demo? Was wollen wir erreichen oder wen genau unterstützen? "Paris auseinander nehmen" oder "französische Bullen verkloppen"...Das wird übrigens mit ganz anderen Deutschen bisher in Verbindung gebracht, was hoffentlich hier allen bewusst ist (?)

3) Struktur: Bisher keinerlei Vorschlag von Treffpunkt (bei der Demo oder am abend vorher), geschweige denn Idee für mögliche Schlafplätze (in Hamburg gibt es ja dann öfter mal "Schlafplatzbörsen"), an welcher lokaler Struktur kann sich Mensch möglicherweise orientieren? Soll es tatsächlich eigenen " deutschen block" geben? Wenn ja, dann doch bitte auf keinen Fall unter dem Namen "broche"... dann können wir ja gleich mit den angekündigten Nazis aus Deutschland mitmaschieren.. Gibt es vielleicht einen internationalen Block, der sinnvollerweise eingewiesen wird??

4) Sprache: Wir brauchen m.E. sofort ins deutsche übersetzte Aufrufe und auch Diskussionsbeiträge. Da wir Johhny ja nicht Klonen können, würde ich vorschlagen, das entsprechend relevante Texte auf französisch hier gep

ostet werden und einzelne dann diese übersetzt wieder einstellen... Würde ich mich auch beteiligen- trotz wenig Zeit und überschaubarer Französischkenntnisse.

 

Ich weiß, dass kann jetzt hier auch ein bisschen "Oberlehrermässig" rüberkommen... desole... sorry... Und vielleicht gibt es ja auch schon Strukturen, die meinen Beitrag hier überflüssig machen... Aber zumindest  nicht in Hamburg.

 

Ganz vielleicht kann ja auch hier auf linksunten die Parisdemo noch etwas zentraler gesetzt werden... Wie das bei dem anderen Indymedia vor Grossereignissen ja möglich war?

 

Immerhin: Ein doch vergleichsweise spannende Auseinandersetzung hier um die Demo, wie generell die Frankreichdebatten auch von Indymedia linksunten gut aufgebaut und gepflegt finde ich...Nichts desto dennoch muss nun aber eine neue Qualität folgen...PUTAIN!

Stimmt schon.

 

Eine Pennplatzbörse (gerade für Leute aus anderen Ländern) gibt es übrigens schon. Artikel mit neuen Infos folgt zeitnah.

Lieber Bernie, ich finde einige deiner Anmerkungen und Hinweise sehr zutreffend.

Natürlich ist die Aussicht verlockend, mal "irgendwo" hinzufahren und nicht nur "einstecken" zu müssen. Wobei es nun wirklich ein Armutszeugnis ist, dass die deutsche radikale Linke nicht mehr in der Lage ist, so etwas im eigenen Land zu organisieren.

...Naja, "die" Französ*innen sind ja auch jahrelang nach Italien ins Val Susa gefahren, weil in Frankreich kaum etwas "Grösseres" ging. Soweit solche Reisen auch mit einem gegenseitigen Kennenlernen und längerfristigen Austausch verbunden sind, finde ich das ja auch ganz okay. Als reines militantes Event Hopping kann mensch das aber auch durchaus kritisch sehen, die Erfahrungen mit den ganzen G7/G8 Gipfel Geschichten waren ja auch teilweise schräg, wenn Auswärtige ohne Kenntnis und Rücksichtsnahme auf die Situation vor Ort einfach ihr ego shooter Ding durch gezogen haben. In Paris droht das ja am 14. wahrscheinlich (?) nicht, weil die Auswärtigen klar in der Minderheit sein werden. (Ich hoffe jedenfalls das nicht ein paar durchgeknallte Auswärtige irgend so eine Riesenschwachsinnsnummer abziehen.)

 

Die Geschichte mit den Übersetzungen ist mir ein wahres Rätsel. Ich kenne nur eine einzige Übersetzung eines Textes ins Deutsche

( http://www.magazinredaktion.tk/paris-magie.php ), ich finde das echt ein Armutszeugnis. Es gibt doch hunderte von Leuten aus der Linken, deren Französisch- Kenntnisse ausreichen, um mit etwas Hilfe von tools oder dem guten alten Wörterbuch mal einen Text zu übersetzen. Wenn dabei mal eine Ungenauigkeit dabei ist, scheiss doch drauf. Ich habe bewusst diverse Texte auf Französisch, die ich für relevant oder interessant halte, auf linksunten gestellt (finden sich auf meinem blog auf linksunten: https://linksunten.indymedia.org/user/3092/blog), auch und gerade in der Hoffnung, dass sich Leute finden, die den Kram mal übersetzen. Was soll mensch sagen, die Konsumhaltung halt....

 

Es gibt keine mir bekannten relavanten "internationalen Aufrufe". Warum auch. Das müsste ja von Auswärtigen kommen, der 14. ist halt für die Leute in Frankreich kein internationales Ereignis, diese Sicht gibt es eher von aussen. Auch wenn sie sich bestimmmt über "Verstärkung" freuen, 100 Leute die in Deutschland mal eben "eben um die Ecke ziehen", wie in FFM (https://mars-infos.org/francfort-allemagne-manif-sauvage-1006) sind relevanter als ein paar auswärtige Demonstrant*innen auf einer Demo mit 100.000 plus wie am 14. in Paris. (Hier ein ziemlich nichtssagender Aufruf in fr/es/en: https://nantes.indymedia.org/articles/34897)

 

Auf französisch kenne ich bisher auch keine besonders aussagekräftigen Aufrufe für den 14., eigentlich braucht es das ja auch nicht unbedingt, hier aber trotzdem zwei Quellen, einmal auf paris luttes: https://paris-luttes.info/14-juin-jour-de-manifestation-5954?lang=fr und auf dem linken Terminportal paris demosphere: http://paris.demosphere.eu/rv/47823

 

Im Übrigen verweise ich gerne auf die tweets von einigen Leuten, die auch in Frankreich waren und ein bisschen Überblick vermitteln, was gerade aktuell läuft:  https://twitter.com/FrankreichNews

 

P.S. ....das mit dem Klonen hätte ich mir sowieso verboten....

Zum Tränengas selbst, in Frankreich werden mindestens zwei unterschiedliche Arten von Gas verwendet, ein eher gelbliches welches primär auf die Augen geht und mensch so die Sicht nimmt. Dies wird meistens geworfen um so in den ersten Reihen von Angreifer*innen zu wirken, ihnen wird damit die Sicht/ Orientierung genommen. Ein Zweites welches geschossen wird und auf die Atemwege geht dies wird meist großflächig zur Zerstreuung oder Lenkung von Menschenmassen verwendet.

Was immer gut gegen Tränengas hilft ist die Vermummung kurz vorher oder während einer Gasattacke mit Zitronenkonzentrat zu besprühen dies bindet das Gas, auch Rauch von Feuer bindet das Gas und lässt die Luft durch die Hitze schneller abziehen. Was immer wieder beobachtet wurde ist das sich Menschen Maloxan um die Augen schmieren um sich so vor dem Tränengas zu schützen.

Zudem ist der Verweis auf die Windrichtung immer wieder wichtig. Hierbei hilft es vor angriffen diese vorher zu beachten um sich dann günstig zurück zu ziehen Häuserschluchten bieten darüber hinaus oft hilfreiche Windschatten.

 

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Vllt. können da andere auch noch etwas zu sagen - meinem Kenntnisstand nach war das veraltetes Wissen?