AfD-Kandidat Bitterfeld: Volker Olenicak, der lächelnde Nazi von nebenan

AfD-Kandidat Volker Olenicak - Wahlsieger im Wahlkreis 29 in Bitterfeld

In Bitterfeld erzielte die AfD bei der Wahl am 13.03.2016 ein Rekordergebnis. Ein bemerkenswertes Detail war der Gewinn von insgesamt 15 Direktmandaten. Darunter auch im Landkreis Bitterfeld, wo die Partei sowohl bei den Erst- als auch den Zweitstimmen landesweit an der Spitze lag, so dass der dortige Direktkandidat, Volker Olenicak, direkt in den Magdeburger Landtag einziehen kann.

 

Um uns ein Bild von Herrn Olenicak zu machen und zu wissen, welchem Gedankengut er anhängt und woher er seine Infomationen bezieht, haben wir uns mal auf seiner Facebook-Seite umgesehen. Dort war bei den neueren Einträgen neben etwas AfD-Propaganda der "harmloseren" Art nicht viel zu entdecken, je weiter man zurückgeht, desto "interessanter" und aussagekräftiger werden die Inhalte. Darunter Beiträge der Neonazi-Partei "Die Rechte", antisemitische Hetzschriften, Beiträge von Neonazis und Holocaustleugnern, die Herr Olenicak munter teilte und mit "Lohnt sich", "Ansehen!" oder "So isses" kommentierte.

Und was macht Herr Olenicak außerhalb der Facebook-Bubble? Nun...schon das erste Mandat, das er für seine Partei erreichte, ein Sitz im Gemeinderat im Sachsen-Anhaltinischen Muldestausee, sorgte seinerzeit für Aufsehen. Allerdings ging es dabei weniger um Herrn Olenicak und dessen Positionen, sondern um seine Fraktion: Es war die bisher erste (und einzige) Fraktion, in der sowohl AfD als auch die Partei "Die Linke" vertreten war. [1]

Noch interessanter ist allerdings die Tatsache, dass Herr Olenicak ein regelmäßiger Teilnehmer der sogenannten "Montagsdemo" war, dem Bitterfelder Ableger der "Mahnwachen für den Frieden".


Denn an dieser nahmen mitnichten friedensbewegte Personen teil, wie es der Name vermuten lässt (oder auch nicht, man kennt das Spiel inzwischen). Die Bitterfelder Wahnmachen waren ein krudes Sammelsorium von AfDlern, Reichsbürgern und vor allem organisierten Neonazis vom 3. Weg, Die Rechte und insbesondere der kameradschaftsähnlichen Organisation "Brigade Bitterfeld", in der militante Neonazis der Region versammelt sind. Bitterfeld war schon immer ein Schwerpunkt der rechtsextremen Szene, doch die Montagswahnmache verschärfte die Situation extrem. Nachdem eine linke Gruppe eine Gegendemonstration organisierte, eskalierte die Lage und es folgten über Monate hinweg Anschläge und Überfälle auf linke Personen und Projekte. [2][3] Dabei wurde sogar (weil sich die Nazi-Schläger in der Tür irrten) ein wehrloser 74jähriger in seinem Bett krankenhausreif geprügelt.[4]

 

Dass Herr Olenicak regelmäßig ausgerechnet an einer Veranstaltung teilnahm, an der solche Gewalttäter teilnehmen, wirft ein zumindest zweifelhaftes Bild auf ihn. Dass die Personen diesen Spektrums ebenso wie Andre Poggenburg und Lydia Funke auch an den von ihm organisierten AfD-Demonstrationen in Raguhn teilnahmen, erscheint dann nur logisch.

 

Alle Bilder: Screenshots vom öffentlichen Facebook-Profil von Volker Olenicak, aufgenommen am 23.01.16

 

[1] http://www.tagesspiegel.de/politik/sachsen-anhalt-linke-und-afd-kooperie...
[2] https://www.antifainfoblatt.de/artikel/bitterfeld-und-seine-neonazikader
[3] https://linksunten.indymedia.org/de/node/143125
[4] http://www.mz-web.de/bitterfeld/prozess-in-bitterfeld-falsche-tuer--taet...
[5] https://www.flickr.com/photos/mediathek_bialek/albums/72157659323937009