Berlin: chillen und durchatmen in der no-go-area

Tag Leute, ich möchte was über massive Alltagsdiskriminierung loswerden: Seit Jahren bekommen es die Großzahl der links-alternativen Kneipen die Voküs / Küfas anbieten in Berlin nicht hin, mal rauchfrei einen gemütlichen Abend zu ermöglichen. Zu wichtig sind die Einnahmen durch Alk und da gehören die Zigaretten offenbar dazu und da die , die die Schichten schmeissen selbst rauchen, ist es kaum möglich über den Darwinismus der über den Darwinismus zu sprechen, wegen dem ich nicht der einzige bin, der im Herbst / Winter manchmal zu Essen vor die Küche gehe, weil es erträglicher ist als diese Scheisse zu atmen, wo das Essen doch schmeckt und günstig ist, bedarf ja eigentlich keiner Erklärung weshalb man Küfas / Voküs aufsucht. 

In alter "geh doch rüber"-Manier wird immer wieder auf Kneipen verwiesen, in denen man theoretisch erstmal erklären muss was indymedia ist, um mal durchzuatmen. Mir geht es im folgenden um Tabakrauch, auch wenn der Bruch eines alten Konsenses der meisten Hauskneipen Problem genug ist, keinen Schnaps zu verkaufen und auch immer was billigeres alkoholfreies als Bier anzubieten.

 

Die meisten Berliner Projekte sind schon weit vorn, wenn man beim Essen nicht zum Passivrauchen genötigt wird, und selbst das heisst, immer wieder Gespräche unbekannten Leuten führen müssen, um nicht unmittelbar in deren Gift, Gestank, Gefühlsabstumpfung (und …, …, …) mithineingezogen wird. Wer was aktiv dagegen tun will, der oder dem bleibt  bleibt ein Marathon mehrfacher Plenabesuche bei dem Grossteil der linken Kneipen und Partylocations der grössten Stadt im Umkreis von vielleicht 1000 km

 

 

"Wir wollen, dass sich alle wohlfühlen..." leiten sich die Antidiskriminierungsflyer ein, die inzwischen gängig sind, um dann doch immer gleich in der Praxis auf Mehrheitsverhältnisse abzubiegen, wo man zum eher zum dulden des Rauches gedrängt wird (kein Antiawarenessteam wird Rauchende in einen Raum drängen die eine TÜV-geprüfte Lüftung installieren, die den Schaden halbwegs minimiert, auch wenn laut Aussage der  Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung das auch keinen absoluten Schutz vor Rauchpartikeln bietet)  oder die geschlossenen Fenster und Türen zu ertragen angehalten wird, die einen mit dem Rauch einsperren, damit es keinen Ärger mit  Nachbar_innen gibt.

 

Toller Kuschelkurs für Egoisten, das ist lähmend und schade, ich habe in der letzten Zeit jede scheiss Woche einen Menschen getroffen, der es nicht mehr aushält und dann lieber zu Hause bleibt, als in einer dieser verrauchten Dinger zu gehen!!! Das heisst: kürzerer Aufenthalt ausserhalb der oft langweiligen Wohnung, weniger Beziehungspflege, weniger Flirts, weniger Gespräche die vielleicht den Horizont erweitern oder gar neue Projekte oder Aktionen denk- und greifbar machen.

 

 

 

Argumente gegen diesen Stalinismus gibt es genug, aber mit Raucher_innengruppen zu reden ist relativ müssig. Niedrigschwellige Agressionen fangen ja bereits bei „ich dachte dass man hier rauchen kann“ in geschlossenen Räumen an, is schwer mich nicht darüber aufzuregen, weil kaum etwas dagegen hilft, dass man ab etwa 18 zu diesem Nervengift in der Linken Szene genötigt wird, um schlicht dabei zu sein und kaum was hilft, sich gegen diese Egoisten durchzusetzen - ich mache mich ja schon schuldig, wenn ich im Winter lüfte, damit ich es in solchen Läden überhaupt aushalte.

 

 

Erbärmilcherweise gilt für Passivrauchende weder ein bis jetzt beachtetes Konzept der Definitionsmacht, noch wird auf Grundrechte wie das der körperlichen Unversehrtheit (Art. 2 GG) wertgelegt, noch Rücksicht auf Astmatiker und Leute die mit ihrer Sucht brechen wollen bzw. nicht rückfällig werden wollen Rücksicht genommen, geschweige denn, dass Menschen bevormundet werden, die das Zeug schlicht nicht konsumieren wollen, bzw. nicht in eine Suchtlatenz gebracht werden möchten!

 

 

Wer Interesse hat, die lavierende Machtgeilheit anderer Menschen zu erleben, die nichts anbieten wollen und können ausser viel Gelaber, sollte Gruppen von Rauchenden diskutieren, die Art neuer Erkenntnisse über die Thermodynamik am Beispiel der Rauchgasentwicklung im politischen Raum, sind verblüffend. Je linker, desto dümmer scheint mir: wenn die Veranstaltenden des Abends Aschenbecher ausstellen und ich mich dort beschwere, gelte ich als verwaltungsgeil, wenn ich mit potentiell allen Rauchenden rede, (Basis Basis Basis!) bleibt mir wenig anderes vom Abend, als mich in die  Weisheiten aus dem "dit wird schon und ich versteh dich, aber" Nirvana stürzen, wenn es nett läuft, zumal ich man in der Regel damit allein steht und auch mal bis zu zwanzig Leute gegen sich haben kann, die sich megagleichberechtigt fühlen, wenn sie jemanden mit dem Rauch hinausekeln oder sich dumm stellen und ernsthaft über fehlenden Zusammenhang zwischen dem Rauch und ihrer Kippe diskutieren, und das, wo die meisten rauchenden das Zeug kaum geniessen und alles mit einem "sei froh, dass du nicht rauchst" abbügeln.

 

Ich bin sauer auf diesen blöden Berliner Film, der so viele ansteckt, auch Besucher von Ausserhalb die oft noch vorsichtiger sind, scheinen alles vollzusmoken, weil es ja hier eh „alle“ tun. Es reicht ja, dass ein, zwei Zigaretten angezündet werden, das reicht ja als Schlüsselreiz für andere, innerhalb von 20 bis 40 Minuten einen Raum kaum betretbar zu machen.

 

Ok, es ist ein Punkt, dass die Ächtung von Rauch nur eine Spielart der sozialen Kontrolle ist, das Rauchverbot dient meist keinen höheren Zielen als Krankenkassen zu entlasten, immerhin beschweren sich viele Rauchende darüber, dass sie nicht mehr alle Leute in Restaurants vollqualmen können und meinen schon deswegen linke Projekte als Fluchtort zu nehmen.

Ihr merkt, wie ausleiernd das ist, ich habe hier mal eine Menge an Erfahrungen zusammengetragen, die ich für typisch für diese eigentichen no-go's in den superemanzipatorischen Räume mit ihren Gebeten, halte, die bei Übergriffen jeglicher Art zum  "einzuschreiten" fordern, als ob der Tag nur durch Neonazis, PEGIDA, Transphobie und ähnliche strukturelle Angelegenheiten versaut werden würde:

 

 

Im Café „Krähenfuss“ ist immerhin ein Tag ohne „Smog“ ausgemacht (wie war das mit Rosa Parks damals?), immernoch ansatzweise akzeptabel ist der Montag im „New York“ wo es pro forma rauchfreie Räume gibt, in die der Dunst langsam reinkommt, auch schon vor dem Essen, behände ist der rauchfreie Raum im „Tristessa“ der durch den Kicker im Keller drunten vollgeraucht wird. Syndikat ist auch so einer dieser genialen Fälle, es gibt zwar eine Rauchabzugsanlage, aber logischerweise hat kaum jemand für von aussen kommende (warme) Luft gesorgt, so dass sich von einem echten Zug sprechen liesse, die Potse ist kaum zumutbar was die Luft angeht, die BAIZ strengt irre an, trotz der eigentlich angenehmen Leute, Vetomat ist dahingehend ein no-go, die Köpi… naja, ein schlechter Witz genau wie die „Linie 1“ oder die (Georg- von-)Rauch-hausküche… sorry: nein, bei den Kneipen in der Rigaer Strasse hat man auch Pech, wenn man hofft ohne ätzenden Zigarettenrauch günstiges und oft leckeres Essen zu futtern, im Ida Knowhere gibt es Bioessen und Biotod, das Zielona Gora fängt erst an Leute ab 21 Uhr das servierte Essen madig zu machen.

 

Was bleibt sind  einzelne Bars wie das K-Fetisch die abgetrennte Raucherräume anbieten, auch wenn die Party ja meist bei den Rauchenden ist, aber es reicht, dass einem Rauchende das als Feigenblatt anbieten, auch wenn es am Arsch der Welt liegt, und es denen auch gleichgültig ist, ob mensch dort interessant findet.

 

 

 

Nebenbei > > >  bin ich entsetzt, wie viele Kinder immer wieder noch 2015 / 2016 von ihren Eltern und deren Vertrauen vollgequalmt werden, aber scheint ja das Vorrecht vieler Erwachsener zu sein, ganz egal ob es eine UN Kinderschutzkonvention gibt…

 

Rauchende Argumentiere oft kulturell, das ist immer wieder erstaunlich, als ob Zigarettenrauch eine Art Geist wäre und Toleranz es allein bringen würde, als liesse sich der Rauch wegbeten und die Folgeschäden sollen gefälligst von den Unglaubigen behoben werden. Is ja nicht so, dass ich nicht auch in wenigen Momenten sehe, dass eine Zigarette angebracht ist, oder selbst dem keine Beachtung schenke, aber neulich im „Clash“ hätte ich mich schon am frühen Abend fast übergeben müssen, weil der Rauch so beissend war wie in einer Laubenpieperkneipe voller zechender Spiesser, da reichte eine halbe Minute um mich durch den Mief fast zu erbrechen.

 

 

Danke auch   : (

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Du berufst dich auf die "linke Szene", linke Konzepte etc., sprichst aber im gleichen Atemzug vom Grundgesetz, von der UN Kinderrechtskonvention, führst die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung als Quelle an... Merkste selber, wa?

Der Artikel klingt eher nach eingeschnapptem Kleinkind. Und bevor du jetzt denkst, dass ich eine_r dieser Raucher_innen bin, die dich so doll ankotzen: nö. Mich nervt das auch ganz oft. Und ich finde es auch gut, mit Freund_innen darüber zu sprechen. Andererseits: es ist auch ganz schön deutsch, dass wir offensichtlich keine anderen Probleme haben als unsere Wohlfühlzonen. Das heißt nicht, dass Kritik an der linken Szeneblase nicht richtig, wichtig und gut ist. Aber manchmal frage ich mich, ob Leute wie du sich wohlwollend im Kapitalismus den Arsch breitsitzen, sich den ganzen Tag irgendwelche Internettexte überlegen während es draußen brennt.

Zur Raucher_innen-Debatte: es gibt auch Läden außerhalb vom kuscheligen Szene-Kiez. Auch wenn es da so gemütlich ist, tut es dir sicher ganz gut, ein paar andere Orte zu erkunden. Dort kannst du dann auch herausfinden, welche Läden neben deiner Aufzählen noch (teilweise) rauchfrei sind. Mit so einem pampigen Text erreichst du jedenfalls nicht, dass in Zukunft die Räume im Szene-Kiez rauchfrei(er) werden, da bleibt nur noch die Suche nach Alternativen.

Nach dem xten Antirauchertext nun doch meine persönliche Anmerkung, ohne eine Rechtfertigung sein zu wollen. Ich persönlich bin froh um jeden Freiraum, in dem noch geraucht werden darf, da ich mich aufgrund diverser psychischer Probleme sonst kaum unter Leute begeben könnte. Schwäche? Klar, keine Frage. Klar, könnte ich mich staatlich behandeln lassen und mit Psychopharmaka jeglicher Art experimentieren - mit ungewissem Ausgang und Folgen. Möchte ich aber nicht, habe Angst, es mangelt mir an Kraft und Vertrauen. Plädiere auch gar nicht auf ein "Recht" zu rauchen - für einen Film/Vortrag etc. kann ich gerne verzichten. Beim Essen sowieso, selbst mir als starkem Raucher ist das selbstverständlich. Aber unter vielen mir fremden Leuten mit der üblichen Feierkommkunikation wird es ohne Tabak eben schnell zu viel. Irgendwer wird also immer ausgeschlossen.

Es ist aber kein Freiraum, wenn du andere ausschließt.

Wenn du nur mit Tabak das Haus verlassen kannst, solltest du daran vielleicht lieber arbeiten als dadurch widerum andere auszuschließen. Was ist das denn bitte für eine Logik?!

Raucher auszuschließen ist kein Ausschluss, oder was?

müssen nur mal das Qualmen sein lassen

Tja, das kann aber nicht jeder. Ich z.B. rauche Kette und zumindest bei mir im kollektiv, sind diejenigen, die sich am meisten einbringen Raucher. Falls das kollektiv nun beschlösse unseren Raum rauchfrei zu machen, würden sich die Raucher wohl nach was anderem umsehen. Ob die Nichtraucher dann bereit und in der lage sind den Aderlass aufzufangen, sei mal dahingestellt. Fakt ist: ob ein Raum rauchfrei oder nicht ist, liegt vor allem an denjenigen, die das Gerüst des Kollektivs bilden. Sind diese Raucher, werden sie in ihren Räumen auch rauchen wollen. Also liebe Nichtraucher, engagiert euch mehr, dann gibts auch mehr rauchfrei.

Dann noch mal deutlicher: ich kann den Autor des Textes schon verstehen. Selbst als starkem Raucher ist es mir in einigen Läden mit schlechter Lüftung auch mal zu viel. Werden Speisen zubereitet oder zu sich genommen, ist rauchfrei für mich persönlich eine Selbstverständlichkeit. Ebenso bei Vorträgen, Filmvorführungen oder Diskussionen. Nur wenn es in Richtung Party geht, mit vielen gleichzeitig redenden und agierenden Leuten, lauter Musik usw. wird es mir eben schnell mal zu viel. Wäre dann kein Teilnehmer/Feiernder, sondern nur jemand, der sich zusammenreißen und konzentrieren muss. Vor die Tür gehen oder in abgetrennte Raucherbereiche wären für mich auch keine Zumutung. Aber dann sind wir beim altbekannten Problem, daß entweder viele Leute vor der Tür stehen und es Probleme mit Nachbarschaft und Ordnungshütern gibt. Oder daß, wie im Text auch erwähnt, die Party hauptsächlich im Raucheraum abgeht. Und daß auch nicht jeder Laden einen seperaten Raucherbereich einrichten kann. Eine wirklich leistungsfähige und damit wirksame Lüftung kostet teuer Geld. Mal eben den Kernbohrer ansetzen und einen alten Stalllüfter einsetzen reicht leider nicht.

 

"Musste halt an dir arbeiten" ... das ist mir mehr als bewusst, jeden einzelnen Tag. Nach bürgerlicher Verwertungslogik bin ich natürlich krank, gestört, nicht stark und leistungsfähig genug. Ich kann ja nicht mal mit Ämtern oder Ärzten um. Logischerweise sind  hippe Kommerzclubs voller ach so schöner, erfolgreicher und total leistungsfähiger  Menschen genausowenig für mich wie die typische Großraumdiskothek. Umso dankbarer bin ich für gemütliche Freiräume, in denen ich auch mal unter anderen netten Menschen ich selbst sein kann. Und es auf andere Werte als "Schönheit, Erfolg, Klamotten, mein Job/Haus/Boot" ankommt. Nur klappt es halt nicht mit "dann sei halt nicht gestört" und auch ein "geh halt inne Klapse und friss Pillen" weder zielführend, noch solidarisch oder nur menschlich.

.. damit es dir nicht noch schlechter geht, soll es anderen schlechter gehen? vollkommen unsolidarische haltung. hör auf zu rauchen. das ist die lösung.

Der Gestank ist in der Substanz drin, Anti-Nikotin Farbe wird eh nicht genutzt, dementsprechend bleibt das Problem ein Problem. Es ist halt komisch das man gegenüber vielen Dingen tolerant sein kann, es aber bei der eigenen Sucht aufhört.

Organisier doch selbst eine Rauchfreie Vokü anstatt das von Rauchern zu fordern. Gibt bestimmt ein Kollektiv, dass dir dafür einen Raum zur Verfügung stellt.

Oder forderst du lieber ein, statt etwas zu organisieren?

1. Gibt bzw. gab es diese rauchfreien Voküs schon.

 

2. Ist es verdammt schwer sowas bei einem Kollektiv durchzusetzen.

 

3. Geht es bei dem Artikel eher um eine allgemeine Rücksicht auf Nichtraucher_innen. Was bringt es wenn es eine rauchfreie Vokü gibt und ich aber lieber auf ein tolles Konzert gehen würde, was ich aber nicht kann, weil ich sonst brennende Augen und Kopfschmerzen bekomme?

1. Wenn es Die gibt, warum wird dann hier rumgeheult? Was es Die gab, was spricht dagegen Sie wieder zu organisieren?

 

2. Sprach ich nicht von durchsetzen, sondern von Fragen! Ganz nett, mit nem Konzept in der Tasche hingehen und fragen, ob das an freien Tagen möglich wäre. Kenne kaum Kollektive die sich gegen so etwas sperren, wenn man ihnen das eigene Anliegen vernünftig erklärt.

Wenn jedoch jemand kommt und fordert, kann er/sie sich auch meiner Meinung nach gleich wieder verpissen.

 

3. Sorry, weiß jetzt nicht von was für Konzerten du redest, aber willst du wirklich den Leuten ihren Spaß verbieten? Demnächst dann noch Alkohol, weil dir Besoffene so auf den Sack gehn?

 

Aber anscheinend bist du ein Verfechter von "Mehr Regeln, damit sich jeder Wohlfühlen kann!" Von daher ist mir deine Einstellung ziemlich egal, da ich dich da als "linksradikal" nicht ernstnehmen kann. Wenn wir es nicht mal unter uns hinbekommen einvernehmlich ohne Gesetze zu Leben, wie soll das dann mit dem Rest der Bevölkerung klappen?

Da stimme ich DIY vollkommen zu!

Das Zielona ist beispielsweise auf der Suche nach einer Gruppe die ein Wochenende übernimmt. Leg los, mach den Vorschlag!

Zu Deinem Satz das "Zielona Gora fängt erst an Leute(n) ab 21 Uhr das servierte Essen madig zu machen" muss ich Dir klar sagen, dass ab 21 Uhr an über 90 % der Abende das Essen eh alle ist. Ab 21 Uhr sehe ich da auch seltenst Kinder.

Klar, im Winter ist es nicht cool, da die Leute auch nicht draußen sitzen können. Es ist aber immer noch die Entscheidung der Leute die den Abend durchführen und / oder des Plenums.

 

Du glaubst nicht, was da bei einem Abend hinter der Theke alles kommt:

Dem / der einen

- ist der Film zu laut, sie / er bekommt Ohrenschmerzen

- ist der Film zu leise, sie / er kann ja nicht von den Lippen ablesen

- regt sich auf über Bier, das dort Abends getrunken wird

- zieht es wenn die Lüftung an ist, sie / er ist nach jedem Besuch krank

- der nächste fragt nach Sitzkissen für die Barhocker, weil der Arsch nach nem Besuch immer weh tut

- ist es zu dunkel, ihr / ihm tun die Augen weh

- dem nächsten zu grell, aber Kerzenrauch ist ja ja auch schädlich

- will Latte Macchiato, weil Filterkaffee im Hals kratzt

....

Ich weiß nicht ob Du bock hättest Dir das abendlich jahrelang anzutun, wenn Du Dich jeden Abend mit Leuten über diese Themen stundenlang austauschen müsstest. Da musst Du Dich jedenfalls nicht wundern, wenn die Thekenleute dies einfach nicht am Abend ausdiskutieren möchten.

Ich muss sagen, ich suche mir meine Projekte / Kneipen danach aus, ob ich mich wohl fühle und ob ich nette Leute treffen kann.

Und wenn ich keinen Rauch will, weil ich mein beispielsweise mein Kind dabei habe, dann gehe ich halt wo anders hin.

 

Und mit dieser ganzen UN Kinder..., TÜV, Artikel 2,... bräuchtest Du mich gar nicht zu kommen, da würde ich Dir die Tür zum verlassen des Ladens gleich auf halten!

Und nur weil es Menschen gibt, die sich über teils merkwürdige Dinge aufregen, an denen sie aber recht einfach selbst was ändern (aufstehen statt auf dem unbequemen Hocker zu sitzen....Mate trinken statt ekelkaffee, etc.) ist das die Berechtigung dafür, dass Mesnchen komplett aus Räumen ausgeschlossen werden, weil sie sich nicht in Rauch aufhalten wollen bzw. können?

Wie soll ich mir ne tolle Veranstaltung suchen, wenn ich zb auf Konzert x oder zur Lesung y will, bei denen aber geraucht wird?

Irgendwie schließt Du Dich doch selbst aus, oder?  Ich mein, Du schreibst nen ends langen Artikel, nur um zu sagen 'Ich werde ausgeschlossen, weil geraucht wird'. Das stimmt doch nicht. Du verlässt den Raum, weil geraucht wird. Aktivität liegt bei Dir. Und es gibt massenhaft Projekte, in welchen - zumindest zu bestimmten Uhrzeiten - Rauchen nicht erwünscht ist.

 

Und schlussendlich schließt Du Dich auch selbst aus, wenn Du hier GG und UN-Blabla heranziehst.

selten so ein schönes Beispiel für Täter Opfer umkehr gelesen.

"du verlässt den Raum. Aktivität liegt bei dir".... erstze das mal mit Situation wo Übergriffe stattfinden und die Betroffene rausgehen.

Oder du in ne Kneipe geräts wo lauter Faschos sind und du dich entschliest fix wieder rauszugehen... da schliest du also die armen faschos aus ?

 

und wenn es jetzt heist, das sid ja ganz andere Situation und Gefahrenlagen....

Am Ende ist rauchen halt hart gefährlich für die Gesundheit.

eigentlich traurig das da teile der so verhassten spießigen bürgerlichen Gesellschaft schon restriktiver unterwegs sind als Leute aus der ach so progressiven Linken Bewegung.

 

Und an alle AntiKapitalist*innen, Second Hand Klamotten Träger_innen, Ököesser und Dumpdiver.... macht euch mal auf die Suche nach fail gehandelten Tabak... gar nicht so einfach.

Überlegt mal wie, von wme geschufftet werden muss für eure Sucht. Und wer finanziell davon proftiert, und welche Fläcen und Ressourcen dafür benutzt werden.

 

 

Als mal Raucher mal Nichtraucher sag ich dir folgendes: Hör auf Rumzuopfern.

Jede scheiß neue Opfergruppe macht neue Einschränkungen auf. Und es wird Zeit echt nicht mehr jeden Scheiß zu akzeptieren. Es gibt Straight-Edge-Konzerte in Berlin. Gefallen die dir nicht organisiere selbst welche.

 

Aber eigentlich ist es gar nicht das was du willst. In diesem Post kommt das eigentliche Anligen durch: Einschränkung von anderen. Hätteste mal das Wort restriktiv lieber umschrieben. Eine "Szene", die sich von niemandem etwas vorschreiben lassen will soll ständig mit Hilfe von Opferstilisierungen weiter eingeschränkt werden Nicht falsch verstehen, es gibt Punkte, wo das durchaus richtig sein kann. Aber nicht bei jedem Scheiß. Fragt euch mal, wieso der Nachwuchs ausbleibt, bzw. so gering ist. Manchmal Frage ich mich ob der Staatsschutz da die Finger drin hat. Nein ich bin kein Aluhutträger, aber keine_r die/der ein ernsthaftes Interesse am bestehen dieser "Szene" hat, würde ständig neue Regeln erschaffen, die sie immer unattraktiver machen. Und Staatsschutz wäre mir da als zersetzender Akteur irgendwie lieber als die "eigenen" Leute.

Du, nicht so wirklich. Bei vielen Läden weiß mensch einfach, dass das geraucht wird. Du jedoch kommst dahin, willst bei jeglichen 'feinen Dingen' partizipieren (vllt. wegen Inhalten, Atmo, keine Ahnung) und möchtest zeitgleich jedoch Deine krasse Normativität durchziehen, welche Dich eben ganz eindeutig und ohne jeglichen Zweifel in die Rolle des Opfers setzt. Einfache Grenzziehung: Raucher_in: schlecht, Nicht-Raucher_in: gut. Meines Erachtens, ist die einfache Grenzziehung hier jedoch nicht gegeben, eben weil Du es vorher weißt. Wenn es in Läden diskutiert und auf Basis dessen geändert wird, ist's ja gut. An einigen Orte war das so: zur "VeKü und Lesungen bitte nur noch VOR der Tür". Das weiß ich dann und kann mich drauf einstellen.

 

Deine Scheißmoral will sich nicht auf gar nichts außer sich selbst einstellen. Das mit übergriffigem Verhalten oder ner Faschokniepe gleichzusetzen, ist einfach nur bescheuert. Nirgendswo steht draußen dran "Achtung, hier wird's übergriffig" oder "Achtung, hier nur dOitsche Gäste". Und wenn, wielange steht der Laden?

 

Aber jo, "Meine Alternativität ist toll. Eure nicht so".

Scheiß Spalter_in!

Sorry,

aber die Berliner Syene stinkt genauso wie die Stadt.

Ich kann mich dem Text nur anschliessen, wobei im Großteil der anderen Städte auch viele Orte nicht rauchfrei sind.

Aber schon deutlich weiter als Berlin - Freiraum ist in Berlin eine hohle Floskel und auch nicht mein Freiraum. Mein Freiraum muss auch frei sein, geht halt vor die Tür zum rauchen.

Ihr macht den Qual und die Tat. Ist das für dich/euch gelebte Freiheit?

Danke für den Artikel!

 

In den Kommentaren merkt man ja auch direkt schön wie die Beißreflexe der Raucher_innen so funktionieren.

Wider mal typisch Indymedia - Community! Unsolidarisch und asozial bis ins Letzte.

1. Das Grundgesetz wurde (bis auf seine vielen Veränderungen und kapitalistisch-faschistischen "Einschübe") durch linke Kräfte erkämpft und in Kraft gesetzt!

2. Die Menschenrechts-Charta ist wohl ebenso ein linkes Attribut (wenn nicht zumindest auch für Linke geltendes) zu versuchen Menschlichkeit, Gerechtigkeit in die Welt zu bringen.

Warum sollte jemand abgesprochen werden "Links" zu sein nur weil er sich darauf beruft?! Zumal man nicht links sein muss um eine linke vokü besuchen zu wollen oder sich auf linke Regeln zu berufen!

3. DIY - Der Mensch der den Artikel schreibt ist sichtbar verwirrt! Würde er sich selbst organisieren können hätte er es sicher schon getan. In einer Stadt wie Berlin sich selbst organisieren und in Konkurrenz mit den Voküs der Szene treten; sehr unrealistisch! Und so eine Spaltung vorzuschlagen auch sehr kontraproduktiv.

Zum Thema:

Ich habe Menschen kennengelernt die haben eine "Rauch"-Allergie. Die sterben wenn sie Nikotin einatmen. Die können in linke Projekte, Kneipen, etc pp nicht gehen.

Rauchen, Alkoholismus, Drogenkonsum, sind absolut unlinks!

Sie gehören zu Recht kritisiert und eingedämmt. Es muss möglich sein Freiräume auch zu Freiräumen FÜR ALLE und besonders Schwerbehinderte machen zu können.

Nur weil wir deinen Kindergartenscheiß nicht unterstützen sind wir asozial? Keiner zwingt dich dorthin zu gehen, selber forderst nur Sachen, statt selber was zu machen. Rumheulen auf höchsten Niveau.

 

Kein Mensch stirbt direkt wenn er Nikotin einatmet, auch nicht mit einer Allergie - wobei die Frage bleibt warum jemand mit Nikotinallergie eine Raucherkneipe besucht - Mit Nussallergie kommt ja auch keiner auf die Idee ne Erdnussfabrik zu besuchen.

 

Rauchen, Alkohol trinken und Drogen nehmen, sollen wir auch nicht mehr - ja Mutti - verstehe schon warum Menschen sich mit Drogen abschießen, bei so Mitmenschen wie dir!

Wo und wann wurde denn das Grundgesetz "erkämpft"? Es wurde vom damals neuen, deutschen Staat ziemlich herrschaftlich durchgesetzt - so wie es eine Herrschaft eben tut. Ach ja und wenn Linke das, was im Geundgesetz steht, erkämpft hätten, wären sie definitiv nicht meine Genossen..

Da ich eben etwas in Eile war noch mal anders:

1. Weil etwas erkämpft wurde ist es nicht gleich gut und unterstützenswert. Es kommt schon noch auf die Sache drauf an, die da konkret erkämpft wurde.

2. Mal zum Grundgesetz: Das ist, egal ob es nun vom Staat einfach durchgesetzt wurde oder ob es eine irgendwie geartete Bewegung "erkämpft" hat, eine ziemliche Scheiß. Das Grundgesetz ist die Verfassung von diesem Drecksstaat, in der er dem ausführenden Herrschaftspersonal vorgibt, wie und zu welchen Zwecken seine Herrschaft auszusehen hat. In der Verfassung stehen die grundsätzlichen Prinzipien dieser kapitalistischen Gesellschaft: Bürgerliche Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Privateigentum. Und das soll ich gut finden? Sicher nicht!

3. Das Menschenrecht ist auch so eine Sache: Angeblich soll jeder angeborene Rechte haben. Was ist denn da für eine Welt gefordert? Eine in der es Gewalten gibt, die Rechte durchsetzen. Ohne staatliche Herrschaften gibt es auch kein Recht - und die will ich als Kommunist abschaffen. Was noch so konkret im Menschenrecht teilweise drin steht, hat wieder eine Menge mit dieser Freiheit, Gleichheit und dem Privateigentum zu tun, die ich oben schon angesprochen habe.

bloß trifft man dort Menschen die den einen oder anderen Aspekt dieser Welt etwas anderes sehen. Droht Erweiterung des beschränkten Szenehorizonts, der genauso weit reicht wie im Fischladen die Qualmschwaden dick sind.

"Im Café „Krähenfuss“ ist immerhin ein Tag ohne „Smog“ ausgemacht (wie war das mit Rosa Parks damals?)" - alleine für den Vergleich gehört dir eine Packung Marlboro ins Fressloch gestopft.

gibt es in der "Linie1" eine Vokü? Diese befindet sich im räumlich getrennten Schicksaal und ist meines Wissens rauchfrei. Wenn man aber mit seinem Teller über den Hof in eine ausgewiesene Raucherkneipe zum Essen geht, sollte man sich nicht darüber beschweren, daß dort geraucht wird.

...hat der berliner wieder ein kleines lifestyleproblemchen, sollch ich kommen und pusten oder gehts auch so?

 

ernsthaft alter, wenn du es nicht erträgst die vokü in räumlichkeiten wo geraucht wird zu essen, gekocht für dich und für spende oder zumindest wenig geld, gekocht von menschen die offensichtlich gerne in diesen räumlichkeiten sind und sehr wahrscheinlich zum teil auch selbst  rauchen; wenn dir das zu viel ist, dann geh zu lidl und kauf ein und dann kannste alle deine tollen nichtraucherfruende zu dir nach hause einladen.

wie wohlstandsgeschädigt und verweichlicht kann man den eigentlich sein? und nein, das meine ich nicht machomäßig

Oh ja wo haengst du ab ?Ich fress Linsensuppe und furz dir 3 Stunden ins Gesicht. Findest du eklig?Nerv nicht mit deinen Wohlstandsproblemchen! Nicht widerlich gemeint.

...und du wirst sehen das nach kurzer zeit niemand mehr kommt.

wenn allerdings in den existierenden voküs geraucht wird und die leute trotzdem kommen, dann haben wohl eher wenige ein problem damit und du bist in der minderheit.

zumal "ins gesicht furzen" und eine rauchen, ein riesigen unterschied darstellt. wer mir ins gesicht furzt der meint nämlich mich damit, wer raucht macht das für sich selbst und nicht um anderen auf den sack zu gehen.

und wie gesagt: anscheinend bist du nur konsument und keine akteur. ich respektiere rauchfreie voküs die es bestimmt auch irgendwo in berlin gibt, aber wenn du irgendwo als gast erscheinst und das essen konsumierst das für wenig geld angeboten wird, dann solltest du nicht allen anderen deine regeln aufzwängen wollen.

es gibt nämlich auch ein leben ohne voküs oder küfas,stell dir vor. du kannst wenn es dir nicht passt, immernoch containern gehen, dein essen selbst kochen oder günstig anderswo essen gehen. gerade in berlin ist das super möglich

Klingt wie die 0815 CDU Stammtischparolen! "Wer sich der Leitkultur nicht anpasst und sich nicht integriert, kann doch wo anders hingehen"...echt übel was Du fürn Rotz daher quatschst nur um Deine Sucht zu rechtfertigen. Als ob die Menschen die rauchen das für sich tun würden! - Das natürlich klare Anpassung anen Mainstream um cool zu sein, um Adrenalin künstlich runterzufahren, um Nervosität abzubauen oder um andere Süchte wie Alkoholismus zu unterdrücken oder den Coffeinschock als Mate-trinkender Straight Edger zu kompesieren. Selbstverständlich ist Rauchen belästigend für Andere und daher sehr wohl ein Angriff auf das Wohlbefinden Anderer. Hingegen Atmen, Essen, Trinken, niemand Anderes belästigt (außer man wird besoffen und fängt an zu randalieren oder ist so unempathisch dass niemand mehr spaß an einem haben kann).

Die Partizipierung in/an einer Vokü mit "zu Hause kochen" oder "alleine inen Imbiss gehen" zu vergleichen, Menschen aus LINKEN Freiräumen auszuschließen um sie wieder in die Mehrheitsgesellschaft, in die kapitalistische-faschistische staatliche Marktangebote zu schicken, ist einfach abartig, unpolitisch und unsolidarisch!

Aus politischer Sicht gibts doch gar nichts daran zu diskutieren, dass man Zigarettenkonzerne und Alkoholkonzerne nicht unterstützen sollte! Wenn man schon den Anspruch hat dass es unbedingt vegan sein muss und nicht Fleisch- und Milchprodukte, was ich z.B. ebenso zersetzend finde wie Alkoholismus und Zigaretten und Drogen,
sollte man auch den Anspruch haben auf ungesunde Sozialisierung zu achten. Sprich: Anstatt "Kettenzurauchen" vielleicht einfach mal zu nem Therapeuten gehen und n Entzug machen! dann schmeckt das vegane Essen auch nach Vegan und nicht nach Ruß und Asche und oder nach Alkohol anstatt nach dem woraus es besteht.

Zuzugeben dass man das nicht leicht schafft, oke. Aber einen Menschen der sich darüber beschwert und das kritisiert dass auf ihn keine Rücksicht genommen wird, nahe zu legen wo anders hin zu gehen, das ist für mich unerträglich, asozial!

Und warum asoziale Elemente (Und NEIN das ist kein Nazi-Jargon; da ich damit was anderes meine als die Nazis die den Begriff anektiert haben so wie alles was ihre Ideologie ausmacht geklaut ist außer ihren Menschenhass und ihre Intoleranz) in linken Freiräumen geduldet werden, hingegen Menschen wie ich "Angst" haben bzw. sich unwohl fühlen, da rein zu gehen, werde ich im Leben nie verstehen.

Wenn ein Rollstuhlfahrer sich beschwert dass linke Freiräume nicht barrierefrei sind, bist du dann auch angepisst und rätst ihm wo anders essen zu gehen?, nur weil du die Treppe behalten willst die ihn stört?

Kettenraucher. Wie kann man nur öffentlich so tun als wäre das was normales oder gesellschaftlich in Ordnung. Kann ich gleich sagen, ich bin Nazi, wenn dich mein Thor Steinar Hemd stört wander nach Nordkorea aus,.... so ein Bullshit!

Ich rauche selber nicht viel, finde aber auch gut, wenn mal in linken räumen nicht alles vollgepafft wird.

 

Wenn auch das zu spass-bremsig ist, wenn wer euren Rauch nicht verträgt, dann überlegt mal wie es für schwangere ist, die sich zum Beispiel auch mal vor Rauch schonen wollen, oder Leute mit Lungenproblemen, die haben in berlin dann eine Vokü zur Auswahl oder wie ist das?

 

Von wegen "du schliesst dich selber aus"...

jede kackkneipe ist rauchfrei- also viel spaß- auswahl gibts da ja zuhauf....

oder ist hier der geheime wunsch verpackt das ein gewisser hr. henkl mal aufräumen sollte?
ist es nicht viel bedenklicher das sich (fast alle) in solchen lokalitäten u.a. die leber ruinieren aber da möchtest du mitmachen oder?
sei froh nicht in raucherinnenkneipen rumhängen zu müssen...

Rauchen

 

Während fast alle kommerziellen Kneipen, Lokale und Discos aufgrund von so genannten Nichtraucherschutzgesetzen mittlerweile rauchfrei sind, wird in den meisten kulturellen Einrichtungen der linken Szene fröhlich weiter gequalmt.
Froh macht das allerdings nicht alle. Die, die eigentlich nicht rauchen möchten werden vor die Wahl gestellt entweder zu Hause zu bleiben oder eben doch mitzurauchen. Manche scheint das nicht zu stören, andere nehmen dann als Folge eben einen Rauch-Kater, brennende Augen oder Halsschmerzen hin. Für manche aber (wie z. B. AsthmatikerInnen oder AllergikerInnen) sind die Auswirkungen des Rauchs so stark, dass ihnen keine Wahl bleibt: Während die anderen fröhlich feiern gehen, müssen sie zu Hause bleiben. Fakt ist

also: Wenn drinnen geraucht wird, werden andere ausgeschlossen.
Wir finden diesen Zustand unhaltbar. Werden in Diskussionen rauchfreie Räume gefordert, zeigen viele zwar Verständnis, die Ergebnisse lösen das Problem oft jedoch nicht. Hier einige Beispiele:

„Wenn eine sagt, dass der Rauch stört, dann werden wir darauf Rücksicht nehmen.“

Das ist zwar nett gemeint, nützt aber leider nichts. Konkret heißt das, dass eine Nichtraucherin auf eine verrauchte Party kommt, jeder einzelnen Person erklären muss, dass es ein Problem gibt oder sie muss die Musik ausmachen und laut sagen, dass Passiv- Rauchen für sie ein Problem ist. Das geht aus zwei Gründen nicht:

Erstens ist das für viele gar nicht möglich, weil die Auseinandersetzung in einem verrauchten Raum stattfinden müsste, was ja gerade die Barriere darstellt. Oder könnt ihr euch vorstellen, dass eine Person in den Raum reinruft: “Ich hab ein Problem mit Rauch, kann hier aber nicht rein um mit euch zu diskutieren!“ und dann alle 30 oder mehr RaucherInnen mal eben nach draußen gehen um mit einer Nichtraucherin darüber zu sprechen, wo ab jetzt geraucht wird und wie der Raum am besten gelüftet werden kann, damit sie ihn etwas später dann auch betreten kann?

Zweitens bleibt dadurch das Problem an der Nichtraucherin hängen und sie wird in die Rolle der Spielverderberin gezwungen. Oft bedeutet das, dass sie sich den bescheuerten Reaktionen einer ganzen Gruppe stellen muss. Solche individuellen Lösungen sind keine Lösungen. Es braucht deshalb generelle Lösungen, die von allen getragen werden.

„Was ich mit meiner Gesundheit mache, ist meine Entscheidung. Ich lasse mir nichts vorschreiben oder verbieten. Schon gar nicht vom Staat.“

Alle sollen selbst entscheiden, was sie mit ihrer Gesundheit machen. Es geht hier überhaupt nicht darum irgendjemanden vom Rauchen abzuhalten.

Wir möchten nur selbst nicht mitrauchen müssen. Dass der Rauch nicht bei der Person bleibt die ihn rauchen möchte, dafür können wir nichts. Es wäre falsch NichtraucherInnen in einen Topf mit dem Staat zu schmeißen.

„Durch ein Rauch-Verbot werden RaucherInnen ausgeschlossen bzw. diskriminiert.“

Wenn RaucherInnen zum Rauchen nach draußen gehen müssen, dann gilt dieser Ausschluss für die Zeit einer Zigarettenlänge, dessen Zeitpunkt der/die RaucherIn selbst bestimmen kann. Wenn jedoch auf der ganzen

Veranstaltung geraucht wird, dann sind NichtraucherInnen für die gesamte Zeit der Veranstaltung ausgeschlossen. Der dauerhafte Ausschluss von NichtraucherInnen steht in keinem Verhältnis zur vergleichsweise kleinen Einschränkung, die RaucherInnen durch rauchfreie Räume hinnehmen müssen. Es geht nicht um Diskriminierung sondern Rücksichtnahme.

„Es ist doch schon alles rauchfrei, geht eben woanders feiern!“

Tatsächlich wird immer wieder das Argument genannt, dass gerade linke Freiräume einen Rückzugsraum für RaucherInnen darstellen, da der Staat ja in allen anderen Räumen das Rauchen verboten hat. Umgekehrt heißt das aber, dass NichtraucherInnen aus linken Kultureinrichtungen ausgeschlossen werden. Das geht nicht. Linke Kultureinrichtungen müssen für alle zugänglich sein, ob sie rauchen oder nicht. Kritik an den Anti-Rauch-Gesetzen hin oder her. Staat hin oder her.

„Bisher hat sich ja niemand beschwert.“

Dass sich viele nicht (mehr) beschweren heißt nicht, dass sie der Rauch nicht stört. Viele haben sich damit abgefunden, weil die Ignoranz einfach zu groß ist. Übrig bleiben die, die nicht die Wahl haben, ob sie lieber eine Auseinandersetzung mit uneinsichtigen

RaucherInnen oder den Qualm auf sich nehmen wollen. Ihnen bleibt nur die Auseinandersetzung oder der Rückzug. Das Problem darf jedoch nicht an diesen Personen hängen bleiben. Es braucht deshalb sowohl mehr Solidarität unter NichtraucherInnen als auch mehr Rücksichtnahme und Einsicht von RaucherInnen.

„Rauchfreie Partys sind nicht durchsetzbar.“

Wenn sich nicht alle Anwesenden bereit erklären gemeinsam darauf zu achten, dass NichtraucherInnen nicht durch Rauchen ausgeschlossen werden, dann wird die Verantwortung auf die Betroffenen abgeschoben.

Wenn die erste Person sich eine Zigarette ansteckt, heißt das meistens, dass sich fast alle, die sich bis dahin das Rauchen verkniffen haben auch eine anstecken. Das bedeutet, das NichtraucherInnen permanent fürchten müssen, durch Rauchen rausgeschmissen zu werden, weil es dann für sie nicht mehr möglich ist, zu bleiben und sie nicht mit der Unterstützung anderer rechnen können. Für allergische NichtraucherInnen kann schon eine einzige Zigarette ein Problem bedeuten, das sie zwingt, den Raum zu verlassen.

 


Wenn NichtraucherInnen sich nicht dafür einsetzen, bleibt es wie es ist: verraucht und somit nicht für sie zugänglich. Das muss sich ändern. Wir haben keine Lust den Anspruch auf rauchfreie Räume ständig zu verteidigen und uns zu rechtfertigen und tausend blöde Argumente auseinander nehmen zu müssen. Rauchen gehört zwar seit langer Zeit zur linken Subkultur, für uns ist es jedoch nicht links andere durch das Rauchen auszuschließen.

Damit NichtraucherInnen auch an Veranstaltungen in linken Freiräumen teilnehmen können, ist es nötig, dass draußen geraucht wird, oder dass es separate RaucherInnen-Räume gibt außerhalb der Räume in denen das Programm stattfindet.
Es braucht einen Konsens, der von allen getragen wird, damit es nicht die Betroffenen sind, die permanent dafür kämpfen müssen, dass sie bleiben können.

Linksradikale NichtraucherInnen im Aug. 2010 http://rauchsport.blogsport.de