Hausbrand beim Kripochef

 Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Haus nicht verhindern.
Erstveröffentlicht: 
18.05.2016

Das Haus, das am Montagabend durch ein Feuer unbewohnbar gemacht wurde, gehört dem Leitenden Kriminaldirektor. Eine Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen.


Kaisersbach - Der Brand, der sich am späten Abend des Pfingstmontags in Kaisersbach bei Welzheim ereignet hat, war an sich schon spektakulär genug: Ein Nachbar, der bemerkte, dass Flammen aus einer Garage schlagen. Ein Feuer, das trotz der verzweifelten Löschversuche von Bewohnern auf das Wohnhaus übergriff und es bis auf Weiteres unbewohnbar macht.

Nun gibt es ein Detail, das den Brand noch bemerkenswerter macht: Das Haus im Tannenweg gehört Reiner Möller, dem leitenden Kriminaldirektor des Polizeipräsidiums Aalen. „Brandstiftung ist natürlich ein Gedankengang, den wir im Hinterkopf haben“, räumt Rudolf Bihlmaier, der Sprecher des Polizeipräsidiums, ein. „Konkrete Hinweise, dass der Brand gelegt wurde, haben wir allerdings keine.“ Es gebe kein Bekennerschreiben, auch verdächtige Personen seien nicht am Tatort gesichtet worden. „Es läuft derzeit auch kein Verfahren, das ein Grund sein könnte, Herrn Möller etwas Böses zu wollen.“

Ein Motiv, dem Kripochef nicht wohlgesonnen zu sein, dürften dennoch einige Kriminelle haben, für deren Verhaftung Möller mitverantwortlich war. „Ich würde aber nicht sagen, dass er gefährdeter wäre als ein Polizist, der auf der Straße persönlich Leute festnimmt“, meint Bihlmaier.

 

Ein anderes Präsidium ermittelt in dem Fall

Der Darstellung einer Boulevardzeitung, die Kollegen des Kriminaldirektors, der unter anderem Brandermittler unter sich hat, kümmerten sich um die Ermittlungen in Möllers Fall, widerspricht Bihlmaier: „Um Neutralität zu gewährleisten, wird der Brand extern bearbeitet. Darum kümmern sich Beamte des Landeskriminalamts und aus Heilbronn.“ Auch ein Sachverständiger für Autos arbeite daran mit, die Brandursache zu finden.

Fest stehe bislang nur, dass der Brandherd in der Garage liege. „Das deutet eigentlich eher auf einen technischen Defekt an dem Fahrzeug, das drinnen stand, hin“, meint Bihlmaier. Die Arbeiten vor Ort seien weitgehend abgeschlossen, jetzt liefen die Ermittlungen. „Die können Tage, aber auch Monate dauern“, schätzt der Polizeisprecher.