Leipzigs OBM zur Flüchtlingssituation: „Wollen weg von Massenunterkünften“

Erstveröffentlicht: 
13.04.2016

Die Stadt Leipzig will die derzeit nur geringen Zahlen neuer Asylbewerber dafür nutzen, die Unterbringungssituation allgemein zu verbessern. Die Kommune arbeite an menschenwürdigeren Lösungen, so das Stadtoberhaupt.

 

Leipzig.  Oberbürgermeister Burkhard Jung hat sich auf Facebook erneut zur aktuellen Flüchtlingssituation geäußert. Wie er dort in einem Video erklärt, leben derzeit 5240 Asylbewerber in den kommunalen Unterkünften der Messestadt. Dazu kommen 1190 Menschen, die noch in den Erstaufnahmen des Freistaates auf Leipziger Stadtgebiet ausharren. Letztere Zahl belege, dass sich die Situation grundlegend gewandelt und entspannt habe, dass deutlich weniger Menschen in der Messestadt ankommen. „Das gibt uns eine Atempause, um neue Formen der Unterbringung zu diskutieren und zu schaffen“, so das Stadtoberhaupt.

 

Aktuell lebt ein großer Teil der Asylbewerber noch in Gemeinschaftswohnheimen, nicht wenige sogar in temporären Zeltstädten mit Leichtbauhallen. „Wir wollen weg von den Massenunterkünften, wie beispielsweise auf der Alten Messe. Wir wollen perspektivisch dauerhafte, vernünftige, menschenwürdige, feste Lösungen finden“, sagte Jung.

 

Prognosen, wie viele Menschen in diesem Jahr nach Leipzig kommen werden, wollte Jung nicht abgeben. Dazu gebe es keine verlässlichen Zahlen. Sicher sei aber: Auf Dauer werden Menschen weiterhin in Europa, in Deutschland und auch in Leipzig Schutz suchen. Die Aufgabe aller Leipziger sei es deshalb, auf die Neuankömmlinge zuzugehen, sie kennenzulernen, im alltäglichen Leben, beim Bürgerfrühstück, in Vereinen und im Sport offen zu sein. „Wir brauchen Begegnung, damit Vorurteile abgebaut werden können, damit die Menschen hier bei uns wirklich ankommen können, um zu bleiben. Denn das wird ohne Zweifel das Ergebnis sein“, so das Leipziger Stadtoberhaupt.

 

 

Von mpu