Bundesweite Adbusting-Aktion – Kreative Kritik an zerstörerischer Landwirtschaft

Alles doof am Reichstag

Berlin, Braunschweig, Frankfurt a.M., Leipzig: Bundesweit machen Aktivistinnen und Aktivisten mit zahlreichen Plakatmotiven auf Missstände in der Landwirtschaft aufmerksam. Sie kritisieren die kapitalistisch organisierte Landwirtschaft, die strukturell Gewalt gegen 80 Milliarden Nutztiere ausübt sowie für globale Sozial- und Umweltkrisen mitverantwortlich ist. Anlass ist die am 15. Januar beginnende Landwirtschaftsmesse Internationale Grüne Woche in Berlin, die stellvertretend für dieses System steht.

 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden in vier deutschen Städten zahlreiche kreative Plakate in Werbekästen aufgehangen, die verschiedene kritische Aspekte der gegenwärtigen Landwirtschaft thematisieren. Sprüche wie „Tiere sind keine Ware“ und „Wirtschaftssystem statt Ökosystem. #yolo“ sollen einen kritischen Diskurs dazu anregen.

 

„Wir leben in einem Wirtschaftssystem, das nicht funktioniert, ohne die Bedürfnisse der Mehrheit der Weltbevölkerung zu missachten und Tiere brutal auszubeuten. Um nur wenige Beispiele zu nennen: Gülleseen vergiften unser Grundwasser, Brandrodungen zerstören die Natur, die Meere sind nahezu leergefischt, sog. Nutztiere werden als Ressourcen gesehen anstatt als fühlende Individuen. Die Lebensgrundlage von Mensch und Tier wird für den Profit zerstört“ erklärt Aktivistin Florina Habesatt.

Mit Bezug auf das ironische Plakat „Wirtschaftssystem statt Ökosystem“ sagt Aktivistin Christina Schmidt: „Eigentlich sollte jedem Menschen inzwischen klar sein, dass mit der kapitalistisch organisierten Wirtschaftsweise der Raubbau an der Umwelt ungehindert fortgesetzt wird. Wenn nicht sehr schnell ein Umdenken erfolgt, werden die Konsequenzen irreversibel sein.“

 

Auf der Internationalen Grünen Woche finden laut den Aktiven die Beschönigungen von Tierhaltung und Landwirtschaft ihren Höhepunkt. „Auf der Grünen Woche feiern sich Lobbyverbände der Agrarindustrie und gaukeln den Besucherinnen und Besuchern eine schöne heile Welt vor“ ,ergänzt Habesatt. Ihr Protest trage -so hofft sie- mit dazu bei, dass ein Diskurs und ein Umdenken in Bezug auf die gegenwärtig kapitalistisch organisierte Landwirtschaft und ihre Folgen angestoßen wird.

 

Die Aktion ist Teil einer breiten Palette von Protestveranstaltungen, die während der Grünen Woche stattfinden. Am Montag, den 11.01.2016, wurde der Negativpreis Rosa Brille an den Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft für seine Schönfärberei bei der Geflügel-Charta verliehen. Zusätzlich gibt es die Vortragsreihe Landwirtschaft-Krisenwirtschaft?, bei der Themen wie „Szenarien für die Welternährung im Jahr 2050 und damit verbundene Umweltfolgen“, „Fleischvermarktung. Die Werbestrategien der Tierindustrie“ oder „Ursachen und Folgen von Land Grabbing“ behandelt werden. Nähere Informationen und das vollständige Programm finden Sie unter:

www.gruene-woche-demaskieren.de

 

Druckfähige Fotos von den Plakatmotiven können Sie hier herunter laden:

Berlin: http://we.tl/EsDsQsRlAt

Braunschweig: http://we.tl/J3g7RKXTJ5

Frankfurt am Main: http://we.tl/OWjgrx2zqs

Leipzig: http://we.tl/bIKjMKswKs

 

Pressekontakt: Christian Schmidt 0151-66383711

 

Das Aktionsbündnis Grüne Woche demaskieren! protestiert anlässlich der alljährlich stattfindenden Messe Internationale Grüne Woche mit vielen kreativen und bunten Aktionen gegen das gegenwärtige Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Das Bündnis agiert bundesweit, mit Schwerpunkt auf Berlin.

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derber shit!!