(B) „Chesters“ in Kreuzberg: Erneut rechtsextreme Party-Veranstaltung geplant

Gegen Nazis

Nachdem erst vor einigen Wochen, im Dezember 2015, der bekennende Nazi Sacha Kohn im „Chesters“ in Berlin-Kreuzberg aufgetreten ist, ist nun am gleichen Ort die nächste rechte Veranstaltung in Vorbereitung. Am 20.02.2016 (facebook.com/ChestersBerlin/events) soll hier erneut eine Party des Zusammenhangs „Verlorenes Berlin“ stattfinden. Was manche im Dezember schon ahnten, scheint sich nun zu bestätigen: Die Abgrenzung des Chesters-Bosses von rechten Umtrieben war anscheinend nur formal gemeint, und das „Chesters“ ist weiterhin, sei es aus kommerziellen oder ideologischen Gründen, gerne bereit, auch rechten und rechtsextremen Strukturen Räume in Kreuzberg 36 zur Verfügung zu stellen. Für die rechte Veranstaltung am 20.02.16 wird weiter auf der Chesters-Facebookseite geworben. Wir sollten auch nicht vergessen, dass Sacha Kohn bei weitem nicht das erste Nazi-Konzert war, das im Chesters stattgefunden hat.

 

Zu der Gruppe „Verlorenes Berlin“


Die Gruppe „Verlorenes Berlin“ ist eine Gruppe, die in Berlin Veranstaltungen mit Musik aus dem Bereich Dark Wave, Neofolk etc. durchführt. Eine solche Veranstaltung hat die Gruppe auch am 17.11.2015 im Chesters in Kreuzberg (Glogauer Straße) durchgeführt.

 

„Verlorenes Berlin“ sagt über sich (facebook.com/verlorenesberlinparty) , sie seien "eine unpolitische Veranstaltung, die sich grundsätzlich distanziert von Links UND von Rechts". Wenn mensch sich aber die Playlist (facebook.com/events/543616255785852/) der Veranstaltung vom 17.11.15 anschaut, die von „Verlorenes Berlin“ nach der Veranstaltung bei Facebook online gestellt wurde, wird klar, dass diese Gruppe nicht nur kein Problem damit hat, auch Songs von rechtsoffenen, rechten und rechtsextremen Bands auf ihren Veranstaltungen zu spielen, sondern dass solche Songs auf ihren Veranstaltungen eine zentrale Rolle einnehmen.

 

Auf ihrer Facebook-Seite wirbt die Gruppe „Verlorenes Berlin“ auch für die Teilnahme an der offen rechten Neofolk-Veranstaltung „Men and Runes“ ("We're looking forward to see you in Leipzig this weekend!", Eintrag vom 8.10.15) in Leipzig. Der Name „Men and Runes“ dieser Veranstaltung bezieht sich auf den Titel des gleichnamigen Songs der offen rechtsextremen Neofolk-Gruppe „Death in June“. Über die „Men and Runes“-Veranstaltung wurde schon einiges geschrieben, Texte finden sich etwa hier und hier.

 

Ein guter, nicht ganz neuer Überblick über die systematische Einflussnahme von Rechtsextremen auf Dark Wave- und Neofolk-Szene befindet sich hier.

 

Die Musik bei der "Verlorenes Berlin"-Veranstaltung am 17.11.15 im Chesters wurden von den DJ*anes „Aurora“ und „Master of Ruins“ ausgewählt. Beide sollen auch am 20.02.16 wieder für die Musikauswahl am gleichen Ort verantwortlich sein.

 

Hier eine kleine Auswahl über die Bands, deren Songs am 17.11.15 im „Chesters“ gespielt wurden.

 

Dernier Volonte

 

Dernier Volonte ist eine offen rechts agierende Band. Dernier Volonte ist eng verbunden mit der Naziband „Der Blutharsch“ und veröffentlicht bei dem Label „Hau Ruck“ von Blutharsch-Mitglied Julius Albius.

Dernier Volonte war auch beteiligt bei einem Sampler in bewundernder Erinnerung an den rumänischen Faschisten Codreanu, der Frontsänger von DV ist ein großer Bewunderer von Arno Breker, Albert Speer und anderen Nazigrößen. 2013 wurde ein geplantes Konzert dieser Band auf dem RAW-Gelände abgesagt, nachdem die Verantwortlichen darüber informiert wurden, was es mit Dernier Volonte auf sich hat.

 

Death in June

 

Death in June gilt als bekannteste offen rechtsextreme Band der Gothic-Szene. Sie haben das „Horst Wessel Lied“ neu vertont, Bandlogo ist ein leicht verfremdeter SS-Totenkopf. Von dieser Band wurde auf der Veranstaltung am 17.11.15 u.a. ausgerechnet der Song „Rose Clouds Of Holocaust“ gespielt.

 

Genocide Organ

 

Genocide Organ sind eine offen rechts auftretende Band. Ihre Lieder heißen etwa „Klaus Barbie“ (nach dem Nazi-Kriegsverbrecher) oder „Patria und Libertad“ (nach einer rechtsextremem paramilitärischen Terrorgruppe im Chile unter der Pinochet-Militärdiktatur). Der Sänger von Genocide Organ forderte auch gerne mal öffentlich auf der Bühne „Freiheit für Pinochet“.

 

Auf der Veranstaltung am 17.11.15 im Chesters wurde von Genocide Organ u.a. der Song „Klaus Barbie“ gespielt.

 

Sonne Hagal

 

Die brandenburger Band Sonne Hagal ist eng verbunden mit dem rechten Bandprojekt Of the wand, die gerne zusammen mit der offenen Nazi-Band „Blutharsch“ auf Tour gehen. Sonne Hagal ist gerne gesehener Gast beim rechten Festival „Men and Runes“ und tritt auch sonst gerne zusammen mit Nazi-Bands auf, etwa mit „Death in June“.

 

Jännerwein

 

Die Band gibt sich unpolitisch, tritt aber u.a. gerne gemeinsam mit den offen rechten Bands „Death in June“ und „Sonne Hagal“ auf, u.a. auf einem klandestin organisierten Konzert in Dresden.

 

Darkwood

 

Darkwood macht deutschnational-romantisches Gefasel, etwa in dem Song „Deutsche Sonnwend“, der am 17.11. gespielt wurde: „Starren in lebendige Glut, Spüren stark die wilde heiße Deutsche Stimme uns im Blut.“

 

Wappenbund

 

Wappenbund treten u.a. auf klandestin organisierten Konzerten mit anderen rechten Bands auf wie hier in der Schweiz im Rahmen einer Konzertreihe namens „Bunkermystik“

 

Shining Vril

Shining Vril ist das Solo-Projekt von John Murphy, der auch bei den Nazibands „Blutharsch“ und „Death in June“ beteiligt war.

 

Waldteufel

Waldteufel ist ein Projekt von Markus Wolff, einem bekennenden Rechten, der sich u.a. positiv auf den rassistischen Verein „Artgemeinschaft e.V.“ bezog.

 

Blood Axis

Auch bei Blood Axis ist der bekennende Rechte Markus Wolff beteiligt, zusammen mit anderen Rechtsextremen. Blood Axis bezieht sich explizit positiv auf Nazis wie Rosenberg und Wiligut.

 

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Dies ist nur eine vorläufige Recherche. Relativ willkürlich wurde zu einigen der Bands aus der Playlist der Veranstaltung am 17.11.15 recherchiert, und bei so gut wie allen sind rechtsextreme Bezüge vorhanden. Es dürfte klar geworden sein, dass rechtsextreme und faschistoide Bands bei Veranstaltungen von „Verlorenes Berlin“ keine „Ausrutscher“, sondern zentraler und verbindender Bestandteil ihres Programmes sind.

 

Diese Recherche hat nur einige Stunden gedauert, und bezieht sich ausschließlich auf frei verfügbare Online-Quellen. Sollte der Betreiber des Chesters nun in Bezug auf das für den 20.02.16 dort geplante rechte Event erneut sagen, er habe doch von nichts gewusst (wie nach dem Auftritt von Sacha Korn), wäre das nicht glaubwürdig.

 

Offenbar ist das Chesters entschlossen, weiter rechte Konzerte und Veranstaltungen durchzuführen. Für den 20.02.16 ist nicht nur eine erneute Veranstaltung von „Verlorenes Berlin“ geplant, es sollen auch die gleichen DJ*anes wieder am Start sein, die am 17.11.16 vor allem Nazi-Musik gespielt haben.

Wahrscheinlich hofft das Chesters, dass die öffentliche Aufmerksamkeit zurückgeht, um in Ruhe ihr kommerzielles Ding durchziehen zu können. Welche Motive der Besitzer des Chesters hat, ob es ihm nur um Geld geht oder er auch ideologisch sich dem rechten Rand von Neofolk und Dark Wave zugehörig fühlt, bleibt offen.

 

Dies ist jedoch vielleicht auch nicht die entscheidende Frage. Entscheidender wird sein, nicht mehr auf den Chesters Betreiber zu vertrauen, sondern selbst aktiv zu werden, um weitere rechtsextreme Konzerte und sonstige rechte Veranstaltungen in Kreuzberg 36 (und überall) zu verhindern.


Für Menschen, die noch weiter recherchieren wollen, gibt’s unter diesem Artikel noch mal die Playlist der Veranstaltung vom 17.11.15 im Chesters. Derzeit ist diese Playlist auch noch hier (facebook.com/events/543616255785852/) online zu finden.

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Wenn weiter wie oben beschrieben öffentlich angekündigte rechtsextreme Veranstaltungen im Chesters offenbar völlig problemlos stattfinden können, muss damit gerechnet werden, dass auch weiterhin, wie in der Vergangenheit schon mehrfach passiert, klandestin organisierte Nazi-Veranstaltungen dort Raum finden, die in den öffentlichen Ankündigungen nicht auftauchen.

 

Vielleicht könnten die Räume in der Glogauer Straße 2, fast direkt am Görli, auch sinnvoller genutzt werden, als auchgerechnet für einen Club, bei dem auch Nazis und sonstige Rechte als Veranstalter und Acts offenbar herzlich willkommen sind?

DJ Master of ruins istAlexander Kolb, Anfang 30, vermutlich wonhaft in Berlin-Friedrichshain. Auf seiner Facebook-Seite teilt er gern mal die "Identitäre Generation" und liked den Podcast zur "Märkischen Offensive" der der Identitären BErlin-Brandenburg. Mit DJ Aurora legt er regelmäßig, nicht nur in Berlin, auf.
DJ Aurora legt heute Abend im Kreuzberger Club "Dark Side" in der Nostizstr. 30 auf.

Nun muss ich mich auch einmal dazu aeussern. Ich bin weder Rassist / noch rechtsextrem eingestellt. Des Weiteren bin ich Parteimitglied bei ALFA (nachdem ich jahrelang bei den Piraten unterwegs war). Der Artikel, den ich geliked / und geshared habe der Identitaeren Bewegung ging um *Identitaet und Fotographie* (identitaere-generation.info/photographie-und-identitaet/) welcher rein GAR NICHTS mit rechtsextremismus zu tun hat - sondern lediglich mit daemlichen selfie-idioten (ich photographiere selbst).

 

Ich mag Neofolk - und ich mag Kunst und Kultur. Und Kunst war schon immer kritisch - genau wie die dunkle Szene gesellschaftskritisch ist. Ich finde zensur in jeglicher Art und Weise einfach nur daemlich - wieso sollte man eine Band nicht auflegen, wenn der Inhalt des Songs den man spielt nichts mit rechtsextremismus zu tun hat - und genau darauf haben wir EXTREMST geachtet - wir haben EXTRA Bands wie *Von Thronstahl* und *Der Blutharsch* ausgelassen (obwohl Von Thronstahl ein Lied hat *Liebe erfordert haerte* was ziemlich gut ist - und wir es schade fanden, dieses Lied nicht spielen zu koennen) - um eben NICHT ins Visir zu geraten. Von Death in June habe ich ein absolut neutrales Lied gespielt.

 

Hiermit DISTANZIERE ich mich AUSDRUECKLICH vom RECHTSEXTREMISMUS - und werde das auch damit besiegeln in dem ich auf meinem Facebook-Profil im Cover (oeffentlich) Flagge bekenne - und ein *Gegen Rechts* Symbol einbauen werde.

 

Gerne trete ich bei weiteren Fragen in einen persoenlichen Diskurs.

 

 

*Alex (DJ Master of Ruins)

„Rose Clouds Of Holocaust“ von der erklärt rechtsextremen Band "Death in June" ist ein "absolut neutrales Lied"? Ihr habt doch gar nichs kapiert. Aber schön,  dass ihr noch mal klar stellt, dass ihr Songs von Nazibands wie "Von Thronstahl" und "Der Blutharsch" ausschließlich aufgrund der öffentlichen Wahrnehmung nicht ins Programm genommen habt, das aber gerne gemacht hättet. Danke für die Info.

So Du distanzierst dich also vom "Rechtsextremismus", obwohl Du sichtlich ein Teil extrem rechter Musikkultur bist.
Ob Du nun ein scheinbar unpolitisches Foto geteilt hast oder eine expliziet rechte Aussage ist letztlich zweitrangig, da du eine Naziseite geteilt hast. Außerdem kannst Du kaum eine_r erzählen, Du hättest den Podcast der Nazis von den Identitären, den Du geliked hast nicht gehört.

Was Du unter Gesellschaftskritik verstehst ist das hoffähig machen einer faschistischen Ästhetik und von ebensolchen Inhalten. Dabei spielt dito keine Rolle, wenn eine rechte Band ein vermeintlich unpolitisches Lied herausgibt, das du dann auflegst.

Abgesehen davon hast du auf deiner Facebook_Seite einen Song "Bundeslied vor der Schlacht" der rechten Darkwaveband "Leger des Heils" aus Halle gepostet, die sich u.a. auf Ernst Jünger bezieht. Die Band wird neben anderen deiner Lieblinge positiv in der neurechten "Sezession" genannt. Der Songtext dazu:

"Ahnungsgrauend, todesmutig
Bricht der große Morgen an,
Und die Sonne kalt und blutig
Leuchtet unsrer blut'gen Bahn.
In der nächsten Stunde Schoße
Liegt das Schicksal einer Welt,
Und es zittern schon die Lose,
Und der eh'ren Würfel fällt.
Hinter uns, im Grau'n der Nächte,
Liegt die Schande, liegt die Schmach,
Liegt der Frevel fremder Knechte,
Der die deutsche Eiche brach.
Unsre Sprache ward geschändet,
Unsre Tempel stürzen ein;
Unsre Ehre ist verpfändet,
Deutsche Brüder, löst sie ein!
Vor uns liegt ein glücklich Hoffen,
Liegt der Zukunft goldne Zeit,
Steht ein ganzer Himmel offen,
Blüht der Freiheit Seligkeit.
Deutsche Kunst und deutsche Lieder,
Frauenhuld und Liebesglück,
Alles Große kommt uns wieder,
Alles Schöne kehrt zurück.
Nun, mit Gott! wir wollen's wagen,
Fest vereint dem Schicksal stehn,
Unser Herz zum Altar tragen
Und dem Tod entgegen gehn.
Vaterland! Dir woll'n wir sterben,
Wie dein großes Wort gebeut!
Unsre Lieben mögen's erben,
Was wir mit dem Blut befreit.
Und nun wendet eure Blicke
Noch einmal der Liebe nach;
Scheidet von dem Blütenglücke,
Das der gift'ge Süden brach.
Wird euch auch das Auge trüber -
Keine Träne bringt euch Spott.
Werft den letzten Kuß hinüber,
Dann befehlt sie eurem Gott!
Und nun frisch zur Schlacht gewendet,
Aug' und Herz zum Licht hinauf!
Alles Ird'sche ist vollendet,
Und das Himmlische geht auf.
Faßt euch an, ihr deutschen Brüder!
Jede Nerve sei ein Held!
Treue Herzen sehn sich wieder;
Lebewohl für diese Welt!
Nun, mit Gott! wir wollen's wagen,
Fest vereint dem Schicksal stehn,
Unser Herz zum Altar tragen
Und dem Tod entgegen gehn.
Vaterland! Dir woll'n wir sterben,
Wie dein großes Wort gebeut!
Unsre Lieben mögen's erben,
Was wir mit dem Blut befreit.
Und nun frisch zur Schlacht gewendet,
Aug' und Herz zum Licht hinauf!
Alles Ird'sche ist vollendet,
Und das Himmlische geht auf.
Faßt euch an, ihr deutschen Brüder!
Jede Nerve sei ein Held!
Treue Herzen sehn sich wieder;
Lebewohl für diese Welt!"

Nicht rechts? Das ist lachhaft und unglaibwürdig! Also spar dir die vermeintlich antifaschistische Attitüde indem du Symbole gegen Rechts auf deine Seite eimbaust: Das ist verlogen. Vermutlich bist Du nicht zu dumm, das zu durchschauen, sondern fürchtest um Auftrittsmöglichkeiten. Sei konsequent und suche dir einfach einen neuen Job.

Bundeslied von der Schlacht ist von Werra - nicht von Leger des Heils. Der Text dazu enspringt der Feder von Theodor Körner. Leider wurde dein Freund Ernst Jünger 1868 geboren und das Gedicht von Theodor Körner wurde 1813 verfasst.

 

Der Titel unserer Veranstaltung ist ein Lied von Leger des Heils.

 

Also erzaehl nochmal was von rechts....

*ernst Juenger wurde 1895 geboren / sry

Alexander Kolb zog im Mai 2015 mit seiner Familie von NRW nach Friedrichshain. Als DJ Master of Ruins legt er bei der Berliner Neofolk-Veranstaltungsreihe „Verlorenes Berlin“ auf.  Kolb will zwar kein Nazi sein, wünscht sich aber im Zusammenhang mit den Polizeieinsätzen gegen das Wohnhaus Rigaer Straße 94, dass die Bewohner, welche er als "Schmarotzer" bezeichnet, in ein Arbeitslager nach Sibierien geschickt werden.

DJ Master of Ruins der Berliner Neofolk-Veranstaltungsreihe „Verlorenes Berlin“ will zwar kein Nazi sein, wünscht sich aber, dass "Schmarotzer" in ein Arbeitslager nach Sibierien geschickt werden.

Und im "DjSet" der FB Einladungsseite "Verlorenes Berlin" ist auch noch "Franco Nero" (facebook.com/franco.nero.94064) eigentlich Frank Schütze-Schulz (der Name impliziert schon alles) aufgeführt, vermutlich als Gastauftritt. Er gilt als Neuheide und u.a. als Julius Evola, Helena Petrovna Blavatsky, Ernst Jünger, Leni Riefenstahl Fan sowie ist er KenFM und Pegida nahe. Und so etwas lasst ihr Dj spielen, alles klar!

Also ich hab bei der Aussage meine Bedenken... sicher mag der ein oder andere Linke und Rechte nicht im Stande sein, die Songtexte der Künstler im doch eher vom Künstler beabsichtigten zynisch, sarkastischen, kritischen und provokativen Kontext zu verstehen. Es handelt sich jedoch keinesfalls um "offen rechte Musik". Das weiss auch jeder, der sich nur 5 Minuten mit der Thematik befasst hat. Wer wird schon Beatles, Sid Vicous, Bauhaus oder David Bowie als offen rechte Musik werten... alles ästhetische Vorbilder genannter Bands, die mit dieser Art der Provokation gearbeitet haben. Und das während die Band Laibach auf dem Anti-Kriegs-Festival "Krieg singen" auftritt. Wird Zeit, das man mal die 3 Gehirnzellen zusammensammelt, und den Hintergrund dieser Musik und ihre Künstler (viele offen anarchistisch und/oder homosexuell) erkennt, statt sich von Scheisshausparolen zu Brandstifter machen zu lassen.

Dieses Mal kann sich der Betreiber des Chesters nicht auf Unwissen herausreden. Bereits im Dezember schrieb das Apabiz in einem Text, der dem Betreiber des Chesters bekannt war (er bezieht sich in seiner sogenannten "Stellungsnahme" auf Facebook darauf):

 

"Erst vor wenigen Wochen fand Mitte November unter dem Titel „Verlorenes Berlin“ zudem eine Neofolk-Party im „Chesters“ statt. Ein antiemanzipatorisches und zu Teilen offen rechtes Publikum dürfte auch bei dieser voll auf seine Kosten gekommen sein. In der im Nachhinein im Internet veröffentlichten Playlist des Abends jedenfalls findet sich das Who-Is-Who der (extrem) rechten Bands dieses und ähnlicher Genres, wie etwa „Blood Axis“, „Death In June“, „Dernière Volonté“ und „Sonne Hagal“... Fakt ist, dass sich in Kreuzberg eine für extreme Rechte attraktive Partylocation und sogar eine Möglichkeit für neonazistische Konzerte zu etablieren droht. Eine besorgniserregende Entwicklung, nicht zuletzt weil durch die verstärkte Anwesenheit von extremen Rechten zahlreiche Menschen im Kiez einer erhöhten Bedrohung und Gefährdung ausgesetzt sind. Für den 20. Februar 2016 wird von „Verlorenes Berlin“ bereits die nächste Neofolk-Party im „Chesters“ angekündigt. Jetzt ist es an den Betreibenden des „Chesters“, sich dazu zu verhalten und sich zu solchen Veranstaltung in ihren Räumlichkeiten zu positionieren..."

Dark­wood: Von „Heimat“, „unge­küns­teltem Natio­nal­stolz“ und „Sie­ges­willen“, ebenfalls aus dem Jahr 2013. Den Link klicken und ein Stück hinunter scrollen. Offenbar tummelt sich in der BerlinerIndustrial/Avantgarde/Neofolk-Subkultur weiterhin einiges an rechtem und rechtsoffenem Scum. Abgrenzung gegenüber völkisch-rechtem Gedankengut? Allenfalls oberflächlich.

Ihre Formulierungen "Sollte,offenbar,wahrscheinlich"lassen vermuten,das ,bevor Sie hier Ihre Rechercherergebnisse posten,keinen Kontakt zur Geschäftsführung bzw den Programmverantwortlichen hergestellt haben? Gab es da mal,auch nach den vorherigen Vorwürfen,persönliche Gespräche? Oder findet das nur online statt?

Soweit ich das sehe, beziehen sich alle Formulierungen wie "sollte", "wahrscheinlich" etc. nur auf die vermuteten Motive von dem Typ, dem das Chesters gehört. Ich finde ein bisschen egal ob der Typ das aus finanziellen Interessen macht oder ob er selbst dieses Nazizeug gut findet - so oder so bleibt das große Scheisse, was in dem Laden da stattfindet.

Und was für Erkenntnisse erhoffen Sie sich von einer solchen Kontaktaufnahme? Als Reaktion auf die in der Vergangenheit stattgefundenen Konzerte gab es die im Text erwähnte Stellungnahme mit der Ankündigung, in Zukunft "hart daran zu arbeiten", dass es keine weiteren Nazi-Konzerte (verniedlicht als "Griffe ins Klo") gibt (siehe hier: https://linksunten.indymedia.org/en/node/163378; Stellungnahme des Chesters in den Kommentaren).

Offenkundig wurde aber eben nicht "hart daran gearbeitet" sondern fröhlich weiter wie bisher agiert. Ich würde sagen, der Club hat seine Chance zum Kurswechsel nicht genutzt...und da ist auf jeden Fall öffentlicher Druck angesagt.

... ist nur einen Steinwurf entfernt. Ein paar Flugblätter und Plakate in der Nachbarschaft dürften ebenfall ihre Wirkung nicht verfehlen. Wer nicht hören will, muss es halt am Geldbeutel spüren. Sonst hört die Nazischeisse niemals auf.

Hey, schon nach dem letzten Posting hat der Betreiber des Chesters versucht zu zahlreichen Antifagruppen Kontakt aufzunehmen und hat dabei klar gestellt, das er kein Interesse an rechten Veranstaltungen hat. Dabei hat er auch angefragt, ob er Beratung und Unterstützung, bzw. Hilfe durch antifaschistischen Strukturen erhalten kann. Soweit mir bekannt ist, haben 2 Gruppen nicht auf seine Mail reagiert, da sie es nicht als ihr Aufgabenfeld angesehen haben. Nicht jeder hat Ahnung von allen rechten Bands und die meisten Betreiber von Clubs sind halt nicht jahrelang in der Antifaszene aktiv gewesen. Ich denke das sich die Leute mit diesen Rechercheergebnisse, sich einfach mal direkt mit dem Betreiber auseinandersetzen sollten und dann wird es eine Lösung geben... und wenn nicht, ist es wenigstens mal ne klare Ansage. Aber nur so einen Tet zu posten ohne eine eigentliche Intervention vorzunehmen ist doch halbherzig. Da ihr weder ne Kontaktmöglichkeit noch ein paar Zeilen über ein Gesprächsversuch veröffentlicht habt, geh ich davon aus, das es euch reicht festzustellen das ihr die Guten seid. Das ist fürs Selbstbild ganz ok, hilft aber nicht dabei die Verhältnisse zu verändern.

Was soll es bringen, den Betreiber ein weiteres mal "Beratung und
Unterstützung" zukommen zu lassen, wenn er sich bislang unfähig / unwillig
zeigt, bereits eingangenen Hinweisen nachzugehen? Lippenbekenntnisse sind schön, angesichts mindestens drei erfolgter Veranstaltungen doch wieder mehr als dürftig. Dass sich hinter "Verlorenes Berlin" ein rechtes Kulturangebot verbirgt, wurde dem Chesters im Übrigen letzten Dezember mitgeteilt. Wieso das Geschäftsverhältnis trotz angeblicher Distanzierung nun doch fortbesteht, lässt Raum für Spekulationen. Wie kann man eigentlich so blöd sein und nun schon die vierte Veranstaltung öffentlich bewerben, obwohl Hinweise bekannt sind? Zudem hat die Recherche in einer Stadt wie Berlin auch noch andere Tätigkeitsfelder, als für einen Barbetreiber stellvertretend Google zu benutzen. Das können er und sein Personal mal schön selber machen, bekommen schließlich Geld dafür, den Laden verantwortlich zu führen. Wie einfach die Informationen verfügbar sind, hat dieser Artikel hier ja anschaulich gemacht. Also Selbermachen!

Hey, schon früher wurde davon ausgegangen das wir alle unterschiedlich aufgewachsen und sozialisiert sind, andere Möglichkeiten und Horizonte erfahren und für mich war immer klar, das genau dieses auch die Idee der Veränderlichkeit der Verhältnisse ausmacht. Anderen zu zeigen wie es anders laufen kann und zu schauen wie andere vorgehen. Das heißt dann aber den eigenen Arsch vom Computer hochkriegen und es den Leuten erklären, mit ihnen gemeinsam zu schauen wie es anders sein könnte... aber die scheiß studentisch geprägte Linke, will nur noch kritisieren und recht haben... Scheiß drauf! Ja ihr habt alle soviel recht und könnt alles immer besser... nur kennt ihr nicht mehr eure Nachbarn, nicht mehr die Leute die euch umgeben und wollt es auch nicht mehr... ihr wollt euch nur noch selbst bestätigen, aber nichts mehr ändern! Sonst wären die Scheiben vom Chesters schon kaputt oder es hätte ein Gespräch stattgefunden. Nichts davon passiert, sondern mensch behält im Internet recht! Viel Spaß und nicht vergessen, kurz bevor wir abtreten, werden wir alle über unser Leben nachdenken... und jeder muss das mit sich selber ausmachen, was er/sie wann und wo gemacht hat... d.h. für heißt das  mich, wenn ich was scheiße finde, versuche ich es zu ändern, andere regen sich darüber nur auf... diesen Unterschied werden wir wohl durchs Leben tragen.

X

Welchen Part von, Sie wurden bereits über den Charakter ihrer Mieter informiert, hast du eigentlich nicht verstanden?

Was ist denn eigentlich, wenn er sich informiert hat und zu der Erkenntnis kam, daß an den Vermutungen* nichts dran ist? "Sich informieren" kann ja nicht dasselbe sein wie "meiner Meinung zustimmen".

 

*Weil es ja mal ursprünglich auf Vermutungen basierte. Jemand hat gesehen, daß Sacha Korn gespielt hat, dann ist ihm/ihr eingefallen, daß es ja schon vor einem halben Jahr ein öffentlich beworbenes Konzert von "Allerseelen" da gab und daß eine Party mit zugegebenerweise kitschiger Musik da stattfinden soll.
Die Vermutung, daß erst durch das Chester's Nazis, die Menschen im Kiez bedrohen, in den Kiez kamen und daß entsprechende Tendenzen im Kiez nicht schon lange vorhanden sind, ist und bleibt ja eine reine Hypothese.

Das sind doch nur blöde Ausreden des Chesters-Besitzers.

 

Also:

 

- am 12.12.15 hat der erklärte Nazi Sacha Kohn im Chesters gespielt.

- am 22.12.15 erschien ein ausführlicher Text von Apabiz zu diesem Konzert im Chesters. In diesem Text wurde auch ausführlich auf die Problematik der geplanten Veranstaltung am 20.02.16 hingewiesen, und darauf, dass der Umgang mit der geplanten Veranstaltung am 20.02.16 wichtig für die Einschätzung des Chesters sei. Auch wird betont, dass schon einige Male rechtsextreme Veranstaltungen im Chesters stattgefunden haben.

- am 24.12.15 erscheint ein Text des Chesters-Bosses auf der Chester-Facebookseite. Es ist klar, dass zu diesem Zeitpunkt der Chesters-Chef den Apabiz-Artikel kennt.

- nun, über drei Wochen später, ist der Chesters-Boss offenbar fest entschlossen, diese rechtsextreme Veranstaltung am 20.02.16 wie geplant stattfinden zu lassen, und bewirbt sie weiterhin auf seiner Facebook-Seite.

 

Wie oben erwähnt im Text, sind die Informationen zu den Bands, die von den Veranstalter*innen "Verlorenes Berlin" präferiert werden, allesamt öffentlich im Netz zu finden. Dazu braucht es auch keinerlei "Beratung durch Antifagruppen", wie im Kommentar gefordert.

 

Das Verhalten des Chesters-Bosses lässt nur zwei Möglichkeiten offen. Entweder ist er zu faul, auch nur eine halbe Stunde sich mal im Internet mit dem Phänomen Rechtsradikalismus und Darkwave/ Neofolk zu beschäftigen, oder er ist entschlossen, die Veranstaltung auf jeden Fall durchzuziehen. Im ersteren Falle ist von dem in der Stellungsnahme des Chesters-Bosses vom 24.12. angekündigten "verantwortungsvollen Verhaltens in der Zukunft" keine Spur zu merken, obwohl ja direkt durch Apabiz auf die Problematik bereits hingewiesen wurde, und auf die Wichtigkeit des Umganges mit dieser Veranstaltung für die zukünftige Einschätzung des Chesters.

 

Der Chesters-Boss hatte jetzt drei Wochen Zeit, um die geplante rechtsextreme Veranstaltung am 20.02.16 abzusagen und das auch öffentlich zu kommunizieren. Dies ist trotz der Brisanz des Themas nicht passiert.

Hier mal etwas eindeutiges zu Death in June, bezüglich ihres Werdegangs über ihre Vorgängerband Crisis:

https://de.wikipedia.org/wiki/Crisis_%28Punkband%29

 

Speziell ihr Lied "No more Holocaust" sollte doch alles sagen...

?

Einfach irgendwas verbreiten, könnt ihr gut. Hut ab.

Warum sucht ihr nicht erst das Gespräch mit dem Club Chef, bevor ihr hier loslegt ?

da schon deine Sprache Dich entlarvt und die machne der ach so unpolitischen Neofolk und Darkwave-Fans zu gerne der faschistischen Ästhetik eines Breker und Jünger huldigen und letztlich aufklärungsresistent sind, aber vielleicht liest Du trotzdem mal den Artikel aus dem Antifa Infoblatt https://www.antifainfoblatt.de/artikel/„-stahlgewittern“oder den von auf der Seite der Linken-Abgeordneten zum "Runes und Men"-Festival

http://jule.linxxnet.de/index.php/2013/05/runen-und-manner-kunst-ist-kun...

am 20.2. findet im Chesters eine Soliparty statt! Auf die Facebookveranstaltung von Verlorenes Berlin habe ich keinen Einfluss, da ich nicht der Gastgeber bin. Gerne kann sich die Person, die diesen Artikel verfasst hat mit mir in Verbndung setzen unter leo at chesters-live.de meine Handynummer lasse ich Ihnen per Mail zukommen.

oder Hausherr hast Du selbstverständlich Einfluss darauf was in dem Laden passiert. Deine Ausreden sind einfach nur Billig. Tipp: Zumachen, weil Dir entweder egal ist wer bei dir auflegt und spielt oder Du als Veranstalter komplett unfähig bist.

Das oben an den Text angehängte Bildschirmfoto mit der Ankündigung der rechtslastigen "Verlorenes Berlin"-Veranstaltung wurde heute gegen 13 Uhr aufgenommen.

 

Nun, Stand 22 Uhr am gleichen Tag, ist die für den 20.02.16 geplante Veranstaltung von "Verlorenes Berlin" aus dem Ankündigungsprogramm des "Chesters" kommentar- und spurlos verschwunden (facebook.com/ChestersBerlin/events).

 

Gleichzeitig wird auf der Facebook-Seite von "Verlorenes Berlin" (facebook.com/verlorenesberlinparty/) von einem angeblichen "Shitstorm" gegen sie berichtet, mit Verweis auf diesen Indy Linksunten-Artikel.

 

Das Verschwinden der Veranstaltung aus dem Ankündigungs-Kalender des "Chesters" kann zweierlei bedeuten: Dass die Veranstaltung (ggf. auch nur vorläufig) abgesagt ist, oder das die Veranstaltung weiterhin im Chesters stattfinden soll wie geplant, aber von diesem nicht mehr öffentlich beworben wird.

an euch für die Info. Ob die Veranstaltung am Mittwoch nun stattfindet oder nicjt, wird mensch die Reihe "Verlorenes Berlin" (wie auch das Chesters) im Blick behalten müssen. Alleine schon der Titel, der sich, sogar nach eigenen Aussagen der Veranstalter_innen, auf die Band "Leger des Heils", also eine rechte Band bezieht führt den angeblich unpolitischen Charakter ad absurdum.

Mittwoch?

Mittwoch, wäre der 20. Januar gewesen. Das Event hätte aber am 20. Februar stattfinden sollen:

 

Verlorenes Berlin Canceled

Vielen Dank für diesen Artikel, allerdings ist er schlecht recherchiert und strotzt vor faktischen Fehlern, die man mit etwas mehr Sorgfalt leicht hätte beseitigen können. An solchen Fehlern hängt sie die Gegenseite nämlich immer gern auf. Zum Beispiel heißt das Festival in Leipzig "Runes and Men"  und die französische Gruppe Der­nière Volonté. Inhaltlich stimme ich mit der Kritik jedoch vollkommen überein.

Der Artikel ist nicht unbedingt schlecht recherchiert, sondern offenbar sehr schnell und nicht sehr sorgfältig geschrieben, da gehen die französischen Akzente schon mal verloren, und aus "Runes and Men" wird "Men and Runes"...

Hier ein aktuelles Statement von "Verlorenes Berlin" von ihrer Facebook-Seite.

 

Es wäre natürlich toll, wenn diese Veranstaltung nicht mehr stattfände, weder im Chesters noch sonst irgendwo.

 

In Bezug auf das Chesters müssen wir natürlich wachsam bleiben. Der Besitzer scheint nur auf Druck und Öffentlichkeit zu reagieren, aber keinerlei Ambitionen zu haben, von sich aus gegen rechte Veranstaltungen im Chesters vorzugehen.

 

"Liebe Neofolk-Freunde,
leider müssen wir euch heute eine traurige Nachricht mitteilen. Die Verlorenes Berlin Party wird im Chesters nicht mehr stattfinden. Nicht am 20.02. und auch zu keinem späteren Termin. Der Druck von Links auf den Betreiber hat mittlerweile ein nicht mehr beherrschbares Ausmaß angenommen. Leider haben das Androhen von Gewalttaten und gezielte Hetze wieder einmal über sachliche Argumente gesiegt. Und das im Übrigen ohne einen einzigen Versuch, sich mit uns persönlich in Verbindung zu setzen oder in den Dialog zu treten. Leider ein Verhalten, das viele von uns aus ähnlichen Zusammenhägen gewohnt sind.
Wir haben vollstes Verständnis für die Reaktion der Betreiber und gehen ohne Groll mit dem Chesters auseinander.
Allen Gästen, Unterstützern und Neofolk-Begeisterten bis hierhin: DANKESCHÖN. Es war uns ein Fest.
Verlorenes Berlin-Team"

 

Erst spielen sie einen Haufen Musik von rechten und rechtsextremen Bands, stellen die Playlist online, und wenn dann Kritik kommt, reden sie von "Hetze".


Unklar ist, was "Verlorenes Berlin" mit dem Androhen von Gewalttaten meint. Es sind vor allem Anhänger des rechten Neofolk & Darkwave, die sowohl unter diesem Indy-Artikel als auch auf diversen Facebook-Seiten ihre Gewalt-Phantasien gegen Kritiker*innen dieser Musikrichtung und solcher Veranstaltungen explizit geäußert haben.

Was der Chesters-Boss Leo Kappner sich so denkt, wird an einem Post von ihm auf seiner Facebook-Seite am 27.12.15 deutlich, einige Tage nachdem am 22.12.15 das Apabiz öffentlich gemacht hatte, dass am 12.12.15 im Chesters ein Nazi-Konzert mit Sacha Korn stattgefunden hatte.

 

Aus einem Text von bln.fm:

 

"...Am Konzertabend im Dezember war Leo Kappner selbst nicht vor Ort, sagt er auf Facebook. Nach der Veranstaltung bemerkte es menschenfeindliche Aufkleber die die Besucher der Sacha Korn-Konzerts hinterlassen hatten. Diese Aufkleber habe er umgehend entfernt, sagt der Chesters-Betreiber. Dennoch ist der Ruf des Chesters jetzt ruiniert. Dazu beigetragen hat ein weiterer Post des Klubs vom ersten Weihnachtsfeiertag, der einen Nebeneffekt der Aufregung zwar treffend beschreibt, aber unpassend für Veranstaltungswerbung nutzt: “Danke AUCH an alle Haters die dazu beigetragen haben, dass unsere Beiträge auch über Weihnachten TOP AKTUELL geblieben sind und dadurch ohne, dass ich gross Promo machen musste, die Zusagen für unsere kommenden Veranstaltungen ordentlich gestiegen sind!

 

Menschen, die Nazikonzerte im Chesters kritisieren, sind für Kappner also "Haters", und er ist so unverschämt, sich zu freuen, dass seinem Club die Diskussion um die Nazi-Konzerte dort Aufmerksamkeit (und Einnahmen) beschert.

 

Wie oben schon geschrieben wurde, ist das für den 20.02.16 geplante rechte Event im Chesters nur auf öffentlichen Druck hin abgesagt worden. Kappner ist also zuzutrauen, dass also jederzeit wieder Neonazi- und sonstige rechte Veranstaltungen dort stattfinden können, solange das für die Einnahmen des Ladens nicht schädlich ist.

 

(Der oben zitierte Eintrag von Kappner auf der Chesters-Facebookseite wurde anscheinend bald wieder gelöscht, nachdem Kappner wohl klargeworden ist, dass das nicht so gut für sein Image ist. Im Cache ist er aber noch zu finden.)

Google Cache

Ironie lässt grüßen :-)

 

"Menschen, die Nazikonzerte im Chesters kritisieren, sind für Kappner also "Haters", und er ist so unverschämt, sich zu freuen, dass seinem Club die Diskussion um die Nazi-Konzerte dort Aufmerksamkeit (und Einnahmen) beschert."

 

Kritisieren ist wohl der falsche Ausdruck.

Es gab einige neu angelegte Fake-Facebook Accounts, um extra richtig stunk machen zu können.

Die Geschichten waren so unglaubwürdigt.

Es waren keine anständigen Diskusionen, sondern nur HASS, der gepostet wurde, gegen, gegen, gegen.

Ich habe mir bisher alles reingezogen, was online abgeht und find es ganz schön traurig wie Menschen miteinander umgehen.

Pfui.

 

 

 

... hat sich erst vor kurzem auf seinem Facebook Profil wiederholt von Faschismus und Totalitarismus distanziert. Der Vollständigkeit halber:

 

"The misguided guilt by association witch-hunt that has ensued over Waldteufel's billing with Psychic TV is sad and deplorable. Just because I have worked with some bands that are deemed controversial does not mean I share all or any of their views. And people evolve and change over the years, and I have done so as well. I am certainly far from perfect.

This much should be clear to all who know me - that I disdain all totalitarian forms of government including Fascism. I support indigenous cultures the world over. I have sided and been fascinated with American Native peoples since I was a child. Colonization has been a horrible mistake, and native peoples need more of a voice in what happens to their lands. I have always loved being outdoors in nature, so it's a no-brainer I support environmental causes and justice and saving what we can of nature and wilderness, as well as finding ways to live sustainably with nature. I hope we can find a way out of capitalism and materialism. My spirituality is based on all of that, and I certainly do not buy into the notion of one's culture or ethnicity's superiority over another. I try to focus on the positive and life-affirming aspects, not division and emnity.

The underground scenes I have been lucky to be a part of include people of many diverse backgrounds, sexual orientations and viewpoints, and I feel privileged to call so many of them friends. I would not go through the trouble to make and maintain these connections if I was motivated by anything but love and support among artists and musicians.

I hope this clears up any misunderstandings some of you might have."

... und damit genug auf den Kreuzberger Club eingedroschen. Der Betreiber ist nämlich inzwischen brav auf Linie gebracht und zumindest (und vermutlich nur) nach außen hin ganz kleinlaut geworden. Er sah wohl seine Gelddrucklizenz schwinden.

Was Leo Kappner mit "solche Art von Veranstaltungen" meint, dürfte Auslegungssache bleiben, werden momentan doch noch weiterhin zahlreiche Veranstaltungen beworben, die ähnliche Gesinnungskameradschaften wenn nicht sogar dieselbe Zielgruppe der Schwarzen Grufti-Szene anlocken.

Hier der Text von der Facebook Seite:

"Am 22. Dezember 2015 hat der Blogger Frank Mxxxxxx bekannt gegeben, dass im Chesters zwei Konzerte von Nazi- Bands, sowie eine Party ,die der rechten Szene zuzuordnen ist, stattgefunden haben.

Es war mein Fehler, dass so etwas passieren konnte. Ich hätte nie vermutet, dass in einem Club mitten in Kreuzberg, Nazi-Bands versuchen sich einzumieten. Ich habe die Bands, welche im Chesters auftreten wollten, nicht ausreichend überprüft. Die Veranstalter der rechten Bands haben sich nur mit privaten Kontaktdaten bei mir gemeldet. Dies passiert beim Booking öfter, da ich auch einige private Geburtstagsveranstalungen, Firmenfeiern etc habe. Bis dato musste dies auch nie hinterfragt werden. Ab jetzt bin ich vorsichtiger. Damit dies unter keinen Umständen nocheinmal vorkommt habe ich eine Bookerin engagiert, die sich ausschließlich um die Terminvergabe vom Chesters kümmert und die Anfragen genau überprüft.
Der Bookingvertrag wurde um eine Klausel erweitert, in der deutlich steht, dass das Chesters keine Plattform für jeglichen Rechtsextremismus ist.

Im Hinblick auf die Veranstaltung "Verlorenes Berlin" habe ich mich mit der MBR (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus) getroffen um mich über die Neofolk Szene zu informieren. Die Meinungen gehen stark auseinander. Die Szene ist sehr umstritten und als grenzwertig anzusehen. Nach einigen Gesprächen und viel Aufklärungsarbeit möchte ich, auch wenn die Veranstalter sich als unpolitisch bezeichnen, solche Art von Veranstaltungen im Chesters keinen Raum bieten.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir bei diesem Thema geholfen haben.
Vielen Dank an die Linken, die offen für Gespräche waren und Solidarität statt Hetze gezeigt haben.

Liebe Grüße,
Leo Kappner
(GF Chesters Music Inn)"

Chesters Facebook

Du kannst nicht alle Grufti's als eine Zielgruppe betrachten, und nicht Alle in einem Topf schmeißen. 

Bauhaus zu hören oder zu einer Party zu gehen wo Siouxsie and the Banshees oder The Cure gespielt wird, kann nicht gleichgesetzt werden mit Neofolk Parties wo man auf Blood Axis tanzen kann.

 

Ich bin Froh, dass Leo es endlich kappiert hat und die Neofolk party abgesagt. Ich zweifele aber daran, dass er es gamacht hat weil "Er sah wohl seine Gelddrucklizenz schwinden". Chesters ist doch eine kommerzielle Laden, kaum eine seine Künden wird die Diskussion hier lesen. 

Du kannst nicht alle Grufti's als eine Zielgruppe betrachten, und nicht Alle in einem Topf schmeißen. 

Bauhaus zu hören oder zu einer Party zu gehen wo Siouxsie and the Banshees oder The Cure gespielt wird, kann nicht gleichgesetzt werden mit Neofolk Parties wo man auf Blood Axis tanzen kann.

 

Bitte? Siouxsie, von der es ein bekanntes Bild mit Hakenkreuzarmbinde gibt? The Cure, auch bekannt für "Killing an Arab"? "Joy Division", denen der osbkure Bezug auf KZs nicht reichte und die es daher mit "New Order" nochmal klarer machen mussten? Christian Death (Ein Name, der auch schon alles sagt!), die mal eben Lieder wie "Lovely brownshirted men" raushauen und die Nazihymne aus "Cabaret" ohne Brechung covern.

Überhaupt diese ganze Szene. Einer der ersten Poster hatte es schon richtig gesagt. Es geht nicht nur um neofolk, sondern um das ganze Darkwave/Gruftizeug.
Wie krank muss man denn im Kopf sein, sich immer nur mit Tod und vergangenen Zeiten zu beschäftigen? Lieder über das Mittelalter, FFS, wo ja die ganzen absolutistischen Herrschaften am Werk waren, auf die sich Himmler und Co. später so gerne bezogen haben!
oder dieser angebliche Steampunk, was ja nur eine Verklärung eines Zeitalters ist, wo man nicht nur "Ne*er" sagen durfte, sondern seine hübschen Kleider auch durch die Kolonisation/Ausbeutung ihrer Erdteile finanzierte.
"Schwarzkittel", die den Tod verehren, sich mit Schädeln schmücken und sich gerne auf ihren Parties im Gleichschritt zum 4/4-Takt bewegen. Klingelt es da bei keinem? Das Feiern der weißen Hautfarbe, indem man sie noch mit Schminke betont?

 

Da fing das ganze Elend doch schon an!

ha ha ich lach mich halb tot   Christian Death (Ein Name, der auch schon alles sagt?????? wieso hast du was gegen einen christlichen tot oder bist du einfach nur zu doof richtig zu übersetzen? und nebenher Der Bandname war als ironische Anlehnung an Christian Dior

Ich halte diese Rechtsextremismus-Rhetorik für sehr überspitzt und falsch. Ihr habt hier echt mal mit der aktionistischen Schrotflinte zwar in die richtige Richtung geschossen, um bei der martialischen Ästhetik zu bleiben, aber die falschen erwischt, und so sicher einige Pluspunkte in einer doch immer noch sich unpolitisch verstehenden Szene verloren. Ich denke, das wir Toleranz auch gegenüber Musikrichtungen wahren müssen, die faschistisches Gedankengut behandelt, ohne es, wie z.B. im Deutschpunk, einfach stumpf zu negieren. Neofolk ruft nämlich m.E. nicht zum Hass auf, nicht zum Vergasen etc. Wie wir das aus RAC gewöhnt sind. Es werden auch keine stumpfen archaischen Heimatgefühle affirmiert wie z.B. Freiwild. Faschismus wird als ein Gedankenkonstrukt auf einer intellektuellen Basis behandelt. Natürlich ist es ein grenzwertigen Thema, die “Doofen“ werden sicher auch nur den Stil und die Riefenstahl Ästhetik wegen solche Veranstaltungen besuchen, aber sonstige Konsumenten werden sicher nicht zum Faschismus verleitet, sondern zu einem Nachdenken gegenüber Macht-und Fascchismusstrukturen angeregt und kommen gesinnungstechnisch allenfalls ei einer betonten unpolitischen Haltung heraus. Ist jetzt auch nicht so fein, aber nicht “rechtsextrem“. Schwarze Schafe gibt's da wie gesagt wohl auch, aber werden halt aufgrund einer betonten Offenheit in der Neofolkszene nicht extrem angefeindet. Leute die solche Veranstaltungen kippen wollen haben vielleicht auch Mai nach nicht verstanden? Wie dem auch sei, Ich bin zwar dieser Szene durchaus kritisch eingestellt, aber m.E. wird durch solche Anfeindungen in der ohnehin gespannten Lage Energie unnötig auf die falschen verschwendet und vielleicht sogar ein paar “Wankelmütige“ gen rechtes Lager geschickt.

Laibach, nicht Mai nach....

Ach kommt, gegen Laibach wurde hier aus gutem Grund 0nicht mobil gemacht. Die haben letzte Wochen im Übrigens ohne Gegenproteste in Berlin gespielkt und das hat auch einen Grund. An stumpfe Heimatgefühle werde im Chesters nicht appelliert? Um nur mal eines der kritisierten Projekte anzuführen, was ist zum Beispiel mit Darkwood und Zeilen wie: "Wenn ich steh in fernem Land Und seh der Felder Wogen und der Wolken Band, Dann sehn ich mich ins Heimatland, Verachte den, der Heimweh nie gekannt, Verachte den, der Heimweh nie gekannt, Verachte, wer die Heimat nie gekannt!" Dieser im intellektuellen Gewand daherkommende Faschismus braucht sich vor Frei.Wild nicht verstecken, eine kritische Reflexion, wie bei Laibach wird man dort nicht finden.

das traurige ist das" die linke" gesinnungspolizei. für solche veranstaltungen bei den wirklich rechten werbung  noch macht und wir als veranstalter oder gäste solcher partys die jungs dann erst unbequem verabschieden müssen bzw sie gezeigt bekommen das für sie  kein platz ist.

Lieber Krätzi,

 

DAS nenne ich sinnvoll mit dem Thema auseinandergesetzt. Ganz anders, als es hier leider sehr viele Schwarz/Weiß-Denker mit ihren vorgefertigten Schubladen tun. Und dabei, wie du es nennst, durch die Stereotypisierung von Mitmenschen "Wankelmütige ins rechte Lager" schicken. 

 

Beim Überfliegen der gesamten Beitragsseite indes fiel mir auf, dass Dernière Volonté mal wieder als Beispiel für "rechts" herhalten muss. Das kann ich so absolut nicht stehen lassen. Ja, bei der Band weiß man um die Außenwirkung der Labelwahl, der Wirkung von Veröffentlichungen mit "Der Blutharsch". Auch, dass man damit teils fragwürdigsten Klientel auf die Konzerte lockt.

 

An der Stelle würde ich doch gerne darauf hinweisen, dass DV auch mit den Krupps rund um Jürgen Engler zusammengearbeitet haben, die sich seit nunmehr über 30 Jahren offen zum Antifaschismus bekennen.

 

Aber ich bin mir sicher, die Schubladendenker hier werden auch die Krupps ins rechte Lager stecken – und sei es wegen deren Song "Nazis auf Speed".

 

Ansonsten würde ich gerne anregen, dass so einige, die den Begriff "Faschismus" so oft in den Raum werfen, sich mal genauer mit der Begrifflichkeit auseinandersetzen. Ich rate zu einem sanften Einstieg über Roger Griffin, z.B. über in hiesigem Journal befindlichen Artikel: http://www.diss-duisburg.de/download/dissjournal-dl/DISS-Journal-13-2004.pdf

@MaxQuisa, sehr "treffend" und "sinnvoll" und so. Meine Fresse, wie lächerlich dieses hochgestochene Geschwafel erscheint, wenn man sich dagegen mal auf die Fakten konzentriert. Geoffroy Delacroix sympathisiert mit Faschisten und tut dies seit Jahren öffentlich kund, PUNKT. Diese Aussage bezeieht sich bei Weitem nicht nur auf die Zusammenarbeit mit "Der Blutharsch", über deren Wirkung die Herrschaften zwar Bescheid zu wissen meinen, jedoch nicht Willens zu sein scheinen, Konsequenzen zu ziehen. Kooperationen mit nicht-rechten Projekten tun dabei auch nichts zu Sache, zumal dein Posting veranschaulicht, wie Kritik innerhalb der Szene allzu häufig in ihrer Ganzheit unterschlagen wird.  Da wird sich ein vermeintlich angreifbarer Punkt herausgegriffen und der Rest verschwiegen. Darum nochmal zur Erinnerung:

 

„Der­nière Volonté“ ist ein 1994 gegrün­detes Pro­jekt des fran­zö­si­schen Musi­kers Geoffroy Delacroix. Von den vier­zehn Ton­trä­gern, die „Der­nière Volonté“ seit 1998 ver­öf­fent­lichte, erschienen bis­lang zehn auf „Hau Ruck!“ (zuletzt 2012), dem Plat­ten­label von Albin Julius, Front­mann der Nazi­band „Der Blutharsch“. Außerdem war Geoffroy Delacroix‘ direkt an der Ent­ste­hung der „Der Blutharsch“-Veröffentlichungen „When all else fails!“ (2002) und „Time is thee enemy!“ (2004) betei­ligt.

 

Bis in der Jahr 2000 diente „Der­nière Volonté“ das Emblem der ab 1943 in Frank­reich auf­ge­stellten 17. SS-Panzergrena– dierdivision-Division „Götz von Ber­li­chingen“ als Band­logo. Über die Ver­wen­dung des Logos, wel­ches auf dem Cover der 7“ „Com­man­dements“ zu sehen ist, bekun­dete Geoffroy Delacroix später sein Bedauern, eine ernst­zu­neh­mende Dis­tan­zie­rung blieb jedoch aus. Auch die Betei­li­gung an einem Sam­pler zu Ehren von Cor­neliu Codreanu, dem Anführer des antisemitisch-nationalistischen Kampf­bundes „Legion Erz­engel Michael“, mit einem Lied namens „Mein Glaube ist mein Kampf“ („Ma Foi Est Mon Combat“) im Jahre 2001 ver­suchte Geoffroy Delacroix anschlie­ßend zu rela­ti­vieren: Sein Inter­esse an dem Faschisten Codreanu hätte nur dessen „gnos­ti­scher und föde­raler Seite“ gegolten, ließ er sich sei­ner­zeit zitieren.

 

Die Stel­lung­nahme erschien auf dem mitt­ler­weile nicht mehr abruf­baren rechten Inter­net­portal „Neo-Form.de“. Sogleich fuhr er aber fort, die „Intel­li­genz […] und [das] maß­lose Werk“ Albert Speers zu loben und nannte es ein „schreck­li­ches Ende, dass Speer zu all diesen „ver­femten“ Künst­lern“ gehöre. Bereits im Jahre 1998 wid­mete er Hit­lers Stam­m­ar­chi­tekten das Lied „A. Speer“, wel­ches im Jahre 2005 auf einer CD-Neuauflage der Kas­sete „Obéir Et Mourir“ zum zweiten mal ver­öf­fent­licht wurde.

 

Auf der 2006 erschienen Ver­öf­fent­li­chung „Devant Le Miroir“ („Vor dem Spiegel“) setzen sich die faschis­ti­schen Bezüge fort. Hier setzt sich Geoffroy Delacroix haupt­säch­lich mit dem Werk des faschis­ti­schen und anti­se­mi­ti­schen Lite­raten Pierre Drieu la Rochelle aus­ein­ander. Drieu la Rochelle (* 1893 — † 1945), seit 1934 glü­hemder Anhänger des fran­zö­si­schen Vichy-Faschismus, schrieb zu jener Zeit: „Wir euro­päi­schen Faschisten […]. Wir können beru­higt sterben. Wir haben eine Auf­gabe voll­bracht, die andere als wir in Europa nicht voll­bringen konnten.“ Nach der Nie­der­schla­gung des deut­schen und fran­zö­si­schen Faschismus durch die Alli­ierten beging Rochelle Suizid. Die letzte Seite des Book­lets der CD „Devant Le Miroir“ ziert ein Bild seines Grabes. Dar­über steht der Text des Liedes „La Joie Devant La Mort“ („Die Freude Vor Dem Tod“).

 

In einem Interview aus dem Jahre 2012 äußert sich Geoffroy Delacroix bewundernd über Arno Breker, den Bildhauer und Architekten von Hitlers Gnaden. Breker sei ein spiritueller Sohn von Rodin und lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Dass Brekers Aufstieg untrennbar mit seinem Mitwirken in der NS-Propagandamaschinerie in Verbindung steht, gerät dabei in Vergessenheit. Neben dem bereits erwähnten faschistischen Literaten Drieu La Rochelle seien sowohl Breker, als auch Louis-Fredinand Céline Exponenten eben jener „von Flüchen behafteten Künstler“, die er bewundere.

 

Seine Resistenz gegenüber dem Vorwurf der von ihm bewunderte, Louis-Ferdinand Céline sei ein Kollaborateur des deutschen Faschismus gewesen, erklärt Delacroix damit, dass dieser in Wahrheit ein Misantroph und Individualist gewesen sei. In der Historie hingegen gilt Louis-Fredinand Céline als fanatischer Antisemit, was sich in so gut wie allen seinen Texten nachweisen lässt. Noch vor der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen, äußerte er im Jahre 1937 erstmals öffentlich Sympathien für Hitler und hetzte zur Zeit der Besatzung auf Seiten der Faschisten gegen Jüdinnen und Juden. Von ihm Stammt auch das Zitat er wolle lieber „von einem Deutschen erschossen als von einem Juden verblödet“ werden [2]. Nachdem er zum Kriegsende erfolglos versuchte, in Deutschland unterzutauchen, saß er mehrere Jahre in alliierter Gefangenschaft, die antisemitischen Tiraden Céline's setzten sich bis zu seinem Tod im Jahre 1961 fort.

Anklang bei der Neuen Rechten

In den Publikationen der Neuen Rechten werden „Dernière Volonté“ wiederholt als Referenz herangezogen. Seit Gründung der neurechten Postillen wird dem Genre des rechtem Neofolk eine besondere Aufmerksamkeit zu Teil. Sich oft feingeistiger gebend, als herkömmlicher Rechtsrock, passen rechte Neofolkprojekte besser ins Konzept einer kulturellen und intelektuellen Modernisierung des rechten Lagers, wie sie die Neue Rechte vorantreiben möchte. Bezugnahmen auf „Dernière Volonté“ in der „Jungen Freiheit“ (JF) [3] oder dem Webportal „Blaue Narzisse“ (BN) [4] erscheinen daher nur folgerichtig.

 

Auch unter klassischen Neonazis haben Dernière Volonté ihre Fans und Bewunderer: Beworben wird das Konzert auf dem RAW-Gelände u.a. auf dem Webportal „Nonpop“ [5] des Jenaer Neonazis Christian Kapke, der als Mitglied des Liedermacherduos „Eichenlaub” zu den frühen Unterstützer_innen des NSU zäht.

Im Zusammenhang mit „Dernière Volonté“ kann auch nicht mehr nur von „ästhetischen Anleihen“ am Faschismus gesprochen werden, wie es sonst oft bei fragwürdigen Neofolk-Projekten der Fall ist. Solange es zum Programm gehört sich, neben der Verwendung von faschistischer Ästhethik und eindeutigen NS-Symbolen, offen auf faschistische Persönlichkeiten zu beziehen und immer wieder durch die künstlerische und ökonomische Nähe zu anderen Akteuren der rechten Musikszene aufzufallen, wäre dies ein Euphemismus. Was „Dernière Volonté" vorantreiben ist faschistische Ideologie und muss auch als solche bezeichnet und behandelt werden.

 

Eine Dis­kus­sion dar­über „wie sie das wohl meinen“ und ob sie „die Lieder nicht mehr spielen“ steht für uns nicht zur Debatte. Ihren Umgang mit Kritik haben „Der­nière Volonté“ in der Ver­gan­gen­heit gezeigt: Nachdem im April 2007 ein Kon­zert der Band in Bochum auf­grund von Pro­testen an einen anderen Ort ver­legt werden musste, erfreute die Band die ange­reisten Zuschauer_innen wäh­rend des fol­genden Auf­tritts mit einem „Fuck l’antifa“ und einer Cover-Version eines Stücks von „Der Blutharsch“.

 

Quelle: recherche und aktion - berlin

Chesters Statement auf dieser FB Side
facebook.com/chesters.live

Chesters
Gestern um 22:05 ·
Am 22. Dezember 2015 hat der Blogger Frank Metzger bekannt gegeben, dass im Chesters zwei Konzerte von Nazi- Bands, sowie eine Party ,die der rechten Szene zuzuordnen ist, stattgefunden haben.

Es war mein Fehler, dass so etwas passieren konnte. Ich hätte nie vermutet, dass in einem Club mitten in Kreuzberg, Nazi-Bands versuchen sich einzumieten. Ich habe die Bands, welche im Chesters auftreten wollten, nicht ausreichend überprüft. Die Veranstalter der rechten Bands haben sich nur mit privaten Kontaktdaten bei mir gemeldet. Dies passiert beim Booking öfter, da ich auch einige private Geburtstagsveranstalungen, Firmenfeiern etc habe. Bis dato musste dies auch nie hinterfragt werden. Ab jetzt bin ich vorsichtiger. Damit dies unter keinen Umständen nocheinmal vorkommt habe ich eine Bookerin engagiert, die sich ausschließlich um die Terminvergabe vom Chesters kümmert und die Anfragen genau überprüft.
Der Bookingvertrag wurde um eine Klausel erweitert, in der deutlich steht, dass das Chesters keine Plattform für jeglichen Rechtsextremismus ist.

Im Hinblick auf die Veranstaltung "Verlorenes Berlin" habe ich mich mit der MBR (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus) getroffen um mich über die Neofolk Szene zu informieren. Die Meinungen gehen stark auseinander. Die Szene ist sehr umstritten und als grenzwertig anzusehen. Nach einigen Gesprächen und viel Aufklärungsarbeit möchte ich, auch wenn die Veranstalter sich als unpolitisch bezeichnen, solche Art von Veranstaltungen im Chesters keinen Raum bieten.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir bei diesem Thema geholfen haben.
Vielen Dank an die Linken, die offen für Gespräche waren und Solidarität statt Hetze gezeigt haben.

Liebe Grüße,
Leo Kappner
(GF Chesters Music Inn)

und jetzt kann es auch mal gut sein!!!

ich glaub Blutharsch könnt Ihr so langsam mal aus der Diskussion nehmen... die sind schonlange nicht mehr Teil dieser Szene...

 

http://noisey.vice.com/alps/blog/blutharsch-arena