[HH] 309 - News (Mai 2016)

Foto 1: Zusammenstehen

Wir, die Antifa 22309, werden mit dem Format „309-News“ in Zukunft regelmäßig über antifaschistische Aktivitäten in Hamburg-Nord-Ost berichten. In diesem Rahmen finden wir es auch notwendig rechte Aktivitäten, die hier auf der Ecke beobachtet werden zu benennen. Natürlich bekommen wir lange nicht alles mit, was in Hamburg-Nord-Ost passiert und würden uns über Ergänzungen freuen. Wenn ihr in Zukunft Dinge beobachtet könnt ihr uns gerne eine Mail an antifa309@riseup.net schicken!

 

03.04.2016 → In Steilshoop wurde das zweite „309-Cafe“ durchgeführt. Inhaltlich wurde auf einen Rechtsruck in Europa eingegangen und die Kampagne „Zusammenstehen – Gegen Rassismus und rechte Gewalt“ vorgestellt [Foto 1]:

 

Zusammenstehen - Gegen Rassismus und rechte Gewalt

 

In ganz Deutschland gibt es einen Anstieg rechter und rassistischer Gewalt.
Darüber hinaus werden rechte Gruppen und Parteien immer stärker, alleine die AfD kommt in den neuesten Umfragen bundesweit auf 13%.

In Hamburg und auch bei uns in den Stadtteilen nimmt die rassistische Stimmung zu. Zum Beispiel gab es im letzten Jahr 15 öffentliche Veranstaltung der NPD – allein in Wandsbek!

Außerdem zerstörten Neonazis mehrmals verschiedene Gedenkstätten in Bramfeld und Steilshoop.

Organisierte Neonazis sind aber nur ein Teil des Problems. Sie handeln, weil sie sich von einer rechten Grundstimmung in der Bevölkerung unterstützt fühlen.
Weil wir dieser Stimmung entgegen treten wollen, wenden wir uns an euch. Lasst uns gemeinsam für Solidarität, gegenseitige Unterstützung und ein besseres Leben im Stadtteil kämpfen.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir die Ausbreitung rechter Gedanken verhindern. Vor allem der rassistischen Hetze gegen Geflüchtete und dem antimuslimischen Rassismus muss etwas entgegen gestellt werden.

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Wir alle können etwas tun:

- Mund aufmachen! Jeder kann mit Bekannten, Verwandten oder anderen Leuten über das Thema reden und rassistischen Kommentaren widersprechen

- Rechte Propaganda entfernen! Rassistische Aufkleber oder Nazi-Sprühereien können abgerissen, übersprüht oder uns gemeldet werden

- Dazwischen gehen! Seht bei rassistischen Beleidigungen/Angriffen nicht tatenlos zu
und steht den Betroffenen zur Seite!

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Wenn ihr Fragen, Kritik oder Ideen habt: wendet euch gerne an uns! Wir sind über Facebook, Twitter oder per Mail (Antifa309@riseup.net) erreichbar.“

(Text auf unseren Flyern)

 

04.04.2016 → In Steilshoop wurden in vielen Läden Flyer und Plakate der Kampagne „Zusammenstehen – gegen Rassismus und rechte Gewalt“ ausgelegt/aufgehängt [Foto 2].

 

06.04.2016 → Straßenumbenennung in Barmbek-Nord [Foto 3]:

 

„In Gedenken an Burak Bektaş wurde gestern Nacht die Heinrich-Helbing-Straße in Barmbek-Nord umbenannt. Burak Bektas wurde am 05.04.2012 in Berlin-Neukölln erschossen. Bis heute weigert sich die Polizei, Rassismus als Tatmotiv in Betracht zu ziehen, obwohl eine rechte Motivation wahrscheinlich ist.
Die Heinrich-Helbing-Straße wurde bewusst gewählt, da Heinrich Helbing ein Freund und Geschäftspartner des Hamburger Sklavenhändlers Heinrich Carl von Schimmelmann war. Die Straße ist ein Ort von vielen in Hamburg, an denen der unkritische Umgang mit der kolonialen und rassistischen Geschichte der Stadt zu sehen ist.

Solidarische Grüße gehen raus an die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak, welche seit Jahren den Mord thematisiert!

(Text von unserer Facebookseite)



11.04.2016 → Aufkleber der NPD wurden erneut auf dem Gelände einer Unterkunft in Bramfeld verklebt [Foto 4].



17.04.2016 → Im Rahmen unserer Kampagne "Zusammenstehen - gegen Rassimus und rechte Gewalt" waren wir in Barmbek-Nord Flyer verteilen. Wir freuen uns über die vielen positiven Reaktionen der Barmbeker_innen und darüber, dass etwa 30 Geschäfte unser Material ausgelegt haben. Insgesamt wurden ca. 2000 Flyer verteilt und mehrere Plakate verklebt. Wir wollen uns bei allen bedanken, die uns geholfen haben [Foto 5]!



18.04.2016 → An diesem Tag haben Neonazis in Bramfeld (Um die Busstation Karlshöhe herum) 12 Läden mit ihren Stickern zugeklebt. Insgesammt haben wir ca. 120 Aufkleber mit den Ladenbesitzer_innen und Anwohner_innen dort entfernt [Foto 6,7].

 

20.04.2016 → Um den Geburtstag von Adolf Hitler herum wurde die Gedenktafel für die Opfer der NS-Justiz, die das Nazi-Ehrenmal in Bramfeld verdecken soll, von der Stadt mit der Begründung abgebaut, dass diese beschmutzt sei. Im vergangenen November hatten Nazis diese Gedenktafel zum wiederholten Male beschädigt.

 

21.04.2016 → Bei einem kleinen Stadtteilrundgang in Bramfeld und Berne wurden mehrere rechte Sprühereien beseitigt. Unter anderem Schriftzüge wie: „ Stop Asyl“ und „NS-Zone“ [Foto 8,9]

 

23.04.2016 → Die NPD führte am Quaree in Wandsbek einen Infotisch durch.

 

27.04.2016 → Im Wochenblatt Barmbek wird über einen rassistischen Nachbarn berichtet, der auf seinem Blog fast täglich gegen die Unterkunft in der Hufnerstraße hetzt.

 

30.04.2016 → Am AfD-Parteitag in Stuttgart beteiligten sich mehrere AfDler_innen aus Wandsbek und Barmbek-Nord. Nachzulesen sind die Namen in den veröffentlichten Teilnehmer_innenlisten.

 

01.05.2016 → Die AfD-Wandsbek führte einen Infostand in Bergstedt durch.

 

07.05.2016 → Die Welt veröffentlicht einen Artikel bezüglich rechter und rassistischer Straftaten, die die Hamburger Polizei im ersten Quartal in Hamburg festgestellt hat. Hierbei wurden 86 Straftaten zur Anzeige gebracht. Wir verlassen uns nicht auf die Polizei! Sie agiert täglich rassistisch und hat kein Interesse daran rechte und rassistische Straftaten aufzuklären (Der Fall von Burak Bektaş zeigt das deutlich)! Trotzdem finden wir es wichtig uns diese dort dokumentierten Straftaten anzuschauen. So gab es beispielsweise am Neujahrsmorgen einen rassistischen Angriff mit einer Eisenstange in Barmbek-Süd und einen am 13.01.2016 in Farmsen/Berne bei dem die betroffene Person durch einen Flaschenwurf verletzt wurde. Von den 86 gelisteten Straftaten wurden 21 in Hamburg-Nord-Ost begangen. Alleine wir haben aber in diesem Jahr schon über 100 rechte und rassistische Straftaten dokumentiert.

 

08.05.2016 → Nazis aus dem Umfeld der NPD putzen mehrere Denkmäler, unter anderem eines in Meiendorf.

 

08.05.2016 → Das 3. „309-Cafe“ wird in Steilshoop durchgeführt um den 8. Mai zu feiern [Foto 10,11,12]:

Am 08.05.1945 kapitulierte die Wehrmacht und das NS-Regime wurde zerschlagen, das haben wir gestern wie angekündigt mit einem Grillfest in Steilshoop gefeiert.

Danke an alle die da waren!

Wir haben eine kleine Rede gehalten, da es uns wichtig war, den Tag mit unseren eigenen Inhalten zu füllen. Wenn euch das interessiert, könnt ihr eine kurze Zusammenfassung hier lesen:

Der 8.Mai ist für uns ein wichtiges Datum. Wir wollen heute allen Menschen gedenken, die sich an der Zerschlagung des Nazi-Regimes beteiligt haben.
Unser Fokus liegt hierbei auf denen, die aus antifaschistischer Motivation Widerstand gegen den Faschismus geleistet haben. Das sind zum Beispiel:

- Partisan*innen
- Menschen, die verfolgten Personen Unterschlupf gewährten
- Saboteur*innen
- Deserteure
- Widerstandskämpfer*innen, die durch Flugblätter, Graffiti und auf anderen Wegen versucht haben, den Faschismus zu bekämpfen

Natürlich wäre der Faschismus in Europa nicht ohne die Armeen der Alliierten besiegt worden, wir wollen aber vor allem denen gedenken, die aus antifaschistischer und proletarischer Perspektive gekämpft haben.

Am 8.Mai war der Faschismus aber nicht komplett vernichtet, im Gegenteil: gerade in Deutschland saßen in den Behörden, der Justiz, dem Bunsdestag oder auch der Bundeswehr weiterhin viele von denen, die sich von 1933-1945 an den Verbrechen der Nazis beteiligt hatten.

Ihre Ideologie lebt bis heute weiter, was aktuell in den Erfolgen der AfD und den täglichen rechten und rassistischen Angriffen deutlich wird.

Deshalb ist der 8.Mai für uns zwar ein Feiertag, aber auch eine Erinnerung daran, den Kampf gegen den Faschismus und rechtes Gedankengut weiterzuführen.
Wir wollen an dieser Stelle den Schwur von Buchenwald zitieren, der von den Überlebenden des KZ Buchenwald nach der Befreiung des Lagers formuliert wurde:

"Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."

(Text von unserer Facebookseite)



10.05.2016 → Bei einem kleinen Stadtteilrundgang wurden in Steilshoop Hakenkreuze übersprüht [Foto 13].

 

 

Aktuelle Infos auf #nonazishh oder https://twitter.com/Antifa309



Unvollständige Liste zum Naziproblem in Hamburg-Nord-Ost:

06.11.14 Hamburger Abendblatt - Nazidemo angegriffen: http://www.abendblatt.de/hamburg/wandsbek/article134079031/Rechter-Aktiv...

02.12.14 Antifa 22309 - Rechte Umtriebe : https://linksunten.indymedia.org/de/node/128706

08.12.14 Antifa 22309 - Drohungen gegen Antifas : https://linksunten.indymedia.org/de/node/129231

13.02.15 Antifa Recherche - Naziouting : https://linksunten.indymedia.org/de/node/134863

23.04.15 Antifa 22309 - Update Naziaktivitäten : https://linksunten.indymedia.org/de/node/141266

10.06.15 Antifa Stadtteilrungang : https://linksunten.indymedia.org/de/node/145673

29.08.15 Antifa Infostand Farmsen/Berne : https://linksunten.indymedia.org/de/node/151724

23.09.15 Antifa 22309 - Farmsen/Berne Naziaktivitäten : https://linksunten.indymedia.org/de/node/153957

29.10.15 Hamburger Morgenpost : http://www.mopo.de/hamburg/in-hamburg-und-umgebung-unbekannte-schmieren-...

07.11.15 Hamburger Morgenpost : http://www.mopo.de/hamburg/steilshoop-unbekannte-schaenden-gedenkstaette...

10.11.15 Antifa 22309 - Nazis zerstören Gedenkorte : https://linksunten.indymedia.org/de/node/158783

03.03.16 Antifa 22309 – Nazipropaganda in Hamburg-Nord-Ost entfernt :

https://linksunten.indymedia.org/de/node/171186

20.04.16 Schriftliche Kleine Anfrage + Antwort : https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/52525/straf-und-gewalttaten-mit-rassistischem-rechtsextremistischem-und-oder-ausl%C3%A4nderfeindlichem-hintergrund-in-hamburg-1-quartal-2016-.pdf

27.04.16 Hamburger Wochenblatt : http://www.hamburgerwochenblatt.de/fileadmin/SystemOrdner/Ausgaben/Barmb...

07.05.16 Die Welt – Achtung Triggerwarnung! : http://www.welt.de/regionales/hamburg/article155123354/So-alltaeglich-ist-Fremdenhass-in-Hamburg.html